Ich habe lange überlegt, ob ich hier noch was dazu schreibe, obwohl es sinnlos ist. Aber nun doch.
Soso, KI ist also das neue Ding für die ARD (ich habe den kompletten SPIEGEL-Artikel gelesen).
KI, das ist doch das, was sich international durch die einstigen demokratischen Gesellschaften frisst und sie der Reihe nach niederbrennt. Das, worüber international...
DuckDuckGo. Privacy, Simplified.
duckduckgo.com
As artificial intelligence continues to advance at breakneck speed and world powers vie against each other in the AI arms race, democracies are searching for ways to control a technology that is…
www.journalofdemocracy.org
Und das ist der zukünftige "Programmführer" für die Bevölkerung? Und die Öffis (so es sie dann noch geben sollte) wollen da ganz vorne dabei sein?
Für mich klingt das frei nach Michail Sostschenko so:
"nun Väterchen - und das entwickelt sich jetzt, ja?"
Kein Wunder, wenn die Bauern kein Geld dazu geben wollen. Ich oute mich: diesbezüglich bin ich auch so ein "ungebildeter" Bauer.
Dass ich, als ich noch Radio hörte (also: als es noch Hörfunkprogramme gab, die mich in ihrer Gesamtanmutung ansprachen), vor allem die geistige und seelische Heimat eines gut kuratierten, inhaltlich hochwertigen, progressiven und erwachsen dargebotenen linearen Hörfunkprogramms zu schätzen wusste, ist inzwischen ja nebensächlich, da Geschichte. Das hat mir über viele Jahre die reale Welt vor meiner Wohnungstür ersetzt oder wenigstens ein Stück weit kompensiert. Eine Welt, in der ich nichts von Humanismus oder Weitsicht, nichts von Intelligenz oder Liebe zum Wahren oder Schönen finden konnte (und kann). Eine Welt, in der ich vor allem unfassbare Merkbefreitheit und unfassbare Dummheit, gepaart mit Überlegenheitsphantasien, erkennen muss. Ein gutes Radioprogramm, so wie einst Bayern 2, konnte mir das ein Stück weit kompensieren. Das war eine Maßnahme gegen das Alleinsein in der Fremde vor der eigenen Wohnungstür. Das war seelische Nahrung. Inzwischen habe ich keine mehr. Ich merke das auch unmittelbar an meiner Gesundheit.
Da spielten Dinge hinein, die man bei offenbar dort, wo man solche Strategien ausheckt, gar nicht auf dem Schirm hat. Bis dahin, ob das Publikum des jeweiligen Programmes eines wäre, unter das ich mich freiwillig mischen wollen würde. Oder eben eines, von dem ich mich ganz klar abgrenzen würde (klar, das wären dann Programme, die ich nicht genutzt hätte).
Ein Hörfunkprogramm hat eine Gesamtanmutung, die einem Heimat oder Hölle sein kann. Ein gutes Hörfunkprogramm hat eine Seele. Zerhackstückelte "Inhalte", wild ins Internet verklappt (vielleicht auch noch zur Nutzung über irgendwelche Apps, für die man sich bei US-Datenkraken registieren muss und evtl.
getracked wird), sind kein Hörfunkprogramm - sind insbesondere kein Rundfunk - und haben keine Seele. Manche dieser Inhalte mögen für sich alleine durchaus hochwertig sein, aber es besteht der Kontext nicht mehr, in dem ich sie gerne nutzen würde. Ich würde ein schönes Kunstwerk auch nicht im Bahnhofsklo anschauen wollen - dazu gibt es entsprechende Umfelder, Museen, Galerien, historische Schlösser etc. Und eine gute Pizza möchte ich nicht im Stehen "nebenbei" in der nach Urin stinkenden Unterführung zu Gleis 3 essen, sondern in meiner Lieblings-Pizzaria. Da stimmt das Umfeld.
ARD-Audiofiles ("Content"), den ich mir vielleicht noch aus der grellbunten Audiothek suchen und rausziehen soll, wo der Weg zum Inhalt von Aufmacherfotos mit den widerwärtigsten Führern der modernen (KI-)Welt gepflastert ist, sind für mich unzugänglich. Sowas triggert mich, da kann ich nicht hin. Da ist selbst die automatische Video-Vorauswahl bei Youtube nach wenigen eigenen Videoaufrufen angenehmer.
Und noch eins, liebe ARD: wenn du glaubst, in "online first" läge deine Zukunft, dann lass dir sagen: andere sind schon längst dort. Und liefern ohne Rundfunkbeitrag eine technische und redaktionelle Qualität, die die ARD auch
nach großspuriger Ankündigung und mit Rundfunkbeitrag nicht (linear!) hinbekommt, im Gegenteil: wo sie sich vollends lächerlich macht. Einfach mal schauen, wie das Privatpersonen machen:
so geht das mit qualitatov hochwertigen Führerstandsmitfahrten. Oder, wie man leichtverdaulich spannende oder kuriose Dinge aus Naturwissenschaft und Technik auf Youtube vorstellen kann (bzw. konnte, da derzeit Langzeitpause):
so geht das. Oder, wie man online, auch auf "social media", eine riesige Fangemeinde haben kann, indem man - zugegebenermaßen mit unerwartet viel gespendetem Geld aus dieser Fangemeinde - täglich sichtbar ethisch gutes tut:
so geht das. Ich wünsche viel Spaß beim technisch-qualitativen und beim ethischen Aufholen.
Ach so, die niedliche Story mit dem falschen Audioformat. Ich lese da vor allem einwas raus. Stichpunkt: Sonderrechte. Ab einer bestimmten Grenze gelten nichtmal mehr technische Zugangskriterien. Da ist dann die Bahn frei, da apportiert auch der öffentlich-rechtliche Rundfunk brav das Stöckchen. Alles unter Kontrolle, funktioniert doch.