Der Unterschied zwischen Ausland und Deutschland

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JunkFM

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Hi,

heute habe ich mal wieder über Internet ein paar Sender aus dem Ausland gehört, auf der Suche nach dem Sender mit der besten Sommermusik... ;) Dabei fiel mir wieder ein, dass ich hier eine Sache mal noch loswerden wollte:
Im Ausland ist es normal, dass im Radio sehr viel gesprochen wird, selbst im Hot AC oder CHR Formatradio. Aber ich weiß von Freunden und anderen, dass man dies hierzulande gar nicht so mag.

Die Deutschen wollen "optimiertes" Radio: Nur soviel Wort, wie unbedingt nötig, und maximale Musik, die gut durchhörbar ist. Dies gilt natürlich nur für das viel zitierte Formatradio.

Sicherlich, hier im Forum sind viele anderer Meinung, weil sie vielleicht Radiofreaks sind, wie ich. Aber die große Masse in Deutschland ist das Radio, wie es in England, Holland, Italien, Spanien, Frankreich, etc. üblich ist, also mit lockerer Moderation und hohem Wortanteil, nicht gewohnt.

Die Ursache dafür kann aber an vielen Stellen gesucht werden.
Man kann z.B. sogar teilweise eine allgemeine Abneigung zur Deutschen Sprache feststellen, welches sich nicht zuletzt im immer stärkeren Einsatz von Anglizismen äußert.

Ein Freund sagte mir letztens, dass es ihm leichter fällt, ein unverfängliches Gespräch mit einer Frau in einer anderen Sprache zu führen, als auf Deutsch. Ich musste hierbei zustimmen.

Warum das so ist? An der Sprache selbst kann es eigentlich nicht liegen. Es muss an unseren Einstellungen liegen, und möglicherweise sind dies nicht zuletzt die Folgen des Kalten Krieges.

Aber um zum Thema zurückzukehren: Das Radio in Deutschland (eigentlich eine blödsinnige Aussage, da man nicht alles in einen Topf werfen kann!) klingt anders, weil es sich über die Jahre zu dem entwickelt hat, was es jetzt ist.

Man kann nun nicht hergehen und sagen: Dann machen wir doch einfach mal alles anders, lassen unsere Moderatoren 10 Minuten dumm schwätzen, auf einem Privatsender, der in dieser Zeit soviele Hörer verliert, dass der nachfolgende Werbeblock von keinem mehr wahrgenommen wird.
Die deutsche Gründlichkeit hat aufgeräumt in der Szene, Formatradio bedeutet richtig Format (wenn auch überall das gleiche), und es muss mit minimalstem Aufwand der größtmögliche Erfolg erzielt werden. Und nachdem das Konzept funktioniert, wird man sich hüten, etwas hierbei zu ändern, denn ohne Verluste könnte das nicht ablaufen.

Ich denke mal, wenn man hierzulande ein Formatradio wie im Ausland produzieren würde, hätte mal sicherlich viele Freaks und Interessierte als Anhänger, aber nicht die Masse.

Für Freaks gibt es ja nun das Internet oder Satellit. Also kein Grund sich zu beschweren!

Ich wollte das nur einmal gesagt haben.

Fröhliches Radioschaffen,
radiosi.
 
Wir Deutschen haben nichts zu sagen.

Das ist seit über 50 Jahren so... und wird sich so lange nicht ändern, bis wir über unseren eigenen Schatten springen und endlich mal gerade nach VORNE schauen !

War das jetzt rechtsradikal ?
rolleyes.gif

Denkt mal drüber nach.
 
Nein....

Außer Du bist FDP-Mitglied. HÖ-HÖ!

PS: dieser Beitrag versteht sich als Satire und ist deshalb für den Hausgebrauch gänzlich ungeeignet! Ergo: NUR SPAß ;)
 
Hallo Leute,
Ich bin hier Auslaender und lebe schon seit einiger Zeit in Deutschland. Wenn ich mir hier die Kritik erlauben darf moechte ich folgendes sagen.

Deutschland hat wie jedes Land auf der Welt seine Kultur, Eigenschaften etc.. und es ist vollkommen in Ordnung darauf stolz zu sein! Auch der 3. Oktober ist dazu da um zu feiern, die deutsche Flagge zu zeigen und vielmehr daran zu denken, an welchem Fortschritt/Vorsprung der Technik und Erfindungen Deutschland massgeblich beteiligt war.

Bitte nicht an Eure Kinder und Kindeskinder den Gedanken weitergeben, dass die Deutschen am 2. Weltkrieg schuld waren und dass es deswegen richtig ist das alle Nachkommen in Deutschland irgendwelche Schadensgutmachungszahlungen an diverse juedische Vereine/Regierungen leisten sollten. (Die Schuld ist vielmehr dem damaligen Nazi Regime zuzuweisen )

Was das Radio betrifft, spiegelt es teils den Durschnittsgeschmack, teils die Interessen der Werbewirtschaft wieder, aber dies ist in vielen Laendern so. Dass Radio in Deutschland anders sei oder anders klingt liegt wahrscheinlich eher an der buerokratie, die ein Betreiber ueber sich ergehen lassen muss, bis es entlich zur Lizenz kommt und der Betrieb aufgenommen werden kann.
 
@radiosi: Ich denke mal, das dürfte rundfunkhistorische Gründe haben.

In Italien beispielsweise wurden Mitte der 70er Jahre Privatradios, die i.d.R. von Privatpersonen mit Spaß am Senden betrieben wurden, legalisiert. Da stand keine Wirtschaft, keine Zeitungsverlage und auch kein wirtschaftlicher Druck dahinter.

In Deutschland hingegen wurde privater Rundfunk lange geplant, bevor 1985 die ersten Zeitungsverlage(!) auf Sendung durften, mit (zumindest sender-)technisch astreinem Programm, richtigen Moderatoren (die keine Techniker, Senderbetreiber usw. sind) und einem Programm, daß möglichst niemandem nicht gefallen sollte. Radio als Lizenz zum Geldverdienen.

Sprich - bei uns wurde (und wird heute im extremen Ausmaß) Radio gemacht, um damit Geld zu verdienen. Im Ausland (ich kann hier nur von Italien sprechen) gibt's Radio, weil es Radiomacher gibt, die Spaß am Senden, Spaß an der Technik und Freude daran haben, daß ihnen auch jemand zuhört.

Soweit meine Theorie
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@exhörer:

Ja, die italienische Theorie stimmt, obwohl mittlerweile auch dort geschaut wird, wo man noch mehr Geld herbekommt (Bei den großen Networks, wohlgemerkt). Deswegen gibt es auch dort schon seit Jahren gesponsorte Sendestunden. Auch eine MA sagt jedes Jahr, wer in ITALIEN die Nummer 1 ist (nicht nur in den einzelnen Bundesländern).

Bei den Südtirolern ist aber leider schon die deutsche Mentalität durchgegangen. Hier wird jetzt gnadenlos das durchgeführt, was wir hier in Deutschland schon kennen: Durchformatieren bis zum Umfallen, nur um möglichst die breite Masse zu erreichen!
Wobei man hier nicht vergessen darf, daß im gesamten Südtirol eine Bevölkerungsdichte vorherrscht, die nicht mit denen bei uns zu vergleichen sind.

Dies ist mir deshalb bekannt, weil ich Freunde sowohl in den südtiroler als auch in einem sehr süditalienischen Ort habe.

Nur deshalb bastle ich an meinen Seiten und wenn alles gutgeht, dann wird da noch viel passieren (aber da ich nun mal nicht gerne heiße Luft ablasse, warten wir's ab).
 
@Van Gogh:

Erfreulicherweise ist in Südtirol Radio Tirol der erfolgreichste Privatsender. Und Radio Tirol ist einer der wenigen Sender, der noch ein wirklich breites Programm (von Volksmusik und Schlager über Top 40 bishin zu Klassik(!)) bietet.

Allerdings hat Radio Tirol inzwischen auch abgebaut - das heutige Programmschema besteht größtenteils aus Musikstrecken - früher gab es wesentlich mehr echte (und auch verschiedene) Sendungen. Ob Radio Tirol auch mal beraten wurde?
 
wenn wir schon in das thema "südtirol" abgerutscht sind: kennt jemand "radio nord"? habe den sender vor vielen jahren mal ne woche lang gehört und war von dem chaos dort wirklich fasziniert *g*. gibt es den laden noch? gibt es vielleicht sogar ne internetseite dazu?

grüße in die szene!
 
Auch ein Van Gogh muss aktzeptieren, dass in Südtirol die Uhren nicht auf der Flatsch zurückgelassen wurden ( Insider ). Dank der landesweiten Verbreitung von Ö3 und Co. haben sich die Hörgewohnheiten ähnlich entwickelt wie hier in Deutschland, und daher wird nun mal auch in Südtirol geschaut, wo man Geld einsparen kann. Bedenke: Es gibt durchaus Leute, die an einem Sender Geld verdienen wollen ( warum wird das eigentlich hier im Forum immer verdammt ?). Wer das aber nicht einsehen will, den frage ich mal : Arbeiten die Maurer etwa kostenlos, nur weil sie Spaß daran haben, ein Haus hochzuziehen ? Oder gibt der Bäckermeister seine Brödels morgens kostenlos ab, nur weil er solch einen Spaß daran hat, um 3 Uhr aufzustehen und welche zu backen ? Nein. Radiomachen ist genauso ein Handwerk, und das will bezahlt werden. Nicht nur bei uns hier, sondern auch in Südtirol. Und dort wird auch nur deshalb viel eingespart ( mittlerweile ), weil viele Sender dort unten sich nur noch schlecht über Wasser halten können. Man schaue auf die 'Vielfalt ' an Sendern, und mache sich dann einen Reim darauf, warum die Sender dort unten allmählich anfangen, aufzuräumen. Wir leben schliesslich nicht mehr in 1985 !
 
Der Unterschied zwischen Ausland und Deutschland: Das Ausland spielt den schöneren Fußball.

Sorry für das Abschweifen. Mußte aber mal raus.
 
@Nummer 2000: Ö3 wird aber nicht erst seit Gestern in Südtirol flächendeckend angeboten, sondern schon zig Jahre.

Für mich als Außenstehenden ist es auffällig, daß bis ~1995 Radio aus Südtirol einen ganz eigenen Charakter hatte und im Wesentlichen dem entspricht, was sich hier die meisten (zumindest die Hörer) von Radio erhoffen. Mag sein, daß die Sender allesamt keine Goldgruben waren, aber sie hielten sich alle schon seit weit mehr als 10 Jahren über Wasser.

Ab 1995 fielen dann die "Berater" ein und von da an ging es eigentlich nur noch abwärts. Radio Zirog ist weg, Radio Edelweiß wurde zu T1 und dann zum wenig südtirolerischen "Antenne Südtirol". Radio Eisack gibt's nicht mehr, RSW wurde zur Abspielstation "Südtirol 1" usw. Alles Stationen, die schon etliche Jahre auf dem Buckel hatten...
 
Das mag schon richtig sein. Aber, lohnten sich die Sender ( die, die eingegangen sind ), unterm Strich wirklich ? Natürlich können viele Sender viele Jahre lang mit tiefroten Zahlen senden, weil es richtige Freaks dort gibt ( ich kenn das aus NRW ), und es irgendwie immer schaffen, den Sendebetrieb aufrecht zu halten. Spätestens aber, wenn man dann mal eine Rechnung aufstellt, merkt man erst , ob eine Station wirklich wirtschaftlich arbeitet ( arbeiten kann ). Von der Luft alleine kann sich keiner ernähren, und somit muss sich der Sender ( die Firma !!! ) irgendwo rechnen.
Ich war auch mal dort in Südtirol, aber ich habe es nirgendwo gesehen, dass etwas anderes lief als Ö3, hin und wieder mal Radio Tirol - und das wars auch schon.
Jede Zeit hatte ihre Sender, und einzig die Freaks sind es, die es oftmals nicht verstehen wollen, dass sich die Zeiten ändern. Wenn ein Sender mit 5000 Songs pro Woche bei allen Freaks beliebt ist ( wegen der vielen Musik ), aber unterm Strich in den Umfragen beim allgemeinen Hörer keine Beachtung findet, dann muss man halt mal hingehen, und die Rotation ( und das Programm ) zurechtrücken. Dann gibts nur noch 500 Songs, der einzelne Freak wendet sich mit Grausen ab, aber 100 neue Hörer kommen dabei. So läuft es nun mal. Und ich ahne schon, was in ein paar Jahren passiert : Alle Sender besinnen sich aufs Wort und große Musikrotation, und wieder sind es die Freaks , die sich dann zu Wort melden : "Ach, was hatten wir doch anno 2002 so enge Musikrotationen mit bekannten Songs, und was wurde doch damals wenig gelabert." Ist es nicht so ?
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Das, was in Südtirol abläuft, gefällt zwar dem einzelnen vielleicht nicht. Es würde aber nicht gemacht, wenn die vorherigen Sender ( Programme ) besser und gewinnträchtiger gewesen wären. Wie gesagt, betrachtet einen Sender mal als FIRMA.
 
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