Geht es noch eine Spur dicker? „Beleidigung““Ekel“???
Das finde ich tatsächlich auch reichlich überdramatisiert, weiß aber, wie ich es von dort, wo es kommt, zu nehmen habe. Fakt ist allerdings:
Finde so einen Satz wie „wie schauen nach“ ab und zu ganz gut. Ist eigentlich nichts anderes als wie eine Ortsmarke früher.
Ich finde schon. Die Ortsmarke bringt einfach nur zum Ausdruck, wo sich etwas ereignet, in diesem Falle Österreich/Wien. Sie informiert mich also ohne Umschweife über den Ort des Geschehens. Und das, also das Informieren ohne Umschweife, sollte doch Ziel der Nachrichten sein. Der Satz, der hier gebaut wurde, enthält dagegen lauter unwichtige Informationen, bevor man die Jenige findet, die gerade eigentlich wichtig ist. Wir erfahren einmal, dass dies hier die erste Meldung ist (danke, wir hätten doch sonst glatt den Jingle schon für eine Nachricht gehalten), ferner, dass in Österreich "unsere Nachbarn" wohnen (dass Bayern an Österreich angrenzt, sollte eigentlich als allgemein bekannt vorausgesetzt werden dürfen) und dann ganz zum Schluss des Satzes, wo das Ereignis, das in der nun folgenden Meldung behandelt wird, sich eigentlich zugetragen hat. Warum nicht gleich so? Ein einfaches "Wien" hätte wesentlich schneller zum Ausdruck gebracht, wohin man die Meldung verorten muss. Und das ist es, was ich gestern mit "aufblähen" meinte. Dieses unnötige in die Länge ziehen, diese vielen Worte und vielen Stimmen, die aber nüchtern betrachtet den Erkenntnisgewinn nicht weiter vorantreiben. Wenn man gleichzeitig die Nachrichten zeitlich immer kürzer machen möchte, kann das letztlich nur zu Substanzverlust derselben führen, weil dann prozentual noch mehr Zeit auf den ganzen Jokus und noch weniger auf die eigentlich zu übermittelnde Nachricht entfällt.
Uff.. Ich hoffe doch, ihr seid alle kognitiv fähig genug mit mehr als einer Stimme pro 5 Minuten umzugehen und schafft es genug zu filtern, ohne dass Infos dabei verloren gehen.
Ich für meinen Teil bin durchaus fähig dazu. Allerdings stellt sich mir ganz davon abgesehen die Frage nach dem warum. Was soll konkret daran besser sein, wenn nicht mehr alles von einem Sprecher vorgetragen und die zu übermittelnden Informationen nur mehrlagig verpackt zum Hörer kommen? Es ist nicht kürzer, es ist wahrscheinlich nicht wirklich günstiger, denn der Sprecher sitzt so oder so im Studio und wird nicht nach Worten bezahlt, dafür wollen die, die noch mitsprechen, dafür auch entlohnt werden, wozu macht man es also an Stelle des bewehrten Systems?
Diese "Infos" habe ich heute spaßeshalber mal einige Sendungen lang verfolgt. Auf drei Minuten gequetschte Informationen über das Bierbrauen in Bayern und ähnliches. Drei Minuten wertvolle Nachrichtenzeit verschwendet. Weltpolitik fand überhaupt nicht statt und während in Frankreich Präsident Macron der Opfer des islamistischen Anschlags auf die Satirezeitung „Charlie Hebdo“ vor zehn Jahren gedachte, erzählte mir Bayern 2 irgendetwas Klimatisches über die Antarktis. Bei einem Erdbeben in der chinesischen Region Tibet kamen mindestens 95 Menschen ums Leben. Zumindest in den Sendungen, die ich verfolgte, war davon nicht die Rede. Ist auch schwierig, das in drei Minuten zu quetschen, wenn Regionales und Buntes den Vorzug erhalten.
Nur zum Verständnis: Das ist also auch heute bei Bayern 2 so, an einem ganz normalen Arbeitstag? Ich kam heute nicht dazu, das zu überprüfen. Das ist dann schon wirklich bedenklich.