Die Medienanalyse ab 2021

Status
Für weitere Antworten geschlossen.
A

antonia-123

Mache ich doch mal den Faden auf. Bekanntlich ist die MA die einzige Lira, die von den Medienschaffenden anerkannt wird. Meine Erfahrungen bei der telefonischen Abfrage waren, dass lediglich die örtlichen Verleger-Lieblinge und der zuständige ör abgefragt wurde. Das war damals !
Mittlerweile kann selbst der billigste Fensterbrettbrüller (gesehen ab 15 Euro) gut 20 oder 30 , gar 40 Programme rauschfrei wiedergeben. Vermutlich wollen einige (ganz wenige) neu hinzugekommenen Programmveranstalter auch irgendwann einmal Zahlen sehen, die für die Werbevermarkter interessant sein könnten. Diese Zahlen kommen aber sicher aktuell nicht zustande, weil die örtliche Programmvielfalt gar nicht abgefragt wird ("haben Sie in den letzten 2 Tagen einmal Absolut-Hot gehört ?"). Daher müsste es streng genommen auch zu einee umfangreichen Überarbeitung der jetzigen MA kommen. Würde man am alten Konzept festhalten, dürften die neuen Programme nie genannt werden, und entsprechend ausgewiesen werden. Oder ?
 
Die Krux beginnt doch schon damit das nur die Programme abgefragt werden, die auch Mitglied der agma sind und explizit an der Erhebung teilnehmen. Programme die im jeweiligen Sendegebiet ebenso empfangbar sind, auf die das aber nicht zufrifft, fallen hinten runter. Das alleine beginnt ja bereits das Endergebnis in gewisser Weise zu verfälschen. Das ist hier aber schon viele Male diskutiert worden.
 
Zuletzt bearbeitet:

Finde ich auch einen spannenden Artikel über die Print-Ma. Wie wird eigentlich sichergestellt, dass im Radio nicht das gleiche passiert?
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Krux beginnt doch schon damit das nur die Programme abgefragt werden, die auch Mitglied der agma sind und explizit an der Erhebung teilnehmen. Programme die im jeweiligen Sendegebiet ebenso empfangbar sind, auf die das aber nicht zufrifft, fallen hinten runter. Das alleine beginnt ja bereits das Endergebnis in gewisser Weise zu verfälschen. Das ist hier aber schon viele Male diskutiert worden.
Das entspricht so nicht der Wahrheit. Mitglied der AGMA bist du als Sender eh nicht. Ohne Ausweisung fallen auch keine Kosten an. Du mußt eine deutlich 3 stellige Anzahl von Nennungen (deines Senders) ungestützt bekommen. D.h. du mußt ohne dass Dein Name explizit genannt wird von dem Angerufenen selbstständig erwähnt werden, und zwar erst dann wenn alle gestützt abegfragten Sender genannt wurden. Eine MA Abfrage bei einem Angerufenen dauert so im Schnitt ca. 40 Minuten.
 
Ungestützt (also ohne Nennung des Senders) müssen genügend Nennungen für diesen genannt werden, um in der MA überhaupt zu erscheinen.
 
Die Krux beginnt doch schon damit das nur die Programme abgefragt werden, die auch Mitglied der agma sind und explizit an der Erhebung teilnehmen. Programme die im jeweiligen Sendegebiet ebenso empfangbar sind, auf die das aber nicht zufrifft, fallen hinten runter. Das alleine beginnt ja bereits das Endergebnis in gewisser Weise zu verfälschen. Das ist hier aber schon viele Male diskutiert worden.
Nein, das stimmt nicht, abgefragt werden alle Sender. Aber, nur Sender die AGMA Mitglied sind, werden veröffentlicht. Sender die unter der Fallzahlschwelle (351 Fälle) liegen können trotzdem, dann via Kombi ausgewiesen werden. Natürlich nicht als Einzelsender. Es ist auch kein Glücksspiel. Sender bekommen schon Infos, wie hoch ihre Fallzahl ist. Nur das wird nicht an die große Glocke gehängt und schon gar nicht in den Radioforen veröffentlicht. Wer meint 351 Fälle viel. Das wirklich die unterste Grenze um halbwegs plausible Auswertungen/Aufschlüsselungen hinzubekommen. Zwar kann man mit Fallzahlaufstockungen kleine Sender besser abbilden, nur irgendjemand muss das finanzieren.

Grundsätzlich hat die MA ein Problem, sie ist vom Grunddesign regionalisiert und auf eine übersichtliche Anzahl von Sendern zugeschnitten. Dazu kam, die UKW-Versorgung war recht unterschiedlich und nicht immer flächendeckend. Mit DAB+ ist das vorbei, die Sender sind alle gleich gut oder schlecht empfangbar und stehen nebeneinander. Vieles was in analogen Zeiten ein Wettbewerbsvorteil war, gibt es nicht mehr. Dafür stehen jetzt wesentlich mehr Programme zur Auswahl.
Doch so oder so, es wird immer einen relevant Set für jeden Hörer geben. Das zeigen international alle Mafo-Ergebnisse. Mittelfristig muss die MA überarbeitet werden. Selbst wenn die klassischen Stationen daran weniger Interesse haben, die Werbetreibenden und Agenturen werden schon Druck machen. Oder sie werden nach anderen Kriterien die Sender belegen bzw. wenn den Werbeträger auswähen/bewerten.

Wie gesagt, die MA ist eine Währung. Nur eine Währung ist nur etwas wert, wenn sie auch anerkannt ist.
 
Nur bedingt. WER erkennt diese Währung an ? Der, der sie ins Rennen geschickt hat ?
 
Nur bedingt. WER erkennt diese Währung an ? Der, der sie ins Rennen geschickt hat ?

...und täglich grüßt das Murmeltier (in diesem Forum). Die MA ist eine Reichweitenwährung, die von der AG.MA erhoben wird. In dieser Arbeitsgemeinschaft sind sowohl Werbeträger als auch Werbetreibende, auch Mediaagenturen, Mitglied. Daher wird die Währung eben nicht von den Werbeträgern festgelegt, sondern maßgeblich von der Werbewirtschaft mitbestimmt. Diese hat nämlich ein Interesse an aussagekräftigen Reichweiten (aller Gattungen übrigens), da letztlich die Werbeindustrie auch kein Interesse daran hat, auch nur einen Cent zuviel zu bezahlen. Insofern erkennen sowohl Werbeträger als auch Werbetreibenden die Reichweiten der AG.MA zu einem überwiegenden Teil an. Und deshalb funktioniert das Modell auch, denn eine Reichweitenwährung, die keine Akzeptanz auf Seiten der Werbetreibenden erfährt, ist für die Tonne.

Bei aller Kritik an der MA, was Methodik und z.T. Aussagekraft im Einzelfall (Lokalsender, bundesweite Sender speziell bei der MA Radio oder zu geringe Fallzahlen, Gewichtungsmethodik etc.), ist sie eine akzeptierte Währung. Da wird man reformieren und anpassen müssen. Wir können das jetzt nochmal zum xten Mal diskutieren, es ist und bleibt die allgemeingültige und akzeptierte Währung ;)!
 
Diese hat nämlich ein Interesse an aussagekräftigen Reichweiten (aller Gattungen übrigens), da letztlich die Werbeindustrie auch kein Interesse daran hat, auch nur einen Cent zuviel zu bezahlen.

Mit Abstrichen aber bei der oben auch erwähnten Print MA von der ag.ma.. Der Ruf und die Glaubwürdigkeit dieser MA ist völlig dahin.
 
Da wird man reformieren und anpassen müssen.
Warum machen Anbieter, Werbetreibende und Mediaagenturen nicht das Naheliegende, um diesen Diskussionen ein Ende zu bereiten? Warum nutzen sie nicht die digitalen Trackingmöglichkeiten, um sendungsgenau, sogar minutengenau das Ein- und Ausschaltverhalten der Hörer zu ermitteln? So wie man heute Likes, Downloads, Follower etc. bei jedem relevanten Kommunikationsvorgang messen kann, so könnte man - wenn man wollte - ganz sicher auch Radiokonsum messen.
(Da bei der derzeitigen Methodik sowieso nicht qualitativ nach "gefällt mir" oder "finde ich gut - finde ich schlecht" gefragt wird, sondern nur quantitativ Quoten ermittelt werden, fällt auch das Argument weg, wonach eine rein technische Messung nichts über die Begeisterung der Hörer aussagt. Das leistet die heutige MA auch nicht.)
 
Warum machen Anbieter, Werbetreibende und Mediaagenturen nicht das Naheliegende, um diesen Diskussionen ein Ende zu bereiten?
Was ist denn das "Naheliegende"? Lege es doch einmal dar, dann wirst Du sehen, dass es das "Naheliegende" nicht gibt. Zielkonflikte eingeschlossen. Und wer diskutiert das denn von den Entscheidern (also denjenigen, die für die Spendings verantwortlich sind und die, die sie haben wollen)?

Warum nutzen sie nicht die digitalen Trackingmöglichkeiten, um sendungsgenau, sogar minutengenau das Ein- und Ausschaltverhalten der Hörer zu ermitteln? So wie man heute Likes, Downloads, Follower etc. bei jedem relevanten Kommunikationsvorgang messen kann, so könnte man - wenn man wollte - ganz sicher auch Radiokonsum messen.
Bei UKW und DAB+? Erklär mal! Für digitale Verbreitungswege bedarf keiner "digitalen Trackingmöglichkeiten". Die gibt es nämlich schon. Und hierauf basieierend wird gebucht und abgerechnet. 90% des linearen Radiokonsums findet aber (noch) über UKW/DAB statt. Übrigens sagen deine digitalen Trackings nichts über die Nutzung aus. Sie sagen lediglich aus, dass eine technische Verbindung aufgebaut wurde. Ob eine Nutzung stattfindet und wieviele Personen es nutzen, ist unbekannt. Auch diese Reichweitenmessung hat Defizite.

Der Ruf und die Glaubwürdigkeit dieser MA ist völlig dahin.
Sagt wer? Meier, Müller, Schultze? Belege? Bitte nicht den PD zitieren, der in der letzten MA verloren hat. Gewinnt er, ist die MA wieder das Nonplusultra.
 
"Danke!" an @Mannis Fan #13
"Dito!" - Die MA-Zahlen sind: "WERTE", die man nach Belieben in beliebige Tabellen eintragen kann. ...
PROBLEM:
"Demokratie ist die schlechteste aller Regierungsformen - abgesehen von all den anderen Formen, die von Zeit zu Zeit ausprobiert worden sind."
DAS ist lässt sich gut auf die MA-Zahlen münzen. Trotz alller Kritik: WAS ist besser?
 
Seit 15 Jahren macht sich die komplette Branche mit Experten von Marktforschungen intensive Gedanken wie man die Aussagekraft verbessern kann. Aber hier im Forum weiß man es mal wieder besser. Bin gespannt auf die Lösungen von @Mannis Fan!

Und wer glaubt dass diese Zahlen Wurscht sind kann ja mal die Mitarbeiter von Radiosendern fragen, die bei der Ausschüttung der nationalen Werbeerlöse wenig abbekommen weil die Quoten nicht gut waren...
 
Warum nutzen sie nicht die digitalen Trackingmöglichkeiten,
Das war mal im Gespräch, wurde dann aber Dank der Genauigkeiten schnell wieder fallen gelassen ( Schweizer Versuchsmodell mit einer Armbanduhr ). Na, dann viel Vergnügen mit der aktuellen MA, die keinenfalls das gesamte Spektrum eines billigen Taschenradios abfragt. Und täglich schnauft das Dampfross. ......
Was ist besser ? Morgens an der Ampel in die PKW schauen, was wirklich gehört wird.
Allerdings ist das tödlich für die geheimgehaltenen Sender des BM-2
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
@Wanderdüne hat die Situation vollkommen treffend beschrieben. Die MA ist ein Konsenz zwischen Werbewirtschaft und Medienbranche. Die Standards werden in sog. "Joint-Industry-Committees" gefasst, wie die AGMA eben auch eines ist. Rundfunkveranstalter haben erfahrungsgemäß ein Interesse daran, möglichst hohe Reichweiten auszuweisen (vielleicht auch insgeheim mehr, als tatsächlich vorhanden ist), während die Werbewirtschaft ein Interesse daran hat, nur Werbekontakte zu bezahlen, die auch tatsächlich vorhanden sind (oder vielleicht auch lieber weniger Kontakte bezahlen würde, als tatsächlich da sind). Und so ist die MA eben ein Kompromiss zwischen den verschiedenen Interessen, mit dem alle Seiten leben können. Und wenn nicht, wird nachverhandelt.

Ob sich ein Radiohörer intensiv mit den gesendeten Inhalten (die bei vielen Privatfunkern ohnehin spärlich sind), auseinandersetzt, ist dabei erst einmal Nebensache. Die MA funktioniert nach der Systematik von Kontakten und nicht nach Elaboration oder Programmqualität. Den Werbetreibenden ist natürlich bewusst, dass manche Hörer bei Werbung wegschalten oder die Programme nicht aufmerksam konsumieren. Ob jemand mit seiner Werbekampagne Erfolg hat, ist letztlich eine Frage des Werbedrucks und damit auch des Budgets. Hier kann man es (auch finanziell) übertreiben und die Leute nerven oder eben auch zu wenig werben, womit die Kampagne erfolglos bleibt (und damit das Geld versenkt wäre). Letztlich ist es die Aufgabe der Mediaplaner in den Agenturen, hier die richtige Balance zu finden.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Was ist denn das "Naheliegende"? Lege es doch einmal dar, dann wirst Du sehen, dass es das "Naheliegende" nicht gibt. Zielkonflikte eingeschlossen.
Ich habe das "Naheliegende" doch beschrieben: Die technischen Möglichkeiten für ein belastbares Tracking nutzen. Habe ich mich so blöd ausgedrückt?
Übrigens sagen deine digitalen Trackings nichts über die Nutzung aus. Sie sagen lediglich aus, dass eine technische Verbindung aufgebaut wurde.
Tja, so was aber auch. Die analogen Trackings der MA sagen genauso wenig über die Nutzung aus. Sie sagen nicht einmal aus, dass eine Verbindung aufgebaut wurde, sondern lediglich, dass man sich an einen bestimmten Anbieter erinnert.
Aber hier im Forum weiß man es mal wieder besser.
Niemand behauptet, es besser zu wissen. Das darf aber nicht zu dem Umkehrschluss führen, das jetzige System wäre bombig gut oder nicht verbesserungsbbedürftig.
 
Mal eine Frage: ist jemand von euch schon einmal interviewt worden für eine MA?

Ich hatte das Vergnügen kürzlich und es war etwas befremdlich. Nach Abfrage von Allerlei vorab (u.a. sowas wie, ob ich bunte Illustrierte lesen würde, Häkeln und Stricken würde, Heimwerkeln würde etc.) kam es dann zur Abfrage der Bekanntheit diverser Hörfunkprogramme. Das mutete dann schon wie MA an, wo man sich von prinzipieller Bekanntheit dann bis zum Tagesprotokoll durchhangelt.

Zur Auswahl standen die ortsüblichen (und etwas mehr als das, da hätte man teilweise schon eine Dachantenne gebraucht, wenn man "klassisch" hören wollte) UKW-Programme, dazu auch einige DAB-Programme (Bob, SSL, Klassikradio, Absolut Relax, Schlagerparadies, Rock Antenne waren dabei, nicht aber DLF Nova).

Wir hangelten uns da durch, dann ging es durch einen Tag, beginnend 6 Uhr. Ich verteilte also letztlich so gut es ging zwischen Küchenradio (Nachrichten im DLF und ggf. danach nicht gleich weggeschaltet) und den Radio-Zeiten außerhalb der Küche, wenn ich mich zu bestimmten Zeiten bevorzugt Bayern 2 widme.

Als wir am frühen Nachmittag angekommen waren, brach mitten in der Frage der Ton ab. Nichts mehr, gar nichts mehr. Absolute Stille in der Leitung. Die Verbindung selbst wurde erst deutlich später, geschätzt nach einer weiteren Minute, beendet.

War das bis dahin eine MA-Abfrage?

Und soll ich das als absoluten Zufall werten oder darf ich das weitergehend interpretieren, dass nach "Nein" bei allen Pop- und Unterhaltungswellen das Interview eifnach so abbricht?

Hmm...
 
Entweder es war eine MA-Abfrage, in der die Verbindung während des Gespräches unterbrochen wurde. Das wäre natürlich schade, weil in diesem Fall die Befragung seine Gültigkeit verloren hat und der Interviewer alle deine bis dato getätigten Angaben wieder aus seinem Fragebogen löschen muss. Das muss der Interviewer auch dann tun, wenn der Befragte bei Frage zehn genervt auflegt. Schade, alle getätigten Angaben bis zu Frage neun sind somit ungültig. Ein abgebrochenes Gespräch fließt logischerweise nicht in die Erhebung ein.

Möglicherweise war das aber auch ein Marktforschungsinstitut, welches exklusiv für Hitradio XY Umfragen durchführt. Wenn dann natürlich nur Antworten kommen, die für den Dlf von Bedeutung sind, ist die Erhebung möglicherweise schon nach fünf Fragen beendet - falsche Zielgruppe. Allerdings folgt dann in der Regel keine plötzliche Stille, sondern eine ganz normale Verabschiedung..." so, und das wars auch schon. Danke für Ihre Mithilfe und einen schönen Tag noch" .

Jedenfalls würde ich in deinem Fall nicht soviel reininterpretieren. Wenn dein Gespräch plötzlich weg war....wir leben in Deutschland. Erst zwei Stationen mit der Bahn unterwegs... und schon sitzen wir in einem Funkloch. Kommt schon mal vor. Ärgerlich.
 
Zuletzt bearbeitet:
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Zurück
Oben