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DER SPIEGEL, Heft 12/25 (S. 66): Der neue ARD-Chef Florian Hager redet lieber über KI

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LarsZ

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Der Artikel ist insofern aufschlussreich, als er unzweideutig klarmacht, wo Hager die Prioritäten bei der Programmgestaltung für die ARD in der Zukunft sieht. Analoge Formate werden von Hager, insofern sie DER SPIEGEL anspricht, alle negativ konnotiert.

Die Politik rede über lineare Kanäle und Radio, beklagt Hager und ergänzt: "In den Sendern haben wir Social Media gerade erst verstanden, aber da wird es hingehen." Am liebsten will er gar nicht über klassische ...Formate reden, schreibt DER SPIEGEL weiter. Hager führt dann wörtlich aus: "Ein Kanzlerduell vor der Wahl hätte er nicht gemacht." Das sei ein 60er-Jahre-Format, gar nicht zeitgemäß.

In Zukunft sorge KI dafür, daß Inhalte beim Beitragszahler landen. Menschen trügen kleine Virtual-Reality-Brillen, und die Algorithmen wählten die Inhalte für sie aus.

Ich lese daraus, daß die analogen Medien, das Radio vorneweg, nur noch übergangsweise bespielt werden. Das Radio hat seinen Kahlschlag hinter sich. Wir werden sehen, wann das Fernsehen sein Fett abbekommt.

Klar ist, daß die ARD die Einschnitte beim Radio nicht mehr zurücknehmen wird. Daher bin ich für die Einstellung der ARD-Massenwellen. Das, was auf NDR 2 oder MDR JUMP läuft, können die Kommerziellen besser und billiger herstellen.

Das, was heute auf den ARD-Massenwellen läuft, widerspricht krass dem öffentlich-rechtlichen Auftrag.
 
Den Quatsch mit der KI-Brille kaufe ich "Flo" nicht ab (wie er ja hausintern genannt werden möchte), aber daß lineares Radio und Fernsehen auf lange Sicht keine Chance mehr haben, sehe ich genau so.

Nur: Ob die Reise dann zu "Social Media" geht, ist eher offen. Das dusselige Gequassel will sich kaum jemand antun. Und zensiert ... ahem... "moderiert" wird ohnehin. Was die Sache umso unappetitlicher und langweiliger macht.
 
In Zukunft sorge KI dafür, daß Inhalte beim Beitragszahler landen. Menschen trügen kleine Virtual-Reality-Brillen, und die Algorithmen wählten die Inhalte für sie aus.
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Das, was heute auf den ARD-Massenwellen läuft, widerspricht krass dem öffentlich-rechtlichen Auftrag.
Klar, ich als Brillenträger mit -9,5/-4,5 belaste meine arme Nase und Ohren mit lustigem Elektrospielzeug - wo ich schon eine neue Brille als Frührentner nur auf Kredit kaufen kann. Feuchte Träume von Abgehobenen.

Dazu schätze ich gerade beim linearen Radio den Gemischtwarenladen an Musik, Infos, Diskussionen wie z.B. beim DLF. Man bekommt persönliche Interessen aller möglichen Leute präsentiert, vor allem nicht das was man eh überall hört. Auf den aufgewärmten Brei der "Amazon Empfehlungen" (gerade ne Microwelle gekauft, und schon kommen 100 Tips für ähnliche Geräte) verzichte ich gerne. Heisst: Generatorendreck schalte ich aus.

Aber ich verstehe dass die Generationen die weder Lesen, Zuhören, oder noch Verstehen können, lieber vorgekauten Brei mit stets gleichem Geschmack fressen. Ein weiter offener Horizont verängstigt die nur. Wo das dem öffentlichen Auftrag widerspricht, sehe ich allerdings nicht.
 
Die Politik rede über lineare Kanäle und Radio, beklagt Hager und ergänzt: "In den Sendern haben wir Social Media gerade erst verstanden, aber da wird es hingehen." Am liebsten will er gar nicht über klassische ...Formate reden, schreibt DER SPIEGEL weiter. Hager führt dann wörtlich aus: "Ein Kanzlerduell vor der Wahl hätte er nicht gemacht." Das sei ein 60er-Jahre-Format, gar nicht zeitgemäß.

In Zukunft sorge KI dafür, daß Inhalte beim Beitragszahler landen. Menschen trügen kleine Virtual-Reality-Brillen, und die Algorithmen wählten die Inhalte für sie aus.
Das klingt nach einer Kahlschlag-Fantasie. Bitte, soll die ARD nur ihr Social Media Gedöns machen und Redaktionen durch KI ersetzen. Dann aber bitte auch konsequent und das Budget und damit die GEZ-Gebühren um die Hälfte zurückfahren.
 
Dazu schätze ich gerade beim linearen Radio den Gemischtwarenladen an Musik, Infos, Diskussionen wie z.B. beim DLF. Man bekommt persönliche Interessen aller möglichen Leute präsentiert, vor allem nicht das was man eh überall hört. Auf den aufgewärmten Brei der "Amazon Empfehlungen" (gerade ne Microwelle gekauft, und schon kommen 100 Tips für ähnliche Geräte) verzichte ich gerne. Heisst: Generatorendreck schalte ich aus.

Aber ich verstehe dass die Generationen die weder Lesen, Zuhören, oder noch Verstehen können, lieber vorgekauten Brei mit stets gleichem Geschmack fressen. Ein weiter offener Horizont verängstigt die nur. Wo das dem öffentlichen Auftrag widerspricht, sehe ich allerdings nicht.

Deiner Beschreibung und Einschätzung des DLF stimme ich zu.

Was dem öffentlichen Auftrag widerspricht, sind die inhaltlich entkernten ARD-Dudelwellen.
 
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Ich weiß ja nicht welchen Artikel unser "Wiederkehrer" da gelesen hat. Auf jeden Fall wars nicht der, der da im Spiegel steht. Die Negativisierung die er da meint wahrzunehmen, kann ich in dem Artikel nicht ausmachen. Davon ab weist der Spiegel bereits am Anfang des Artikels richtigerweise darauf hin, dass Hager als ARD-Vorsitzender nicht weisungsberechtigt ist, da die einzelnen ARD-Mitglieder noch immer eigenständige Anstalten sind. Das kann er maximal innerhalb des hr, dessen Vorsitzender er derzeit ist.
Hager hat Recht mit dem, was er über die zukünftige Rolle von Medien sagt. Das muss einem nicht gefallen. Aber der Medienkonsum hat sich nunmal grundlegend verändert. Das kann man entweder ignorieren und alles so weiter machen wie bisher. Oder man fängt mal an sich selbst zu verändern. Oder man landet halt da, wo man vermutlich nicht hin will - in der Bedeutungslosigkeit.
Was du außerdem unterschlägst ist eine Episode so ziemlich am Ende des Artikels, der an Symbolhaftigkeit für die ARD, oder sagen wir mal besser für Teile davon, nicht zu überbieten ist. Damit sind wir wieder bei dem berühmten, noch immer sehr verstaubt wirkenden Wasserkopf der Anstalten....

Er berichtet Hager, dass es Probleme mit einem der Spots gebe. Mit dem der AfD. Es sei so, erklärt der Jurist: Er bestehe grundsätzlich darauf, dass die Parteien ihm die Spots in einem bestimmten Audioformat gebrannt auf CD vorlegen. Das sei die Technik, die er beherrsche. Das habe er schon immer so gehandhabt. Nun habe die AfD das falsche Format gespeichert. Der Jurist braucht Order. »Und mit dem Inhalt ist alles okay?«, will Hager wissen. Der Jurist bejaht. Auch werde man das Format wohl abspielen können, nur gegen sein Prinzip verstoße das. Normalerweise würde er da jetzt in die Konfrontation gehen. »Ich denke, in dem Fall sollten wir uns kümmern, dass der Spot gesendet werden kann«, sagt Hager. Der Tonfall bemüht versöhnlich.
Quelle: https://www.spiegel.de/wirtschaft/a...lichen-a-05639fff-99db-4161-a8ea-712d8b3aa44e

Um nicht falsch verstanden zu werden: Natürlich ist der Kahlschlag in den linearen Programmen, insbesondere beim Radio ein Fehler, gar keine Frage. Das kritisiere ich hier ja auch selbst des öfteren. Einen durchaus differenzierten Artikel allerdings wieder so einseitig darzustellen, ist symptomatisch für den Threaderöffner und mit Verlaub, nichts neues von ihm.

Und im übrigen:
In Zukunft sorge KI dafür, daß Inhalte beim Beitragszahler landen.
Das tut sie längst, nämlich in sämtlichen sozialen Netzwerken, Suchmaschinen etc. pp. Das bekommt jeder Amazon-Kunde um die Ohren gehauen, in dem ihm ähnliche Produkte angezeigt werden, wenn er sich für irgendwas entschieden hat. Warum nochmal sollten sich die ÖR vor sowas verschliessen? KI und Suchalgorithmen sind ja nicht perse etwas schlechtes. Die Frage ist immer, wie man so etwas einsetzt.
 
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@Radiokult
Du verbreitest Unwahrheiten. Ich zitiere Hager auf den Punkt genau. Daran ändern seine Befugnisse innerhalb der ARD und die Geschichte mit dem Juristen und der CD gar nichts. Du bist schlicht unseriös.
 
Gibts jetzt für jeden Beitrag irgendwo gleich einen neuen Thread hier? Die vorhandenen genügten für den Hoodie-Intendanten nicht?

"So einer eckt an bei den Öffentlich-Rechtlichen."

:wow:
 
Du verbreitest Unwahrheiten. Ich zitiere Hager auf den Punkt genau. Daran ändern seine Befugnisse innerhalb der ARD und die Geschichte mit dem Juristen und der CD gar nichts.
Doch tut es, weil du Hager unterstellst, dass er für die gesamte ARD vorgeben kann, wo es lang geht. Und dem ist nunmal nicht so. Rundfunk ist Ländersache und damit die vollständig eigenständige Entscheidung der jeweiligen Anstalt.

Du bist schlicht unseriös.
Behauptet einer der hier mit der inzwischen wievielten Identität zugange ist? Da lachen ja die Hühner.
 
Der NDR (Radio, auch TV) hat längst umgeschwenkt auf eine Online first-Strategie. Lineares Radio ist dabei nur noch ein Nebenbei-Produkt, zuallererst produziert man für die NDR App (die nervt so dermaßen, daß ich alle Benachrichtigungen wieder abgestellt habe, zumal die regionalen Inhalte größtenteils durch fehlende Relevanz, die Zuordnung zur falschen Region, oft boulevardesken Touch oder schlichtes nicht vorhanden sein dank zu weniger Korrespondenten und mittelalterlich ausgestatteter Regionalstudios glänzen).
Das könnte dem Sender allerdings bald auf die Füsse fallen, wenn demnächst Ö-R-Inhalte erst dann online gehen dürfen, so sie zuvor linear versendet wurden.
 
Wann tritt denn diese sinnvolle Regelung in Kraft und wo in Deutschland?
Gar nicht, denn wer lesen kann ist klar im Vorteil. Im Entwurf des reformierten Medienstaatsvertrages steht aktuell drin, dass das geschriebene Wort erst online veröffentlicht werden darf, wenn es irgendwo versendet wurde. Das gilt nicht für Video-Content und auch nicht für Eilmeldungen oder beispielsweise Unwetterwarnungen. Ob der Entwurf so durch alle Länderparlamente geht, ist derzeit noch völlig offen. Sinnvoll ist diese Regel nicht, denn sie ist, wie mein Vorredner bereits erwähnte, schlicht weltfremd.
 
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Sinnvoll ist diese Regel nicht, denn sie ist, wie mein Vorredner bereits erwähnte, schlicht weltfremd.
Sie ist den Interventionen der Print-Medien geschuldet, die in den presseähnlichen Angeboten der ÖR-Sender eine staatlich subventionierte Konkurrenz sehen, die ihre eigene Wirtschaftlichkeit gefährdet. Die Politik hat dem Einwand durch die o. g. Regelung Rechnung getragen.
 
Was genau wäre daran ein Problem?
NDR1 OL, Meldung kommt nachmittags um 15.10 Uhr rein, alle lokalen Nachrichtensendungen des Tages sind gelaufen, die nächste kommt erst wieder am kommenden Tag um 7.30 Uhr. Die Meldung darf online erst am folgenden Tag ab 7.33 Uhr veröffentlicht werden.
 
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