Digitale Kurzwelle

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Der Radiotor

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Darüber ist hier noch gar nicht geredet worden. Eine Frequenz im 49 oder 41-Meter-Band von irgendeinem europäischen Standort mit 100 Kilowatt, und man kann europaweit in fast-UKW-Qualität senden. In Jülich hat es nach meinen Informationen schon erste Anfragen bekannter deutscher Medienunternehmen gegeben, und in Luxemburg wird man demnächst erste digitale Kurzwellentests durchführen. Für mich ist diese Technik noch sinnvoller als irgrendwelches Gelaber um Worldspace, DAB etc., denn die Kurzwelle dringt auch wunderbar in geschlossene Räume ein. Problem ist nur, das zu starkes Fading zu gelegentlichen Aussetzern führen kann (siehe Demonstrationen auf der IFA). Ach ja, und Frequenzen sind auch nicht en masse vorhanden, zumindest nicht für eine 24 Stunden-Ausstrahlung. Hier müßte also ein neuer Wellenplan her, und so was kann dauern.
 
Da kann man zustimmen, die AM-Bereiche haben durch die Digitalisierung eine rosige Zukunft vor sich. Ich hoffe nur, dass bald mal Empfänger auf den Markt kommen.
Auf 49 m lässt sich ganz Europa hervorragend abdecken. Sendestandorte gibt es ja genug, Jülich, Wertachtal, Nauen, Sines (Portugal), Malta usw.
Höhere Frequenzen gehen natürlich auch, etwa von Kigali (Ruanda) oder der Karibik aus, aber die sind anfälliger gegen Sonnenaktivität und ionosphärische Störungen.
Für Mitteleuropa bietet sich auch das 75-m-Band an, da gibt es weniger Fading.
Das mit den Frequenzen sehe ich so nicht, die gibt es reichlich, weil die ganzen Utility-Dienste, Küstenfunkstellen usw. nicht mehr auf Kurzwelle angewiesen sind.
Da müssten nur mal die Bandeinteilungen geändert werden. Aber das ist ohnehin egal, weil sich viele Stationen und Länder sowieso nicht daran halten.
 
Ganz Europa auf 49 Meter abdecken funktioniert nicht, da lasse man sich nicht von dem "Europaband"-Gefasel täuschen. Und die Sendestation der Teutschen Welle auf Malta ist schon seit sechs Jahren tot und inzwischen geplättet worden. Das braucht denjenigen, der auf Kurzwelle zu senden gedenkt, natürlich nicht weiter zu scheren, um diese Dinge kümmert sich schließlich der Inschenör, denn dem ist nichts zu schwör.

Was nun in Luxemburg passieren wird ist zunächst einmal, daß das 30 Jahre alte Senderpaar für die gute, alte 6090 kHz testweise am kommenden Mittwoch, dem 10. Juli, eingeschaltet wird. Alles andere sind bislang nicht näher untersetzte Überlegungen.

Wir melden uns wieder morgen früh zur gewohnten Zeit mit den größten Oldies!
Dää-dääd-dää-dääd-boop.
 
Ob das nun mit einem oder mehreren Sendern geschieht, ist doch völlig unerheblich.
Bei DRM gibt es selbstverständlich die Funktion des automatischen Frequenzwechsels, wie RDS bei UKW. Dem Hörer kann es also völlig egal sein, ob ein Signal nun von Malta kommt oder nicht, oder aus Irkutsk oder Timbuktu.
Hier ist ein empfehlenswerter Link zum Thema (.pdf)
http://www.drm.org/pdfs/newsevents/DRM_Funkschau.pdf

Ein kleiner Auszug:
Kurzwelle bringt die dringend notwendigen Qualitätsverbesserungen mit sich:
Die Tonqualität erreicht die von UKW-Radio – so lassen sich neue Nutzerkreise erschließen. Hochqualitative Musik-Programme können lokal, regional, national,
kontinental oder gar weltweit (mondial) verbreitet werden – ohne Rauschen, Pfeifen
oder schwankende Empfangsqualität. Gleichzeitig lässt sich die Sendeleistung
verringern oder mit der gleichen Leistung eine größere Reichweite erzielen – beides kann zu Einsparungen im Sendebetriebführen. Dazu bietet DRM Zusatzfunktionen
wie automatischen Frequenzwechsel oder programmbegleitende Textinforma-tionen
– ein Komfort, den UKW-Nutzer oder Digital Radio/DAB-Hörer bereits heute
genießen. Mit DRM wird also die Kurz-, Lang- und Mittelwelle für den Konsumenten
deutlich attraktiver und einfacher zu handhaben.
 
Es wird leider gerne unterschlagen, dass es keine großen Einsparungen geben wird seitens der Sender, da sonst die digitalen Ströme nicht in die Gebäude kommen. Diese technischen Versuche sind meist nur unter optimierten Bedingungen gemacht worden. Daher sollte man für die nächsten 5 Jahre mal keine Hoffnung auf digitale AM gemacht werden - dieses System steckt maximal in den Kinderschuhen. Auf der IFA gab es auch in den Abendstunden viele Tests - und da gab es viele Aussetzer im MW-Stream, da andere Sender ( analoge ) die digitalen Sender störten.
Auch hier sollte also mit kleinen Brötchen begonnen werden : Erstmal einen Extra-Frequenzraum schaffen, um dort zu experimentieren. DANN wird es einen 10 jährigen Übergang geben - und während dieser Zeit müssen sowohl die analogen Sender als auch die digitalen weiterhin senden.
Wenn dann noch an die Bezahlung gedacht wird ( solche Senderanlagen gibts nicht umsonst ), dann kommt man zumindest derzeit sehr sehr schnell wieder auf den Boden der Tatsachen zurück.
 
Dazu kommen noch die Kosten für ATTRAKTIVE Programme. Oder werden die zig-fach kopierten Selectorfestplatten, der abgedroschene Mainstream-Musik jetzt schon im gesamten deutschen Sprachraum zum Erbrechen zu hören sind, nun auch noch auf weiteren Digitalfrequenzen verbreitet.

Sollen wir uns einen Digitalreceiver kaufen, um noch mehr den "Besten Musikmix aller Zeiten" hören zu können ?
 
Einen Extra-Frequenzraum für digitale Signale wird es nicht geben. Ich denke, dass wir bereits 2003 die ersten regulären Sendungen erleben werden, dann werden auch Empfänger auf den Markt kommen, die natürlich beides empfangen können. Auch eine Kombination mit DAB dürfte kein Problem sein.
Die Übergangszeit wird sicher 10 Jahre betragen, da weltweit über 2 Milliarden Empfänger ersetzt werden müssen.
 
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