Die Sprachlotterei treibt neue Blüten

Da ja seit einem Jahr jeder Bürger ein Fernstudium in Sachen Gesundheitswesen via TV, Internet,Radio,Zeitung,Bild und Hörensagen absolviert hat, müsste man das eigentlich Wissen. Genauso wie man aktuell lieber "Vakzin" sagt und Baustoffmasken plötzlich als medizinische Masken deklariert.
 
Aus dem verlinkten Artikel ist:

"Ein Unternehmen, gerichtet auf wiederholte Fortbewegung [..] bei dem Betriebe des Unternehmens auf derselben eine verhältnismässig gewaltige [...] nur in bezweckter Weise nützliche oder auch Menschenleben vernichtende und die menschliche Gesundheit verletzende Wirkung zu erzeugen fähig ist."

...WAS ist?

Das ist für mich kein ganzer Satz. Möglicherweise nahm man es 1880 nicht so genau?
 
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Fehlt immer noch das "das".
Mir nicht, wahrscheinlich fasse ich den Satz anders auf:
Ein Eisenbahnunternehmen ist ... gerichtet auf wiederholte Fortbewegung … auf metallener Grundlage, welche … den Transport großer Gewichtsmassen … zu ermöglichen bestimmt ist, und durch diese Eigenart … bei dem Betriebe des Unternehmens … eine verhältnismäßig gewaltige … Wirkung zu erzeugen fähig ist.
Juristenlatein pur.
 
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Ein Eisenbahnunternehmen ist ... bei dem Betriebe des Unternehmens … eine verhältnismäßig gewaltige … Wirkung zu erzeugen fähig ist.

Okay, darauf können wir uns gern einigen. ;)
 
Ja. Wikipedia zum Beispiel ist voll solchen Unsinns. Korrigiert man ihn, wird man von Sprachf*sch*sten auf rüdeste Weise zurückgewiesen.
 
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"Lachen mit Peter Alexander" kann man so wie im Trailer vom NDR ansagen...


oder in der "Piter Alexander"- Version beim SWR-Fernsehen.

Warum findet sich beim SWR niemand, der sowas rechtzeitig stoppt, bevor das _so_ über den Sender gehen kann? Und ja, über solche "Kleinigkeiten" könnte ich mich stundenlang aufregen. Der Mann heißt Peter! So wie der Peter Fox mit seinem Haus am See...
 

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"... Sie können diese Sendung auch als Podcast hören, wenn Sie mögen." Solche ähnliche Formulierungen sind mir schon öfter in bestimmten TV-Talkshows (Maischberger?) etwa bei Hinweisen auf die nächste Sendung aufgefallen. Gestern hörte ich o.g. Satz im DLF und es zwickte mich sofort wieder.

Heißt das nicht "Sie können ... wenn Sie möchten."? Ich mag doch etwas/jemanden, also in Kombination mit einem Substantiv. Und ich möchte etwas tun, also wie hier z.B. einen Podcast hören in Kombination mit einem Verb.

Oder wird da jedesmal das Objekt (hier: die Sendung) unterschlagen? "Sie können ... wenn Sie (die) mögen", weil es sich so eingebürgert hat? Klingt für mich seltsam oder ist an mir vorbeigegangen. Sorry, doitse Sprak, swäre Sprak.
 
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Man kann die Sendung im Podcast aber auch anhören, wenn man nicht mag oder nicht möchte. Denn grammatikalisch wird in dem zitierten Satz dem "können" die Hauptrolle eingeräumt. Es geht also darum, dass ein Podcast zur Verfügung steht und nicht darum, ob man ihn mag oder möchte.
Oder will mir jemand sagen, dass ich den Podcast generell nicht anhören kann, wenn ich ihn nicht mag? Welche Art von Sperre ist dann eingebaut?
 
Magst Du mal die Tür zumachen. Hier im Norden die deutlich verbreitete und selbstverständlich genutzte Form. Musste ich mich nach dem Herzug auch erst dran gewöhnen.
Fällt also unter regionale Sprachvarianten.
 
Keine Ahnung, ob das hier schon einmal thematisiert wurde, aber im Zusammenhang mit Corona fallen mir schon lange einige sprachliche Querschläger auf, die sich auch und gerade durch die Medien sehr schnell verbreitet haben und mich ratlos zurücklassen.
Da wäre einmal die Tatsache, dass alle Welt von "Corona-Zeiten" oder "Zeiten von Corona" spricht. Warum der Plural? Es gibt nur diese eine Zeit, in welcher wir leben. Seit 2020 ist das die Corona-Zeit.
Den Plural kann man natürlich dann anwenden, wenn eine Zeit mit dem entsprechenden Merkmal von einer Zeit ohne eben dieses Merkmal abgelöst wird, auf welche im Anschluss dann wieder eine Zeit mit diesem Merkmal folgt, also beispielsweise eine Zeit, in der gearbeitet wird, daraufhin eine Zeit, in der nicht gearbeitet wird und anschließend wieder eine Zeit, in der gearbeitet wird. Die Ansage "Sie rufen außerhalb unserer Arbeitszeiten an" ist in der Zeit, in welcher nicht gearbeitet wird, also völlig korrekt, da sich Zeiten, in denen gearbeitet wird, mit Zeiten, in denen nicht gearbeitet wird, abwechseln. Da es ja aber seit 2020 keine Zeit ohne Corona gab, erscheint mir die Singular-Form deutlich angebrachter.
Ebenfalls sinnlos und ein heißer Anwärter auf den Titel "Unwort des Jahres" ist für mich der Corona-Gegner oder Corona-Verweigerer. Mir ist klar, was damit gemeint ist, allerdings implizieren diese Begriffe für mich immer, dass es auch Corona-Befürworter gibt und das ist mir bisher noch nicht untergekommen. Die Menschen, die hier gemeint sind, sind wohl viel mehr Gegner oder Verweigerer der Maßnahmen, weshalb ich sie als Maßnahmengegner bezeichnen würde, denn Corona-Gegner sind wir ja bei Lichte betrachtet eigentlich fast alle..
 
Interessant ist auch zu beobachten, wie schnell bestimmte Begriffe von vielen übernommen werden, aktuell sind es gerade die "Gräueltaten", die es dann vor Butscha nicht gab? Auch blumige Floskeln wie "Putins Kriegskasse füllen" schreiben ganz schnell viele ab.
 
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