Das Radioarchiv von DigiAndi

Am vergangenen Sonntag hat Dittsche in der Eppendorfer Grill-Station aus Anlaß des Todes von Lou Ottens, dem Erfinder der Musikkassette, erzählt, daß er „immer damals die Schlagerparade um viertel nach fünf am Sonntag aufgenommen“ hat und so noch fünf Schuhkartons mit „bald 80, 90, 100 von den mitgeschnittenen Schlagerparaden aus den siebziger Jahren“ besitzt.
Dittsche ist eine gespielte Rolle von Olli Dittrich, da muss man sich Fragen wie viel davon Wahrheit oder Dichtung ist. Davon abgesehen, die Mitschnitte dich ich von der NDR Schlagerparade habe sind klassisches Ansagerradio. 3 Neuvorstellungen, 10 Platzierungen und das Verlesen der Gewinner der Langspielplatten. Mehr ist es nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Update vom Andi: 23.000 Kassetten gesichert!

Wie viel ist das in in Terabyte und wie viel Kassetten sind davon mit DTH?

Wer konnte eigentlich soviel Aufnehmen, das Jahr hat doch nur 365 Tage. Und wer hat soviel Zeit das jetzt alles zu digitalisieren? In der Tat, das schreit nach Wahnsinn, ist aber auch ein Jahrhundertschatz für das Museum Digiandi.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie viel ist das in in Terabyte
Laut Fotos sinds wohl sehr oft 120er Kassetten, anonsten 90er und eher wenige 60er. Gehen wir also mal von 90 Minuten aus, dann sind das 2070000 Minuten, also 34500 Stunden, also 1437,5 Tage, also 4 Jahre.

Andi digitalisiert glaube ich generell in 44,1 kHz. Das sind je Stunde als 16-Bit-PCM 606 MByte. In Summe also 20 TByte. Gar nicht so viel, oder? ;)

und wie viel Kassetten sind davon mit DTH
Die toten Hosen?

Wer konnte eigentlich soviel Aufnehmen, das Jahr hat doch nur 365 Tage.
Da ist noch mehr unklar. Es sind laut Andi Aufnahmen vom Rundfunk der DDR dabei. Und die sind auch in guter Qualität und von UKW. Das passt nicht wirklich zum vermuteten Wohumfeld im Bermudadreieck zwischen BR, SWF, SR, WDR, hr. Genauso wenig wie Österreichische oder Tiroler Programme. Fuhr hier jemand Revox-Anlagen nebst UKW-Antennen spazieren?

Schade, dass es ein Nachlass ist und man nicht mehr fragen kann.
 
Laut Fotos sinds wohl sehr oft 120er Kassetten, anonsten 90er und eher wenige 60er. Gehen wir also mal von 90 Minuten aus, dann sind das 2070000 Minuten, also 34500 Stunden, also 1437,5 Tage, also 4 Jahre.
Das macht er aber nicht alleine, oder? Der Mann hat sicher auch noch etwas anderes zu tun und auch vor.

Andi digitalisiert glaube ich generell in 44,1 kHz. Das sind je Stunde als 16-Bit-PCM 606 MByte. In Summe also 20 TByte. Gar nicht so viel, oder? ;)
Oh, für ein Museum ist das wirklich nicht viel, hätte gedacht es sei viel mehr.

Hahaha, ich meinte aber Dieter Thomas Heck.

Fuhr hier jemand Revox-Anlagen nebst UKW-Antennen spazieren?
Das habe ich früher auch gemacht, im Urlaub hatte ich einen kleinen Panasonic im Rucksack und überall eine Kassette mitlaufen lassen. Und damit war ich nicht alleine, das haben viele gemacht.
Aber diese 23.000 Kassetten hat doch eh niemand alleine aufgenommen, da müsste man ja Nonstop Bänder bespielt haben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das macht er aber nicht alleine, oder?
Ich befürchte, doch. Da musser durch...

Ein Foto bei Facebook zeigte mal: er hat mehr als ein Kassettendeck. Ob er parallel digitalisiert, weiß ich aber nicht.

Der Mann hat sicher auch noch etwas anderes zu tun und auch vor.
Ja: Zeitzeugengespräche vorbereiten, hinfahren, Gespräch führen, aufbereiten, online stellen. Andere Sammlungen retten und digitalisieren. Seine Technik warten. Dazu noch nen bezahlten Vollzeitjob absolvieren.

Und manchmal ausm Bunker senden:

Eifeler Radiotage - Christian Milling - Andreas Knedlik 1.jpg
Eifeler Radiotage - Christian Milling - Andreas Knedlik 2.jpg

Keine Ahnung, wie er das macht. Aber wenn es den Kerl nicht gäbe, müsste er dringend erfunden werden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Laut Fotos sinds wohl sehr oft 120er Kassetten, anonsten 90er und eher wenige 60er. Gehen wir also mal von 90 Minuten aus, dann sind das 2070000 Minuten, also 34500 Stunden, also 1437,5 Tage, also 4 Jahre.

Andi digitalisiert glaube ich generell in 44,1 kHz. Das sind je Stunde als 16-Bit-PCM 606 MByte. In Summe also 20 TByte. Gar nicht so viel, oder? ;)

Danke für's Durchrechnen, wollte ich sowieso mal machen. ;)
Und zur Gesamtmenge: Es ist halt "nur" Audio. Das ist bei Festplatten, die heute 8 TB als Standard haben, alles keine Welt mehr. Selbst mit Backup.

Da ist noch mehr unklar. Es sind laut Andi Aufnahmen vom Rundfunk der DDR dabei. Und die sind auch in guter Qualität und von UKW. Das passt nicht wirklich zum vermuteten Wohumfeld im Bermudadreieck zwischen BR, SWF, SR, WDR, hr. Genauso wenig wie Österreichische oder Tiroler Programme. Fuhr hier jemand Revox-Anlagen nebst UKW-Antennen spazieren?

Schade, dass es ein Nachlass ist und man nicht mehr fragen kann.

Der gute Mann muss mit seinen Tapedecks verreist sein. Anders wäre das nicht möglich. Ich vermute, er hatte zu Hause schon mal Überreichweiten (z. B. aus der DDR war schon etwas dabei, das klang durch einige Empfangsstörungen so), aber das meiste ist zum Glück störungsfrei und oft auch in Stereo. Ich glaube, er war öfters in Berlin. Darauf deuten die Daten der DDR-Mitschnitte hin, die sich manchmal alle von ein paar aufeinander folgenden Tagen sind. Aber sonst hatte er in Nordbaden quasi einen der besten Standorte, die man in der damaligen Bundesrepublik haben konnte: Perfekter Empfang von SDR, SWR und HR. Dazu mit etwas Aufwand SR, BR und WDR störungsfrei. Da fehlen nur NDR, Radio Bremen und SFB, was man auch daran sieht, dass es von denen meist Nachtprogramme sind, die auf den Kassetten sind. Da hat er dann oft über Südfunk 1 oder hr1 mitgeschnitten. Ich hätte mir etwas mehr vom SFB und überhaupt etwas vom RIAS gewünscht. Aber bei seinen Berlin-Aufenthalten war er anscheinend komplett auf die DDR fixiert. Nicht, dass das schlimm wäre, aber es wundert mich schon, dass er SFB und RIAS quasi komplett ausgelassen hat. Oder diese Kassetten waren komplett extra sortiert und habe ich entweder noch nicht im Detail angeschaut oder (das wäre dann schade, aber zu spät) die gingen alle schon weg, bevor ich ins Spiel kam. Beides ist aber unwahrscheinlich, da alle anderen bisher auch querbeet waren. Man hat zwar schon hier und da gemerkt, dass auf dem Typ eher das drauf ist und auf dem anderen Typ er das, aber trotzdem sind bei allen Typen auch immer noch viele andere Sachen dabei.

Ich befürchte, doch. Da musser durch...

Er würde es nicht machen, wenn er nicht auch durch wollen würde. ;)
Von daher steht es im Moment auch nicht zur Debatte, dass mich jemand unterstützt. Ich will das Zeug ja hören und nicht nur um des Digitalisierens Willen digitalisieren.
 
Zuletzt bearbeitet:
Achja, wenn man damals nur gewusst hätte, dass das alles a) mal (richtig professionell) digital konserviert werden könnte, b) historisch wertvoll würde da c) mittlerweile in aller Regel aus dem Programm verschwunden (bis auf die Bundesligakonferenzen vielleicht) und d) man selbst sich die Sachen nach so langer Zeit gerne wieder anhören würde, man hätte sie wohl aufbewahrt und nicht immer wieder überspielt und irgendwann entsorgt :(:(:(

Auch ich hatte übrigens im Familienurlaub öfter Cassetten mit "an Bord" und damit (sofern der ersehnte Recorder in der FeWo vorhanden war) das dortige Programm, zumeist BR oder SWR (war da gerade frisch "geschlüpft") aufgenommen, da könnte ich mir echt sonstwo hinbeißen.

Zum Glück sind auf diesen Tapes oder vorherigen Mitschnitten manche Sachen zumindest so ähnlich schon aufgetaucht.
 
Zuletzt bearbeitet:
sofern der ersehnte Recorder in der FeWo vorhanden war
Ich borgte mir einmal im Urlaub den SKR700 aus der Küche der Vermieterin aus. War im Sommer 1994.

Warum? Da war N-Joy 3 Monate vorher gestartet und die brachten Mo-Fr jeweils früh eine Folge der alten SWF 3 / RIAS 2-Comedy "Käptn Kip Dotter". Ich kannte das schon aus der wöchentlichen Sendung von Elmar Hörig auf RIAS 2 aus Vorwende-Zeiten und war nun heiß darauf, alle Folgen mitzuschneiden, auch wenn N-Joy grauenhaftes Processing hatte. Hauptsache haben! Das ging auch soweit gut, solange ich nur zum Studium in der Nachbarstadt war. Da warf ich eine DAT rein, schaltete auf Longplay und legte den Recorder mit täglich wiederholender Steckdosenschaltuhr auf die Lauer. Der analoge Satreceiver lief durch (!), denn der wäre mit Schaltuhr nicht zu starten gewesen.

Dann kam der Urlaub. Mit den Eltern. Und ich hatte Bedenken, dieses Setup mehr als 2 Wochen (180er Kassette, Longplay, täglich eine halbe Stunde) unbeaufsichtigt laufen zu lassen - Stichpunkt Brandschutz. Ich wagte es dann doch, dazu kam der Satreceiver in Raummitte auf einen Stapel aus Ziegelsteinen (!) statt auf den Fußboden.

Im Urlaub verfolgte ich mit einem kleinen Radio, ob das alles auch gut geht, war ja im UKW-Sendegebiet. An einem Tag hakte das Dira bei N-Joy und die Folge kam später - nach meinem Schaltuhr-Termin daheim. Was nun? Am Wochenende wurden alle Folgen wiederholt. Also lief ich die vielen Kilometer am Strand lang bis zur nächsten größeren Gemeinde, da ich mich an einen kleinen Rundfunkladen dort erinnerte. Den gab es sogar noch. Ich erwarb eine Kassette und leierte der Vermieterin (alte Dame) den SKR700 raus für den Samstag (?) vormittag. Damit sicherte ich mir diese Folge.

Daheim dann erntete ich den Rest. Das müsste auch noch vorhanden sein, in grausig verzerrter N-Joy-Qualität.

Ich war halt auch mal so bekloppt.

Der gute Mann muss mit seinen Tapedecks verreist sein.
Von den Hinterbliebenen ist nichts zu erfahren? So ein Hobby muss doch etwas mehr auffallen als "löste Kreuzworträtsel und sih gerne die Sportschau" oder "hat jeden Samstag sein Auto poliert". Selbst wenn die Kasetten immer gleich irgendwo eingelagert worden wären, hätten die Anlagen doch auffallen müssen...
 
Der analoge Satreceiver lief durch (!), denn der wäre mit Schaltuhr nicht zu starten gewesen.
Der läuft bei mir seit 1994 quasi durch. Erst analog N-Joy Radio, dann ADR, dann DVB-S... 😆

Von den Hinterbliebenen ist nichts zu erfahren? So ein Hobby muss doch etwas mehr auffallen als "löste Kreuzworträtsel und sih gerne die Sportschau" oder "hat jeden Samstag sein Auto poliert". Selbst wenn die Kasetten immer gleich irgendwo eingelagert worden wären, hätten die Anlagen doch auffallen müssen...
Man wusste wohl schon, dass er da was getrieben hat, hatte aber keine Ahnung, welche Ausmaße das hatte. Ich möchte aber sowieso schauen, ob ich da noch ein paar mehr Infos bekommen kann.
 
Zuletzt bearbeitet:
Achja, wenn man damals nur gewusst hätte, dass das alles a) mal (richtig professionell) digital konserviert werden könnte, b) historisch wertvoll würde da c) mittlerweile in aller Regel aus dem Programm verschwunden (bis auf die Bundesligakonferenzen vielleicht) und d) man selbst sich die Sachen nach so langer Zeit gerne wieder anhören würde, man hätte sie wohl aufbewahrt und nicht immer wieder überspielt und irgendwann entsorgt :(:(:(

Auch ich hatte übrigens im Familienurlaub öfter Cassetten mit "an Bord" und damit (sofern der ersehnte Recorder in der FeWo vorhanden war) das dortige Programm, zumeist BR oder SWR (war da gerade frisch "geschlüpft") aufgenommen, da könnte ich mir echt sonstwo hinbeißen.

Zum Glück sind auf diesen Tapes oder vorherigen Mitschnitten manche Sachen zumindest so ähnlich schon aufgetaucht.
Dem ersten Absatz schließe ich mich uneingeschränkt an.
Zum 2. Absatz: Skiurlaub in den Alpen Ende 70er / Anfang-Mitte der 80er: Anreise mit Skigepäck und Stereo-Radiorecorder (Marke: Universum) in der Bahn, schon morgens um 7 am Münchner Hbf B3-Morgentelegramm hören, dann je nach Ferienlänge 2-3 Wochen lang ö3 Wecker, Bitte recht freundlich, Radio Holiday, Evergreen, Club ö3, Hit wähl mit .... da war die Radiowelt nicht nur morgens um 7 noch in Ordnung. Leider habe ich auch die ganzen Mitschnitte nicht mehr. Insofern : Hut ab für die großartige Idee dieses Radioarchiv aufzubauen und ständig zu erweitern.
 
Skiurlaub: Da fokussiert sich meine Erinnerung auf den Kanal sechs des Schweizerischen Telefonrundspruchs. Auf dem Nachttisch im Hotelzimmer stand der Apparat („Biennophon“), auf dem nach verrichtetem Skisport ab 17 Uhr die Ö3-Übernahme zu hören war. (Wie hieß sie noch gleich? Im Indikativ war Alexander’s Ragtime Band verbaut.)
 
Zuletzt bearbeitet:
da war die Radiowelt nicht nur morgens um 7 noch in Ordnung
Ist sie doch auch heute noch:


*duck-und-weg*

Erst analog N-Joy Radio, dann ADR, dann DVB-S...
Du hast N-Joy gehört? :eek:

Ok, was gab es damals analog? Sputnik, N-Joy, SWF3, DLF, DRadio Berlin, Virgin 1215, irgendwas von der BBC, - irre, ich finde online spontan keine Liste mehr. War vor 1Live irgendwas vom WDR aktiv?
 
Anfang-Mitte der 80er: Anreise mit Skigepäck und Stereo-Radiorecorder (Marke: Universum)
Uuhh, das ist ja noch schlimmer als Toshiba, aber besser als nichts.

Man wusste wohl schon, dass er da was getrieben hat, hatte aber keine Ahnung, welche Ausmaße das hatte. Ich möchte aber sowieso schauen, ob ich da noch ein paar mehr Infos bekommen kann.
Das wäre schön wenn du auch noch etwas über seine Story in Erfahrung bringen könntest. Wer hat schon die Zeit und die Mittel jeden Tag 3 Kassetten vom Radio zu bespielen, aber auch wirklich jeden Tag und das dann auch 20 Jahre lang durchzuhalten!

Ich vermute, er hatte zu Hause schon mal Überreichweiten (z. B. aus der DDR war schon etwas dabei, das klang durch einige Empfangsstörungen so), aber das meiste ist zum Glück störungsfrei und oft auch in Stereo.
Das mag sein, aber eine gute UKW Stereo Richtantenne ist in den 1980er Jahren keine Rarität gewesen. Da gab es ja viele die sich den überregionalen Radioempfang zum Hobby gemacht haben und vielleicht gehörter dieser Mann dazu.


Da war N-Joy 3 Monate vorher gestartet und die brachten Mo-Fr jeweils früh eine Folge der alten SWF 3 / RIAS 2-Comedy "Käptn Kip Dotter". Ich kannte das schon aus der wöchentlichen Sendung von Elmar Hörig auf RIAS 2
Das Original hieß "Captain Kremmen" und stammt von Kenny Everett.
NJOY war damals ein frisches Musikprogramm ohne Werbung, ich glaube so empfanden es viele Leute nach 5 Jahren Privatradio, aber nochmal 5 Jahre später was es vorbei mit diesem Highlight.
Ein Hitparden-Mitschnitt mit Uwe Beutler vom 09. Juli 2000 bestätigt es.

 
Das Original hieß "Captain Kremmen" und stammt von Kenny Everett.
Hörigs großes Vorbild, auch beim Privat-Studiobau. Hört man sich die Kremmen-Folgen an, ist man dann beinahe erschrocken, dass teils bis in den kleinsten Joke hinein alles identisch ist. Die Sounds ebenso.

Kostprobe:


Und auch sonst: ja, radiogeniegottmäßig waren die beiden wohl einiige Zwillinge:


NJOY war damals ein frisches Musikprogramm ohne Werbung
Ich war damals, als N-Joy startete, 20 Jahre alt und entsetzt über die Eintönigkeit, den Krawall, die Dumpfheit des Programms. An meinem Alter kanns nicht gelegen haben. Ich kannte halt DT64, das ich bis Ende 1991 liebte. Mit Vielfalt, mit Journalismus, mit gesellschaftlicher Relevanz, mit klarer Kante, mit Musikkultur, nicht nur mit diesem enthemmten Krawall, nicht mit dieser aufgesetzten Dauerparty. Da lagen Lichtjahre dazwischen.

Zu meiner Empfindung passte dann die Bildunterschrift eines Artikels von Jurek Becker, der im SPIEGEL 2/1995 veröffentlicht wurde: "Atmosphäre der Dumpfheit". Das Foto zeigte das "Studio" von N-Joy im Pavillon in der Bebelallee.

Im Sommer 1994 geriet ich mal in einer Regionalbahn in MeckPomm an eine Horde Jugendlicher, die offenbar auf dem Weg zur Ausbildung waren, auch wenn ich mir nicht vorstellen kann, dass irgendwer so jemanden ausbilden gewollt hat. Die gröhlten im Abteil, trampelten auf den Sitzen herum, schlugen sich gegenseitig mit Zollstöcken auf den Kopf - und hatten N-Joy laufen in einem Ghettoblaster. Passte alles perfekt zusammen. Eine gebührenfinanzierte Apokalypse.

NDR 2 war der Einstieg, der aber nicht lange hielt. Da kann ich mich inhaltlich jedenfalls an nichts mehr erinnern
Die hatten ihre Zeit auch halt in den 80ern.

da ich anscheinend sehr schnell N-Joy Radio analog hinter Premiere gefunden hatte
N-Joy kam in viele mitteldeutsche Kleinkabelnetze damals versehentlich rein, weil auf den Unterträgern hinter Premiere vorher Sputnik gesendet hatte. Als der MDR seinen eigenen TP bezog (11112 MHz), nahm er Sputnik natürlich dorthin. Blankom hatte 1994 den ersten Sat-UKW-Umsetzer SRU 001 für sein Kopfstellensystem entwickelt, rein analoge Unterträger auf UKW

8050951500_1308061797.jpg


und in den Planungen für die auszustattenden mitteldeutschen Anlagen war natürlich MDR Sputnik dabei. Blöd, dass man sich damit aber halt N-Joy holte, da die Planungen nicht angepasst wurden.

Meist blieb N-Joy und Spurnik kam später oder gar nicht. Einer der wichtigsten Gründe, warum Sputnik 1994 nicht sofort nachgepflegt wurde: "N-Joy ist nicht so links und die labern nicht so viel." Dabei war Sputnik 1994 schon ziemlich schlecht geworden und hatte mit DT64 nichts mehr zu tun.
 
Zurück
Oben