Die Betroffenen nehmen jeden Monat Geld in die Hand (bzw. man nimmt es ihnen aus der Hand und soweit ich mein freiwillig aufrechterhaltenes persönliches Umfeld einschätze, geben sie es prinzipiell sogar gerne, im Unterschied zu vielen, die den DLF nicht hören): Rundfunkbeitrag.Ja, man muß ein wenig Geld dafür in die Hand nehmen um es zu realisieren.
Und dann müssen sie zu Kenntnis nehmen, dass selbst das nicht dafür ausreicht, die von ihnen finanzierten Programme auch über den nach wie vor meistgenutzten Verbreitungswege anzubieten, derweil der Privatfunk sogar noch nach diesem Verbreitungsweg neu greift und sich dort aufschalten will.
Da läuft hochgradig was schief.
Aber wenn diese Programme durchweg eine intellektuelle Beleidigung darstellen, hat man davon rein gar nichts mehr. Wer bis vorgestern DLF hörte, hört heute ja nicht freudig MDR Jump oder Antenne Thüringen oder das dödelige MDR "Kultur" oder MDR Aktuell.Nein, ist ja kein Schrott da weiterhin andere Programme über UKW laufen.
Der Vorgang reiht sich nahtlos in die Verachtung, Herabwürdigung und Demütigung ein, die man als Mensch, der Relevanz von Spielerei, Qualität von Müll, Notwendig von Unnötig unterscheiden kann, in diesem Land tagtäglich erfährt - egal auf welchem Gebiet. "Brot und Spiele", vor allem "Spiele", aber mehr ist nicht mehr in diesem Land. Und das ist Mehrheitswille.
Das hinterlässt auch psychische Spuren. Das sollte man nicht unterschätzen, auch wenn die Geschädigten das so direkt nicht äußern und evtl. gar nicht so direkt bewusst selbst wahrnehmen. Die "innere Kündigung" gegenüber der Gesellschaft (von der sozialthisch anständige Menschen sowieso nichts mehr zu erwarten haben) treibt sowas nur weiter voran.