Da wäre ich auf der Wache gerne dabei gewesen.
Teils erfundene Belästigungsvorwürfe gegen den grünen Bundestagsabgeordneten Stefan Gelbhaar aus Pankow erschüttern gerade Berlin. In dieser Folge der SPREEPOLITIK beschäftigen wir uns vor allem mit der Rolle des rbb in der Angelegenheit. Chefredakteur David Biesinger ist zu Gast und spricht...
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Man glaubt kaum, was man da alles so hört. z.B.:
"Es kamen Feiertage dazu."
Ein neuer Fakt ist, dass
"die Quelle von Dritten empfohlen wurde". Die "Quelle" ist nach meinem Wissensstand (aus der Presse) immer noch nur "Anne K.". Soll man sich das so vorstellen, dass diese Shirin Kreße dem rbb gesteckt hat, sie kenne eine "Anne K.", die bzgl. Gelbhaar etwas ganz Schlimmes erlebt hat. Deshalb hat der rbb Kreße gebeten, den Kontakt zu K. herzustellen? Dann hätte Kreße doch klar sein müssen, dass alle Spuren immer zu ihr zurückführen. Ok, nehmen wir mal an, sie war so naiv und hat dann unter einer schnell angelegten Mailadresse dem rbb eine E-Mail geschrieben, "Hi, ich bin die Anne K. und ich würde gerne alles schildern. Ihr könnt mich auch unter XXX anrufen." Dann ging es hin und her zwischen Reportern und K. Irgendwann sagen dann die Reporter: "Supi, würdest du das auch eidestattlich erklären?". Danach sind wir wieder auf Spekulation angewiesen, denn in welcher Form diese vermeintlich von Kreße (sie hat das bisher ja wohl nicht gestanden) gefälschte Erklärung dem rbb zugegangen ist, hat der rbb nicht konkret erklärt (ein persönliches Treffen soll es nicht gegeben haben). Nehmen wir zur Ehrenrettung des rbb mal an, das war nicht nur eine Whatsapp oder eine Mail, dann hätte man von rbb-Seite allein die Adresse gehabt als "Beleg", die auf der schriftlichen, handschriftlich unterschriebenen Erklärung (Mustervorlage der rbb Rechtsabteilung?) eingetragen war. Das hat den Reportern dann gereicht, um die Berichterstattung auszulösen. Herr Dr. theol. Biesinger geht an diesem Punkt schnell drüber weg, von wegen, ein großer Einzelfehler. Könnte es nicht stattdessen auch sein, dass es üblich ist, solchen Erklärungen aus Angst, jemand anderes macht die Story, nie näher nachzugehen? Bei einer nicht gefälschten Erklärung auch kein Problem, denn die Vorwürfe stimmen ja dann und können jederzeit wiederholt werden. Als dann klar wurde, dass "Anne K." nur ein Fake ist, wussten die Reporter natürlich gleich, von wem sie den "Tipp" bekommen hatten. Die andere theoretische Möglichkeit ist so unvorstellbar, dass ich sie hier nicht ausführe, aber die Ermittler werden dieser wohl nachgehen.
Bezüglich der Anzeige bin ich weiterhin ratlos. Es haben ja bereits Juristen einige Hinweise gegeben, bzgl. Betrug, Urkundenfälschung usw. Keine Ahnung, was der rbb Kreße strafrechtlich genau vorwerfen will (ok, man hat auf der Wache eben erst mal nur geschildert, dass man eine eidesstattliche Erklärung bekommen hat, deren Erklärername und Adressangabe vermutlich gefälscht sind), es müsste nachgewiesen werden, dass sie die Frau am Telefon, in der Mail war. Wurden die Telefonate mitgeschnitten? Gibt es Zeugen? Auch dazu bisher keine Info. Nun ist es wohl gar nicht mehr so einfach, komplett anonym eine Sim-Karte zu bekommen, daher bin ich gespannt, ob man Kreße mit der Nummer in Bezug bringen kann, mit der die Reporter telefoniert haben. Würde jemand lachen, wenn sich noch rausstellt, Kreße hat das alles ganz offen von ihrer eigenen Telefonnummer aus gemacht?
Was ist wahrscheinlicher? Ein Prozess "Gelbhaar gegen den rbb" oder "der rbb gegen Kreße"?