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"Die Zeit": Radiosender spielen kaum noch deutsche Musik

Komisch, in den 80ern oder 90ern hat das aber deutsche Radioprogramne noch nicht gestört, als Grönemeyer, Westernhagen, Nina Hagen, Klaus Lage, Wolf Maahn, Humpe@Humpe, Jule Neigel usw. regelmäßige Gäste in den Playlists (früher gab es diesen Begriff noch nicht) waren.
Natürlich nicht, damals erwartete man vom Hörer auch, dass er sowohl tolerant ist, als auch offen, mal über den Tellerrand zu schauen. Bei Wunschsendungen wurde sogar explizit dazu aufgefordert, möglichst unbekannte Titel zu wünschen.

Aber das ist lange her.
 
Aber das ist lange her.
Wie auch immer, ich lasse aber nicht einfach so unwidersprochen das Argument stehen, deutschsprachige Musik wollen die deutschen Programme nicht mehr spielen, weil sie polarisieren könnten.
Ich kenne selber viele Menschen, die selbst bei deutschsprachigen Texten den wahren Sinn derer nicht verstehen, weil sie nicht genau genug hinhören und somit den Sinn zwischen den Zeilen nicht verstehen.
Also auch deutschsprachige Stücke können so eingepflegt werden, daß niemand gleich weiterschaltet, es sei denn, die Musik selber ist einfach nur grottig. Das wäre doch eher ein Abschalt- bzw. Weiterschaltgrund.
 
damals erwartete man vom Hörer auch, dass er sowohl tolerant ist, als auch offen, mal über den Tellerrand zu schauen. Bei Wunschsendungen wurde sogar explizit dazu aufgefordert, möglichst unbekannte Titel zu wünschen.
Vor der Verdummung der Gesellschaft!;) Heute werden im ÖRR sogar ganze Schlagerwellen geschlachtet & zu Oldiewellen mit internationaler Mucke formatiert!Tja, wenn man keine deutsche Mucke im ÖRR anbietet,dafür aber sich beim SWR sich gleich zwei Oldiewellen mit internationaler Mucke leistet, frage ich mich, ob die vom ÖRR ihren Programmauftrag nicht ernst nehmen, oder die Wünsche der Beitragszahler nach deutscher Musik einfach ignorieren! Vielleicht Beides! Ist das ÖRR-Angebot inzwischen ein Offenbahrungseid?! Egal! Abgebucht wird immer. Ob mit oder ohne deutscher Mucke! Mein DE-Heimatgefühl aufgrund von nicht vorhandener deutscher Musik ist eh nicht mehr messbar!:rolleyes:
 
Oder Italien. Ohne Radioquote, also freiwillig, spielen manche Sender zu 50% (RTL 102.5) und mehr (Radio Subasio) italienische Musik. Und: Radio Italia bringt landesweit sogar ausschließlich Musik aus dem eigenen Land.
Auch da gibt's aber Sender, die gar keine Musik in Landessprache spielen, z.B. der landesweite Rock-Sender Virgin Radio Italia. Die 50% für RTL 102.5 hauen auch nicht hin, wenn man sich die Playlist mal anschaut.
 
Doch, das kommt schon hin. Der Italienische Musikmarkt hat einen unfassbaren Output. Vieles davon sind einfach tadellose Popnummern, die generationenübergreifend funktionieren und produktionstechnisch Musik aus dem englischen Sprachraum in nichts nachstehen. In Deutschland ist sehr wenig auf dem Markt, was weder Schmalz noch zu sehr underground ist. Dann bleiben am Ende eben Grönemeyer und die harmloseren Nummern von Fanta 4 übrig für die Massenwellen.
 
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In Deutschland ist sehr wenig auf dem Markt, was weder Schmalz noch zu sehr underground ist. Dann bleiben am Ende eben Grönemeyer und die harmloseren Nummern von Fanta 4 übrig für die Massenwellen.
Und fertig ist die Playlist des Grauens! Da freut sich der Hamster im Laufrad! Als Musik noch mit der Hand ausgesucht wurde, gab es Musikredakteure, die Perlentaucher waren, weil sie nicht nach "Best getestet" sondern Titel mit Herzblut ausgesucht haben für eine Playlist,die eine Perlenkette war & Lust auf mehr machte! Gibt es denn niemanden mehr, der Radio lebt & liebt, Freude am Senden hat, & den Hörer nicht mit den abgenudelsten Schmonzetten langweilt?! Das fängt schon mit der Einstellung an. 🧐 Jeder Dorf-Disco- DJ gibt sich mehr Mühe! Hey: Sendet Radio mit Leidenschaft! Verleugnet eure Sprache nicht, in dem ihr den ÖRR mit internationalen Oldiewellen flutet. Eine Welle mit deutscher Musik sollte Pflicht sein!🤷‍♂️
 
In Deutschland ist sehr wenig auf dem Markt, was weder Schmalz noch zu sehr underground ist.

Wie gut kennst du den deutschen Musikmarkt eigentlich? Checkst du regelmäßig die Neuerscheinungen und vergleichst du sie mit internationalen Produktionen? Oder ist das gar nicht dein Aufgabenbereich und du gibst hier nur wieder was Kollegen aus der Musikaquise an dich herangetragen haben? Denn mit meinen Beobachtungen decken sich deine Aussagen eigentlich nicht.

Ist das nun Rock, Pop oder beides? Gelabelt ist es jedenfalls eindeutig als "Schlager". Ist mir jedenfalls lieber als Deutsch-Pop im heutigen Sinne.

 
In den 80ern hätte man das definitiv unter Deutsch-Pop einsortiert und damit hätte es beim ein oder anderen Musikredakteur gute Chancen gehabt.

Heute hingegen wird alles, was irgendwie deutschsprachig gesungen wird, als "Schlager" abgestempelt, und da wiederum kann man die Musikredaktionen verstehen, dass sie einen großen Bogen um "Schlager" machen, denn mit dem in viel größerem Ausmaß als "Schlager" beworbenen promilleschwangeren Stampfbeat-Müll verjagt man die Hörer nachhaltig.
 
Kluge Musikredakteure wählen aus und verhalten sich wie erfahrene Gärtner, die bei der Pflanzenzucht konstruktive Auslese betreiben und damit fördern was man landläufig als "radiotauglich" bezeichnet. Nur wo kein Wille, da kein Weg.

Ich glaube nicht dass im stark defensiven UKW-Bereich noch groß umgesteuert wird, selbst beim ÖR sind diesbezüglich Hopfen und Malz verloren.
 
Jeder Dorf-Disco- DJ gibt sich mehr Mühe! Hey: Sendet Radio mit Leidenschaft! Verleugnet eure Sprache nicht, in dem ihr den ÖRR mit internationalen Oldiewellen flutet. Eine Welle mit deutscher Musik sollte Pflicht sein!🤷‍♂️
Also bei allem Verständnis, aber das kann man so nicht stehen lassen. Und wenn ich solche Pauschalisierungen lese, kann ich ausdrücklich zu bedauernde Rückzüge aus diesem Forum, wie der von U87, komplett nachvollziehen. Gerade Sender mit überwiegend deutschsprachiger Musik schießen im Moment ja gerade wie Unkraut aus dem Boden. Unter anderem deshalb habe ich die Grundaussage dieses Zeit-Artikels eingangs auch relativiert Nun haben diese Sender fast alle das Manko, das sie den Begriff Schlager im Namen haben. Dort läuft bei den meisten aber mitnichten nur Schlager, so wie er allgemein definiert wird, sprich Schunkel-Heile-Welt-Trallala-Musik im seichten Dreivierteltakt. Da kommen durchaus auch Liedermacher, Chansons und Popnummern zum tragen.
Mich persönlich spricht die "Deutschstunde" am Donnerstagabend beim Schwarzwaldradio am ehesten an, denn da ist zum einen fast die gesamte Bandbreite deutschsprachiger Musik zu hören. Und zum anderen sind auch so manche Perlen dabei, die man auch anderswo mal wieder spielen könnte.


Grönemeyer ist ein sehr gutes Beispiel dafür, daß das deutsche Radio sogar deutschsprachige Musik-Ikonen nicht ausreichend würdigt. Wieso höre ich nie "Bochum" von Grönemeyer.
Puuh... von modernem Radio schwadronieren und dann 41 Jahre alte Titel als Beispiel anführen. Das muss man auch erstmal hinbekommen.

Wieso höre ich nie "Die Klavierlehrerin" von ihm?
Same procedere, ein fast 40 Jahre alter Titel...

Lindenberg ist auch so ein Beispiel. Ein Megastar, der auf den Dudelwellen vernachlässigt wird.
Sein furchbares "Komet" im Duett mit Apache 207 ist nun wahrlich lange genug auf allen möglichen Sendern rauf und runter gejagt worden.
 
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Ich beginne gerade den Lachsmilie schmerzlich zu vermissen.... Wie willst du denn diese Behauptung belegen? Niemand kann mit Gewissheit sagen, ob die Nummer ohne Lindenberg genauso erfolgreich gewesen wäre. Wie auch?
 
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Kluge Musikredakteure wählen aus und verhalten sich wie erfahrene Gärtner, die bei der Pflanzenzucht konstruktive Auslese betreiben und damit fördern was man landläufig als "radiotauglich" bezeichnet.
Hier wird gerade so ein Genie mit grünem Daumen befristet gesucht:


Wozu man angesichts der genannten Aufgaben "hervorragende Kenntnisse in der aktuellen Pop- und Rockmusikszene sowie der Popgeschichte" benötigt, erschließt sich mir nicht. Für die "Erstellung von Musikinformationen für Moderatorinnen und Moderatoren", die ja wohl eher nicht tiefgründig sein müssen (= länger als 30 Sek.), sollte Google/ChatGPT/Waschzettellesen-Knowhow genügen. ;)
 
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Niemand kann mit Gewissheit sagen, ob die Nummer ohne Lindenberg genauso erfolgreich gewesen wäre.
Vielleicht nicht so erfolgreich, aber sie wäre gelaufen wegen des für Apache207 typischen Musikstils.
Von Lindenberg ist doch außer seinem Gesang nichts in der Nummer drin. Ein typischer Lindenberg-Titel featuring Apache207 wäre doch niemals genauso rotiert. Das meinte ich.
 
@Radiokult
Du vermengst hier verschiedene Aussagen von mir aus verschiedenen Threads und suchst nach vermeintlichen Widersprüchen. Gut, es ist Deine Zeit, die Du verplemperst. Erwarte nur keine Antwort von mir darauf.
 
Stimmt, einfach erfolgreich sein! Wieso ist da noch keiner vorher drauf gekommen. Könntest du auch deinen Herzenssender egoFM raten. :wall:

Es ist langsam wirklich nur noch unsäglich, was hier los ist.
 
Musik nur zu spielen, weil sie "deutsch" ist, das ist natürlich ein schwaches Argument und wird wahrscheinlich nur dazu führen, dass noch mehr Menschen abwinken oder gar abschalten, wenn sie deutsche Musik hören. Das hat dann was von "wir müssen uns das anhören, weil das zu unserem Kulturgut gehört...."

Andererseits: Gute deutsche Musik gehört natürlich auch ins Radio, das steht doch außer Frage. Allerdings geht dann gleich der Streit los: Was ist gut, was nicht? Ist ein Schlager eine Schnulze, oder ein romantischer Popsong in Deutsch, der eben auch seine Liebhaber hat?

Ich glaube, wir brauchen eine separate Welle für Schlager, Volkstümliches und Internationales, dass dazu passt. Denn "nur" deutsch zu spielen, wäre auch albern.
 
Da haben wir sie wieder, die achtzig Jahre alte Diskussion, was ist gute Musik, was ist schlechte. Genau so lange und heute mehr denn je wird uns im Freundes- und Bekanntenkreis, in allen Medien suggeriert und auch frei heraus erzählt, wie schlecht eigentlich unsere deutschsprachige Musik sei und wie unstolz man auf sie sein sollte. Das hat geprägt und sitzt inzwischen tief.
Ich wüsste nicht, in welch anderem Land dessen eigene landessprachliche Musik über Jahrzehnte so herabgewürdigt worden wäre. Es ist ein leider typisch deutsches Phänomen, über die "Güte" des musikalischen Kuturgutes unseres Landes zu richten statt es einfach tolerabel wachsen und gedeihen zu lassen.
 
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