• Diese Kategorie ist für Diskussionen rund um die Programminhalte der Sender gedacht. Über Frequenzen und Empfang kann sich unter "DX / Radioempfang" ausgetauscht werden.

Die BR-Nachrichten mutieren zur Sesamstraße

Naja, ich hätte dazu noch seitenweise etwas schreiben können, aber 192 kpbs hat mein Diskussionsangebot ja nicht vollumfänglich angenommen. Mit seinem Nein demonstriert er zwar seine gegensätzliche Auffassung, legt sie aber nicht dar. Was soll ich drauf noch antworten.
 
Wenn ich die Nachrichtensendungen um 10 Uhr und 11 Uhr vergleiche, zieht es mir die Schuhe aus. Ist das die gleiche Sprecherin? (Die Antwort ist klar, aber ich war wirklich erstaunt.)
Insbesondere das Thema Windkraft wird eröffnet, als hörten Minderjährige zu und freuten sich, was es doch alles gibt auf dieser Welt. Windkraft gehört zu Energiewende - hört, hört.

Aber du siehst ja Onkel Otto - alles nicht mehr wichtig:
Es war übrigens onairlove, der es sich mal wieder einfach macht. Hauptsache Format!

Der WDR hat ja auch seine O-Ton Nachrichten für 4 Wellen, allerdings für Eins live separate Nachrichten. Das ist wahrscheinlich der Grund, dass die Nachrichten nicht ganz so einfach gehalten werden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nicht nur die Lese-Kompetenz, sondern auch die Zuhör-Kompetenz lässt bei so manchem offenbar schwer nach.

Sonst bräuchte man das ständige Wechseln der Stimmen (Akustische Reize) bei den O-Ton Nachrichten nicht.

Interessant wäre mal eine Studie, was von 3 Minuten Nachrichten im Gedächtnis übrig bleibt…
 
Kommt es bei Nachrichten nicht hauptsächlich darauf an, inhaltlich richtige, vollständige Informationen prägnant und neutral zu vermitteln? Warum ist es dann so dramatisch, wenn bestimmte Meldungen nicht vom Nachrichtensprecher, sondern einem Außenreporter übermittelt werden? Ich kann beim besten Willen nicht nachvollziehen, warum ein ganzer Sender gleich "erledigt“ ist, und es "Privatfunkniveau“ ist, wenn O-Töne in Nachrichten laufen. Auch in den Bayern2-Nachrichten kann ich nichts ausmachen, was irgendwie unseriös, anstößig oder eines solchen Aufrisses würdig wäre. Sorry, ich kann diese Diskussion und das Fass, welches hier aufgemacht wird, nicht nachvollziehen.
 
Ich kann beim besten Willen nicht nachvollziehen, warum ein ganzer Sender gleich "erledigt“ ist, und es "Privatfunkniveau“ ist, wenn O-Töne in Nachrichten laufen.
Das kann ich in dieser Konsequenz zwar für mich persönlich auch nicht so ganz nachvollziehen, allerdings:
Kommt es bei Nachrichten nicht hauptsächlich darauf an, inhaltlich richtige, vollständige Informationen prägnant und neutral zu vermitteln?
Eben, genau. Darauf kommt es an, nicht darauf, mit möglichst viel Schnickschnack von eben diesen Informationen abzulenken, eben zum Beispiel durch O-Töne, wo diese rein inhaltlich keinerlei Mehrwert für die Hörer bieten.
Warum ist es dann so dramatisch, wenn bestimmte Meldungen nicht vom Nachrichtensprecher, sondern einem Außenreporter übermittelt werden?
Dramatisch finde ich für meinen Teil das nicht, nur oftmals ziemlich unnötig.
Ich selbst empfinde auch weniger die O-Töne, sondern eher die Ansprechhaltung etwas befremdlich, wenn man bedenkt, auf welchem Sender das inmitten welcher sonstiger Inhalte läuft.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn "nett" gesprochene Nachrichten, vermischt mit oftmals an sich überflüssigen O-Tönen gesendet werden, so prägt à la longue durchaus das oft erwähnte "Hörverhalten". Am Ende des Tages findet dies der Hörer (Plural) normal. Gilt für die Nachrichten ebenso wie für das Gesamt-Angebot von "Radio" bezüglich Layout, Wort und Musik und dessen Gesamt-Mix.
 
Quintessenz: Wenn es egal ist, welche Nachrichten gesendet werden, dann kann der BR für alle Sender die B3 Nachrichten mit O-Tönen senden. Die Hörer von Kulturwellen und Jugendradios scheinen sich heute nicht mehr zu unterscheiden.

Und nochmal ernsthaft:
Onkel Otto hat das Gesamtpaket kritisiert und das zu Recht. Man sollte sich vielleicht mal die Mühe machen, die beiden Nachrichtenvarianten zu vergleichen. Und da gibt es eklatante Unterschiede. Von der Aufmachung (ob mit oder ohne O-Töne sei dahin gestellt) bis hin zu den inhaltlichen Schwerpunkten. Die B2-Nachrichten enthalten allein schon einen höheren Politikanteil. Ich möchte hier nochmal hervorheben, dass Onkel Otto mitnichten schrieb, dass O-Töne überflüssig seien. Sie sind es nicht, wenn sie einen Mehrwert bringen. Beim O-Ton zur Windkraft sehe ich diesen Mehrwert nicht.

Ich höre kein "klassisches" Radio mehr aus diversen Gründen. Wenn hier Macher schreiben, dass es egal ist, was da aus dem Lautsprecher kommt und Nachrichten "nebensächlich" seien, dann war die Entscheidung korrekt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das Elend mit aktuellen Nachrichten ist doch, dass sie nur noch 3 Minuten lang sein dürfen. (Wo die finanzielle Einsparung im Vergleich zu 5-Minuten-Sendungen sein soll, ist mir auch völlig schleierhaft.)
Warum muss man von den wertvollen 3 Minuten dann auch noch 10 Sekunden mit den An-/Absagen des O-Ton-Menschen vergeuden? Besonders abstrus wird es ja, wenn der nur in der Nachrichtenredaktion selbst sitzt.
Gelegentlich wird die Meldung für den Sprecher auch noch so schlecht formuliert, dass im O-Ton die exakt gleichen Informationen vorkommen. Mehrwert ist da natürlich null.

Die Frage an die Profis: Werden die 20 Sekunden der O-Töne aus den Audios herausgeschnitten, die in 1-minütiger Länge und mehr auch auf tagesschau.de zu hören sind?
 
Zuletzt bearbeitet:
Das hatte ich mir auch so vorgestellt. 12 Minuten sind eine sehr lange Strecke, das muss man erst einmal schaffen. Und, wie gesagt, ich hatte dir und deinen Kollegen damals sehr gerne zugehört, und ich trauere dieser Nachrichtensendung immer noch nach. Nach so langer Zeit.
 
Ich finde allein zu sein mit dem einen Sprecher in den Nachrichten das ist auch eine Art von Intimität, nur er (sie) und ich und unaufgeregt, in Ruhe und sachlich wird erklärt was gerade so passiert (ist), jeder weitere Sprecher oder O-Ton zerstört dieses Gefühl.
 
Zuletzt bearbeitet:
Recht schnell, ja. Aber was ist mit dem Beginn des Kontextes? Da muss ich mich als Hörer doch zunächst einpendeln. Rezeption kurzzeitig gestört, weil Stimmwechsel. Was sagt das Gehirn? "Wechsel von Frau zu Mann. Mann lispelt. Kenne die Stimme nicht. Doch, kenne ich. Wie heißt der noch gleich? Was sagt er denn? Geht's immer noch um das Thema, das die Frau angesprochen hat? Ah, er nimmt eine Ergänzung vor. Muss die Verknüpfung erstellen. Ach so. Klingt ein bisschen müde." Soweit das Gehirn. In diesen Denksekunden rauscht der Inhalt vorbei, ohne aufgenommen zu werden.

Natürlich schafft ein konzentrierter Zuhörer in extrem kurzer Zeit diesen Switch. Der weniger Konzentrierte ist erstmal raus und findet nicht leicht in den Zusammenhang. Möglicherweise wäre er bei gleichbleibender Präsentation weiter im Thema geblieben.

Nochmal: Ich habe nix gegen O-Töne, wenn sie einen Mehrwert bieten und nicht nur dazu dienen, den Format-Flow aufrecht zu erhalten, dass also die reine Information instrumentalisiert wird, um im Gesamt-Klangbild einer Welle zu bleiben.

Aber abgesehen von O-Tönen: Ich finde vor allem die Ansprechhaltung in diesen BR2-Nachrichten eher kindgerecht. Für einen Erwachsenen mit einigen Milligramm IQ ist mir das zu heiteitei. Zudem lassen sich die Fakten (Stichwort: Leadsatz gegen "WIr gucken jetzt mal über die Grenze zu unseren lieben Nachbarn") nicht sofort erkennen.

Die Frage an die Profis: Werden die 20 Sekunden der O-Töne aus den Audios herausgeschnitten, die in 1-minütiger Länge und mehr auch auf tagesschau.de zu hören sind?
Ja, aus den längeren Korri-Aufsagern werden die 20- oder 30-Sekünder extrahiert. Korri bietet sein längeres Stück an, Nachrichtenredakteur kondensiert aus File und schreibt Anmod. Oft schlägt der Korrespondent auch eine Anmod vor.
 
Wenn ich die Nachrichtensendungen um 10 Uhr und 11 Uhr vergleiche, zieht es mir die Schuhe aus.
Ich habe mir jetzt auch mal versucht, die 11-Uhr-Nachrichten anzuhören. Da shatte ich gestern nämlich nicht, mir reichte das hier Geschriebene zu lesen.

Nach "schauen wir zuerst zu unseren Nachbarn nach Österreich" musste ich den Mitschnitt stoppen. Sowas geht gar nicht. Fremdschäm-Attacke schwersten Ausmaßes. Ist das ein öffentlich-rechtliches Programm für Erwachsene oder ist das der Hausfrauen-Tratsch am Dorf-Anger oder der Altherren-Tratsch am Stammtisch?

Wie kann man so tief stürzen? Als was verkauft das der BR? Als "modern", als "auf Augenhöhe" (dann erfüllte es den Tatbestand schwerer Beleidigung)? Vor allem: was versprechen sie sich davon?

Ich hätte mir noch 2020 nicht träumen lassen, dass der BR, dessen Hörfunk (in Form von Bayern 2 und BR Klassik und - obwohl von mir nicht genutzt - BR Heimat) ich sehr schätzte, einmal wegen solcher Minderwertigkeit verachten müsse. Ich hatte mich einst dabei erwischt, in Berlin im Sommer bei offener Balkontür vor dem Nachrichtenopener von Bayern 2 aufzudrehen und das Programm noch deutlich lauter aus der Wohnung zu ballern, so stolz war ich darauf, Bayern 2 hören zu können. Und heute? Bei sowas kommt mir der Ekel, ganz ehrlich.
 
Zuletzt bearbeitet:
Da lobe ich mir zur Abwechslung mal die Nachrichtenreform beim MDR, wo das Zentralformat (zuvor auf MDR AKTUELL, Kultur, Klassik, Schlagerwelt) auch auf JUMP und tlw. SPUTNIK ausgeweitet wurde statt umgekehrt. Die Meldungen sind seit September zwar etwas kürzer, werden jedoch weiterhin erstklassig formuliert und vorgetragen.
 
Ich habe mir jetzt auch mal versucht, die 11-Uhr-Nachrichten anzuhören. Da shatte ich gestern nämlich nicht, mir reichte das hier Geschriebene zu lesen.

Nach "schauen wir zuerst zu unseren Nachbarn nach Österreich" musste ich den Mitschnitt stoppen. Sowas geht gar nicht. Fremdschäm-Attacke schwersten Ausmaßes. Ist das ein öffentlich-rechtliches Programm für Erwachsene oder ist das der Hausfrauen-Tratsch am Dorf-Anger oder der Altherren-Tratsch am Stammtisch?

Wie kann man so tief stürzen? Als was verkauft das der BR? Als "modern", als "auf Augenhöhe" (dann erfüllte es den Tatbestand schwerer Beleidigung)? Vor allem: was versprechen sie sich davon?

Ich hätte mir noch 2020 nicht träumen lassen, dass der BR, dessen Hörfunk (in Form von Bayern 2 und BR Klassik und - obwohl von mir nicht genutzt - BR Heimat) ich sehr schätzte, einmal wegen solcher Minderwertigkeit verachten müsse. Ich hatte mich einst dabei erwischt, in Berlin im Sommer bei offener Balkontür vor dem Nachrichtenopener von Bayern 2 aufzudrehen und das Programm noch deutlich lauter aus der Wohnung zu ballern, so stolz war ich darauf, Bayern 2 hören zu können. Und heute? Bei sowas kommt mir der Ekel, ganz ehrlich.
Geht es noch eine Spur dicker? „Beleidigung““Ekel“??? Finde so einen Satz wie „wie schauen nach“ ab und zu ganz gut. Ist eigentlich nichts anderes als wie eine Ortsmarke früher. Muss man ja auch nicht gut finden. Aber schaltet mal einen verbalen Gang zurück.
 
Ich habe beim BR noch nie die Fokussierung auf BR3 verstanden. Das meistgehörte Programm BR1 übernimmt vom weit weniger erfolgreichen Sender Elemente, statt Bayern1 als 24Std-Vollprogramm auszubauen und umgekehrt bei Bayern3 die BR1-Sachen abends und nachts zu übernehmen.
 
Geht es noch eine Spur dicker? „Beleidigung““Ekel“??? Finde so einen Satz wie „wie schauen nach“ ab und zu ganz gut.
Für den erlauchten Kreis der Bayern2-Hörer ist "Wir schauen zu unseren Nachbarn nach Österreich“ eben schon Kindergartensprache, weil es intellektuell nicht anspruchsvoll genug ist, oder warum auch immer. Man muss schon auf einem ziemlichen hohen Ross sitzen, um den Sender wegen diesem einen Satz aufgrund von "Minderwertigkeit“ zu "verachten".
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn Privatfunkmethoden wie diese Form der Nachrichtenpräsentation in die letzten noch für Menschen mit Resten an Selbstachtung nutzbaren Programme Einzug halten, sollte man schon feststellen dürfen, dass das widerwärtig ist. Es muss auch noch Teilhabemöglichkeit am öffentlich-rechtlichen Rundfunk für alljene geben, die nicht an solchen Kasperveranstaltungen interessiert sind, in denen sie sich in 3 Minuten auf 5 Stimmen umstellen müssen und am Ende weit weniger davon haben, als wenn von einer Sprecherin / einem Sprecher einfach seriös 5 Minuten die Nachrichten gelesen werden.
 
Inwieweit hat die Formulierung…
"Wir schauen zu unseren Nachbarn nach Österreich“
… einen Mehrwert für Hörfunknachrichten, die in 3-5 Minuten, ohne Schnörkel, über die Sachlage informieren sollen?
Das ist keine Magazinsendung, in der Beiträge oder Kollegengespräche anmoderiert werden, sondern es ist eine Nachrichtensendung; daher in diesem Kontext mindestens schlecht formuliert. Füllzeug. Man kann nur hoffen, dass die, die solche „Nachrichten“ so schreiben, dies aus Zeitgeist so verrichten, es eigentlich besser wissen.

Ich stimme vollumfänglich OnkelOtto zu, der, wie hier alle wissen, eine absolute Kompetenz in Sachen Nachrichten ist. Da müssen andere „Basta“-Sager, die gefühlt erst 80 Jahre nach Erfindung des Rundfunks dazugestoßen sind, erstmal hinkommen… (Tip: mit schlecht gemachten Nachrichten gelingt das nicht, Möge das Musikbett auch noch so geil und mögen die O-Töne noch so knackig kurz, jeglicher Armer beschnitten, sein).

Man muss schon auf einem ziemlichen hohen Ross sitzen, um den Sender wegen diesem einen Satz aufgrund von "Minderwertigkeit“ zu "verachten".
Man muss auf einem ziemlich hohen Ross sitzen, so einen Mist erwachsenen Menschen, zumindest in einem bewusst eingeschalteten Umfeld, zuzumuten. Wer Bayern 2 hört macht das, weil er gerade nicht solch eine Ansprechhaltung möchte.

Wenn aus x Gründen keine eigenen Nachrichten produziert werden können, hätte man anderweitig in der ARD abbeißen können. Alles nur eine Leitung weit weg…
 
Junge Menschen am Schreibtisch oder am Mikrofon, aufgewachsen mit Hören von Privatradio, finden das vielleicht auch für den ÖRR cool. Wer schlägt den Redakteuren und Moderatoren auf die Finger?
 
Zurück
Oben