Deutscher Radiopreis 2012

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Danke für die Erläuterung, Laser - ich hatte durch #31 tatsächlich geschlussfolgert, dass es die 1. Meldung war.

Als hinterste Meldung ... naja, da kann man zumindest drüber diskutieren. Sonderlich gelungen finde ich persönlich das auch nicht. Und natürlich hat es was mit asymmetrischem Marketing zu tun. Jedenfalls solange nicht auch eine Nominierung von FFH oder der FAZ für irgendwelche Preise in den Nachrichten läuft.
 
Ab wann ist ein Preis so "weich", dass man ihn nicht mehr in den Nachrichten meldet? Wie ist die Abstufung? Nobelpreise: Klar. Die Oscars? Sollten. Wichtige Literaturpreise: In den entsprechenden Wellen auf jeden Fall. Der Deutsche Radiopreis? Zum einen kann Eigenwerbung per Definition ein Nachrichtenkriterium sein (bei entsprechenden Veranstaltungen natürlich, aber auch bei MA-Ergebnissen), zum anderen - und hier wird's selbstreferentiell - kommt dem Preis durch Erwähnung in der Nachrichtensendung erhöhte Bedeutung zu. ;) Ach so - und zum Dritten: WR hätte ihn nun wirklich verdient...
 
Hier eine weitere Ladung Nominierungen:

Beste Innovation
  • 98.8 KISS FM (Moritz Nohlen und Sebastian Voigt, KISS FM TALKROULETTE)
  • RBB radioeins (Alina Faltermayr und Britta Steffenhagen, radioeins Radio Show)
  • detektor.fm (Christian Bollert und Marcus Engert, CrowdRadio)
Beste Sendung
  • ANTENNE BAYERN (Markus Langemann, Langemann Latenight)
  • Deutschlandradio Kultur (Monika Künzel und Tom Noga, The crazy never die – Die Lange Nacht des Hunter S. Thompson)
  • Radio Bremen, Funkhaus Europa (Lucia Hodinka und Jessica Liedtke, Piazza)
Laudator: Christoph Sieber (Kabarettist)

Bestes Nachrichtenformat
  • RPR1 (Jens Baumgart und Patrik Buchmüller, Der Tag in Rheinland-Pfalz)
  • ANTENNE THÜRINGEN (Jens Grotegut, Tilo Liebsch, Das ANTENNE THÜRINGEN Nachtmagazin)
  • WDR 1LIVE (Markus Epping, 1LIVE Infos)
Laudatorin: Caren Miosga (Moderatorin und Journalistin)
 
Jetzt sind alle Nominierten in den zehn Preiskategorien öffentlich. Zu den hier schon neun genannten gesellt sich noch:

Beste Reportage
  • Deutschlandradio Kultur (Ellen Hearing de Vazquez und Fredy Gareis, Picasso im Krisengebiet – Wie ein Kunstwerk ins Westjordanland gelangt)
  • hr-info (Katja Marx und Alexander Göbel, Sehnsucht nach Leben: Zwischen Marburg und Lomé – Die Geschichte einer Abschiebung)
  • SWR2 (Martin Durm, Muamar al Gaddafi: Aufstieg und Fall eines Despoten)
Laudator: Richard von Weizsäcker (sechster Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland)
 
Jetzt sind alle Nominierten in den zehn Preiskategorien öffentlich. Zu den hier schon neun genannten gesellt sich noch:

Beste Reportage
  • Deutschlandradio Kultur (Ellen Hearing de Vazquez und Fredy Gareis, Picasso im Krisengebiet – Wie ein Kunstwerk ins Westjordanland gelangt)
  • hr-info (Katja Marx und Alexander Göbel, Sehnsucht nach Leben: Zwischen Marburg und Lomé – Die Geschichte einer Abschiebung)
  • SWR2 (Martin Durm, Muamar al Gaddafi: Aufstieg und Fall eines Despoten)
Laudator: Richard von Weizsäcker (sechster Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland)

Ich tippe mal auf das Feature von K. Marx und A. Göbel über die Abschiebegeschichte. Wetten, diese melodramatische Story, die übrigens auch im DLF lief, macht das Rennen?! :)
 
Onkel Otto schrieb:
... zum anderen - und hier wird's selbstreferentiell - kommt dem Preis durch Erwähnung in der Nachrichtensendung erhöhte Bedeutung zu.

Hätte nicht gedacht, dass Du schon so weichgespült bist (Aber gut, Du hats ja den Zwinkresmiley dahinter gesetzt).
 
Antenne Bayern beweiräuchert sich sehr stark, als einziger bayerischer Sender drei Mal nominiert zu sein: einmal mit Wolfgang Leikermoser und dem GutenMorgenBayern-Team, zum anderen mit Langemann LateNight und mit Nullinger-eine schrecklich nette Familie.
Ich weiß nicht, aber leidet das Grimme-Institut an optischer Täuschung?
Alternativen gibt es ja genug in Bayern, Früh entweder die Bayern2-Radiowelt, oder Bayern 1 am Morgen. Abends auf Bayern 3 Törkott oder Matuschik (der ist mir sehr viel sympathischer als der Langemann, der immer so pseudolustig rüber kommt), oder Jim Sampson.
Und Radiocomedy hat der BR in seinem Angebot auch, v.a. BR 1 und BR3 oder die Radiospitzen auf BR2. Das ist wenigstens etwas geistreicher als dem Nullinger sein Gschmarri eben immer.
 
Onkel Otto schrieb:
Sonst hätt isch Disch in en Eimer mit Grie Soß gedunkt!!!

Ist das eine hessische Spezialität. Irgendwas mit Äpelwoi vielleicht?

Um zum Radiopreis zurückzukehren, man sollte die Sender nicht für etwas bepreisen, was sie gesendet haben, sondern man sollte den Preis an diejenigen vergeben, die keinen Mist gesendet haben. Also einen Radiopreis vergeben, für das Nichtsenden von Radiomüll. Vorschläge für die Preisträger?
 
Interessant ist die Nominierung von Hans Blomberg: nix mit Big.fm, für die Jury ist Hans Blomberg ausschließlich bei kiss.fm
 
OnkelOtto schrieb:
Ach so - und zum Dritten: WR hätte ihn nun wirklich verdient...
Hmm. Ich finde diese Nominierung misslungen. Das sind drei grundverschiedene Arten von Moderation, die man eigentlich nicht miteinander vergleichen kann. Da bleibt immer eine Enttäuschung übrig.
 
Problematisch wird es nur, wenn Einheitsbrei, Dudelfunk und pseudolustige Comedy auch noch prämiert werden.
Niemand spricht von eintöniger Programmgestaltung, von inzuchtartiger Verwebung der Radiosender und vom schrittweise Entmündigen des Hörers.
Man feiert sich, die Radiowelt, die heil und unproblematisch rüber kommen soll, in Wahrheit aber ist das Medium Radio, so wie es derzeit ist, auf einem absterbenden Ast. Und: man ist geneigt zu sagen, dass sich diese Radiopreis-party anfühlt wie die letzte Party auf der Titanic.
 
Hätten in der Rubrik „Bestes Nachrichtenformat“ nicht auch mal wenigstens eine Nominierung verdient:
  • DLF, Informationen am Morgen / Mittag / Abend / Das war der Tag
  • WDR/NDR, Mittagsecho / Echo des Tages / Berichte von heute
  • Bayern 2, Radiowelt
  • Nordwestradio, Journal
  • DKultur, Ortszeit
  • WDR 5, Morgenecho

Oder habe ich hier etwas falsch verstanden? Handelt es sich hierbei um keine klassischen „Nachrichtenformate“?
Und RPR 1, Der Tag in Rheinland-Pfalz versucht's wohl auch noch einmal...
Die Leute müssen schon ein ordentliches Selbstvertrauen haben! :D
 
Also was ich wirklich schön finde, ist dass durch den Radiopreis immerhin mehr Aufmerksamkeit auf das Medium Radio gelenkt wird. Das grundsätzliche Konzept empfinde ich somit gar nicht mal so schlecht, auch da er ja nun erst zum dritten Mal verliehen wird.

Die Nominierungen treffen weitestgehend auch nicht dem, was ich eigentlich erwarten würde. Wenn ich zum Vergleich den Deutschen Fernsehpreis oder den Grimme-Preis heranziehe, kann ich dort viel eher die entsprechenden Nominierungen nachvollziehen. Ich finde das schade, denn eigentlich bietet das Medium Radio viele gute Formate, was ja nicht ausschließt, dass auch durchaus in ihrer Ausrichtung völlig verschiedene Sendungen nominiert werden können. Nehmen wir die Kategorie "Bestes Nachrichtenformat": Gute Nachrichten können trotz kürzerer oder anderer Präsentationsart durchaus auch von Jugendsendern kommen (hier ist 1Live nominiert), wenn sie gut recherchiert sind und Fakten knackiger auf den Punkt bringen, muss das nicht automatisch schlecht sein.

Hmm. Ich finde diese Nominierung misslungen. Das sind drei grundverschiedene Arten von Moderation, die man eigentlich nicht miteinander vergleichen kann. Da bleibt immer eine Enttäuschung übrig.

Das finde ich ehrlich gesagt weniger schlimm, ansonsten müsste man noch weiter ausdifferenzieren, dann kann am Ende auch jede Sendung gleich einen eigenen Preis erhalten. Alleine die Nominierung könnte ja schon eine Wertschätzung der guten Arbeit sein - es ist bei anderen Preisen ja durchaus üblich, dass man auch mit der Nomnierung sehr stark wirbt. In der Endrunde treten letztlich dann verschiedene Sendungen gegeneinander an, von denen eine den Preis mit nach Hause nehmen wird. Auch bei den oben genannten Preisen (Deutscher Fernsehpreis und Grimme-Preis) ist es ja durchaus so, dass verschiedene Sendungen einer Kategorie gegeneinander antreten. Beim letzten Mal traten in der Kategorie "Unterhaltung / Spezial" beispielsweise "Let's Dance" und die "heute show" gegeneinander an - Formate die sich auf den ersten Blick nicht stark miteinander vergleichen lassen. Die Frage die ich mir als Jury-Mitglied dann stellen muss ist, welche Sendung tatsächlich besser unterhält. Gewonnen hat dann jedoch letztlich "Walulis sieht fern".

Ich glaube den größten Nachteil hat der Deutsche Radiopreis schlicht dadurch, dass in jeder Kategorie nur drei Nominierungen vorgelegt werden. Da ist die Vielfalt bei den oben genannten Preisen teilweise deutlich breiter.
 
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