@Adolar
Naja zuerst sei gesagt, dass dieser alte Kram eigentlich ja ein Anlass wäre daraus etwas für die Zukunft an Erkenntnis zu gewinnen. Ich möchte aber fast behaupten, dass die Verantwortlichen das eben nicht getan haben.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass Jörg Wagner über sämtliche Schweinereien, was den Umgang mit dem Radio-Personal angeht bescheid weiß. Er selber ist aber durch die Anstellung als freier Mitarbeiter eben nicht in der Lage ist das richtig anzuprangern. Ein sehr gutes Beispiel kennen wir beide.
Der Mann war ab den frühen 90er Jahren immer gezwungen sich auf diesem Minenfeld zu bewegen, um sich irgendwie darauf halten zu können. Es tut mir in der Seele weh, weil das eben so ein leidenschaftlicher Radioliebhaber ist. Aber immerhin, er kennt diese unschönen Grenzen des Ansprechens und sorgt bei jedem interessierten Hörer für einen Denkanstoß, das ist in der heutigen Zeit auch viel Wert. Auch sorgt er immer wieder dafür, dass Menschen eben nicht in Vergessenheit geraten und das ist ein großer Dienst. Ein Alfred Eichhorn, der gerade Geburtstag hatte und immer mehr auf die 80 Jahre zugeht, ist ein gutes Beispiel. Aber Du hast schon recht, wenn es um die wirklichen Abgründe der Medienwelt geht, dann wird es an vielen Stellen auffällig stumm. Das richtig offene Wort, das fehlt. Dann muss man selber an Türen rütteln und mit den Menschen sprechen. Es gibt auch einen sehr interessanten Zeitungsartikel, der das Thema anspricht.
Elisabeth Heller verlor 1991 ihren Job beim DDR-Rundfunk. Doch die Vergangenheit ihres Senders beschäftigt sie bis heute.
www.berliner-zeitung.de
Da wird auch davon gesprochen, dass die Menschen nicht mehr davon reden wollen, weil sie nicht als "Jammerossis" angesehen werden wollen.
Menschen machen Medien, Menschen brauchen Medien und der Mensch darf dabei nicht vergessen werden! In meinen Augen macht freie Mitarbeit als Journalist krank, man ist zu schnell austauschbar, viel zu sehr um die eigene Existenz immer zu bemüht. Ich würde zumindest eine Art Grundgehalt einführen und dann darauf aufbauend noch extra Jobs vergeben. Das könnte ein Modell der Zukunft sein. Die psychische Belastung, die so eine Tätigkeit mit sich bringt, die ist sehr groß. 2021 ist der Beruf des Journalisten auf Platz 10 der unbeliebtesten Berufe gewählt worden:
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/183994/umfrage/ranking-unbeliebter-berufe/
Daniel Bouhs ist ein toller Journalist, wo man auch genau hinhören muss. Für so interessiert an Mediengeschichte , wie einen Jörg Wagner, halte ich Ihn aber nicht. Über die Situation von Journalisten berichtet er aber zum Glück auch :
Ich bin mir ziemlich sicher, dass Jörg Wagner aber in irgend einer Form weiter aktiv sein wird. Vielleicht baut er seinen YouTube Kanal aus und monetarisiert diesen oder man kann Ihn mit einer Musiksendung bei einem freien Radio wieder hören. 2 Jahre hat er ja noch Zeit. Solche Menschen braucht es beim öffentlich rechtlichen Rundfunk, da gebe ich Dir recht.