Die Kompetenz der Landesmedienanstalten

Status
Für weitere Antworten geschlossen.

Mannis Fan

Benutzer
Sie sind die obersten Wächter der Medien, die Lizenzvergeber, die Hüter des journalistischen Wettbewerbs und der Vielfalt, die Garanten des medialen Qualitätsangebotes. So behaupten sie gerne.
In Wahrheit sind die Landesmedienanstalten aber von alledem nicht viel, dafür aber ein Karussell der Versorgungsposten, Resterampe für verdiente aber ausrangierte und in der Sache ahnungslose Parteisoldaten - so behaupten ihre Kritiker.
Die kriegen jetzt Futter durch einen Beitrag in "Übermedien" über die Leiterin der Bremischen Landesmedienanstalt.

Hier das ganze Vergnügen:

https://uebermedien.de/45569/medienaufseherin-geht-influencer-auf-den-leim/
 
Der verlinkte Beitrag ist ja auch nur Fast Food - passt also zum Mainstream-Radioangebot.
Hoffentlich sind ihre anderen Beiträge besser...
 
Zuletzt bearbeitet:
In Wahrheit sind die Landesmedienanstalten aber von alledem nicht viel, dafür aber ein Karussell der Versorgungsposten, Resterampe für verdiente aber ausrangierte und in der Sache ahnungslose Parteisoldaten - so behaupten ihre Kritiker.
Eine LMA wird von einem Bekannten von mir, der in dem entsprechenden Bundesland mittelständischer Kabelnetzbetreiber ist, nur "die Faultierfarm" genannt.

Für "ahnungslos" gibt es ja zumindest immer mal wieder Indizien.

Die erzwungende UKW-Abschaltung in Bayern, Sachsen und Bremen brachte ja vor allem das Aus für die regionalen privaten Hörfunkprogramme in kleineren und mittleren Kabelnetzen, da sich dort eine Umsetzung von UKW oder gar IP ab Anbieter auf DVB-C finanziell nicht stemmen lässt. In Sachsen mussten 2018 erst die Kleinkabler mit dem dezenten Holzhämmerchen darauf hinweisen, dass die Landesmedienanstalt damit ihre eigenen Ziehkinder, die von ihnen lizensierten Privatradios, aus den kleineren Kabelnetzen verbannt, denn die Programme sind nur via terr. UKW, IP oder in einem Fall via mickrigem DAB-Stream zu haben und damit nicht für kleines Geld professionell auf DVB-C umsetzbar. Dann wurde das UKW-Verbot wieder gelockert, die Kleinnetzbetreiber durften Anträge auf Fristverlängerung schreiben und mussten gleichzeitig einem "Digitalisierungsplan" vorlegen. Blöd nur, dass gerade die kleinen Netze oft weitaus schneller volldigitalisiert waren als die Großen, dass vor allem HDTV bei den Öffis oft schon mit Start über Astra auch im Kabel verfügbar war, während die Großen dann erstmal Lösegeld forderten, verhandelten und Monate später mit viel Trara eine "Digitaloffensive" verkündeten - um am Ende doch nicht alle Programme einzuspeisen. Auch scheint in der Medienpolitik kaum irgendwo angekommen zu sein, dass sich UKW und Internet in Kabelnetzen nicht ausschließen und die Kapazitäten kleiner Anlagen eher durch Netzstruktur und Internet-Anbindung (CMTS) als durch UKW limitiert sind, währen topmoderne Anlagen überhaupt kein Problem mit der Koexistenz haben, weil es bis ins Haus auf getrennten Lichtwellenlängen läuft und dort im Medienkonverter separiert wird.

Eine andere Landesmedienanstalt fragt ab, welche "Kanäle" in den in ihrem Hoheitsgebiet vorhandenen Kabelnetzen belegt sind. Dazu gibt es dort ein Formblatt, in dem man u.a. die Kanäle für Sky SD und Sky HD getrennt eintragen muss. Dumm nur, dass Sky das nicht nach HD und SD separiert. Es wird auch gefragt, "wie viele Kanäle" technisch zur Verfügung stünden in der Anlage - nach digital/Fernsehen, digital/Radio, analog/Fernsehen und analog/Radio getrennt. Wie soll das ein Betreiber bei digital angeben? Radio und Fernsehen ist da eins, das kann bunt gemixt sein (und ist es in der Realität ja auch). Offenbar hat sich da die LMA nichtmal ansatzweise mit den technischen Hintergründen von DVB-C befasst.

Ach ja, ist schon lustig. Am liebsten ist es mir, wenn die LMA einen einfach sein Geschäft machen lässt und sich ansonsten raushält. Sonst reguliert sie in die Anlagen in die Kundenunfreundlichkeit.
 
Medienanstalten haben was von Chefetagen - teils völlige Ahnungslosigkeit von rein praktischen Aspekten und völliges ignorieren von örtlich unterschiedlichen Gegebenheiten, Bürohengste die über die reine Theorie nur in den seltensten Fällen hinauskommen.
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Zurück
Oben