• Diese Kategorie ist für Diskussionen rund um die Programminhalte der Sender gedacht. Über Frequenzen und Empfang kann sich unter "DX / Radioempfang" ausgetauscht werden.

Die BR-Nachrichten mutieren zur Sesamstraße

Warum nicht einfach Zentralnachrichten, die so gestaltet sind, dass sie auf allen Sendern problemlos funktionieren?
Wird auf vielen ÖR Sendern im Ausland gemacht, z. B. bei SRF in der Schweiz, die haben nur noch Zentralnachrichten für alle Wellen.
Was habe ich gerade geschrieben?
Also dass bis zu 4 Nachrichten-Versionen parallel produziert werden ist schon ordentlich. Ganz ehrlich, hier hätte der BR schon länger mal etwas sparen können. So könnten die Hauptnachrichten auch von BR24 übernommen werden, hier müsste dann halt zur vollen Stunde ein kurzer 3-Minuten-Block mit (optional) Wetter und Verkehr erfolgen... Wo wäre das Problem?

Davon abgesehen, die Sender sprechen immer von den "Nachrichten des Bayerischen Rundfunks", dann könnte man auch BR-weit zur vollen Stunde zu BR24 schalten. BR24 sollte ohnehin die BR-übergreifende News-Marke sein, so wie es in BR24-Radio im TV und im Web bereits kommuniziert wird.

Sonstige Nachrichten im "lockeren Stil" könnten BR1 und BR3 auch um halb aus der eigenen Redaktion bzw. dem Studio präsentieren, hier kann dann auch gern mal zwischen den Sprechern gescherzelt werden.
Für mein Verständnis würde es 1. kompetenter wirken und 2. das "Gemeinschaftsgefühl" des BR stärken.
 
Kann sich jemand die merkwürdige Zweiteilung erklären?:
Wieso bis 10 Uhr vierminütige klassische Nachrichten ("des Bayerischen Rundfunk") und dann plötzlich ab 11 Uhr dreiminütige Nachrichten im moderierteren Stil (ohne klassischen Intro-Spruch, Übersicht und Ortsmarken)?
Damit sind die Nachrichten in Bayern 2, BR Heimat und BR Schlager nicht mehr im Tageslauf einheitlich - was soll das?
 
Das kenne ich nur umgekehrt, so hatte hr4 ja zuerst am Morgen seinen neuen Musikmix probiert.
Gut, dass man mittlerweile oftmals wieder ein Format für alle hat ist ja ansich sinnvoll und auch beim WDR etabliert der zwischenzeitlich zich verschiedene Formate (wenigstens die weiterhin vorhandenen 1LIVE-Infos, die WDR 2 O-Ton-Nachrichten und die "klassischen" für den Rest) hatte.

Aber so...
 
Zuletzt bearbeitet:
Mich würde interessieren, auf welcher Grundlage solche Entscheidungen getroffen werden. Gibt es Hörerbefragungen, die sagen, wir brauchen mehr O-Töne, mehr Stimmen pro Minute?

Btw, auch andere Sender schaffen es, ihre "Nachrichten" ordentlich zu *€&?@_+en. Die Regionalnachrichten von Antenne Brandenburg aus Frankfurt/Oder bestanden gestern zur Hälfte aus einem zusammengekürzten Beitrag zur SD-Abschaltung vom rbb-Fernsehen und einer Erklärung, wie man als Zuschauer jetzt das rbb-Fernsehen findet. Regionaler Aspekt: 0,0. Der Beitrag war in ausführlicher Form erst kurz zuvor zu hören.

Zurück in die angeschlossenen Funkhäuser.
 
Mittlerweile gibt es ja (zumindest in einer hessischen Anstalt) fast keinen mehr, der auch nur drei Minuten Nachrichten ohne O-Ton-Einspielung bewältigen könnte. An fünf oder gar 12 Minuten am Stück ist da gar nicht mehr zu denken. Fazit: durch die O-Töne wurde der Weg für jedermann am Nachrichtenmikro geebnet. Und das "jedermann" hört man leider auch deutlich.
 
Mich würde interessieren, auf welcher Grundlage solche Entscheidungen getroffen werden. Gibt es Hörerbefragungen, die sagen, wir brauchen mehr O-Töne, mehr Stimmen pro Minute?
Das ist bestimmt genau so wie damals bei WDR 4, als das Programm so drastisch umformatiert wurde: "Ja, solche Befragungen gibt es selbstverständlich und die haben wir auch sehr gründlich analysiert, müssen sie aber streng geheimhalten und dürfen auch nichts weiter dazu sagen, alles Verschlusssache, top secret..." :rolleyes:
 
Bei BR24 hoffe ich mal nicht, dass dort auch diese Bayern 3-Nachrichten so unverändert präsentiert werden.
Sieht schlecht aus, denke ich. Denn mit der Einführung des gemeinsamen Infosamstags von BR24 und NDR Info wurde Ex-B5 (erstmals in seiner Geschichte?) ebenfalls an die Zentralnachrichten angeschlossen. Der Sonntag folgte einige Zeit später. Es spricht also vieles dafür, dass zumindest am Wochenende auch BR24 das neue Newskonzept erhalten wird. Übermorgen sind wir schlauer...

Zudem gibt es weitere Änderungen auf den verschiedenen BR-Wellen:
  1. Bayern 1 verzichtet jetzt nachmittags auf die Schlagzeilen um halb und übergibt sofort in die Lokalstudios. Quasi im Gegenzug ist ganztags die kurze regionale Auseinanderschaltung nach den Weltnachrichten weggefallen.
  2. Und nachts produziert der BR gar keine eigenen Nachrichten mehr, noch nicht mal die "Zusammenfassung wichtiger Meldungen des vergangenen Tages" um Mitternacht. Ab 0 Uhr übernehmen Bayern 1 und 3 die SWR-Nachrichten, alle anderen Wellen bedienen sich beim NDR.
 
Da es so schön dazu passt, aber ich keinen zusätzlichen Thread eröffnen möchte:

Seit Beginn der Woche klingen die Nachrichten bei 1Live, die "Infos", etwas anders. "Die 1Live Infos klingen jetzt mündlicher, mehr nach Gespräch statt nach Monolog", erklärte Audiochef Dennis Horn auf LinkedIn. Damit mache man sich ein Stück stärker zunutze, dass das Nachrichtenformat zwei Presenterinnen und Presenter habe. Konkret soll in jeder Ausgabe "viel Zeit für ein großes Thema" sowie Vertiefung genommen werden. "Die anderen wichtigen Themen variieren dafür in Anzahl und Länge. Es bleibt dabei, dass die 1Live Infos in insgesamt drei Minuten einen kompakten Überblick liefern", so Horn weiter. Zu ausgewählten Themen sollen auch die Menschen im Publikum nach ihren Blick auf das Thema gefragt werden, deren Perspektiven in späteren Ausgaben abgebildet werden sollen. Horn: "Wir haben festgestellt, dass die Hörer:innen, die vorab unsere Dummys zum neuen Nachrichtenformat gehört haben, mehr Informationen behalten haben - und uns sehr darüber gefreut, denn auch für uns ist die Nachrichtenmüdigkeit im Publikum ein Thema. Und wir hoffen, dass wir mit dieser Ansprechhaltung, Sprache, Vertiefung, Relevanzklärung und Multiperspektivität auch mit unseren Radionachrichten so nah am jungen Publikum von 1Live bleiben wie bisher."

Quelle: dwdl.de
 
Wir erleben gerade, wie aus solidem Handwerk ein zeitgeistiges Showelement wird.
Also auf Linkedin sind alle begeistert.

"Wir haben festgestellt, dass die Hörer:innen, die vorab unsere Dummys zum neuen Nachrichtenformat gehört haben, mehr Informationen behalten haben - und uns sehr darüber gefreut, denn auch für uns ist die Nachrichtenmüdigkeit im Publikum ein Thema."

Aha, Dummys. Ein Schelm wer böses dabei denkt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Beim BR gibt es jetzt am Samstag um 5 Uhr noch keine eigenen Nachrichten.
Aber der Nachrichtensprecher von Bayern1 ist aber schon im Studio und macht die Verkehrsmeldungen. Und die ausführlichen Sprechernachrichten gibt es auch nach 10 Uhr. Wieso dann am Wochenende und nicht auch unter der Woche? Andersrum wäre es ja noch ein bisschen zu verstehen. Bayern1 übernimmt auch nicht schon ab 11 Uhr die Bayern3 Nachrichten.

Also ich meine die Nachrichten von Bayern1 sind identisch mit Bayern3.
Nur bei Bayern1 liest sie heute ein Sprecher und bei Bayern3 ein Redakteur.
Aber wieso leisten sie sich am Samstag zwei extra Leute und Wocgentags nicht mehr?
 
Ich kann das, was der BR seit diesem Jahr veranstaltet, kaum noch ernst nehmen.

Einerseits versucht man zu sparen, Streicht Sendungen aus dem Programm, andererseits macht man es halbherzig und verliest weiterhin unterschiedliche Versionen von Nachrichten, teilweise von einer Qualität, für die man sich fremdschämen muß.

Ich höre sehr gerne Bayern 2 und BR Schlager. Zur halben Stunde gab es bei BR Schlager ja schon länger die O-Ton Nachrichten aus Bayern. Die sind auch soweit in Ordnung, wenn auch nicht immer mit einem Mehrwert verbunden. Aber ok, man hat sie da, weil sie bei BR24 auch laufen.

Aber das, was jetzt ab 11 Uhr abgeliefert wird, ist lieblos hingerotzt und der BR spart dabei nichts ein, außer Qualität.

Ich arbeite nicht beim Radio, aber ich bin technisch begeistert und einigermaßen gut informiert. Ich verstehe nicht, warum man die Nachrichten, wie sie jetzt bis 10 Uhr auf Bayern 2 und BR Schlager etc. laufen, nicht den Hörern von Bayern 1 oder Bayern 3 zumuten kann. Warum brauchen die unbedingt "fluffige" Nachrichten? Hält der BR die Hörer dieser Sender für zu ungebildet, als dass man ihnen seriöse, schnörkellose Nachrichten präsentieren kann?

Meiner Meinung nach sollte es nur noch eine Version der Nachrichten geben. In der Regel ohne O-Ton, außer, wenn es eine Nachricht gibt, die dadurch besser vermittelt werden kann, wie von einem anderen Forenmitglied weiter vorne als Beispiel mit dem Bundeskanzler bereits angeführt wurde.
Und mehr als eine O-Ton Meldung in 3 Minuten finde ich absolut nicht fluffig, sondern unangemessen für einen so kurzen Zeitraum.

Und so holprig und unvorteilhaft formuliert wie diese halb fluffigen O-Ton Nachrichten manchmal sind kann ich mir auch nicht vorstellen, dass Frau Cortis & co. diese wirklich gerne in der Art präsentieren.
 
Man muss ja nicht von einem Extrem ins andere fallen. Aus meiner Sicht würden in den meisten ARD-Anstalten tagsüber drei Nachrichtenformate reichen
  • Trocken gelesen und ohne O-Töne,
    • für die Kulturprogramme, Infowellen und älteren Programme
    • beim BR bspw. für B2, Klassik, BR24, Heimat, Schlager
  • Mit O-Tönen
    • für die Service- und Popwellen
    • beim BR bpsw. für B1 und B3
  • für die Jugendprogramme, mit Fokus auf jugendrelevante Themen
    • beim BR für Puls
 
Nachrichten sind Nachrichten. Deshalb braucht es keine drei oder fünf oder sieben verschiedene Formate. Ein solide gemachter Nachrichtenblock, den man in allen Programmen ausspielt, würde vollkommen ausreichen. Er sollte in Auswahl, Aufbau und Präsentation den Regeln professioneller Nachrichtenredaktion entsprechen und nicht irgendwelchem Zeitgeist, speziellen Altersgruppen oder hippen Experimenten folgen. Ob ein o-Ton in die Nachrichten muss hängt doch nicht davon ab, wie toll er klingt oder ob er akustische Abwechslung stiftet, sondern von seinem Inhalt, seiner Relevanz.
Ich weiß, dass ich mit dieser Ansicht aus der Zeit gefallen bin, aber ich lasse mich davon nicht abbringen, speziell wenn ich zugunsten eines zukunftsfähigen ÖR argumentiere, den ich nur dann brauche, wenn er nicht jeden Furz der Privaten mitmacht.
 
Man muss ja nicht von einem Extrem ins andere fallen. Aus meiner Sicht würden in den meisten ARD-Anstalten tagsüber drei Nachrichtenformate reichen
Ich finde 3 Nachrichtenformate sind zu viel, wenn der ÖR sparen soll und an anderer Stelle Sendungen gestrichen werden.

Ein Nachrichtenblock zur vollen Stunde muß ausreichen für alle Programme. Da muß man ggf. einen Kompromiß finden. Der ÖR darf sich hier ruhig von den Privaten abheben und eine bessere, nicht in fluff verpackte Qualität anbieten, ohne unnötige Schnörkel.
Zielgruppenspezifische Meldungen kann der jeweilige Moderator des Senders besser präsentieren.

Ich kann mir gut vorstellen, daß einige Hörer von Bayern 1/3 auch lieber etwas längere Nachrichten ohne Einspieler, die keinen Mehrwert bieten, hören würden. Nur, weil jemand eine bestimmte Musikrichtung hören will, heißt es nicht gleichzeitig, daß er einen bestimmten Typ Nachrichten verlangt.
 
Was ich mit "nicht von einem Extrem ins andere fallen" meine:

Früher, bis Anfang der 1990er, waren Zentralnachrichten auf allen Programmen das übliche in den meisten Landesrundfunkanstalten. Ich meine dass SWF3 eines der ersten Programme der ARD war, das wellenspezifische Nachrichten bekam. Begründet wurde das damals vor allem mit dem besseren Programmflow; die regulären Zentralnachrichten blieben ja auf den anderen Programmen und in den Randzeiten auch auf SWF3 erhalten.

Natürlich kann man fordern, diesen Zustand wiederherzustellen, zu einem einzigen Format. Ich halte das aber weder programmlich für wünschenswert, im Ziel für naiv, und bezogen auf die Kosten am Ziel vorbei.

Naiv deshalb, weil ja niemand garantiert, dass diese einzigen Nachrichten dann sich am besten journalistishcen Format orientieren. Der WDR hat vor acht Jahren die Servicenachrichten von WDR 2 und die Sprechernachrichten von WDR 3/4/5 zu "WDR aktuell" zusammengefügt, mit einer effektheischerischen Newsshow als Ergebnis. Auch der Ausgangspunkt dieses Threads ist die Zusammenführung von zuvor getrennten Nachrichten, nur dass eben die trockenderen, gelesen Nachrichten dabei rausgefallen sind. Bei nur einem Nachrichtenformat pro Anstalt wird der Druck sehr hoch sein, dass sich diese Nachrichten an den reichweitenstarken Servicewellen orientieren, nicht an den Einschaltprogrammen.

Mit nur zentralen Nachrichten fiele auch die Möglichkeit weg, in den Mehrländeranstalten getrennte Nachrichten nach Bundesland auszustrahlen

Deshalb mein Vorschlag, drei Formate anzubieten. Dies bietet genug Raum, diese zu differenzieren, sowohl inhaltlich als auch in der Aufmachung, und damit gerade die gelesene Form der Hörfunknachrichten zu schützen. Getrennte Nachrichten nur deshalb zu trennen, weil man es kann, ist natürlich Quatsch; wenn ich etwa an den hr denke, der zwischenzeitlich für seine sechs Wellen sechs verschiedene Newsshows produzierte, die allesamt zwingend O-Töne enthalten mussten.

Die Mehrkosten für zwei oder drei Formate für Anstalt (gegenüber nur einem) dürften überschaubar sein. Die Meldungen laufen ja zentral ein; es geht nur um die Zusammenstellung und das Vortragen. An anderer Stelle würde die getrennten Newsshows ja wegfallen.
 
Zurück
Oben