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Deutsche Stars wollen, dass man sie im Radio spielt

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nö !
Es sei denn Sie sängen in "english". Aber ein wenig schade finde ich es schon, dass sich der deutsche Beitrag im Radio nahezu auf Grönemeyer beschränkt. Da gäbe es durchaus einen Nachholbedarf und die Musikredakteure (sofern vorhanden) könnten da mal richtig Mut beweisen .... War es Anfang der 80er nicht auch schlecht um den deutschen Anteil im Radio bestellt ? Da kam die Neue Deutsche Welle .... Vielleicht ist es mal wieder Zeit für eine solche "neue" Welle.
Es wiederholt sich alles ... auch sowas ... irgendwann ....
 
Diese "Neue Neue Deutsche Welle" gibt es doch schon, denk mal an Wir sind Helden oder Zweiraumwohnung, und die wird auch gespielt. Im übrigen können sich gerade Ben und das Ex-Blümchen nicht eben beklagen über mangelnden Einsatz ihrer Songs im Radio; gerade Bens "Engel" liefen doch vor knapp zwei Jahren rauf und runter.
 
Nanu?

Warum überrascht mich dieser Thread bloß nicht? Vielleicht können wir mit vereinten Kräften noch 5-10 weitere eröffnen, die alle dasgleiche zum Ziel haben - deutschsprachige Musik im Radio.

Zum Glück allerdings ein hoffnungsloses Unterfangen.

"Schön' Sonntach !"
 
Der klassische deutsche Schlager ist ja weitgehend verpönt und fristet im Radio nur noch bei den Öffis ein Schattendasein, wobei er selbst auf seinen dortigen Heimatkanälen vermehrt gegen Simon & Garfunkel & Co. kämpfen muss.

Was ist so schlimm am deutschen Schlager? Die peinlichen Texte? Die primitiven Arrangements? Nun denn...

Nehmen wir uns mal einschlägige Hot-AC-Formatmucke und analysieren sie. Meine Vorschläge:

Itchyco - Killer Bee
Marquee - Electronic Lady

(Wer Lust hat, kann die Liste gerne verlängern - mit Gefahr des akuten Brechreizes.)

Im Grunde ist das die konsequente Fortführung der Schlagermusik der 70er, mit zwei Fortschritten:

- Die primitiven musikalischen Arrangements peppt man technisch besser auf und kaschiert sie so.
- Die primitiven Texte sind für die Mehrheit der Bevölkerung durch die englische Sprache kaschiert
 
Je mehr sich ändert, umso mehr bleibt alles beim alten. In 20 Jahren werden wir uns an die doch ganz schönen Musik- und Radiozeiten vom Anfang des Jahrtausends erinnern, und ob der besten Hits aus 2023 brechen...
 
deutschsprachige Musik im Radio...
...zum Glück allerdings ein hoffnungsloses Unterfangen.

Warum? Erzähle doch einfach mal, warum Du keine deutschsprachige Musik im Radio hören willst oder kannst. Nur, komme bitte nicht mit irgendwelchen platten Sprüchen...!
 
Also ich finde, gerade in letzter Zeit hört man wieder mehr Deutsch. Und was das angeblich Schattendasein der Schlager bei den hoffentlich-rechtlichen angeht: Schon mal auf die Zahlen geschaut? Die hauen aber so manches Hot-AC-Format in den Sack.
 
Stimmt nur bedingt, lieber Unwissender. Zwar haben die Öffi-Sender mitunter in Zahlen ausgedrückt mehr Hörer, die meisten allerdings in Zielgruppen, welche die Hot AC-Formate meiden wie der Teufel das Weihwasser. Zu alt.
 
Schon klar, liebe Radiohexe. Doch ich sprach ja nur gegen das angebliche Schattendasein und nicht für oder gegen die Zielgruppenrelevanz. Mit Schlagern 25 bis 45jährige in Massen zu locken, werden wohl weder Quoten noch Musiker schaffen.
 
@ FreeFM

Warum bitteschön sollte ich mich für meinen Musikgeschmack rechtfertigen? Das verlange ich ja von Dir bzw. Euch auch nicht. Es ging ja schon heiß her hier im Forum, aber ich habe z.B. Robbyugo nie vorgeworfen, den "falschen" Geschmack zu haben. Hör Du Deine Schlager, ich höre meinen Rock & Pop, und alles ist ok. Ich kann Dir allerdings nicht auch nicht helfen, wenn Du Dir eine völlig illusorische Zwangsregelung für's Radio wünschst. Es gibt Schlagersender, es gibt Popsender. Daß es von letzteren mehr als von erstgenannten gibt, ist nicht meine Schuld, sondern über Jahrzehnte so entstanden. Aber macht Euch frei von dem Irrglauben, man müsse bzw. könne Sender mit Quotenreglungen drangsalieren. Der Umkehrschluß wäre nämlich, daß vermeinliche Schlagersender z.B. auch die neuesten (m.E. grauenhaften) Hot Rap Tracks mit ins Programm nehmen müßten, um zum einen ein umfassendes Bild der Musikszene zu vermitteln, und um zudem Chancengleichheit unter den Künstlern verschiedener Genres herzustellen. Ansonsten wäre die Quotenregelung eine einseitige und schwer zu rechtfertigende Maßnahme. Schließlich gibt es auch Deutsche, die englischsprachige Musik oder womöglich wildes Gekreische und Gebrülle als Kunst produzieren. Spätestens daran wird klar - nicht sinnvoll und kaum machbar.
 
@all

die debatten über deutsche titel finde ich immer sehr unterhaltsam, denn sie zeugen von so viel professionalität. ich mag ja zum beispiel bluesscheiben aus den 50ern und lamentiere hier nicht, daß ich die nirgends im radio höre. will sagen: lasst doch mal die persönlichen vorlieben außen vor und kuckt die programme an: swr4 zum beispiel lebt ja nicht nur vom schlager (und ein paar elvis platten), sondern auch vom raum, den das wort dort einnimmt! und der erfolg ist unbestritten. da muss man mir doch nicht damit kommen, daß die hörer dort so "alt" seien.

nächster punkt: die qualitätsdebatte ist doch eh eine scheindebatte. durchschnittspop ist meistens käse, da spielt der text kaum ne rolle. besonders nett: englische titel im büro auf deutsch synchron mitsingen, da hauts dich weg (paradebeispiel: "alles was ich will is lieeeebe mit dir machen", von heart, aua!).

die hauptprobleme sind m.e, daß es zum einen eh wenig qualitativ begeisterndes gibt, in deutsch wie in englisch, zum anderen natürlich die grobe mutlosigkeit von industrie und sendern (so was wie "wir sind helden" gabs ja auch schon mal).

und da bei diesem thema immer gern die quotendebatte am französischen beispiel zitiert wird: das funktioniert dort prima, geht mal im nachbarland auf ein festival mit französischen stars, das publikum liebt seine künstler über alles.
:rolleyes:
 
@ oha

Das ist der Unterschied zwischen Professionalität und Logik. Wenn mir niemand meine - zu alten - Hörer in Heller und Cent honoriert und mir damit mein Überleben oder gar den Gewinn sichert, sondern - ganz im Gegenteil - mein Image an den "zu alten" Hörern festmacht und dann auch die jüngeren Hörer nicht honorieren will, dann habe ich ein Problem. Dann habe ich unter Umständen viele Hörer, gemessen an den Regeln der Marktwirtschaft bin ich aber nicht erfolgreich. Das ist das dritte im Reigen: die Realität. Wie schon mehrfach hier angeregt wurde: Geh und erkläre es der Werbeindustrie. Oder stecke selbst viel Geld in so einen Sender. Dann kann Dir wirklich niemand mehr damit kommen, die Hörer seien zu alt.
Dennoch hast Du recht. In reinen Hörerzahlen ausgedrückt haben die Öffis mit ihren Schlager-oldie-soft-Wortprogrammen Erfolg. So sollte es im dualen Rundfunksystem eigentlich auch sein, dass es Programme gibt, die solche "Randgruppen" abdeckt. Nicht aufregen.
 
@ hexe

...vielleicht liegen wir da ja gar nicht so weit auseinander: als wortredakteur messe ich eben "erfolg" nicht ausschließlich in der wirtschaftlichen kategorie. das soll mal der gf machen. ich mags eben auch, wenn ein hörer positiv auf einen beitrag reagiert...nenn mich ruhig eitel:rolleyes:

aber unabhängig davon bin ich immer noch nicht überzeugt, daß das wort im privatradio ein misserfolgsgarant sein soll...
 
ich sag mal so: wenn Ben und Blümchen in ihrem Gesamtwerk versuchen würden, Homers Odysee in Hexametern mit Hilfe der Stockhausenschen Musikalität in ein neues, aufregendes Kleid zu bringen oder am Rande des Existensminimums sich dafür stark machten, in expressiven Free-Jazz-Passagen und freier Lyrik für ein Stop des japanischen Walfangs einzustehen, dann wäre ich dafür, daß sie in den Medien eine gewisse Hilfestellung bekommen sollten - aber nur dann.
 
...wenn Du Dir eine völlig illusorische Zwangsregelung für's Radio wünschst.

Häh, was für eine Zwangsregelung? Habe ich irgendetwas darüber geschrieben?
Noch einmal zur Erinnerung: ich fragte, warum Du keine deutschsprachige Musik hören willst - nicht mehr und nicht weniger!
Diese "Zwangsregulierung" nimmst Du hier vor, weil Du sämtliche deutsche Musik als Schlager bezeichnest.
 
Wenn ich mal meine unbedeutende Meinung äußern darf -

für mich muß Musik alltagstauglich sein. Also alles zu seiner Zeit, morgens beim Durchstarten in den Tag, kann ich mit Klassik nicht viel anfangen. Da ist dann halt die Verbrauchs-Musik gefragt. Tut nicht weh, behindert nicht und vor allem, es gibt nichts zu verpassen. Es ist immer der Einheitsbrei. Ob nun deutsch oder nicht? Eigentlich egal, ich höre morgens sowie so nie richtig hin, hauptsache es dudelt was im Radio. Der Vorteil beim Englischen ist für mich nur, daß ich den gequirlten Sch... erst übersetzen müßte, da stören dann der Pur-Schmuß oder das Weltgedrehe einer Katerfeld schon mehr.
Höre ich etwas anderes, also Klassik, Jazz oder was immer mir gerade gefällt, dann will ich es auch genießen.

Also ich halte Quotenregelungen für Unsínn, wobei einen Pluspunkt gäbe es vielleicht. Der musikalische Schrott hätte eine größere Rotation, findet Intercom.
 
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