Also was ich wirklich schön finde, ist dass durch den Radiopreis immerhin mehr Aufmerksamkeit auf das Medium Radio gelenkt wird. Das grundsätzliche Konzept empfinde ich somit gar nicht mal so schlecht, auch da er ja nun erst zum dritten Mal verliehen wird.
Die Nominierungen treffen weitestgehend auch nicht dem, was ich eigentlich erwarten würde. Wenn ich zum Vergleich den Deutschen Fernsehpreis oder den Grimme-Preis heranziehe, kann ich dort viel eher die entsprechenden Nominierungen nachvollziehen. Ich finde das schade, denn eigentlich bietet das Medium Radio viele gute Formate, was ja nicht ausschließt, dass auch durchaus in ihrer Ausrichtung völlig verschiedene Sendungen nominiert werden können. Nehmen wir die Kategorie "Bestes Nachrichtenformat": Gute Nachrichten können trotz kürzerer oder anderer Präsentationsart durchaus auch von Jugendsendern kommen (hier ist 1Live nominiert), wenn sie gut recherchiert sind und Fakten knackiger auf den Punkt bringen, muss das nicht automatisch schlecht sein.
Hmm. Ich finde diese Nominierung misslungen. Das sind drei grundverschiedene Arten von Moderation, die man eigentlich nicht miteinander vergleichen kann. Da bleibt immer eine Enttäuschung übrig.
Das finde ich ehrlich gesagt weniger schlimm, ansonsten müsste man noch weiter ausdifferenzieren, dann kann am Ende auch jede Sendung gleich einen eigenen Preis erhalten. Alleine die Nominierung könnte ja schon eine Wertschätzung der guten Arbeit sein - es ist bei anderen Preisen ja durchaus üblich, dass man auch mit der Nomnierung sehr stark wirbt. In der Endrunde treten letztlich dann verschiedene Sendungen gegeneinander an, von denen eine den Preis mit nach Hause nehmen wird. Auch bei den oben genannten Preisen (Deutscher Fernsehpreis und Grimme-Preis) ist es ja durchaus so, dass verschiedene Sendungen einer Kategorie gegeneinander antreten. Beim letzten Mal traten in der Kategorie "Unterhaltung / Spezial" beispielsweise "Let's Dance" und die "heute show" gegeneinander an - Formate die sich auf den ersten Blick nicht stark miteinander vergleichen lassen. Die Frage die ich mir als Jury-Mitglied dann stellen muss ist, welche Sendung tatsächlich besser unterhält. Gewonnen hat dann jedoch letztlich "Walulis sieht fern".
Ich glaube den größten Nachteil hat der Deutsche Radiopreis schlicht dadurch, dass in jeder Kategorie nur drei Nominierungen vorgelegt werden. Da ist die Vielfalt bei den oben genannten Preisen teilweise deutlich breiter.