Das neue Sendestudio bei radioeins vom rbb

radioo

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Gerade im Medienmagazin @radioeins gehört:

Bei radioeins fliegt die alte Mandozzi-Technik raus. Laut Bericht wird seit ein paar Wochen aus einem Reservestudio gesendet und am Montag geht dann alles in den Regelbetrieb mit neuer Technik.

Die bisherige Kern-Technik, Kreuzschiene, Mandozzi Mischpult ist über 20 Jahre alt. Regler wurden 2010 zuletzt ersetzt. Ein Grund für die Erneuerung war auch, dass Mandozzi für die alte Technik nur noch bis 2027 Support bietet. Also, wenn was kaputt ginge, gäbe es das schon gar nicht mehr zu kaufen. Der Sender hat von anderen Standorten wie Berlin oder Frankfurt/Oder noch Teile aufbewahrt, die dort ausgebaut wurden, um im Falle von Defekten diese Geräte noch ins Studio einbauen zu können.

Die Kosten für das neue Mischpult wurden mit ca. 150.000 Euro angegeben. Das neue Mischpult ist für Studio mit Moderatiorenplatz, Newsplatz, Co-Moderatorenplatz und ein Produktionsstudio, und ein Sprecherraum, der erneuert werden soll,

Ein separates Mischpult aufgebaut wird auch im sogenannten Cockpit, das für die Bundesliga-Übertragungen am Sonnabend viele Audioleitungen vormischt und in die Sendung bringt.
 
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Das alte Mandozzi (hier schon die zweite Generation, die erste von 2000 kam neu mitsamt des neuen Radiohauses und wurde halt um 2010 ersetzt) hier in einer älteren Ausgabe des Medienmagazins:


Bilder aus dem fensterlosen Havariestudio in der 1. Etage des Radiohauses in Babelsberg:


Dort ist bereits von der zweiten Generation Tandozzi (Tessin) auf DHD (Leipzig) umgebaut worden. Die allererste Generation Mandozzi (sah letztlich im Studio von Radio Eins ganz ähnlich aus) wurde im Havariestudio aber auch auf Video verewigt, und zwar dank des von dort gesendeten Nachtexpress (für den man soweit mir bekannt im HdR technisches Personal gebraucht hätte, deshalb wich man auf Babelsberg aus). An den Reglern: Reinhard Meynen.


Ein separates Mischpult aufgebaut wird auch im sogenannten Cockpit, das für die Bundesliga-Übertragungen am Sonnabend viele Audioleitungen vormischt und in die Sendung bringt.
Soweit ich mich erinnere gab es da auch bislang schon ein (Mandozzi)-Pult für umfangreichere Routing-Aufgaben. Die kleine Produktionsregie nebst BrechzelleSprechzelle hatte auch ein Mandozzi. Irgendwas braucht man ja auch da zur Produktion.

War ewig nicht mehr dort, muss doch beinahe nun schon 12 Jahre her sein?

Ob es der rbb im Zuge der Modernisierungen endlich mal fertig bringt, auf R128 und auf ein humanes Processing umzustellen? Dieses völlig kaputte Summenprocessing in Babelsberg ist zwar legendär, aber hochgradig ätzend.
 
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Hallo Leute,
ab morgen ist ja das neue Sendestudio von radioeins wieder in Betrieb, es wurde die komplette Sendetechnik erneuert. Da so ein Akt richtig kostenintensiv ist und somit sehr selten stattfindet, habe ich die Gelgenheit genutzt und ein Interview mit Drik Jorch dem Projektleiter dazu beim rbb, geführt. Es war meine letzte Zuarbeit für das rbb Medienmagazin, meine internen Kritiker von der Führungsriege, konnte ich nicht von mir überzeugen und so bin ich gefeuert worden.

Mir war es immer wichtig auch die anderen Gewerke mit zu hörbar bzw. sichtbar zu machen und das soll auch hier der Fall sein. Die eine Sprecherkabine war nicht einsatzbereit, es war ein Teil vom Boden offen, die Mikrofone abgebaut, Kabel weg und so habe ich das Gespräch mit meinem Fieldrecorder da drinnen aufgenommen. Am dem Tag war nichts zu machen, alle anderen Studios waren belegt. Hier habe ich nun das ganze Gespräch mit Dirk Jorch. (Es ist jetzt nicht fein heraus geputzt, dazu hatte ich jetzt keine Lust mehr. )


Hier sehen wir Dirk Jorch, er ist seit 1987 schon beim SFB dabei.
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Und so sieht nun das neue Studioinnenleben aus:
Hier noch beim Neubau
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Und hier komplett fertig
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Früher gehörte zum Sendestudio noch ein eigener Technikraum dazu, dieser entfällt nun.
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Hier sieht man den Arbeitsplatz des Aufnahmeleiters. Hier laufen zum Beispiel für die Arena alle Töne zusammen, es war immer faszinierend das Gewusel dazu Samstags anzusehen.
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Das ist der neue Arbeitsplatz der Layouter.
Hier noch beim Neubau
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Und hier noch komplett fertig
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Aus dem Boden haben sie hunderte Kilo Kabel heraus geholt. Vieles ist nicht mehr notwendig. Das komplette neue Stduioinneleben hat 380.000 Euro gekostet, was ja mal wirklich ne sinnvolle Ausgabe ist.
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Jörg Wagner hat mir in der Zeit so viel beigebracht, so viel möglich gemacht, dafür werde ich ihm ewig tief dankbar sein. Zum Schluss möchte ich auch noch Justus Demmer danken, mir stand er für solche Sachen nie im Weg, er hatte das verstanden und mich machen lassen. (Von der Berichtersttung über das neue Studio weiß er auch.) Tja und damit schließt sich für mich ein Kreis, damals aus Protest um Roots und Wolfang Doebeling, schon verstehend, dass das kein einfaches Pflaster ist und nun wieder am Boden der Tatsachen angekommen. Mal schauen, vielleicht lässt sich ja wo anders beim rbb oder weiter in Berlin wieder was machen. Wer Tipps und Ideen hat, der kann mir gerne eine Privatnachricht schreiben, ich würde mich sehr freuen. (Ich bin auch gerne im Hintergrund aktiv.) Ich werde weiterhin mit viel Spaß beim Bürgerradio Alex Berlin meine Platten kreisen lassen.
 
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Das ist ja wirklich alles sehr schön geworden, besonders die neue PI gefällt mir mit dem Gisselmann Gestell.
Jetz müsste man nur noch mal das Soundprozessing anpassen. Der letze Versuch, sich daran zu machen war meiner Einschätzung eine Katastrophe. Das gild für alle rbb Wellen ab der Anschaffung der Omnia 9. Der Herr, den man sich dafür geholt hat, hat den Omnia wie einen Orban eingestellt. Dann hätte man sich gleich für Orban entscheiden sollen, wenn man die Klangeigenschaften des Omnia nicht nutzen möchte. So, wie das jetzt klingt, hätte man das vielleicht vor 20 Jahren gemacht. Aber die neuen Verbreitungswege haben nicht nur Vorteile, sondern auch Tücken. Da ist man garnicht drauf eingegangen und so klingt es leider. Ich hätte da jemanden, der für mich der einzige Omniaspezi in Deutschland ist und der Radio Eins endlich zum klingen bringen könnte, sodaß Musik Spaß macht. Klang ist ein unterschätzter Einschaltfaktor. Kann aber auch nerven und den umgekehrten Effekt haben. Wenn der Sound gut ist, kann das süchtig machen und man möchte immer lauter hören.
 
So, wie das jetzt klingt, hätte man das vielleicht vor 20 Jahren gemacht.
Vor 20 Jahren, also 2004 - klang es auf UKW übel, aber auf Astra Digital Radio (ADR) war das vor-Processing-Audio drauf. Und das war wohltuend sauber. Brillant und mit richtig Dynamik, keine Verzerrungen leiser Stellen, nicht verbogen.

Ab Spätsommer 2005 war dann mit 2 Wochen Verspätung das saubere vor-Processing-Audio auch auf dem neuen DVB-Hörfunktransponder. In der ersten Woche des Hörfunktransponders gab es dort das UKW-Processing plus versehentlich aktiviertes Preemphasis-Flag, was grausig dumpfmulmigen, wummernden Sound machte. In der zweiten Woche war nach entsprechenden Rückmeldungen und Protesten das Preemphasis-Flag rausgenommen worden, dann klang es exakt wie UKW, also auch grottig - was im damaligen Gästebuch des Medienmagazins zu Protesten aus ganz Deutschland führte. Ich erinnere mich an einen Eintrag von jemandem, der beim ZFD arbeitete und schrieb, dass er Radio Eins nun weiterhin in der 192er Variante via ADR hören muss, weil die formal von der Bitrate hochwertigere 320er Variante auf DVB (beides MPEG 1 Layer II, aber andere Encoder) klanglich unerträglich war. Danach wurde aber auf DVB das saubere Audio aufgeschaltet.

Da gab es zwar, weil nicht gehörrichtig ausgesteuert wurde (einerseits Selbstfahrbetrieb, andererseits gab es R128 und die zugehörigen automatisierten Prozesse noch nicht) immer wieder mal hübsche Lautheitssprünge, aber abgesehen davon war es hochwertiges Audio. Etwa um diese Zeit gab es auch einen einjährigen Betriebsversuch mit dem rbb-Hörfunk auf DVB-T (!) mit soweit ich mich erinnere vollen 320 kBit/s MP2 (!!!), was einen damaligen Kollegen von mir dazu brachte, die Sommernachts- und Winternachtskonzerte via DVB-T mitzuschneiden (Sat hatte er nicht) - der Klangqualität wegen. Und dieser Kollege war Konzertgänger, aber kein Radio-, Audiotechnik- oder HiFi-Freak. Der Unterschied war halt klar zu hören, ich hatte ihn auf DVB-T hingewiesen.

Der rbb-Hörfunk via DVB-T verschwand wieder nach einem Jahr und die saubere Verbreitung via DVB-S wurde im Spätsommer 2011 auf den UKW-Wummersound umgestellt. Für mich war das dann der Endpunkt des Hörens der wenigen Musiksendungen, die ich vorher noch hörte (Lost in Music, Freistil, selten mal Electro Beats oder eine der anderen Sendungen). Damit war ich dann "raus".

Weiß heute gar nicht mehr, ob das letzte dreiviertel Jahr ADR auch dort noch auf UKW-Mumpfsound umgestellt wurde. Müsste aber so gewesen sein, da ich sonst auf ADR zurückgewechselt hätte. Die damals bei mir verwendete Lemon Volksbox @lpha II VFD (heute in die Sammlung von @DigiAndi übergegangen oder vielleicht ins Rundfunkmuseum Cham weitergereicht) konnte ja beides. Heute könnte man sie fast nur noch als Wohnungsheizung verwenden. Diesen Zweck würde sie aber hervorragend erfüllen.

Klang ist ein unterschätzter Einschaltfaktor.
Bei mir war er in diesem Fall Ausschaltfaktor. Ich fand zu etwa dieser Zeit eine auch inhaltlich viel bessere Radioheimat: Bayern 2. Aber das ist ja nun auch schon wieder mehrfach Geschichte.
 
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Danke. Ich hoffe Potsdam ließt mit.

Der Herr, dem ich zutraue den Sound ordentlich zu machen, ist übrigens neuerdings über den Dienstleiter buchbar, der jetzt das neue Studio gebaut hat. Zwinker @ radioeins.

Das Debakel fängt in Potsdam ja schon bei den Mikrofonen an. Ich weiß zum Beispiel, daß bei der Antenne immer der Low Cut drin ist. Jetzt muß man wissen, dass die verwendeten U87 einen besonderen Low Cut haben. Der geht nämlich, nur bei diesem Mikro, mit flacher Flanke bis 1000 Hz Hoch und entfernt den Nahbesprechungseffekt komplett. Den möchte man aber beim Radio haben. Schließlich nutzt man Großmembraner beim Radio wegen des vollen Klanges und der Fähigkeit, dem Moderator eine Möglichkeit zu geben mit Sprechabständen zu arbeiten und damit Klang und somit Stimmungen zu verändern. Ansonsten könnte man auch Kleinmembranen nehmen, noch dünner klingt das 87 mit Low Cut.
Also beim U87 immer Low Cut raus und im Preamp einen normalen 80 Hz Low Cut mit steiler Flanke rein, um Körperschall, Wummern und Rumpeln zu entfernen, nicht jedoch den Nahbesprechungseffekt. Sonst kann das U87 seine Sound garnicht entfalten. Guter Klang fängt vorne in der Kette an.
 
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@ADR Wer vom rbb mitliest weiß ich aber von der Abeitung ist keiner dabei. Du kennst doch die Leute, schreibe doch mal eine Mail dierekt dahin und biete wieder deine Dienste an.
 
@Philclock und radioeins
Hab ich alles schon gemacht. Da hieß es, der Mann, der das eingestellt hat, hat ausgezeichnete Referenzen, er war schließlich Cheftechniker bei Z100 in New York. Nun, wir wissen ja, dass nicht alles Gold ist, was aus Amerika kommt. Bigger than ever but not the best.
Der Klang wurde von den Wellen so bestimmt, da hätte man ihnen nicht reingeredet. Die rbb Wellen klingen also angeblich so, wie die Wellen selber es wollten. Weiterhin ist das ja auch ein Kostenfaktor und im Budget ist Soundprocessing erstmal nicht wieder geplant.

Meine Meinung, wenn man neue Studios baut gehört neues Soundprocessing einfach prinzipiell schonmal dazu. Auch wenn messtechnisch die Pegel stimmen, klingt die neue Technik ja doch etwas anders. Alleine schon das Mikrofonprocessing über DHD ist jetzt ein anderes, statt vorher über VIP. Auch die Umstellung auf Dante Netztwerk verändert den Klang. Die neuen DHD Cores klingen einfach mal ausgezeichnet. Alles Faktoren, die nicht berücksichtigt werden, weil sie übers alte Summenprocessing laufen.

Soundprocessing fängt in der Datenbank an. Eine Normalisierung nach EBU R 128 wäre ein sehr guter Anfang. Dieser bisher muffige Klang kommt von starker Kompression, die darauf abziehlt, einen einheitlichen Pegel und Lautheitseindruck zu schaffen. Damit müsste man das Processing garnicht belasten, würde man das vorher regeln. So könnte man weniger Kompression fahren, man hätte mehr Transienten und klareren und lauteren Klang.
Die Wellen sollten da vielleicht selber mal was unternehmen, wenn sie das stört. Schließlich sitzt die Aufsichtsingenieurin in Potsdam auf der gleichen Etage, wie Radio Eins.
 
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Ich muss ja ehrlicherweise zugeben, dass mir der Klang des BCM 104 (welches es ab sofort übrigens auch in -mt gibt) nicht gefällt, und ich hatte jahrelang eins. Es ist immer irgendwie dünn, blechern und zischelig. Das kriegt man auch mit den besten ADT-Modulen nicht repariert. Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob in solchen modernen Studios mit vielen reflektierenden Flächen, wo man zwangsläufig sehr nahe ans Mikrofon ran muss, ein U 87 oder ein TLM 103 die perfekte Wahl wäre, weil die beide doch nach etwas mehr Abstand verlangen. Möglicherweise landet man dann doch bei einem Gefell M 930 oder gar 1030. Die klingen beide erstaunlich unterschiedlich. Oder wenn es Neumann sein soll, dann ein TLM 193.

Matthias
 
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Das BCM hat mir auch nie gefallen. Selbst wenn ein Neumann Logo drauf ist.
Aber Potsdam hat sich auf U87 eingeschossen, ein Wechsel steht wohl nicht zur Debatte.
Aus Kostengründen ist das natürlich völlig überdimensioniert, für Sendestudios braucht es keine verschiedenen Richtcharakteristiken mit Übertrager. Ich wäre auch beim M 930. Das 1030 ist wieder so ein dicker Bollermann, der vor dem Gesicht den Blick auf Monitore oder Gesprächspartner versperrt.
Das 193 wird unterschätzt. Ist ein tolles Mikro! Sieht zudem gut aus.
 

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Ich sah da ein BCM 104 auf dem Foto... Ansonsten habe ich dort vor Ort auch immer U 87 gesehen. Damit macht man ja im Prinzip auch nichts falsch. Der Übertrager macht das Signal wärmer und runder, und der Frequenzgang sorgt eben dafür, dass die Stimme sich gut durchsetzt. Ich nehme mich ja auch gerne mal mit einem U 87 auf, weil ich damit ein wenig "männlicher" klinge. Aber wenn ich Texte aufnehme, von denen ich weiß, dass sie am Ende in ruhigen Räumen über Kopfhörer gehört werden, in einem Museum oder einem Info-Zentrum zum Beispiel, will ich da so wenig Rauschen wie möglich haben, und mag auch keine nachträgliche Entrauschung, daher lande ich dann bei solchen Sachen beim M 1030, wobei ein TLM 103 natürlich auch ginge. Das hatte ich auch mal zehn Jahre lang im Sprecherraum, bevor ich es gegen ein M 930 ersetzt habe. Die Mikrofon-Reise ist eben ein lebenslanger Weg... :)

Ein U 87 mit Spinne und Poppschirm ist, wie ich finde, an einem Mika-Arm schon grenzlastig. Also es geht überhaupt nur an Mika-Armen, für alle anderen wäre es sowieso zu schwer.

Matthias
 
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Der Klang wurde von den Wellen so bestimmt, da hätte man ihnen nicht reingeredet.
Geil... absoluter Trash.

Ich hatte vor geschätzt 12 Jahren mit V. Düspohl zu tun deswegen, schriftlich, ohne direkten Kontakt. Hatte ihm damals u.a. den Klang von Bayern 2 vorgestellt (nur Jünger d07 bzw. ein Nachfolge-Gerät), also kein Multiband-Processing, sondern nur dezente Kompression und UKW-Bearbeitung, Kulturwelle halt. Er war davon soweit ich mich erinnere sehr angetan. Getan hat sich aber nichts. Vielleicht glaubt man wirklich, dass man mit den Krawallschachteln der Privaten in Berlin mithalten muss - ich kann das nicht mehr beurteilen, ich habe weder die Berliner Privaten noch rbb-Unterhaltungsfunk gehört in den vergangenen Jahren.

Dunkel sagt meine Erinnerung, dass ein Durchhören durch die komplette Berliner UKW-Landschaft um 2015 herum (da hatte ich auch mal ein Hubmessgerät zu Hause) manche der großen Privaten wesentlich angenehmer - sprich dynamischer und nicht so rotzig / verbogen - wie Radio Eins klangen. Kann mich aber auch täuschen.

Weiterhin ist das ja auch ein Kostenfaktor und im Budget ist Soundprocessing erstmal nicht wieder geplant.
"Bypass" kostet nichts.

Im Ernst: mit ordentlich eingestellter vorhandener Processing-Hardware sollte man doch auch weitaus bessere Ergebnisse erzielen können als das, was ich aus dem rbb kenne?

Alleine schon das Mikrofonprocessing über DHD ist jetzt ein anderes, statt vorher über VIP.
Das wäre eh noch eine Frage an @Philclock gewesen: die VIP sind jetzt endlich raus und die Mikrofone laufen über onboard-Processing im DHD?

Die neuen DHD Cores klingen einfach mal ausgezeichnet.
Was "klingt" denn da? Bzw., was verursachte bislang irgendeinen "Klang" im Mandozzi-Setup?

Immerhin wird es jetzt wohl korrekt arbeitende SRC geben an digitalen Eingängen. Das war ja soweit ich mich erinnere beim Mandozzi ein Elend, das bis zum Kleinserien-Umbau von CD-Playern (Einbau von Abtastratenwandlern in Marantz PMD-340) führte. Wie die später verwendeten Denon DN-C635 angeschlossen waren, habe ich inzwischen wieder vergessen.

Soundprocessing fängt in der Datenbank an. Eine Normalisierung nach EBU R 128 wäre ein sehr guter Anfang.
Ja, wie weit ist es denn da beim rbb?

Beim BR arbeitet man seit ich weiß nicht 10 oder noch mehr Jahren mit R 128. Beim MDR führt man es derzeit offenbar Welle für Welle ein und ändert dabei auch massiv das Processing (Jump hat letztens soweit mir bekannt seinen Optimod verloren, nur noch ein Jünger dort, der allerdings mehr macht als "neutrales" UKW-Processing). Ist R 128 beim rbb angekommen? Die auf weiter vorn verlinkten Fotos sichtbaren Anzeigen aus dem Havariestudio legen nache, dass der PPM-Modus "German PPM (-60 dB to +10 dB)" konfiguriert ist. Ein Loudness Meter habe ich da nicht gesehen. Geht also wohl alles wie bisher ohne Lautheitsbewertung - das Processing wirds schon richten.

Das BCM hat mir auch nie gefallen. Selbst wenn ein Neumann Logo drauf ist.
Mir auch nicht. Und zwar genau wegen
dünn, blechern und zischelig

Dass Babelsberg die U87 hat, erstaunte (und erleichterte) die damals RE20-geschundenen Leute dort sehr. Das war damals schon finanziell und auch optisch zu "fett", 2000 hätte es z.B. auch schon das TLM 103 gegeben. Aber nun sind sie einmal da, warum sollte man sie wechseln, zumal sich die Raumakustik zwar durch neuen Tisch und andere Bildschirmanordnung gewiss geändert hat, aber der Raum an sich ja unverändert ist. Und der dürfte ja den größten Einfluss haben.

Ich wäre auch beim M 930.
Da ist die ARD aber weg meines Wissens nach - nachdem die Mikrofone schleichend 6 dB Pegel verloren haben. Ok, das kann man reparieren, es gab meines Wissens nach aber wohl Verstimmungen mit dem Hersteller darüber, wer diese Reparatur zu zahlen hat. @ADR , hast Du dazu vielleicht definitive Infos?
 
Ich weiß nur, dass es beim mdr damit Probleme gab. Wie die das geklärt haben, keine Ahnung. Der rbb Berlin benutzt die 930 aber weiter gerne in Produktion. Bin sicher, dass Gefell das revidiert hat und das jetzt nicht mehr vorkommt.
 
Ich habe davon noch nie gehört. Aber es wird sicher einen Unterschied machen, ob die Mikrofone nur mal alle paar Tage ein paar Stunden ihre Speisung bekommen, wenn ich sie nutze, oder ob sie zehn Jahre lang rund um die Uhr aktiv sind. Denn vielfach werden die Geräte ja praktisch niemals ausgeschaltet. Und ein U 87 übersteht sowas für Jahrzehnte.

Wo setzt der rbb denn in Berlin M 930 ein, mal abgesehen von Thadeusz?

Matthias
 
Ich weiß nur, dass es beim mdr damit Probleme gab. Wie die das geklärt haben, keine Ahnung. Der rbb Berlin benutzt die 930 aber weiter gerne in Produktion. Bin sicher, dass Gefell das revidiert hat und das jetzt nicht mehr vorkommt.
 
Ich weiß nur, dass es beim mdr damit Probleme gab.
Ich kenne diese Aussage auch von einem einstigen technischen Leiter eines Schweizer Lokalradios und ich kenne sie von jemandem aus dem HdR (soweit ich mich erinnere).

Bin sicher, dass Gefell das revidiert hat und das jetzt nicht mehr vorkommt.
Dessen bin ich mir auch sicher. Nur waren da halt die betroffenen Exemplare schon auf der Welt.
 
Aber selbst wenn die sechs Dezibel verlieren, sind sie dann immer noch so ungefähr auf dem Level eines U 87 ai und weitaus besser als ein TLM 170, U 67 oder ein M 49. Also alles Mikrofone, mit denen über Jahrzehnte Radio gemacht wurde.

Matthias
 
Also das U87 haut mit 28 mV ganz gut rein.
Sehr viel mehr als ein m930 ohne Abfall. Der Übertrager allein macht ja schon was am Pegel.

Wo setzt der rbb denn in Berlin M 930 ein, mal abgesehen von Thadeusz?
Google mal „rbb Hörspiel“ in der Bildersuche.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Also das U87 haut mit 28 mV ganz gut rein.
Sehr viel mehr als ein m930 ohne Abfall.
U87Ai: 28 mV / 1 Pa @ 1 kHz als Niere
M930: 21 mV / 1 Pa @ 1 kHz

Sind gerade mal 2,5 dB mehr beim U87, also letztlich "fast gleich". Sind aber z.B. im Vergleich zum Shure SM7B (Inforadio!) mit seinen 1,12 mV / 1 Pa @ 1 kHz satte 25,5 dB weniger als das M930 bzw. 28 dB weniger als das U87Ai. Da braucht man dann richtig gute Vorverstärker...
 
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Wenn man bedenkt, dass knapp 6 dB Unterschied eine empfundene Lautheit von 100% ausmachen, sind 2,5 dB schon durchaus wahrnehmbar.
 
Das ist der Hakan aus Schweden. Habe ich auch, bin aber kein Fan davon. Sieht immer irgendwie nach Schwamm oder Spuckschutz aus, und hat bei mir durchaus mal einen Popplaut durchgelassen, während mir das beim Pauly nie passiert.

Ich bin ja auch gerade mal wieder intensiv am testen, habe inzwischen ja einen beachtlichen Mikrofonpark zusammen, und komme mal wieder zu dem Ergebnis, dass die Gefell-Aufnahmen (M 930 und 1030) sehr sauber klingen, meine Stimme aber immer eine Spur zu "hauchig" abgebildet wird. Irgendwie kommt mir da das Übertragungsverhalten eines U 87 oder eines USM 69 sehr entgegen, das macht vermutlich der Trafo. Allerdings finde ich, dass der Unterschied im Rauschverhalten zwischen U 87 und M 1030 deutlich hörbar ist, also das geringere Rauschen des Gefell ist wirklich ein Vorteil, weil die Aufnahme für sich alleine steht, also zum Beispiel ein Audioguide in einem ruhigen Raum über Kopfhörer gehört wird.

Von daher: schwierige Abwägung...

Hört mal selbst:

Anhang anzeigen matthias–U87_Sprecherraum.mp3

Das war das U 87 im Sprecherraum. Hier kommt nun das Gefell M 1030 im Sprecherraum:

Anhang anzeigen matthias_m1030.mp3

Um ihm diese "Hauchigkeit" abzugewöhnen und etwas in Richtung U 87 zu bringen, müsste man bei 3 kHz eine breitbandige leichte Anhebung vornehmen:

Anhang anzeigen matthias_m1030_anhebung3khz.mp3

Dann klingt es ähnlicher, aber trotzdem finde ich dann die U 87-Aufnahme "runder", wenn auch mit etwas mehr Rauschen.

Vieles nehme ich übrigens direkt am Schnittplatz auf, dann ist das aber immer in eine Gesamtmischung eingebunden, so dass der etwas ungünstigere Raum nicht auffällt:

Anhang anzeigen matthias_USM69_Schnittplatz.mp3

Das ist dann zwischen U 87 und USM 69 ziemlich konsistent. Das USM 69 habe ich jetzt mal auf Breitniere gestellt, da gefällt es mir klanglich am besten.

Für alle gehörten Aufnahmen gilt: Vorverstärker ist ADT TM 101, dann folgt der TM 105 mit leichter Anhebung im Bassfundament und dann leichten schmalbandigen Absenkungen bei 125, 500 und 1.200 Hz, da liegen meine "Problemfrequenzen", die eine gewisse Härte reinbringen, die man damit gut wegbekommt. Und es folgt dann noch der Voice-Prozessor TM 119 mit leichtem Limiting, leichter Kompression und leichtem De-Essing, wobei ich mit dem Fill-Regler wieder einiges des Originalsignals zurückmische.

Matthias
 
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