Diskussionsentwurf Medienstaatsvertrag

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Frau Schlesinger legt mit einer Aussage zu ihrer "Stalking-Strategie" nach:

"Es ist wichtig, die Menschen dort zu erreichen, wo sie sich bewegen, und Fake News dort richtigzustellen, wo sie herumschwirren: im Netz. Deshalb haben wir in der ARD eigene Redaktionen, die sich ausschließlich der Frage widmen, welche im Internet kursierenden Behauptungen wahr oder falsch sind. Die Ergebnisse dieser Recherchen verbreiten wir dort, wo Fake News veröffentlicht wurden, etwa auf Facebook oder bei Youtube. Gleichzeitig muss man wohl akzeptieren, dass es immer Menschen geben wird, die sich komplett verweigern und nicht erreichbar sind. Es ist unsere Aufgabe, alles zu tun, dass diese Gruppe so klein wie möglich ist."

Kann man bald nix mehr nutzen, ohne dass die ÖR aufploppen und wie die Igel im Märchen rufen: "Ich bin schon hier!"?
 
Frau Schlesinger legt mit einer Aussage zu ihrer "Stalking-Strategie" nach:

"Es ist wichtig, die Menschen dort zu erreichen, wo sie sich bewegen, und Fake News dort richtigzustellen, wo sie herumschwirren: im Netz. Deshalb haben wir in der ARD eigene Redaktionen, die sich ausschließlich der Frage widmen, welche im Internet kursierenden Behauptungen wahr oder falsch sind. Die Ergebnisse dieser Recherchen verbreiten wir dort, wo Fake News veröffentlicht wurden, etwa auf Facebook oder bei Youtube.

Die ARD will das Netz argumentativ "sauber" halten. Das ganze Netz? Die ganze Aufmerksamkeit für Schwurbler, Verschwörungtheoretiker und Rechtsextreme? Aktion Größenwahn zulasten der linear hörenden und zuschauenden Mehrheit? Dafür noch mehr Geld beim ör Hörfunk einsparen?
 
Achso, also wie damals in der Vor-Internetzeit, wo man immer sowas wie elf99 oder GIGA machen wollte?
Die Leute von damals (bzgl. GIGA) haben ihre Themen durchaus auch in die "Mainstreammedien" gebracht - auch wenn GIGA selbst zugegebenermaßen eine Freakshow war.

Aber was ich gerade entdeckt habe: Der Tom Westerholt von Dlf Nova (u. a. "Eine Stunde Film") war in ganz jungen Jahren mal bei GIGA! Ist ja irre...

Aber mal im Ernst, die Aussagen von Herrn Schönenborn in diesem Interview sind so ein Bullshit-Bingo
Ist das nicht oft so, wenn es um "was mit Medien" geht? Der Jörg kann halt einfach gut reden. Aber wenn man den Kern heraus schält, bleibt eine wichtige Aussage übrig: Es ist ein Fakt, dass sich das Nutzungsverhalten verschiebt. Und es wäre nicht auftragsgerecht, wenn der öffentlich-rechtliche Rundfunk das ignorierte.
 
Es ist ein Fakt, dass sich das Nutzungsverhalten verschiebt. Und es wäre nicht auftragsgerecht, wenn der öffentlich-rechtliche Rundfunk das ignorierte.

Nur zu! Entsorgt alles mit Substanz, wie bereits begonnen, ins Netz, zulasten des ARD-Hörfunks. Irgendwann schalten die Landesgesetzgeber die ARD-Radioattrappen ab.

Mir reicht mittlerweile der DLF. Alles andere würde ich nicht vermissen.
 
Mir reicht mittlerweile der DLF. Alles andere würde ich nicht vermissen.

Wie gut, dass Du alleine auf der Welt bist und sich alles nur um Dich dreht <ironieoff>.

Die anderen Programme haben auch Hörer. Wenn sie den Leuten nicht gefallen würden, würden sie woanders oder gar nicht hören. Niemand MUSS Radio hören, wenn er/sie nicht will.
 
@muted
Sie schalten das ein, was am stärksten über UKW einfällt und am wenigstens - im Hintergrund - stört. Niemand interessiert sich wirklich für die behämmerte Comedy, die kindischen Elch-Aktionen oder die Gaga-Moderationen am Tag von SWR 3.
 
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Aktion Größenwahn zulasten der linear hörenden und zuschauenden Mehrheit? Dafür noch mehr Geld beim ör Hörfunk einsparen?

Nö. Einfach nur Journalismus. Lügner beim Lügen erwischen.

Wir haben hier gerade Bürgermeister*in-Wahlkampf. Die Kandidatin einer neuen, angeblich basisdemokratischen Partei behauptet, bei einem aufmerksamkeitsstarkem Format nicht eingeladen gewesen zu sein. Da sie erst sehr spät ihre Kandidatur anmeldete, konnte sie vom Veranstalter auch nicht eingeladen werden. Opferrolle futsch. Ich habe die Kandidatin zum Interview getroffen und werde das selbstverständlich veröffentlichen.

Journalismus muss gefördert werden - und nicht bekämpft.
 
Die Leute von damals (bzgl. GIGA) haben ihre Themen durchaus auch in die "Mainstreammedien" gebracht - auch wenn GIGA selbst zugegebenermaßen eine Freakshow war.
Das war nicht mein Thema. Ich wollte auf die Schizophrenie hinweisen, dass die ÖR plötzlich die Liebe und den Auftrag, alle erreichen zu wollen und müssen, entdeckt haben, wenn es ihnen nutzt, zusätzliche Ausgaben und Spielplätze zu begründen.

Früher war die "Jugendliebe" weit weniger stark ausgeprägt, hätte man ja wertvolle Sendeplätze freihalten müssen. Man könnte es böse sagen: Die Jugend, die sie damals mit ihren Programmen links haben liegen lassen sind heute die, die von den ÖR nichts wissen wollen, auf keiner Plattform. Und deren Kinder brauchen dann auch keine Info-Häppchen über Kasachstan.
 
Der ÖR-Rundfunk in der Krise: Reicht DLF?
Wie gut, dass Du alleine auf der Welt bist und sich alles nur um Dich dreht <ironieoff>.
"Ach, und welchen Sender hörst du 24/7?" - "In welcher Blase lebst du denn?" <ironieoff>
Die anderen Programme haben auch Hörer. Wenn sie den Leuten nicht gefallen würden, würden sie woanders oder gar nicht hören. Niemand MUSS Radio hören, wenn er/sie nicht will.
DLF erfüllt voll den Grundversorgungsauftrag. Die Radio-Rundfunk-Landschaft ist weiter:
Die anderen Programme haben auch Hörer.
"JA!" - In vielen Nebenthreads wird über die Qualität der ÖR-Radios und der Privaten diskutiert und oft gejammert: Tenor: "Unterschichtenradio!"
Mein Hörverhalten ist, dass ich mir bei DLF "Grundversorgung" hole und dort auf ÖR-Qualität vertraue. "Nebenbei" höre ich auch andere Sender. DA muss man aber schon nach Perlen im Programm suchen, braucht Medienkompetenz um sich nicht verdummen zu lassen.
 
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Wenn ich erlebe, dass eine in der ARD lang geplante Samstagabend-Show am 15.01.2022 wegen Corona nicht wie geplant produziert und ausgestrahlt werden kann und stattdessen ohne Erklärung ein "Best of Überraschung" mit bis zu zwanzig Jahren alten Einspielern gesendet wird, wird mir um die Unterhaltung im Ersten Angst und Bange. Ich schaue schon aus Berufsgründen diese Silbereisen-Shows, um zu wissen, das da passiert, aber hier musste ich echt ausschalten.

In einem neuen Staatsvertrag muss jedenfalls eine Festschreibung eines wie auch immer definierten Unterhaltungs-Anspruchs Niederschlag finden.
Hätte nix gegen eine No-Silbereisen-Anymore-Klausel. Werd ich nie Verstehen, diese Sch.... zu gucken.

Ist subjektiv, klar. Ändere Silbereisen in ...
 
Gestern hat Frau Strobl (CDU), Programmplanerin der ARD, mal wieder alles, was politisch aufregen könnte, in der Todeszone entsorgt. Nicht auszumalen, was das für ein Geknubbel gegeben hätte, wäre ihrem Willen entsprechend auch der "Weltspiegel" in der Montagnacht versteckt worden.

So stellt sich der Ablauf ab 17h15 wie folgt dar: "Brisant", Quiz, Krimi, Corona spezial, die tausendste Talkshow zu Corona (ARD/ZDF hatten bereits die ganze letzte Woche damit zugepflastert). Erkenntnisgewinn bei Plasberg: wie immer null.

Dann folgte um 22h35 das erste Highlight: Eine neue Doku über ein Jahr Biden. Eigentlich war sie für 22h50 angesetzt.

Richtig spannend wäre es laut Strobls ursprünglicher Planung um 23h35 (!) geworden: Laut ARD eine noch nie dagewesene Doku zum bislang medial unbehandelten "Radikalenerlass in Deutschland und seiner Opfer". Auf zahlreiche Leute wurde in den 70er und 80er Jahren laut ARD-Programmankündigung "Jagd gemacht", sie wurden zu Stattsfeinden erklärt, sogar Winfried Kretschmann.

Sowas gehört wie die Biden-Doku bei einem ör Sender in die prime time!

Bespricht Strobl eigentlich ihre Arbeit mit ihrem Mann, Innenminister in Baden-Würrtemberg, CDU-Vorsitzer dieses Bundeslandes und stellvertretender Vorsitzender der CDU Deutschlands? Ich halte diese Nähe zur großen Politik für extrem suspekt!
und "nebenbei" kassiert sie als Produzentin vieler Filme noch zusätzlich mit, achte mal ab und an auf den Abspann.
 
Niemand interessiert sich wirklich für die behämmerte Comedy, die kindischen Elch-Aktionen oder die Gaga-Moderationen am Tag von SWR 3.
Da hat die Morningshow dann allerdings wieder vollkommen Recht. Zum einen gibt es die Spezies "Kultmoderator" im Radio nicht mehr, weil sowohl beim ÖR als auch bei den Privaten schon länger belangloses Quatschen mit Personality verwechselt wird. Und zum anderen muss wirklich die Frage erlaubt sein, warum man beim ÖR den geneigten Hörern zum Beispiel nicht anspruchsvollere Comedy-Happen zutraut. Muss es wirklich immer und ausschließlich Humor auf der untersten Stufe sein, insbesondere bei den Popwellen? Beim ÖR ist doch der personelle und auch finanzielle Backgound vorhanden, um nicht jeden dahingerotzten Gag abfeuern zu müssen. Wenn man alleine dort das Level nur um zwei, drei Punkte nach oben schrauben würde, hätte man schon wieder ein Alleinstellungsmerkmal gegenüber dem Privatfunk. Man sollte endlich aufhören jeden einzelnen Hörer als den dümmsten anzunehmenden Hörer zu betrachten. Dass das funktionieren kann, beweisen einge wenige Wellen ja noch, u.a. Radio 1 vom rbb. Man darf halt nur nicht immer nur davon reden, sondern muss es auch mal tun.
 
@Radiokult
Die Comedy im ARD-Hörfunk ist niveaumäßig nicht nur im Keller, sondern ist nicht selten dieselbe (zugekaufte) Comedy wie bei den kommerziellen Sendern. Eigene Anstrengungen hat man in diesen Fällen komplett aufgegeben.

Ich wundere mich auch darüber, daß NDR 2 seit vielen Jahren kaum Eigengewächse bei den Moderatoren züchtet. Die werden stattdessen von der privaten Konkurrenz weggekauft.
 
Man könnte es böse sagen: Die Jugend, die sie damals mit ihren Programmen links haben liegen lassen sind heute die, die von den ÖR nichts wissen wollen, auf keiner Plattform.
Da gebe ich dir Recht – die Demografie der BRD spiegelte sich auch in den Angeboten wider. Und damit hat man vielleicht eine Generation verloren.

Und deren Kinder brauchen dann auch keine Info-Häppchen über Kasachstan.
Aber warum diese Schlussfolgerung? Darf man's nicht besser machen?

Siehe Tom Westerholt, der früher bei GIGA war – und heute u. a. eine tolle Kinosendung bei Dlf Nova macht. Angebote wie die Inhalte von Dlf Nova sind genau das, wovon es mehr braucht.
 
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Aber warum diese Schlussfolgerung? Darf man's nicht besser machen?
Mir ging es um das "Erfolgsbeispiel", das Herr Schönenborn so stolz erwähnt. Eben von wegen Kasachstan: Ich habe als rbb inforadio-Hörer mitbekommen, dass selbst nach einigen Tagen da nur ein Mitarbeiter berichtet hat, der zufällig dort seine Familie besucht hat. Ansonsten hat das die Korrespondentin in Moskau "mitmachen" müssen. Aber ihr werdet mir vorhalten, die ARD kann es sich nicht leisten, wie CNN zu arbeiten.
 
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Eben von wegen Kasachstan: Ich habe als rbb inforadio-Hörer mitbekommen, dass selbst nach einigen Tagen da nur ein Mitarbeiter berichtet hat, der zufällig dort seine Familie besucht hat. Ansonsten hat das die Korrespondentin in Moskau "mitmachen" müssen. Aber ihr werdet mir vorhalten, die ARD kann es sich nicht leisten, wie CNN zu arbeiten.
Ok, da würde ich dir grundsätzlich Recht geben. Aber ist es nicht normal, dass nicht in jedem Land der Erde ein Korrespondent der ARD sitzt? Ich weiß es wirklich nicht. Zum Teil erlauben dies die Arbeitsbedingungen für Journalisten nicht. Wieviele Korrespondenten unterhält das CNN?
 
@thorr
Ich kann Dir nur die Mitarbeiterzahl insgesamt nennen. Es sind angeblich mehr als 4.000 weltweit.


Mir ging es um das "Erfolgsbeispiel", das Herr Schönenborn so stolz erwähnt. Eben von wegen Kasachstan: Ich habe als rbb inforadio-Hörer mitbekommen, dass selbst nach einigen Tagen da nur ein Mitarbeiter berichtet hat, der zufällig dort seine Familie besucht hat. Ansonsten hat das die Korrespondentin in Moskau "mitmachen" müssen. Aber ihr werdet mir vorhalten, die ARD kann es sich nicht leisten, wie CNN zu arbeiten.

Korrespondent Jürgen Weichert berichtet für die diversen RTL-Fernseh-Nachrichtensendungen schon seit Tagen direkt aus der Krisenregion.

Vielleicht wartet der ARD-Kollege in Moskau noch immer auf ein go aus der Heimat. Die übliche Anstaltsbürokratie halt. Haben wir doch Verständnis für.
 
@Radiokult
Ich wundere mich auch darüber, daß NDR 2 seit vielen Jahren kaum Eigengewächse bei den Moderatoren züchtet. Die werden stattdessen von der privaten Konkurrenz weggekauft.
Und dabei ist doch eigentlich keine Kohle da.
Echt traurig. Die landesweiten Wellen senden live max. bis 18, 19Uhr und für zugekaufte Moderatoren ist immer Geld da. #NDRforthebest :wall:
 
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