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MAPO

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Hi Leute,
nachdem ja immer öfter über Musik, Musikredaktionen und enge Rotationen gemeckert wird habe ich mir überlegt einmal das "kreative" Thema zu herstellen.
Hier seid ihr gefragt. Wie würdet Ihr Euren Selector, Powergold etc... programmieren?
Was ist für Euch wichtig? Entwickelt mal ein kleines Musikkonzept für ein 24h AC-Format. Bin gespannt was dabei rauskommt! Würde mich freuen, wenn Ihr mitmacht!
Als Anregung mache ich den Anfang.
Bei mir sähe das so aus:
* drei aktuelle Kategorien "Play1, Play2, Play3.
* eine Reccurent-Kategorie (Titel laufen 1x täglich).
* eine GOLD-Kategorie für die 80er 90er und 00er (laufen jew. 2x die Woche).
* eine Silver-Kategorie für die 80er 90er und 00er (Titel laufen max. alle 2 Wochen).

Ich hoffe ich konnte euch eine kleine Anregung geben. Bin gespannt was ihr vorschlagt!
 
Auch auf die Gefahr hin, daß ich wieder total angeschossen werde, als "Steinzeitradiomacher", hier mein Wunschtraum und Bemerkung:

Ich halte überhaupt nichts von einer sogenannten "Programmierung", jeden Tag ein Titel, den anderen jede Woche usw.. Ich möchte ein Radio, daß täglich NEU "programmiert" wird und zwar sowohl durch den Moderator als auch durch die Hörer, ganz nach Stimmung, nach Weltlage, nach Hit-Lage usw.
Ich hätte gerne folgendes Computersystem
frown.gif
aber das ist ein Traum, ich weiß):
Auf der Festplatte bzw. im Speichersystem befinden sich ALLE Chart-Titel seit 1950 ( die besten 40 aus DL, die besten 100 aus den englischsprachigen Ländern, die besten 40 romanischen pro Jahr). Das wären weit über 50.000 Titel.
Die Hörer können per E-Mail, per Telefon sich STÄNDIG Musik wünschen und ein freundliches Computerauskunftssystem sagt mir als Moderator, wann dieser Titel schon mal bei uns gespielt wurde und es gibt eine Spielregel, daß ältere, schon sehr oft gespielte Hits nur 1x im Monat gewünscht werden dürfen, neue aktuelle im Tag 2x usw..
Wenn ein Hörer z.B. DJ-Ötzis "Hey-Baby" wünscht, kann ich ihm sofort nach Mausklick sagen, der geht erst morgen wieder, weil heute vormittag schon gespielt, aber das Computerprogramm sorgt für Alternativangebote: Enweder HEY, Baby von einem anderen Interpreten zum Vergleich, oder das alte Original, oder was anderes von DJ-Ötzi usw.
So käme ständig Leben in die Musikgestaltung !
Bisher wurde ja das gute alte Auflegen von Musik durch die Moderatoren damit verboten, daß da immer nur dessen Lieblingstitel gespielt würden, genauso bei Hörerwünschen. Wenn aber ein PC-Programm sofort warnt, wenn ein Titel zu oft gespielt wird, würde das ja verhindert.
Aber eine einmalige Programmierung des Selectors führt immer wieder zur ewig wiederkehrenden "Wiederholungslangeweile", den größten Kritikpunkt, seit es Formatradio mit PC-Musikabspielung gibt.
Daher halte ich nichts vom PC-Musik-Programmierung. Derzeit ist es ja so: Der programmierte Selector gibt das Musikprogramm vor und der Mensch darf korrigieren ( das tut er aber viel zuwenig).
Es muß umgekehrt sein: Der Mensch gibt täglich ein neues Musikprogramm, ganz nach Laune von Hörern und Moderatoren vor, aber der PC korrigiert ( z.B. bei zu oftmaligen Wiederholungen oder bei Titeln die saisonal gar nicht passen oder nicht ins Format passen).
Der PC soll ein Hilfsmittel sein und nicht ( einmal programmiert) der ewige Programmvorgeber. Man merkt es einfach, daß eine Maschine nach mathematisch-softwaremäßig gesteuerten Gesichtspunkten eine Playlist abdudelt.
Ich hätte lieber wieder mehr das Gefühl beim Radiohören: Da hat dieser Mensch diese oder jene Platte heute aufgelegt, was hat er sich dabei gedacht, warum legt er jetzt gerade genau diesen Titel auf usw., natürlich soll der Radiomensch mich damit nicht alleinelassen. Er soll mich durch seine begeisterte Moderation überzeugen, daß dieser Titel wirklich soo toll ist. Der Moderator soll mir seinen Geschmack ruhig offenbaren, aber dafür darf ich als Hörer ebenfalls Wünsche durchsetzen. ( Natürlich schon in gewissen Formatgrenzen, also keine Opernarien in Pop-Sendern).
Derzeit merkt man es den Moderatoren ja an, wenn sie Musiktitel moderieren: Sie sind nur Hilfsknechte des Computers, wenn sie schon einen Titel ansagen, dann klingt das so: Wortlich zwar " Jetzt wieder unser Super-Klassiker Soundso mit Sänger Soundso...)
Aber irgendwie ist das alles nicht echt, es klingt in der Stimme durch: Jetzt schon zum zigsten Mal dieser abgedroschene Schmachtfetzen, nur weil der Selector den jetzt spielt, soll ich den groß ankündigen, ich wüßte jetzt was viel besseres usw.)

Der PC sollte zum Superschnellen Auffinden von Musiktiteln aus einem großen Archiv genützt werden und nicht zum ewigen Runterleiern kleiner Rotationen nach einem bald durchschauten ( durchhörten) Programm.

Wie wärs mal mit einem Claim: "Hier bei Radio XX erfüllen wir JEDEN Musikwunsch aus dem Bereich "Oldiecharts!" Ich könnte mir schon vorstellen, daß es sich herumspricht, daß man bei diesem Sender immer sofort jeden Titel, der irgendwann mal in einer Hitparade war, immer sofort erfüllt bekommt. Und sowas ginge ja auch nur mit PC !

Entschuldigt dieses lange Posting, vielleicht habe ich wieder mal Radioträume gehabt !
 
@Pirni
Im Ansatz zwar ok, aber trotzdem ist das letzendlich nur der Mist der im Moment überall abgeht. Aufgeblasen von 200 auf 50.000 Titel
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Warum immer Charts, Top-Sowieso? Die besten Titel waren NIE in irgerndeiner Hitparade, oder wenn, dann höchstens ganz weit unten.
Da waren mir gewisse Moderatoren, die noch ihre eigene Lieblingsmusik auflegen durften, allemal lieber, da war wenigstens öfter mal was gutes dabei, was man noch nicht gekannt hat. Wenn ich da so an das DLF-Rockcafé oder den SDR3-Longsong zurückdenke...
 
Ich mag auch keine "Programmierung". Ich finde wichtig, dass man den Macher der Sendung erkennt an der Art und Weise wie er die Sendung gestaltet und welche Musik er spielt. Dabei muß er seinem Stil treu bleiben. Dies mehrmals in der Woche ein paar Stunden, so ähnlich wie in der Disko. Es muß ja nicht allen Leuten gefallen, aber es gibt ja auch noch andere Sender.
 
pirni, ich versichere dir, da bleibt kein hörer bei deinem sender. habe verwandte die haben nach der top2000 sendung von radio hamburg den sender gewechselt, weil nach ihrer meinung scheiss musik gelaufen ist. und auch ich würde umschalten wenn so eine schnarchnummer aus den 50ern kommt. meinst du ein jugendlich will die hits hören wonach oma schunkelte und andererseits die oma die hits der jugend?
 
Interessantes Thema, sowas wollte ich auch schon mal zur Sprache bringen, da ich mir nämlich sehr häufig so meine Gedanken mach, wie mein eigener Sender ausschauen würde.

Muß aber von vornherein sagen, es wäre kein AC-Format sondern geht eher in Richtung Jugendradio. Also...

Zuerst einmal würde ich das Programm in eine Tag- und eine Abend-/Nachtschiene aufteilen. Tagsüber etwas "massenorientierter", abends "undergroundiger"...

Tagsüber:

Moderation: Wild, verrückt und skurill, intelligent, offen und experimentierfreudig

Musik: Würde (schon aus Gründen der Einfachkeit) zwar in erster Linie schon vom Computer abgewickelt, die Moderatoren und Hörer dürften aber auch in gewissen Sendungen ihre Wünsche einbringen. Die Musik würde die Richtungen Dance, Hip Hop und Alternative umfassen. In der Playlist wären dann sowohl eher unbekanntere Sachen und Geheimtipps (ich sage gerne "Die Playlists von sunshine live und FM4 vermischt"), auch viele Tracks von Künstlern von Plattformen wie mp3.com oder BeSonic würden aufgenommen, als auch aktuelle Hits aus den Charts sofern sie den o.g. Stilrichtungen entsprechen. Die Rotation sollte möglichst groß gestreut sein (Stücke sollten sich nicht öfter als 2x pro Tag wiederholen), etwa 5-7 superbeliebte Stücke könnten jeweils für einige Tage in einer Hot Rotation landen, in welcher diese Songs etwa alle 6 Stunden wiederholt werden.
Meiner Meinung nach ein guter Kompromiß. Denn bei allzu großer Rotation, langweilen sich viele Hörer auch, da sie nie "ihre Hits" geliefert bekommen.

Sendungen:
Über die einzelnen Sendungen hab ich mir bislang noch keine so großen Gedanken gemacht. Wichtig wär mir aber Mittags, trotz oder vielleicht sogar wegen dem Jugendformat, eine gute und informative Nachrichtensendung. Ansonsten halt Morgenshow, etwas für den Vormittag und den Nachmittag - vielleicht könnte ja da dann auch an die Kreativität der Moderatoren appelliert, die die Sendung ja auch mitgestalten können/sollen.

Abendprogramm:

Das Abendprogramm, etwa ab 18 Uhr, sollte etwas ruhiger, anspruchsvoller und undergroundiger werden. Ähnlich etwa wie FM4. Ab 20 Uhr könnte ich mir gerne ein Comedy-Format vorstellen. So ab 21 oder 22 Uhr dann noch eine Musikspezialsendung (zum Beispiel zu Hip Hop, Rock, Alternative, usw.) bis 0 oder 1 Uhr. Danach Nonstop-Sound bis am Morgen (kann, wenn gut gestaltet, auch sehr angenehm klingen!). In der unmoderierten Zeit würden dann auch, wenn vorhanden, nicht die normalen Radioversionen der Songs gespielt, sondern die langen Versionen.

Am Wochenende gäbe es dann Live-DJ-Sessions aus dem Studio oder einer Discothek bis zum Morgen.

Und etwas, wofür ich unbedingt einen Sendeplatz finden möchte, eine Sendung mit dem Thema Videospielmusik. Warum gibt es im Radio keine Sendung mit dieser hervorragend Musik.
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(ernstgemeint!)

Nun, für einen Privatsender dürfte sich so ein Programm wohl kaum lohnen, höchstens ein öffentlich-rechtlicher könnte sich das leisten. Also, liebe ARD... macht was aus dem Vorschlag!
 
@ Pirni

Ein guter Moderator kann auch Titel ankündigen, die einem nicht gefallen!

@ alle

Soso, ein Moderator darf auch Titel ins Programm nehmen, die nicht geplant sind! Wie soll das gehen? Man gibt ihnen also vor welche Art von Liedern sie außerhalb der Playlist spielen dürfen? Ich spiele also einen Song und der wurde 3 Stunden später für eine andere Sendung geplant. Hmmm, schlecht. Den Selector (oder was auch immer) also ins Studio? Hmmmm, hat schon seinen Grund, warum das Programm eine Passwordabfrage hat. Manche Moderatoren schaffen es nicht einmal die Uhr einzuhalten oder ein vernünftiges Backtiming hinzubekommen. Und was hält eigentlich ein Nachrichtenredakteur davon, wenn ein Moderator seine News bearbeitet, oder darf man dann auch Trailer zusammenschneiden, wie sie einem halt so passen? Ich kann mir vorstellen, daß dies Begeisterung bei allen Produzenten hervorruft.
Ich denke, es hat schon seinen Grund warum man einen Musikredakteur beschäftigt. Ich glaube, diejenigen, die diese Vorschläge bringen, haben in Ihren Sendern einfach nicht die Möglichkeit sich an der Musikredaktion zu beteiligen und sind frustriert, weil sie das abnudeln müssen, was man einem vorgibt (ob man das jetzt persönlich mag sei dahingestellt). Hey, man kann sich seine Lieblingstitel auch mal auf CD brennen und im Auto anhören! Zur Not auch über den CUE-Kanal. ;-)
 
@ Welldone: Dann hast du das Prinzip des Radio-DJs nicht verstanden!
Der Radio-DJ im Selbstfahrerstudio kommt aus den USA. Ein DJ ist einer, der Platten auflegt! Nicht unbedingt die, die ihm gefallen, sondern die, die gut ankommen!
Und das Selbstfahrerstudio ist der Situation eines DJs in ner Disco nachempfunden!
In den USA ist es gar nicht soselten, dass Radio-Moderatoren selbst auch Platten auflegen!
Das Problem ist ja, dass es zum Teil keine Musikredakteure gibt, sondern nurnoch den Selector.
Und warum soll ein Moderator nicht auch Titel aus dem Current/ Recurrent-Bereich mal selber spielen dürfen? Das pusht den Moderator in seiner Arbeit und damit das Programm. Nach dem Motto "Ich habe für euch eine alte Cure-Platte ausgegraben. Der Song kam lange nicht mehr im Programm..."
DA merkt man, dass der Musikplan handgemacht ist! Auch wenn er zu 95 % trotzdem vom Selektor kommt.
Habe übrigens gehört, dass dies auch in München Praxis (bei Gong?) ist...
 
Sicherlich muss ein Radio-DJ auch mal den einen oder anderen Musiktitel spielen können, der ihm nicht gefällt.
Wenn ihm aber 80 oder 90% der Musik nicht mehr zusagen, fühlt er sich deplaziert, weil ihm die Arbeit keinen Spass mehr macht.
Oder wer von Euch könnte sich vorstellen, morgen die Frühsendung auf R. Melodie zu übernehmen.

Radiofreund: Neckarburg ist wriklich krass.
Da habe ich unlängst einen alten Radiosketch mit den "Strassenkehrern" vom Südfunk (aus den 60ern!) gehört
Aber auch wenn das Programm oft belächelt wird. Irgendwie hat das in der Hitradioeinöde
schon wieder was!
 
@Pirni:

a.) Es ist vollkommen indiskutabel, daß ein Moderator (außer in ganz seltenen Ausnahmefällen/Personality-Shows) selbst den Musikplan bestimmt.
b.) Es zeichnet gute Musikredakteure aus (auch die soll es geben), daß Sie mit einer Selector-Programmierung trotzdem kreativ und gleichzeitig formatgercht umgehen können.

Mit Deinem Dampfradio-Prinzip im Westentaschenformat könntest Du heutzutage keinen Blumentopf mehr gewinnen.
 
@Radiocat:

Natürlich ist es optimal wenn sich ein Mod. mit der Musik seines Senders identifiziert, Profis müssen aber auch in der Lage sein, ein Format zu präsentieren, dessen Musik sie nicht mögen.

Die Frühsendung von Radio Melodie ist sicher ein Extrem, aber auch hier zählt die Profession mehr als der eigene Geschmack.
 
@welldone:

Du hast absolut recht!!!

Meine jahrelange Erfahrung spiegelt genau wieder was Du schilderst.
Manche Mods können es einfach nicht verwinden, keinen Einfluß auf die Musikredaktion zu haben.
 
@Sachsenradio2:

Aber sicher darf ein Moderator (meinetwegen auch Radio DJ genannt) auch Titel kritisch bewerten.

Thomas Brennicke vom BR und Dietmar Bauer auf Arabella hatten das Jahrelang gemacht, und mal ganz ehrlich, welcher Hörer freut sich nicht insgeheim, wenn ein Moderator mal seine ehrliche Meinung über einen total beschissenen (aber aus irgendwelchen Gründen als Single veröffentlichten) Song sagt?
 
@radio-hawk:

Komisch, aber genau mit dieser absolut freien Musikauswahl sind die südtiroler Privatsender (allen voran Radio Tirol, die auch heute noch die Nummer eins sind) groß, beliebt und bekannt geworden.

Ich kann mich noch gut an die Musikwunschsendungen auf Radio Tirol erinnern, die Montags und Freitags über 3 Stunden liefen, um 20:00 mit den aktuellen Charts-Wünschen der Kids anfingen und gegen 23:00 mit 15 Jahre alten LP(!)-Titeln der Flippers, die garantiert nirgends vorher jemals gespielt wurden, endeten.

Und dieses Konzept war verdammt erfolgreich.
 
@Ex-Hörer:

Da könnte sich dann aber auch die Frage aufdrängen: "Wenn der Titel so schlecht ist, warum spielst Du ihn dann?"
Außerdem kommt es nicht besonders gut wenn ein Moderator als Repräsentant seines Senders die eigene Rotation schlecht macht.
Darüberhinaus solltest Du die Radio-Welt nicht nur aus dem Blickwinkel eines Schlager/MOR/Oldieformats sehen.
 
@ Sachsenradio2

Du sagst "Nicht unbedingt die, die ihm gefallen, sondern die, die gut ankommen!"

Natürlich gebe ich Dir recht, daß ein Sender die Titel spielen muß, die gut ankommen. ABER das sollte ein Musikredakteur entscheiden, ein Moderator (Du sagst immer DJ, bei DJ denke ich an Disco) sollte sich lieber auf seine Breaks, Technik etc. kümmern, damit hat er schon genug zu tun.

Für Abend- und/oder Wochenendsendungen hätte ich jetzt kein Problem, wenn eine Sendung (die meisten sind ja sowieso Spezialsendungen) von dem Mod/DJ selber bestückt wird. Aber das Tagesprogramm sollte erkennbar sein, wenn man den Sender einschaltet. Und das wäre mit einer freien Musikauswahl durch die Moderatoren nicht gewährleistet.
 
Lest euch doch bitte mal ganz genau durch, was ich geschrieben habe!
Der Radio-Moderator in einem Selbstfahrerstudio in einem Popprogramm war ursprünglich ein Radio-DJ! Und weil ein DJ lieber selber auflegt, als einen Techniker ranzulassen, gibt es eigentlich auch das Selbstfahrerstudio.
Und ein DJ spielt gewöhnlicherweise Titel, die er sich selbst raussucht. Das geht im Radio sicher nur in Spezialsendungen.
Aber man kann doch den Moderator pro Stunde aus einer vorgegebenen Musikauswahl einen Titel aussuchen lassen! Ist klar, dass er in einem Popsender am Vormittag nicht Scooter spielen kann! Sollte er es doch machen, wird er in der Aircheck-Auswertung zur Rechenschaft gezogen werden.
Aber unter den Currents und Recurrents kann das doch durchaus möglich sein!
Ich meine nicht!!!, dass der Moderator den Musikredakteur ersetzt!!!
Und dass er die Musik nicht schlecht machen darf, die im Programm kommt, ist mir auch klar! (Außer, wenn der Titel schon 2 Monate in der Heavy-Rotation läuft :-))
 
@Sachsenradio!

Nein! Ein Moderator darf keine Titel raussuchen. Er kann nicht beurteilen wann/wie er wieder zum Einsatz kommt. Außerdem plant man Titel auch so, daß sie in der Abfolge gut passen.
Selbst raussuchen, nur in Wunschsendungen nach Rücksprache mit der Musikredaktion!
Alles andere bringt nur Chaos!
 
Welldone schrieb:
"Ein guter Moderator kann auch Titel ankündigen, die einem nicht gefallen!"

Das ist doch sowieso klar !
Aber wenn ich ein und denselben Titel, der täglich in der Rotation vorkommt, immer noch gleich begeistert ankündige, als damals, als er zum ersten Mal lief, dann halten mich die Hörer für unglaubwürdig.

Ich habs halt schon oft erlebt: Wenn ich ganz brav die Playlist eingehalten habe, dann fragten mich die Hörer, warum ich immer tagtäglich die gleichen abgedroschenen Titel auflege ( die wissen ja nicht, daß das vorgegeben ist).
Sobald ich selbst einmal aufgelegt habe ( das durfte ich manchmal), dann kamen sehr positive Reaktionen. Sogar in der MA war in der Stunde, in der ich meine eigenen Platten auflegte ( 1995-1998) eine Zacke nach oben zu sehen.

Und was die Gefahr betrifft, daß sich Titel wiederholen, wenn einer mal unkontrolliert einen reinzieht:
JETZT wo doch alles programmiert ist, haben wir doch massenweise die Hörerklagen über die ständigen Wiederholungen.
In den Jahren 1970-1994, als ich noch ohne Selector, ohne Musikchef in einem Privatradio arbeite, kam überhaupt niemals eine Klage diesbezüglich !
Ihr tuts immer so, als ob das Selectorradio so großen Erfolg hat, den hat es doch gar nicht ! Da waren die DJ-Radios doch wesentlich beliebter als die heutigen, programmierten Immerdasselbeabspielmaschinen.

Daher hört auch keiner mehr hin, nur noch 10% derer, die ein Radio eingeschaltet haben, hören wirklich zu und wissen auch, was gespielt wird.
 
@ontario: Es gibt nun mal Titel, denen kann man sich, so grausam sie auch sind, nicht völlig verschließen. Das hat mit Schlechtmachen der eigenen Rotation zu tun.
(Und wenn sowas öfter vorkommt, sollten bei den zuständigen Musikredakteuren eigentlich alle Alarmglocken läuten)

Glaubst Du, jemand hätte letztes Jahr *freiwillig* Zlatko gespielt? Oder spielt etwa jemand Hansi Hinterseer, weil der *singen* kann? Oder Modern Talking, weil sie stets was *neues* bringen?

Ich selber fand es jedenfalls stets sehr positiv, wenn sich ein Moderator, der hinter seiner Sendung stand und auch ein bißchen Hintergrundwissen hatte, auch mal kritisch über den einen oder anderen Titel oder Interpreten äußerte. Ein Moderator, dem *jeder* Titel gefällt, ist doch unglaubwürdig.
 
Danke @ Pirni!
Ganz meine Meinung! Laut MA nimmt die Einschaltdauer pro Tag immer mehr zu! Aber nicht gleichzeitig das bewußte Hören! Wenn man die Blödfunksender bewußt hören würde, würde man sie nicht mehr hören.
Ob das so klasse für die Werbekunden ist? Denn infolgedessen hört man dann auch die Werbespots nicht mehr bewußt.
Abgesehen davon: Wo gibt es denn heute noch wirkliche Wunschsendungen?
Die Hörermeinung wird ignoriert! Siehe auch Thema "Gefaktes Programm".

und zume Exhörer noch anschließend: Welcher Moderator hat denn heute noch Hintergrundwissen zur Musik?
Wenn, dann doch höchstens der Musikredakteur! Wenn es ihn überhaupt noch gibt. Wo bekomme ich denn heute noch Hintergrundwissen zur Musik vermittelt? Es wird ja nicht mal mehr gesagt, dass die Originalversion des Titels x von Interpret y aus dem Jahre sowieso ist...
Wenn sowas in der Moderation verpackt ist, ist das kein blödes Gesabbel mehr!!! Der Hörer nimmt es dankend zur Kenntnis.

[Dieser Beitrag wurde von Sachsenradio2 am 23.01.2002 editiert.]
 
@Radiocat:

Radio Neckarburg erinnert tatsächlich ein bißchen an den alten Südfunk. Unvergessen die Zeiten, in denen Fred Metzler in SWWS auch mal Titel wie "Pump up the jam" von Technotronic ansagen durfte. (Oder Michael Branik: ACDC/ Thunderstruck). Und RNB-Hörerliebling Günter Freund kommt ja auch vom SDR.(A propos: Die große Musikbandbreite ist "dem Herz des Südens" auch nicht schlecht bekommen).

@Radioactive:
Ein Millionenpublikum kriegst Du auf dem Land nicht, aber der Sender existiert schon über 11 Jahre. Also kann die Programmphilosophie nicht ganz schlecht sein.
 
ontario: Man kann einen Job nur gut machen, wenn er einem ein Mindestmass an Spass bringt.
Also ein wenig sollte cih mich schon mit der gespielten Musik identifizieren können.
Steffi Tücking hat bei SWF3 gelegentlich ihren Unmut über einzelne Titel (v.a. in der Hitline) geäussert.
Ich denke, so was kann man mal machen, das wirkt menschlich, auch der grösste Fan eines Radiosenders regt sich mal über den einen oder anderen Titel auf.
Natürlich nicht andauernd das eigene Produkt miesmachen, das ist auch klar.
Und einige Titel aus den Charts nicht in die Rotation zu nehmen, das kann sich auch ein CHR leisten, z.B. um sich von der Konkuurenz abzuheben und Akzente zu setzen.
Bei SWF3 hatte z.B. Modern Talking Spielverbot und der Mehrheit der Zielgruppe wars recht.
Der Sender hatte ich somit den legendären Ruf erworben, auf Qualität zu achten und eben nicht brav alles abzunudeln, was gerade "in" ist. Das wird ja heutzutage durch die PR-Abteilungen diktiert.
In Special-Sendungen finde ich es normal, daß der Moderator auch Redakteur der Sendung ist und somit die Musik heraussucht.
Ein Personality-DJ im Tagesprogramm sollte Mitspracherecht haben.
Radiofreund: SDR1 war wirklich ein Qualitätsprodukt. Für manche wirkte es antiquiert, es hatte kein "Format" und war auch nicht unbedingt durchhörbar.
Aber ich kenne Leute, die es bzw. einzelne Sendungen gerade deshalb bevorzugten, und die waren deutlich jünger als 65!
Neckarburg lebt eben von der konservativeren Hörerschicht, was für einen ländlichen Lokalsender ja auch angebracht scheint.
Ausserdem fahren die, soweit ich weiß, gnadenlos Low-Budget. Analog-Technik von anno dunnemals, kaum feste Redakteure, kaum PR-Aufwand. Und stehen unterm Strich vielleicht besser da als die Mehrheit der Berliner Privatradios.
PS: Daß dies in Berlin natürlich nicht funktionieren würde, weiss ich auch!
 
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