• Diese Kategorie ist für Diskussionen rund um die Programminhalte der Sender gedacht. Über Frequenzen und Empfang kann sich unter "DX / Radioempfang" ausgetauscht werden.

Der rbb im Sparzwang – wie könnte eine Programmreform aussehen?

Die Sender klagen in Karlsruhe für eine Erhöhung des Rundfunkbeitrages um ausreichend finanziert zu sein.
Wie sich zeigt, kommt der RBB mit seiner Rechtsauffassung, dass diverse Verträge sittenwidrig seien, mehrheitlich vor Gericht nicht durch. Verträge, die der Sender selbst verhandelt hat. Und dann wundern sich die Sender, dass die Begeisterung sich in der Öffentlichkeit in Grenzen hält. Aber im Programm selbst habe ich dazu auch noch nichts gehört, vielleicht im Medienmagazin heute Abend? Aber andere ARD-Anstalten schweigen das Thema ja auch tot. Dabei müssten doch alle Sender ein großes Interesse daran haben, was die Mitstreiter im Senderverbund so machen. Und nicht zuletzt haben solchen Verträgen doch auch die Aufsichtsgremien zugestimmt, oder nicht? Was ist denn dann auch dort nicht in Ordnung. Sowas müsste mal erörtert werden. Ich schätze mal, wenn der Schlesinger Prozess irgendwann endet, wird es juristisch ähnlich ausgehen und der RBB eine Schlappe einfahren.
 
Sowas müsste mal erörtert werden.
Wozu? Jeder der es wissen will, kann sich über die Strukturen des ÖRR in Deutschland und die Personen, die die Führungs- und Entscheidungspositionen besetzen, ausführlich informieren. Das diese per se bessere Menschen sind, würde ich als These verwerfen.
 
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Du meinst also, man sollte sich nicht damit auseinandersetzen und die Aufsichtsgremien weiter von jeglicher Verantwortung freisprechen? Gut, kann man machen. Ich finde es nicht richtig.
 
Du meinst also, man sollte sich nicht damit auseinandersetzen und die Aufsichtsgremien weiter von jeglicher Verantwortung freisprechen? Gut, kann man machen. Ich finde es nicht richtig.
Ich meine, dass es der Gesundheit nicht förderlich ist, sich damit tiefer zu beschäftigen. Irgendwann rufen sonst die Menschen deines Umfelds die Leute mit den Jacken, wo die Ärmel vorne sind. ;-)
 
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Das Sachliche ist mir beim Thema irgendwie langweilig geworden. Man sollte auch immer das Positive sehen. Zum Beispiel die Umsätze, mit denen die Weinhändler der Ruhegeldgenießenden rechnen können. Ich verweise da gerne auf diese tolle ARD-Studie zu ihrem Input auf die Volkswirtschaft.
 
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Es ist doch vollkommen unerheblich wofür die Emfänger dieses Geldes selbiges ausgeben. Es geht im Kern darum, dass die Allgemeinheit gezwungen ist, Rundfunkbeiträge zu bezahlen. Wer es nicht tut, kann schlimmstenfalls mit Erzwingungshaft rechnen. Und hier wird Beitragsgeld im großen Stil verschleudert. Und das soll richtig sein?
 
Da wird nichts "verschleudert", sondern im Sinne des existierenden ÖRR-Systems (zu dem auch der "Beitragsservice" gehört) ausgegeben. Wenn dir das nicht gefällt, musst du das System ändern.
 
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Das System an sich ist gar nicht schlecht, aber deren Akteure verhalten sich teilweise unanständig. Da kann man an Systemen ändern, was man will. Sinn des ÖRR ist es der Nation zu dienen, daher haben diese auch gemeinnützigen Charakter und alle müssen dafür bezahlen. Nur wenn dann wenige meinen, sich die Taschen vollmachen zu können und das System, wie du es nennst, das als normal ansieht, dann kann ich dem nicht zustimmen. Anderso fliegen Leute wegen irgendwelcher Nichtigkeiten raus und hier bekommen Einzelpersonen Millionenzahlungen, weil es so vereinbart wurde. Und das liegt nicht etwa an den Empfängern dieser Zahlungen, sondern an den Sendern, die das vereinbaren. Niemand zwingt den RBB und andere Sender solche Ruhegeldzahlungen zu vereinbaren. Aber offenbar scheint das in dem System Standarddenken zu sein, was man fordern kann. Das widerspricht der Gemeinnützigkeit. Hier haben Einzelpersonen dann den größeren Vorteil, die Allgemeinheit nicht. Die hat den Nachteil, solches Verhalten bezahlen zu müssen. Ich finde es einfach unanständig. @Adolar, du brauchst dich darüber auch nicht aufzuregen, tue ich auch nicht, mein Puls bleibt normal. Aber man wird ja wohl mal sagen dürfen, dass es zumindest den Anschein hat, unanständig zu sein. Wo man doch der Öffentlichkeit gegenüber sonst immer beharrlich versichert, äußerst sparsam mit Beitragsmitteln umzugehen. Die Wahrheit sieht leider ganz anders aus.
 
Das System an sich ist gar nicht schlecht, aber deren Akteure verhalten sich teilweise unanständig.

Gilt leider für viele Systeme, deren Kontrolle komplex ist oder deren Beteiligte glauben, auf der "hellen Seite der Macht" zu sein.







Anderswo fliegen Leute wegen irgendwelcher Nichtigkeiten raus

Teilweise ja (s.o. Kurz, Braun), teilweise nein (Kohl, Schäuble, Lambsdorff)

Niemand zwingt den RBB und andere Sender solche Ruhegeldzahlungen zu vereinbaren. Aber offenbar scheint das in dem System Standarddenken zu sein, was man fordern kann.

Es entsprach - meines Wissens - dem Standard im politischen Teil des Öffentlichen Diensts (in den 70er, 80er Jahren), mit dem man sich verglich. Während das Versorgungslevel dort aber möglicherweise reduziert wurde (und in anderen Rundfunkanstalten wohl auch), wurde es im rbb anscheinend beibehalten.

Das System an sich ist gar nicht schlecht, aber deren Akteure verhalten sich teilweise unanständig.

Ja, da bin ich absolut bei Dir!
 
Der RBB ist als eigenständige Anstalt zu klein, man sollte sich dem NDR oder dem mdr anschließen. Der mdr würde geographisch mehr passen. Der NDR würde flächenmäßig zu groß, aber dercseinerzeitige SFB hätte jahrzehntelang eine gute Kooperation (3.Fernsehprogramm NDR/RB/SFB - Nordkette). Aber sie Übernahme der Schulden würde sich auch weder ein NDR noch ein mdr antun.
Außerdem wären 4 Radiowellen ausreichend:
Beispiel:
RBB 1 = regional - wie bisher Landesprogramm
RBB 2 = Popwelle für jüngere
RBB 3 = Klassik und Kultur
RBB 4 = Inforadio.
Aus die Maus.
 
Der rbb kann sich nicht von NDR oder MDR schlucken lassen und trotzdem weiterhin vier Radioprogramme veranstalten. Außerdem käme dein Vorschlag faktisch der Einstellung von radioeins gleich, also demjenigen Angebot, das inzwischen wohl noch am meisten Substanz hat - und das zudem in der Hörergunst weit vorne liegt.
 
Deine Meinung zu "radio1" teile ich, es ist erfrischend anders. Solche Wellen sind in der ARD nur noch selten (mir fallen neben "radio1" nur noch NDR Blue, WDR 5 und Bayern 2 ein. Die 4 Wellen die ich ansprach bezogen sich auf den Fall das keine Zusammenlegung erfolgt.
Ich kenne war die Quoten nicht, aber das "radio1" mit seinem anspruchsvollerem Programm "weit vorne" kann ich nicht glauben. Weit vorne liegen doch immer die Dudelwellen...
 
Ich bin mal so frei zu helfen. Die Top 7 in der Tagesreichweite Montag bis Sonntag in Berlin und Brandenburg in der letzten MA; siehe https://m.dwdl.de/a/101868 - dort kann man so etwas schnell nachlesen, ohne Tabellen zu wälzen.

Brandenburg:
1. Antenne Brandenburg 353.000
2. BB Radio 232.000
3. Radioeins 159.000
4. 104.6 RTL 153.000
5. Berliner Rundfunk 91.4 129.000
6. Fritz 121.000
7. rbb 88.8 113.000

Berlin:
1. Radioeins 268.000
2. Berliner Rundfunk 91.4 258.000
3. rbb 88.8 200.000
4. 104.6 RTL 187.000
5. 94,3 rs2 162.000
6. Deutschlandfunk 161.000
7. rbb24 Inforadio 149.000
 
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Weil die "Metropolregion" Berlin-Brandenburg, die viel totes Land umfasst und aus ganz Berlin und Brandenburg besteht nur 4,7 Millionen Einwohner hat, weniger als das Ruhrgebiet alleine mit 5,1 Millionen Einwohnern. Und deutlich weniger als z.B. Hessen.
 
Weil die "Metropolregion" Berlin-Brandenburg, die viel totes Land umfasst und aus ganz Berlin und Brandenburg besteht nur 4,7 Millionen Einwohner hat, weniger als das Ruhrgebiet alleine mit 5,1 Millionen Einwohnern. Und deutlich weniger als z.B. Hessen.
Und sowas soll ernsthaft ausschlaggebender sein, als z. B. der Status der Gegend? Berlin gehört mit zu den wichtigsten Städten überhaupt in Deutschland. Eigentlich sollte man sich da keinen "schwachen ÖR" erlauben können!
Weswegen macht der ÖR nochmal Programm für die Menschen? Nicht, weil da viel oder wenige wohnen!
Begreift den ÖR doch endlich mal als kritische Infrastruktur, die geschützt werden muss!
 
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Berlin gehört mit zu den wichtigsten Städten überhaupt in Deutschland. Eigentlich sollte man sich da keinen "schwachen ÖR" erlauben können!
Und nebenbei ist es auch noch Bundeshauptstadt, hab' ich irgendwo gehört.

Deswegen ist es eigentlich überraschend, dass Deutschlands Informationsradio Nr 1, der DLF, nicht nach Berlin umgezogen ist. Man stelle sich vor, die BBC wäre nicht in London, sondern in Birmingham, und Radio France nicht in Paris sondern in Nantes oder Bordeaux angesiedelt - unvorstellbar. Gut ich weiß schon, kann man nicht vergleichen, wegen Föderalismus, ARD-Struktur und so weiter.

Hat der DLF die Rolle des nationalen Rundfunks, so kann und sollte der RBB sich natürlich auf sein eigentliches Sendegebiet konzentrieren. Das wäre mit einem Regionalprogramm (für Information, Sport, Kultur usw) sowie mit Radio Eins als speziellem, qualitativ hochwertigem Programm für die Hauptstadt und den Speckgürtel erstmal gut bedient. Jugendprogramm, alter und neuer Dudelpop und KLassik könnten in kooperation mit anderen Anstalten betrieben werden, bei Bedarf mit regionalen Fenstern ausgestattet jedoch zu bestimmten Zeiten eigenständig Programme senden.
 
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Und sowas soll ernsthaft ausschlaggebender sein, als z. B. der Status der Gegend? Berlin gehört mit zu den wichtigsten Städten überhaupt in Deutschland. Eigentlich sollte man sich da keinen "schwachen ÖR" erlauben können!
Der (örtliche) ÖRR definiert sich von der "Größe" her ausschließlich nach den Beitragszahlenden. Ist so. Bleibt so. Und hat mit "Hauptstadt" und "wichtig" null zu tun.
Deshalb die Rangfolge WDR, SWR, NDR, BR usw. bis zu RB.

Deswegen ist es eigentlich überraschend, dass Deutschlands Informationsradio Nr 1, der DLF, nicht nach Berlin umgezogen ist.
Nein, ist es nicht. Einfach mal rekapitulieren warum DLF (und seine aus rias1 und DLS/St. d. DDR/DS-Kultur zwangsgeborene "Schwester" aus Berlin, die man ja statt in der Nalepalstr. in der Kufsteiner Str. verwurzelt hat) die Jahre 1992 bis 1994 überlebt- und einen, vom 3. Oktober 1990 an eigentlich möglichen neuen Auftrag im Auftrag der Länder bekommen haben.
Bezüglich DLF-Erhalt ein Glücksfall. Und nach anfänglichen jahrelangen zähen peinlichen Anfangsschwierigkeiten (Stichwort Gerda Hollunder... & Co.) auch da.
 
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