DT64 / Jörg Wagner

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Von diesen Collagen gibt es mehrere. Die erste entstand soweit ich mich erinnern kann in der Wendezeit und war ca. 90 min lang. Sie umfaßte die Zeit von nach dem Krieg bis zum Mauerfall. Die zweite folgte am Tag vor der Wiedervereinigung und umfaßte das Jahr des Umbruchs. Danach gab es dann jährlich eine, welche das jeweilige Jahr umfaßte. Insgesamt sind es glaube ich 4 oder 5. Alle entstanden unter Federführung von Jörg Wagner. Parallel dazu entstanden auch noch welche die sich explizit mit der Geschichte von DT64 beschäftigen. Alle sind absolut hörenswert, weil sie ohne jede Wertung nur Original-Tonschnipsel aneinander reihen und den interessierten Hörer den Raum für eigene Interpretationen lassen. Im Rahmen der Feierlichkeiten zum 30. hätte man die eigentlich mal wiederholen oder zum Beispiel bei Radio1 als Podcast anbieten können.
 
Die 5. Zeitreise kam am 13.11.1994 auf Sputnik. Das kann ich noch beitragen. Worum es da ging, kann ich auf die Schnelle nicht sagen, liegt hier auf DAT. Bin auf dem Sprung, damit fange ich jetzt nicht noch an.

Eine wurde für CD produziert. Sie findet sich auf Teil 16 der "DT64-Story" und hat als Abschluss der Reihe (möglicherweise war diese CD anfangs nicht geplant) einen unbeschrifteten roten Rücken, während die 15 CDs der Reihe flach nebeneinandergestellt das DT64-Logo zeigen.

https://www.wwwagner.tv/?p=12594
 
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Oh mann... für mich auch nach 30 Jahren nicht zu ertragen.

Für mich war in dieser Nacht letztlich das unbeschwerte, hoffnungsvolle Leben zuende. Was danach kam, war nur noch quälende Existenz als jemand, der wusste, dass er Fremdkörper ist. Letztlich hat sich daran bis heute nichts geändert. 1991 war mein bestes Jahr. Dürfte ich ein Jahr wiederholen, wäre es dieses. Das "danach" hätte hingegen echt nicht sein müssen.
 
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@lg74
Ich kann das nicht nachempfinden, wie das damals war. Ich merke nur heute wie unglaublich misstrauisch diese Menschen sind, da sind die seelischen Brandwunden doch schlecht verheilt. Was mich interessiert sind ja die Menschen hinter dem Ganzen, ein paar hatten neue Arbeit gefunden. Kennst Du Schicksale, wo es anders ausging, was machen diese Menschen heute?

An dieser Stelle möchte ich auf die aktuelle Ausgabe vom Medienmagazin hinweisen.

Rundfunkwende - Wie der Artikel 36 den Weg für den ORB ebnete

Das ist eine sehr besondere Ausgabe z.B. mit sehr bewegenden Abschiedsworten von Alfred Eichhorn. https://www.ardaudiothek.de/episode...n-weg-fuer-den-orb-ebnete/radioeins/96240644/
 
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An dieser Stelle möchte ich auf die aktuelle Ausgabe vom Medienmagazin hinweisen.

Rundfunkwende - Wie der Artikel 36 den Weg für den ORB ebnete

Das ist eine sehr besondere Ausgabe z.B. mit sehr bewegenden Abschiedsworten von Alfred Eichhorn. https://www.ardaudiothek.de/episode...n-weg-fuer-den-orb-ebnete/radioeins/96240644/
Habe das gestern auch gehört. Schon sehr interessant.

Herr Eichhorn hat es bis zum Ruhestand beim inforadio geschafft, in der Branche zu bleiben. Und Jörg Wagner kann über diesen alten Kram auf Gebührenkosten solche Podcasts machen. Genau dafür sollten unsere Gebühren verwendet werden. Ob der rbb das Daniel Bouhs allein weitermachen lässt, wenn Wagner aufhören muss?

Im Podcast hat man eigentlich nur "Gewinner im Nachhinein" gehört, die anderen, die auf der Strecke blieben, bleiben namenlos.
 
@Adolar
Naja zuerst sei gesagt, dass dieser alte Kram eigentlich ja ein Anlass wäre daraus etwas für die Zukunft an Erkenntnis zu gewinnen. Ich möchte aber fast behaupten, dass die Verantwortlichen das eben nicht getan haben.

Ich bin mir ziemlich sicher, dass Jörg Wagner über sämtliche Schweinereien, was den Umgang mit dem Radio-Personal angeht bescheid weiß. Er selber ist aber durch die Anstellung als freier Mitarbeiter eben nicht in der Lage ist das richtig anzuprangern. Ein sehr gutes Beispiel kennen wir beide.

Der Mann war ab den frühen 90er Jahren immer gezwungen sich auf diesem Minenfeld zu bewegen, um sich irgendwie darauf halten zu können. Es tut mir in der Seele weh, weil das eben so ein leidenschaftlicher Radioliebhaber ist. Aber immerhin, er kennt diese unschönen Grenzen des Ansprechens und sorgt bei jedem interessierten Hörer für einen Denkanstoß, das ist in der heutigen Zeit auch viel Wert. Auch sorgt er immer wieder dafür, dass Menschen eben nicht in Vergessenheit geraten und das ist ein großer Dienst. Ein Alfred Eichhorn, der gerade Geburtstag hatte und immer mehr auf die 80 Jahre zugeht, ist ein gutes Beispiel. Aber Du hast schon recht, wenn es um die wirklichen Abgründe der Medienwelt geht, dann wird es an vielen Stellen auffällig stumm. Das richtig offene Wort, das fehlt. Dann muss man selber an Türen rütteln und mit den Menschen sprechen. Es gibt auch einen sehr interessanten Zeitungsartikel, der das Thema anspricht.


Da wird auch davon gesprochen, dass die Menschen nicht mehr davon reden wollen, weil sie nicht als "Jammerossis" angesehen werden wollen.

Menschen machen Medien, Menschen brauchen Medien und der Mensch darf dabei nicht vergessen werden! In meinen Augen macht freie Mitarbeit als Journalist krank, man ist zu schnell austauschbar, viel zu sehr um die eigene Existenz immer zu bemüht. Ich würde zumindest eine Art Grundgehalt einführen und dann darauf aufbauend noch extra Jobs vergeben. Das könnte ein Modell der Zukunft sein. Die psychische Belastung, die so eine Tätigkeit mit sich bringt, die ist sehr groß. 2021 ist der Beruf des Journalisten auf Platz 10 der unbeliebtesten Berufe gewählt worden:

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/183994/umfrage/ranking-unbeliebter-berufe/

Daniel Bouhs ist ein toller Journalist, wo man auch genau hinhören muss. Für so interessiert an Mediengeschichte , wie einen Jörg Wagner, halte ich Ihn aber nicht. Über die Situation von Journalisten berichtet er aber zum Glück auch :


Ich bin mir ziemlich sicher, dass Jörg Wagner aber in irgend einer Form weiter aktiv sein wird. Vielleicht baut er seinen YouTube Kanal aus und monetarisiert diesen oder man kann Ihn mit einer Musiksendung bei einem freien Radio wieder hören. 2 Jahre hat er ja noch Zeit. Solche Menschen braucht es beim öffentlich rechtlichen Rundfunk, da gebe ich Dir recht.
 
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@Philclock Ich meinte das mehr analysierend, nicht kritisierend. Die in der Sendung Vorkommenden und die Macher haben es eben geschafft. Sie wurden nicht Versicherungsvertreter oder mussten in ABM kreisen. Man sollte sich auch nichts vormachen, ein Großteil der Betroffenen waren wohl auch keine Eichhorns und Wagners hinsichtlich Können, Beziehungen, Wissen und Durchsetzungsvermögen. Insofern waren Beschäftigte beim DDR-Rundfunk nach der Wende in derselben Lage wie alle anderen Ostdeutschen - ohne Neuorientierung ging es meist nicht.
 
@Adolar

Das hab ich auch gar nicht kritisierend aufgefasst. Ich denke dass da schon eine ganze Menge sehr talentierte Leute dabei waren. Hinsichtlich einer gewissen Durchsetzungskraft gebe ich Dir aber recht. Das wäre eigentlich eine tolle Idee für einen Podcast. Einfach mal diese ganzen Lebensgeschichten und Lebenslinien zu erfahren. Da hat man in den 90er Jahren viel Porzellan zerbrochen.
 
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Oh, ein schönes Wiedersehen mit Stevie und Achim. :cool:
Falls Stefan hier mal vorbeischaut, ich erinnere mich gern an alles - vor allem aber an „Musik zum Hören und Tanzen“!
 
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Hallo Leute,
ich hab heute morgen eine sehr interessante Folge im Kulturfritzen Podcast gehört. Hier war Petra Schwarz zu Gast. Sie hat viel von Ihrer Ausbildung, ihrer Zeit bei DT64 und beim Berliner Rundfunk erzählt. Im zweiten Teil des Interviews geht es dann um die Zeit nach der Wende, den Verlust der Radioheimat und neuen Wegen beim SFB bis hin zum RBB. Ich fand das interessant zu hören, wie sie sich nach der Wende neu organisiert hat. Total interessant fand ich auch, wie sie über das Sprechen selbst spricht.


Sie selber hat auch einen sehr schönen Podcast: https://lebendig-reden.de/podcast/
 
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Ich weiß nicht genau, wo ich das posten könnte, daher hier eine Empfehlung für alle, die aus Berlin und Umgebung kommen und folgende Doku noch nicht gesehen haben (siehe auch Anhang):

Am 27.03. (20Uhr) und am 03.04. um 18Uhr zeigt die Brotfabrik Berlin die Doku „Jugendradio DT64 - Chronik einer angekündigten Abwicklung“ mit anschließendem Gespräch:

https://www.brotfabrik-berlin.de/kino-programm-aktueller-monat/
 

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Das Jugendradio DT64 war etwas völlig Neues – nicht nur in der DDR. An Musik wurde hier so gut wie alles gespielt und vor allem: Tacheles geredet. Auch mit den Hörerinnen und Hörern.

Was der rbb-Kultur-Moderator am Anfang erzählt, ist eine ziemlich sinnfreie Aussage. Habe Angst, dass wenn die Zeitzeugen wie Jörg Wagner nicht mehr berichten können, nur solch ein oberflächlicher Unsinn bleibt. Meine Erinnerung an DT64 vor der Wende für (Ost-)Berliner ist übrigens identisch mit dem, was Petra Schwarz berichtet.
 
Hallo Leute,
Jörg Wagner hat ein richtig dickes Brett ausgebuddelt. SSSS Superradio, eine Parodie auf das schlechte Radio, die einen zuerst lachen lässt und dann in Relation zur heutigen Radiolandschaft weinen lässt. Ich hab das mit offener Kinnlade geschaut.
@lg74 Ich denke Du kannst bestimmt dazu noch was schreiben.
 
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