• Diese Kategorie ist für Diskussionen rund um die Programminhalte der Sender gedacht. Über Frequenzen und Empfang kann sich unter "DX / Radioempfang" ausgetauscht werden.

Der rbb im Sparzwang – wie könnte eine Programmreform aussehen?

Zusammenlegung mit dem NDR - keine so schlechte Idee. NDR2 und N-Joy zusammenlegen und schon gibt es ne komplette UKW-Kette für radioeins in Hamburg, Kiel und Rostock.
 
Bezüglich DLF-Erhalt ein Glücksfall. Und nach anfänglichen jahrelangen zähen peinlichen Anfangsschwierigkeiten (Stichwort Gerda Hollunder... & Co.) auch da.
Mag schon sein, sehe ich trotzdem anders. Der DLF, als führendes nationales Informationsradio, gehört meiner Meinung nach dahin, wo die Entscheidungen in diesem Land getroffen werden. Kultur dagegen, und das ist eigentlich ein Paradox, muss nicht unbedingt in Berlin zuhause sein.

Ich weiss, es gibt historische Gründe für den Status Quo, schrieb ich ja schon.

Man sollte aber, und darum ging es zuletzt in dieser Diskussion, unterscheiden zwischen einer Landesstatlion und deren eigentlichen Aufgaben, und einem Radio mit bundesweiter Ausstrahlung.

schon gibt es ne komplette UKW-Kette für radioeins in Hamburg, Kiel und Rostock.
Radio Eins ist eine Perle, keine Frage. Sicher wäre es schön, wenn es auch in meiner Region - Rheinland-Pfalz- terrestrisch ausgestrahlt würde. Ich bin mir allerdings bewusst, dass es nie soweit kommen wird - es hätte wohl auch in der jetzigen Form ausserhalb des Großraums Berlin nicht wirklich Erfolg.

Das Programm ist schon für eine Zielgruppe gemacht, die sich in der Fläche von Niedersachsen oder Rheinland-Pfalz oder anderen Bundesländern, da, wo man eben lieber die "größten Hits" oder die "ewigen 80er" hört, nicht finden lässt. Noch dazu lebt das Programm von einem gewissen "Berliner Flair", auch wenn der Sender ja auch ganz Brandenburg abdeckt.
 
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radioeins hätte es als Angebot vom DLF geben müssen, dann wäre das kein Problem. Meinetwegen gerne für DLF Nova.

Das Programm ist schon für eine Zielgruppe gemacht, die sich in der Fläche von Niedersachsen oder Rheinland-Pfalz oder anderen Bundesländern, da, wo man eben lieber die "größten Hits" oder die "ewigen 80er" hört, nicht finden lässt
Und in der Brandenburger Pampa findet die sich wohl, wo die doch gar nicht großartig anders ist, als die Pampas in z. B. Sachsen-Anhalt, MV, Niedersachsen oder Schleswig-Holstein?
Würde es radioeins auch dann noch geben, wenn Berlin gar nicht an dem Fleck liegen würde, an dem es liegt, sondern das alles plattes Land wär?
 
. Wenn man das inhaltlich entsprechend anpassen würde, sollte das auch anderswo funktionieren.
Schön, wenn es so wäre. Trotzdem habe ich da meine Zweifel. So manche Themen, die bei Radio Eins zu Wort kommen, liegen sehr weit weg von der Lebenswirklichkeit der Landbevölkerung im Hunsrück oder der Lüneburger Heide.

Realistischer scheint mir eine bundesweite Jugendwelle, bestückt mit regionalen Fenstern - denn viele Themen, die Jugendliche angehen, werden auf Landesebene entschieden (z.B. Bildung). Außerdem ist örtliche Nähe z.B. bei Veranstaltungen wichtig.
DLF Nova wäre ein idealer Rahmen, die anderen Jugendradios dudeln ja fast nur...

Aber Radio Eins ist kein Jugendsender. Und schön, dass es Internetradio gibt.
 
Deswegen ist es eigentlich überraschend, dass Deutschlands Informationsradio Nr 1, der DLF, nicht nach Berlin umgezogen ist. Man stelle sich vor, die BBC wäre nicht in London, sondern in Birmingham, und Radio France nicht in Paris sondern in Nantes oder Bordeaux angesiedelt - unvorstellbar. Gut ich weiß schon, kann man nicht vergleichen, wegen Föderalismus, ARD-Struktur und so weiter.

Simple Lösung: Frankreich und UK sind Zentralstaaten mit jeweils einer überragenden Primatstadt. Deutschland nicht. Beim Dlf ging's vermutlich primär um Strukturerhalt West. Sonst wären 1993 die Lichter ausgegangen.

Hat der DLF die Rolle des nationalen Rundfunks

Der 'nationale Rundfunk' Dlf war in meiner Wahrnehmung immer das fünfte Rad am Wagen, das man halt mitschleppte und das ein paar Brotkrumen bekam. Die Musik spielte weiter bei den Landesrundfunkanstalten, die wiederum zuletzt ihre Informationsangebote zentraler aufstellen. Allerdings auch nicht in Berlin, sondern eher in Hamburg.
 
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Wie könnte eine komplett neue Wellenstruktur aussehen?

Ob neue/andere/weniger? Radiowellen soviel Geld sparen? 8,73 € erhält der rbb aus der Rundfunkgebühr. Davon werden für Radio aufgewendet pro Monat (2022) in €:

Antenne Brandenburg: 0,54
Fritz: 0,28
rbb24 Inforadio: 0,55
Radioeins: 0,38
rbbKultur: 0,37
rbb 88,8: 0,24


=> Neue Wellenstruktur: 30 Programme ARD-weit für ganz Deutschland. Eines davon: radioeins. So könnte man evtl. sogar noch Geld von anderen ARD-Anstalten einsammeln und/oder passende Sendungen dazu, z. B. von Bayern 2 den Nachtmix.
 
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Frankreich und UK sind Zentralstaaten mit jeweils einer überragenden Primatstadt. Deutschland nicht. Beim Dlf ging's vermutlich primär um Strukturerhalt West.
Alles Richtig. Aber was gestern war, muss heute nicht so bleiben. Meiner Meinung nach gehört der nationale Rundfunk, und dessen Flaggschiff ist nun mal der DLF, in die Bundeshauptstadt.

Angesichts klammer Kassen sollte man sich sowieso über eine bessere Arbeitsteilung, auch zwischen Landesrundfunkanstalten und DLF, Gedanken machen.

Die Zeiten, in denen das erste Hörfunkprogramm einer Landesrundfunkanstalt überregional gestaltet war - wie z.B. beim SWR bzw. früher beim SWR - während alles, was das Land unmittelbar und die Regionen anging, oft ins Vierte oder so abgeschoben wurden, sollten vorbei sein. Denn Inhalte mit Landes- oder Regionalbezug sind eigentlich das Lebenselixier der Landesrundfunkhäuser, für Nationales ist der DLF zuständig.

So sollte es zumindest sein. Tatsächlich ist Radio in DE, natürlich auch wegen des Föderalismus, ein ziemliches Durcheinander.
 
Tatsächlich ist Radio in DE, natürlich auch wegen des Föderalismus, ein ziemliches Durcheinander.

Das ist in allen Bereichen, wo Föderalismus eine Rolle spielt, der Fall. Siehe Bildung oder Gesundheitswesen etc. Beim Rundfunk war es ausdrücklich gewünscht aufgrund des Missbrauchs zu NS-Zeiten. Um eine intelligentere Arbeitsteilung hinzubekommen, müsste man sämtliche rechtlichen Grundlagen einem Zielbild unterordnen. Also, dass es keine Doppelstrukturen gibt usw. Man wird dann wieder Gründe finden (wie Katastrophenfälle) wo eine Doppelstruktur mitunter doch Sinn macht, um z. B. einen Sendebetrieb aufrecht zu erhalten.

Es ist immer ein Für und Wider und ich schätze, Strukturen, die über 75 Jahre gewachsen sind, wird man von innen nicht reformieren können. Ich bin nach wie vor davon überzeugt, dass man ein gänzlich neues Konstrukt machen sollte, das in sich schlank ist und Aufgaben vernünftig bündelt und dann packt man aus dem "alten" System das dort rein, was dieser Maßgabe entspricht. Der Rest entfällt ersatzlos. Und weil das vernutlich einen Aufschrei erzeugt, bleibt alles wie es ist. Diese Diskussion der Reformierung ist eigentlich so überflüssig, weil man immer wieder auf das bisherige zurückfällt und bestimmte Kräfte bestimmte Neuerungen verhindern. Ich wäre z. B. auch dafür, dass DLF gestärkt wird und viel gleiches in den Regionalprogrammen entfällt. Man braucht nicht 30 Mal dieselbe Meldung zu ein und demselben Ereignis. Man macht einfach ein Mantelprogramm für ganz Deutschland und die Regionalsender ergänzen Wesentliches aus der jeweiligen Region. Fertig.

Und was Wellen für spezielle Zielgruppen anbelangt, so kann man das prima durch Streams lösen. Jeder kriegt seinen Stream und im linearen kann man ja einen Mischkanal machen, sodass von Jazz, über Heimat und Ballermannmusik jedes Genre wechselnd dran ist.​
 
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So manche Themen, die bei Radio Eins zu Wort kommen, liegen sehr weit weg von der Lebenswirklichkeit der Landbevölkerung im Hunsrück oder der Lüneburger Heide.
Das wäre generell mal ein Aspekt, den man überhaupt mal hinterfragen könnte, warum Stadt vs Land kaum etwas miteinander zu tun haben. Wieso wurde dagegen noch nichts gemacht, warum das überhaupt so? Es gibt so viele Themen, in denen das Land viel von der Stadt lernen kann, egal ob Kultur, Sotiales...... Wenn die Realitäten der Großstädte auch mal mehr aus Land kommen würden, könnte da schon sehr viel in der Kommunikation zwischen den Menschen verbessert werden und als "Landei" müsste man nicht mehr in die Städte aufschauen und jammern "was die alles tolles haben, was wir auf dem Land hier nicht haben" und es würde auch kein "falscher Eindruck" über die jeweils anderen Lebensarten entstehen und somit auch weniger Vorurteile geben.
Es ist fast wie "zwei Planeten" auf denen wir leben. Das müsste überhaupt nicht sein, wenn sich nicht alle so abschotten würden (auf beiden Seiten, Stadt, wie Land).

Eigentlich könnte der ÖR, insbesondere der rbb hier mehr Verbindung schaffen, mit der Vollversorgung, die er hat.
Aber wenn das stimmt, was man hier so dazu liest, dass Brandenburg gern inhaltlich vernschlässigt wird, dann wundert mich in diesem Punkt gar nichts mehr.
Warum nutzt der rbb nicht dieses Privileg, dass er hat? Er sendet für mehr, als nur Berlin und bisschen Umland, er kann die Gegenden eigentlich wunderbar verbinden.
 
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Dazu müsste es aber in weiten Teilen der Hörerschaft die Bereitwilligkeit geben, sich mit der jeweils anderen "Seite" zu beschäftigen. Viele Berliner werden Dir eiskalt sagen, dass es sie einen feuchten Kehricht interessiert, was in Perleberg, Angermünde oder Finsterwalde passiert. Köpenicker interessieren sich ja nicht mal für Spandau. Und umgekehrt werden Dir ganz viele Leute aus Prenzlau, Brandenburg an der Havel oder Senftenberg in voller Überzeugung mitteilen, dass sie mit Berlin überhaupt nichts zu tun haben wollen.

Deshalb ist das leider eine schöne, aber zugleich auch unrealistische Vorstellung.

Matthias
 
Nunja, wenn die Leute gerne was Schönes verpassen wollen, dann sollen sie halt. Sie würden es allerdings auch bereuen, wenn sie wüssten, was ihnen alles entgeht.
 
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Ja, leider ist das so. Meiner Meinung nach gibt es keine andere Gegend in Deutschland, wo Stadt und Umland so dermaßen von einander entfernt sind wie in Berlin und Brandenburg.

Allerdings muss ich zugeben, dass ich keine Strichlisten führe, wie stark oder weniger stark die beiden Länder in den rbb-Programmen, die sich an das gesamte Sendegebiet richten, vertreten sind.

Matthias
 
Das ist hier in Sachsen zwischen Leipzig und dem Rest aber durchaus recht ähnlich. Merke ich deutlich, wenn ich in beiden "Welten" verkehre.
 
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@STH: Weil Antenne Brandenburg 5 (Regional)Studios betreibt:
 
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Antenne Brandenburg hat doch auch noch diverse Subregionalisierungen, die nicht immer aktiv sind, man kann sie aber dennoch z. B. über DAB+ alle getrennt auswählen. Für kurze Nachrichten, die noch lokaler sind z. B.
Und dann gibts ja noch die Besonderheit ganzer Regionalsendungen für mehrere Stunden am Nachmittag aus den jeweiligen Studios. Auch nicht mehr so selbstverständlich in Deutschland, ich kenne sowas nur noch von P4 Sveriges Radio aus Schweden, dort sogar auch vormittags mit ganzen Regionalmagazinen wie hier bei Antenne Brandenburg am Nachmittag.
Frag mich auch, wie lange die in ihrer aktuellen Form wohl noch halten werden.
 
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Alles Richtig. Aber was gestern war, muss heute nicht so bleiben. Meiner Meinung nach gehört der nationale Rundfunk, und dessen Flaggschiff ist nun mal der DLF, in die Bundeshauptstadt.

Gut, aber warum sollte man es ändern? Du argumentierst allein normativ: Es sollte so sein, weil: ist so.

Der Dlf ist als Flaggschiff eher ein kleines Paddelboot gegen die großen national verbreiteten Programme und Sendungen. Und auch bei denen ist Berlin eher B-Standort. Wo sitzen die Nachrichtenredaktionen der großen TV-Sender? In Hamburg (ARD), Mainz (ZDF), Köln (RTL) und Unterföhring (P7S1). Wo sind die TV-Nachrichtenkanäle? In Hamburg (TS24), Köln (n-tv) und dann auch mal in Berlin (Welt). Die nationalen ARD-Infosendungen im Hörfunk dürften in Punkto Zuhörerschaft problemlos mit dem Dlf mithalten können: auch nicht in Berlin. Im Online/Print-Bereich sieht's kaum anders aus.

Wenn man strukturell rangeht, ist doch eher die Frage: Wofür überhaupt diese Doppelstruktur aus LRA und Dlf?
 
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Dazu müsste es aber in weiten Teilen der Hörerschaft die Bereitwilligkeit geben, sich mit der jeweils anderen "Seite" zu beschäftigen. Viele Berliner werden Dir eiskalt sagen, dass es sie einen feuchten Kehricht interessiert, was in Perleberg, Angermünde oder Finsterwalde passiert. Köpenicker interessieren sich ja nicht mal für Spandau. Und umgekehrt werden Dir ganz viele Leute aus Prenzlau, Brandenburg an der Havel oder Senftenberg in voller Überzeugung mitteilen, dass sie mit Berlin überhaupt nichts zu tun haben wollen.

Deshalb ist das leider eine schöne, aber zugleich auch unrealistische Vorstellung.

Aber vielleicht gibt es auch Menschen, die froh sind, dass nicht alles mit allem verknüpft ist. Das sind immer so Idealvorstellungen, über die eigentlich auch gar nicht abgestimmt wird. Es wird vermutet, dass gegenseitiges Interesse irgendwie für gesellschaftlichen Frieden oder soetwas sorgt. Aber mitunter entstehen daraus auch ganz komische Situationen, die das Gegenteil bewirken. Ich wills dir mal am Beispiel Wohnungsmarkt deutlich machen.

Gemeinhin wird ja gerne davon geredet, dass bei Neubauten oder in Neubauvierteln alle gesellschaftlichen Schichten vereint werden sollen. Das klingt im ersten Moment ganz toll und nicht ausgrenzend. Nur was bedeutet es im Konkreten. Sind dann alle Parteien eingezogen, richtet sich der Tagesablauf natürlich nach den eigenen Belangen. Senioren haben eher mehr Zeit und können ausschlafen. Familien mit Kindern stehen früh auf. Entsprechend verhält sich die Geräuchkulisse. Was die Renter dann stört als Ruhebelästigung. Im Grunde findet dann schon der erste Bruch statt. Die Kinder werden natürlich nicht ruhiger. Auch abends nicht oder mittags. Kommen die Kids aus dem Kindergarten oder der Schule, ist es natürlich etwas lebhafter. Und häufig wollen ältere Leute dann auch Ruhe abends und wenn man dann am Wochenende mal eine Feier ausrichtet, passt es den älteren meist auch nicht, weil dann ja ab 22:00 Uhr Nachruhe ist. Im Grunde genommen sollen vom Ideal her alle tolerant sein, in der Realität pocht letztlich jeder nur auf sein Recht und das führt dann auch nicht dazu, dass ein Gemeinschaftsgefühl entsteht. Es gibt Streit über Sauberkeit und Ordnung, um Parkplätze, wer wann und wie oft im Keller das Licht brennen lässt, ums Heckeschneiden und wer es fristgerecht macht oder nicht usw.

Dann soll man Älteren immer noch helfen wird gesagt. Dann kommst du nach der Arbeit fertig nach Hause, dann wartet schon eine Meute darauf, dass man sich noch kümmert. Aber dass man selbst auch Bedürfnisse hat, interessiert keinen. Es entsteht also ein Ungleichgewicht. Und diejenigen, die solche Viertel planen, sind davon gar nicht betroffen. Ich finde, eine Meinung kann jeder dazu haben, fundiert wird es aber nur aus Sicht derjenigen, die sowas schonmal miterlebt haben. Und es siehr nur auf dem Papier toll aus.

Letztlich liegt es natürlich an den Menschen selbst. Aber die Grundlage für die eigenen Erwartungen sindeben oft solche Aussagen. Und wenn dann Streit entsteht, bleibt es zumeist so. Ich fände eher besser, wenn man Viertel schafft, wo der Takt der Viertel zu den Lebenswirklichkeiten der Leute passt. Müssen alle früh raus, dann stört es die meisten nicht, wenn da tagsüber Lärm wäre. Insofern empfinden das die meisten gleich. Wenn aber Unterschiede da sind, gibt es oft auch "Überwachung" und es reden immer diejenigen über diejenigen, die gerade nicht da sind. Und das sind ungute Seilschaften, weil hier auch viel interpretiert wird. Und welche Mutter nicht so gut sei, obwohl die Leute keine Ahnung haben. Aber alles unter dem schönen Deckmantel der Gemeinschaft.

Ich hab da schon die dollsten Dinger erlebt und komme zu dem Fazit: meine Welt ist das nicht. Ich schüttel oft den Kopf, über welchen Scheiß sich die Leute das Maul zerreißen und wie oft durch Indiskretion in das Leben anderer hineinregiert wird. Das finde ich nicht richtig. Und es sind auch häufig die älteren Semester, die den Ton angeben, weniger die jungen. Und ich halte auch nichts davon einzelne Gruppen für ursächlich zu erklären oder auf die Jugend zu schimpfen. Vielleicht liegt ja genau darin auch eine Lösung insgesamt.

Eigentlich, denke ich, würden sich Lösungen von selbst anbieten, in dem Vertrauen usw. von alleine wächst. Da man sich aber in den meisten Fällen sein Umfeld nicht selbst aussucht (und dies duch Wegzug) zweitweise mal besser oder mal schlechter werden kann, belässt man es meist dabei und resigniert. Weil es eben anstrengend ist, jedem gefallen zu wollen. Ein unerreichbares Ideal.

Und so ist es beim Radiohören wohl auch. Es ist schlicht nicht möglich, Programm für jeden und alle zu machen. Und beim RBB habe ich ohnehin den Eindruck, dass man auf die Hörfunkflotte insgesamt mehr Wert legt als auf Bewegtbild. Man sieht ja wie das Fernsehen abschmiert seit Jahrzehnten. Würde der RBB die Radioflotte eindampfen, sähe er Marktanteile dahinfließen. Ich glaub schon, dass der RBB im Hörfunk deutlich erfolgreicher ist als im TV. Den Wandel meint man mit immer mehr Podcasts beherrschen zu können, was ich eine blöde Entwicklung finde, weil ich keine Lust habe, ewig nach Inhalten zu suchen. Und so weltbewegend und erhellend sind die meisten Podcasts nicht. Da wird irgendwas altes verwurstet oder Dinge, die man schon weiß (meist zurückliegendes) neu aufbereitet. Man merkt, dass es eher darum geht, günstig zu produzieren. Nur Masse ist nicht Klasse.​
 
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@radioo:
Wenn ich den Beitrag #173 richtig lese, bist du also dafür, eine Art "Ghetto" zu schaffen?

Wie man eine genaue Lösung bezeichnen soll, weiß ich auch nicht so genau. Ich habe nur erstmal das beschrieben, was ich schon erlebt habe und bin zu dem Ergebnis gekommen, dass das was Planer vorgeben in der Praxis häufig zu Konflikten führt. Daher erachte ich solche Konzepte nicht als zielführend. Liegt natürlich in erster Linie an den Menschen, aber wenn man überall nur Regeln hat und sich nicht ausbreiten kann, dann sind Konflikte vermutlich vorprogrammiert. Aber ein Viertel könnte man ja trotzdem nach Altergruppen einteilen, sodass Ältere in einem Bereich sind und eben ihre Ruhe haben und jüngere auf die andere Seite einer Straße. Man kann sich ja trotzdem helfen, wer das möchte, hockt aber nicht unmittelbar in einem Haus aufeinander. Das entschärft vielleicht etwas.
 
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