AW: Digitale Mittelwelle
@chapri:
"Ich bin kein verblendeter Fan des DRM, aber immerhin zuversichtlich!"
Davon ging ich auch nicht aus!
Nein, ich bin ja selber auch sehr begeistert von DRM, aber ich befürchte halt, dass es paar Sachen gibt, die künftig Schwierigkeiten bereiten werden und da hoffe ich auf viele kluge Köpfe, die das meistern, nicht dass wir in 5 Jahren mit DRM dort sind, wo heute DAB steht.
Der gesamtdeutsche Empfang auf einer Frequenz bleibt aber zumindest auf LW/MW weiterhin schwierig, weil hier immer noch international koordiniert werden muss und sich z.B. eine 1422kHz aus dem Saarland nicht unbedingt in Berlin wiederverwenden lässt. Aber natürlich ist hier gleichwellenmäßig noch nicht alles voll ausgereizt. Der DLF könnte beispielsweise auf 756kHz zwischen Ravensburg und Braunschweig noch eine Reihe weitere Sender installieren. Ebenso auf 549 zwischen Nordkirchen und Bayreuth.
Auf Kurzwelle mag die Gleichwelle aber schon ganz gut funktionieren. Dann bedarf es aber auch einiger Standorte im Ausland. Eine Gleichwelle Wertachtal-Jülich ist eben leider auch nicht immer das ideale, oft klappt Sines deutlich besser.
Und dann müssten mal die Bänder ordentlich entwirrt werden. Gerade die Kurzwelle wird, sofern sie richtig attraktiv wird, ebenfalls eine gewisse Koordinierung benötigen. Bisher spielt Inlandsrundfunk auf KW ja keine Rolle, aber künftig?
Was die Störungen betrifft: natürlich kann man denen bandbreitenmäßig entgegenkommen, bloß braucht es da entweder ein ordentliches Meßsystem, um das zu automatisieren (woher soll der Sender wissen, dass grad wieder eine Sonneneruption war und die Kurzwelle quasi brach liegt), oder jemanden, der das ständig überwacht und dann bei Bedarf ein wenig runterschaltet (dann muss aber, wenn das bei Gleichwelle funktionieren soll, wieder überall gleichzeitig runtergeschaltet werden). Ich empfinde das alles als relativ komplex für heutige Verhältnisse, wo man es doch gewohnt ist, tagein tagaus feste UKW-Frequenzen mit konstanter Reichweite zu haben.