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Das NL-Konzept für Deutschland

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Tom2000

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Ein Mix aus Formatvorgaben und "freien" Frequenzen, das hatte ich bereits vor Monaten vorgeschlagen.

Jetzt erfahre ich, genau danach ist bei der Frequenzvergabe in den NL verfahren worden; scheint also ein richtiges Modell zu sein, denn in den NL ist Radiohören geradezu eine Freude. Hier hingegen kommt man aus dem Kotzen nicht mehr raus...

Kroes beschreibt das nl Modell wie folgt:
"Radio 10 Gold ist ja auch ein Musiksender und läuft recht gut über 1395 und Kabel. Mit den frei verteilten Senderketten kann man tatsächlich mehr oder weniger machen was man will - ein paar sind aber auch beschränkt: Auf Kette 2 (Radio Veronica) darf kaum aktuellere Musik gespielt werden, Kette 4 (BNR Nieuwsradio) muss hauptsächlich Nachrichten enthalten, Kette 5 (ID&T Radio) muss ein Nicht-Mainstream-Jugendprogramm ausstrahlen, Kette 8 (Arrow 90.7 FM) muss ein Klassik- und/oder Jazzprogramm sein und Kette 9 (RTL FM) muss relativ viel niederländischsprachige Musik bringen. Mit den vier anderen Ketten kann jeder machen, was er will."
(Quelle: http://www.sender-tabelle.de/frame_forum.htm - Thread: "Wechsel in NL: Radio 10 Gold auf UKW, Radio Noordzee auf Mittelwelle")

Die vier anderen sind SKYRADIO, RADIO538, NOORDZEE und YORIN FM.
 
Das NL-Modell mag seine Vorzüge haben, aber was da so hinter den Kulissen gekungeklt wurde/wird, ist tlw. auch nicht mehr schön.
Aber wenn die Deutschen UMTS-Lizenzen versteigern, können dike Holländer auch UKW-Frequenzen verhökern, oder?
 
Die Kungelei allerorten, also auch die in den NL, unterstütze ich auch nicht.

Das hörbare Ergebnis ist dann aber einfach nur überzeugend. Von der Einwohnerzahl her kann man die NL ja mal mit dem Radio-Kuba "NRW" vergleichen. Bei ungefähr gleichen Einwohnerzahlen hier eine "Privatradio" - Szene, die selbst osteuropäischen Austauschjournalisten die Tränen in die Augen treibt.
 
Sind denn nicht in Deutschland ebenfalls gewisse programmliche Vorgaben mit den Lizenzen verbunden?
 
Auch in Ba-Wü gibt es Auflagen, die man zumindest beim Sendestart erfüllen muß. Danach kann man zwar nicht vom Klassik-Radio zum Jugendradio mutieren, aber bei den schläfern von der lfk (Landesmedienanstalt) ist sonst vieles möglich.

Das holländische Modell scheint auf den erst Blick ja ganz nett zu sein, wenn man aber weiß, dass die Frequenzen versteigert werden und der mit der dicksten Brieftasche oder dem bestgleitenden Schmiergeld den Zuschlag erhält, ist doch klar wer bei den Kasis sendet. Bestimmt keine radiophilen Freidenker ...:(
 
Aber auch nicht so Versager wie RPR 1 (Kade) oder die ganzen nordöstlichen Antennen-Totclaim-Minirotations-Schrottsender.
 
Wie kommst Du eigentlich darauf, dass die Unterschiede zwischen dt und niederl Radios in der Art der Frequenzverteilung begründet liegen?
 
@1440 KHz

Liest Du LMedienG von BaWü, dann wüßtest Du, daß die LfK keinen Einfluß auf die Musik und die Qualität (nicht Quantität) des Wortprogrammes hat. Natürlich wird z. B. SSL keine ausgeschriebene Wort-QRG bekommen, aber selbst das geht in BaWü wenn die "Rahmenbedingungen" ;) (Insider wissen wie ichs meine) stimmen.

Bevor ichs vergesse: Ich sage Ja zum NL-Konzept in D.
 
Bei der Ausschreibung, die alle 8 Jahre stattfindet, muss man zur Bewerbung an die LfK neben einem Finanzierungsmodell auch eine genaue Auskunft über das geplante Programm beitun.
Das soll dann (zumindest formal theoretisch) schon bei der Auswahl berüc ksichtigt werden. Inwiefern das praktisch eine Rolle spielt, kann sich ja jetzt angesichts einiger fragwürdiger Entscheidungen 2002 jeder selbst fragen.
Ãœberwacht wird theoretisch auch, doch herrscht bei der LfK mittlerweile das Laissez-faire-Prinzip vor.
Selbst die unbequemen nichtkomerziellen Radios haben in BaWü mehr Narrenfreiheit als zB. in Bayern.
Ich postulier mal die These: Wennde die richtigen Leute kennst und mit genug Asche winkst, kannste programmlich machen, watdewillst im Ländle...ist aber "nur so meine Vermutung"
 
@ Der Schwabe
Danke Herr Oberlehrer!
Liest Du LMedienG von BaWü, dann wüßtest Du, daß die LfK keinen Einfluß auf die Musik und die Qualität (nicht Quantität) des Wortprogrammes hat.

Das war wieder einmal Schwabenkunde für alle:
"Du bist dumm und ich bin schlauer, auch wenn ich das gleich sage wie du!"

Warum müssen Schwaben immer den Besserwisser raushängen lassen? Auch wenn sie unter'm Strich das gleiche sagen wie bereits diverse andere zuvor. Du großer Insider! Jeder der in Ba-Wü bei einem Privaten arbeitet, weiß was bei der Lfk abgeht: Hast du Kohle oder das richtige Parteibuch oder gar beides, bist du herzlich willkommen im Land der fast unbegrenzten Medienmöglichkeiten!

Abgesehen davon kann ich nur zurück schlaumeiern: Wenn du Schwabe mal die Lizenzauflagen deines Senders gelesen hättest, wüßtest du, dass auch deine Frequenz(en) mit gewissen Grundanforderungen verknüpft sind.

Traurig ist auch, dass die schlaue schwaben Medien-Gazette (die kein niederer Nichtschwabe lesen darf, weil er sie eh nicht versteht) die "Der Schwabe" zitiert, es scheinbar fast bedauert, dass die LfK keinen Einfluss auf die Musik-Qualität der Sender hat. Ruft da nicht einer nach einem Propagandaministerium mit Volksempfänger, das entscheidet was gespielt und was verbrannt wird!

Na schönen Dank!:rolleyes:
 
Also, warum sammeln wir nicht wie in Holland alle UKW- (und AM-) Frequenzen ein und verteilen sie ebenfalls wie dort frequenzökonomisch und nach folgenden, nur ganz kurz skizzierten Massgaben:

Vier UKW-Ketten für die Öffis. Keine Dudelwellen, ob NDR 2 oder NDR Kultur mit seiner Annäherung an Klassik Radio. Eine AM-Kette für eine ARD-Wortwelle.

Private Ketten mit Vorgaben (wie nachfolgend unter 1 und 2) für reichweitenstarke Formate:
1) Rotationsbreite und Wortanteile: Top 40, Hot AC, AC
2) Rotationsbreite: Classic Hits, Oldies, Adult Rock, Adult R&B

Private Ketten ohne Vorgaben:
Schlager, Volksmusik, Country, News, Talk, Jazz & Blues, Klassik
sowie weitere Abspaltungen (Modern Rock, R&B / Hip Hop etc.)

Je reichweitenschwächer ein Format, desto stärker sollte Kettenbildung erlaubt sein.

Einzelne Anbieter sollten eine maximale Anzahl von lokalen / regionalen Frequenzen nicht übersteigen, analog den Bestimmungen, wie sie bis in die 90er Jahre in den USA galten.

Ein Imperium "Clear Channel Deutschland" sollte vermieden werden. Die Vorherrschaft der Verlage ist zu brechen.
 
Tom, die Diskussion ist etwas realitätsfremd, da die geltenden Mediengesetze in diesem Land und die exisitierenden Realitäten (sprich Sendelizenzen für die Verleger) Deinen Plänen die Grundlage entziehen.

Impulse, dies zu ändern, können nur aus zwei Richtungen kommen, nämlich aus der Politik und vom Markt.

Die Politik müsste die gesetzlichen Rahmenbedingungen für die Veranstaltung von Rundfunk ändern und endlich eine inhaltliche Abgrenzung des schwammigen Begriffs der Grundversorgung vornehmen.

Einfluss vom Markt gäbe es, wenn mit dem Verlegerdudelfunk kein Geld mehr zu verdienen wäre, weil die Hörer und die Werbekunden davonlaufen.

Ich sehe aber für beide Möglichkeiten derzeit keine Anzeichen.
 
Original geschrieben von Tom2000
Vier UKW-Ketten für die Öffis. Keine Dudelwellen, ob NDR 2 oder NDR Kultur mit seiner Annäherung an Klassik Radio. Eine AM-Kette für eine ARD-Wortwelle.

Du vergisst die oeffentlichen Regional- und Lokalsender. Insgesamt kann man in den Niederlanden flaechendeckend 6 oeffentliche Programme auf UKW empfangen. Also durchaus vergleichbar zu der Situation in Deutschland. Dass die Regionalisierung dort anders geregelt ist als hier, ist durch die Groesse des Landes erklaerbar.
 
Ich streite mich nicht darum, ob es nachher 4,5, oder 6 ör Programme auf UKW sind.
Wenn es in den USA an der Ostküste, da wo Ballungsraum an Ballungsraum grenzt, möglich ist, im selben UKW-Band (87.5 bis 108 MHz) immer bis zu 30 / 40 UKW-Sender einwandfrei zu empfangen, ist das nicht das Problem.

Es wäre auch möglich, die Frequenzen wie folgt zu vergeben:
87.5 - 92.90 ÖR
93.0 - 99.90 Private mit Vorgaben
100.0 - 108.00 Private ohne Vorgaben
 
Ändern kann man so viel. Aber es muss erst mal ein Wille da sein!
Wenn der schon fehlt...
dann muss es auch konsequent und zielstrebig umgesetzt.
Wei gut wie letzteres in Deutschland können, zeigen die Beispiele "Autobahnmaut", "UMTS" oder "Steurreform"
 
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