DT64 und die Musik

Warum auf Holländer warten - waren wir nicht mal das Volk der Dichter & Denker, sind wir heute verkommen zu Konsumenten anderer?

Aber was nützt das aufwändigste Laufwerk, wenn man als Futter nur minderwertige Vinyl's kaufen kann....

Wer keinen preislich überzogenen EMT kaufen kann oder möchte, dem empfehle ich diesen hier:


Der Reloop RP 7000 hat einen kräftigen Motor und ist Schnellstartfähig wie ein EMT zum Bruchteil der Anschaffungskosten.

R.
 
Schade, dass heute fast nichts mehr klingt - heute muß ja alles zwanghaft Digital sein, zu Tode kompremiert und schrill und plärrend uns den Blutdruck treibt und uns im falschen Moment durch Suizid verlässt,
Danke Euch Herstellern mit Vertriebsstützpunkten an dieser Stelle für die Überflutung von diesem Industriemüll !!

R.
 
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@Cavemaen Das ist interessant. Du bringst oben einen Vorschlag und einen Beitrag später lieferst Du die Erklärung dazu gleich mit. Aber ich möchte da noch genauer drauf eingehen.

Ich selbst habe gerade 2 Denon DP101 im Einsatz. Wenn die Teile gut genug sind um bei Radio Eins ihre Runden zu drehen, dann sind die es bei mir auch. Aber mit einem Technics kann man noch was aus den Platten raus holen. Da ist zum Beispiel der Plattenteller innen mit einer Gummimatte ausgelegt. Der Denon oder auf so ein Reloop klingt da wir eine Kirchenglocke, wenn man da gegen kommt. Auch sind die Tonarme eine entscheidende Stelle bei Plattenspielern. Früher gerne mal sehr schwer und eher eine Plattenfräse, heute zu oft klappriger Scheiß. Das alles sind entscheidende Punkte, wo man drauf achten sollte. Dies ist der Grund, warum ich einen Hanpin - Reloop nicht haben will und wie schnell der Dreher startet ist mir egal. Ich bin da inzwischen so geübt , dass ich die halbe Umdrehung Vorlauf fix eingestellt bekomme, Davon mal abgesehen, hat der Reloop auch keinen Faderstart.

Ich hab auch sehr viel alte Platten und mit einer Wäsche im Ultraschallbad, kann man hier unglaublich viel erreichen. Am Ende sei noch gesagt, dass es fürs Radio nicht so krass wichtig ist, da ja leider noch alles breit prozessiert wird, bevor es gesendet wird. Nun gut, für einen brauchbaren klang bin ich schon ein paar Mal gelobt worden.

Bei DT64 gab es zum Schluss hin auch 2 Technics 1200 für die Technoleute. Es müssten die 2 Geräte sein, die heute bei Fritz im Studio stehen.

Zu sehen bei Minute 2

 
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Vor Jahren verkaufte MONACOR den Technics als Nachbau - nur ohne innere Dämpfungsgewichte und billigem Tonarm.

Du hast Recht, dass die billigen Laufwerke Unterschiede haben und Resonanzschwingungen mit übertragen, daher kosten die EMT entsprechend mehr.

Schmunzeln muß ich aber darüber, dass "High-Endler" meinen, 0,000...% Klirrfaktor oder 0,000...% Drehzahlschwankungen messen oder hören zu können und mit diesen nicht nachvollziehbaren Daten in Hochglanzprospekten jonglierten!

In der analogen Zeit wurde über Röhrentechnik mit bis zu 4% Klirrfactor gesendet und noch schlimmeren Daten empfangen.

Fakt ist leider, dass es heute qualitativ keine hochwertigen Vinyl's mehr als Futter vorhandener Plattendreher gibt und sich die Industrie keine Mühe mehr gibt, ja sogar angelieferte MP3-Dateien in Vinyl kratzen und diese noch verschlimmern (und verteuern).

R.
 
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@caveman Da gebe ich Dir recht, ich hab aber ganz viel wunderbares alte Vinylplatten hier, ein halbes Regal ist auch von alten Radiomachern aus Berlin. So liebevoll gehegt und gepflegt, da werde ich mir immer mühe geben da fein was raus zu holen. Das schöne ist ja, manch eine Aufnahme kannst man ohne "Brei" auf zum Beispiel YouTube hochladen und damit manch einem Musikfreund eine Freude machen. Ich denke mit 2 Technics und jeweils einem gut dazu ausgewählten System, ist man gut dabei. Für die alten Platten lohnt es sich. Ich schicke Dir mal eine Aufnahme von mir, mal sehen was Du dazu sagst.
 
Hallo Leute,
es ist interessanter Mitschnitte aufgetaucht:
DT64 Musikstudio (DDR)
Und hier noch ein Nachrichten-Fragment.
Jugendradio DT64 - Nachrichten - Fragment vermutlich 01.Mai 1988, 20:00 Uhr
 
Hallo Leute,
es ist ein interessantes Gespräch mit Petra Schwarz und Adrej Hermlin raus gekommen. Ich wusste nicht, dass er auch mal für DT64 gearbeitet hat.

 
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DT64 Musikstudio (DDR)
Ich kann mir nicht so recht vorstellen, dass es sich dabei tatsächlich um einen so gesendeten Rundfunkmitschnitt handelt. Es gab soweit mit bekannt keine Sendung namens "Musikstudio". Lediglich eine Reihe veröffentlichter Amiga-Singles Anfang der 70er Jahre wurde mit dem Label "DT64 Musikstudio" versehen, www.ostbeat.de/dt-64-musikstudio/
Als Intro ist da ausserdem kurz der Sendestart des 20-Stunden-Programms von 1986 zu hören, ansonsten aber nur zu diesem Zeitpunkt längst abgestandene Beat-Combo-Songs aus den 60ern und 70ern, die Mitte der 80er Jahre in dem Programm so gut wie keine Rolle mehr spielten. Also sehr kurios das Ganze!
 
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1987 - Knapp einstündiges Interview zum 25jährigen Jubiläum der ungarischen Band Omega. Im Westen kennt man sie vor allem durch die Scorpions, die Ende der 80er deren Titel "Gyoengyhaju lany" zu "White doves" uminterpretierten. Die ebenfalls nicht unbekannte deutschsprachige Version dieses Songs stammt von Frank Schöbel. Omega war eine der wenigen Bands, die von Anfang an ihre Alben auch englischsprachig im Westen veröffentlichten, erfolgreich vor allem bei den Briten. Vor knapp zwei Jahren starb der Sänger der Band an den Folgen einer Corona-Infektion. Die Band hörte damit auf zu existieren.

 
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Leider lag die Heimat Rhein-Main außerhalb des DT64-Sendebereichs. Dennoch kam ich 1989 (1990?) während der Weinachtsfeiertage in Oberfranken in den Genuss einer nächtlich moderierten Musiksendung. Könnte sogar eine Wunschsendung gewesen sein. Jedenfalls mit fast ausschließlich "Unerhörtem". Hut ab!

Ein Zwölf-Minuten-Titel ist mir als Jazzrockfan damals so sehr in guter Erinnerung geblieben, dass ich mir später die gleichnamige CD kaufte: John Abercrombie - Timeless (Wikipedia-Eintrag)

Oder anders ausgedrückt: Wann immer ich diesen Track unter Gänsehaut wieder höre, denke ich an DT64.
 
Wider den Sendern, die dem Kapitalismus den Soundtrack dudeln – Marion Brasch und Rex Joswig im Gespräch.
Interessantes Gespräch. Kann es sein, dass die Vorstellung des Gesprächsleiters abgeschnitten wurde? Oder ich habe es überhört. Der Name steht auch nicht auf der Webseite. Musste jetzt etwas suchen und vermute, dass es Alexander Pehlemann ist.

 
"DT64!" - Ich erinnere mich dunkel an die Radio-Wendezeit nach dem Mauerfall. Hier in Hannover konnte ich auch DDR-Hörfunk und -TV empfangen. Highlights:
Im TV das DDR-Sandmännchen mit dem berühmten Abendgruß, mit Pittiplatsch, Frau Elster und Herr Fuchs! - Und auch weiter die Gartensendungen mit Erika Krause! - Knaller als Lachnummer war natürlich Karl-Eduard von Schnitz... mit seinem "Der schwarze Kanal": - Passend dazu der Witz: "Kürzeste Zeiteinheit in der DDR? - Ein Schnitz, die Zeit vom Erscheinen K.-E. von Schnitzler auf dem Bildschirm bis zum Wegschalten!" ... Dagegen das DDR-Sandmännchen: War echt gut gemacht! - Das NDR-Sandmännchen mit dem Sägebart war dagegen: "Echt Scheiße!" ... Kinder haben da ein feines Gespür.
Im Hörfunk konnte die DDR-Propagandamaschine der DDR auch echte Perlen im Radio anbieten. Legendär sind die sonntäglichen Tierparkgespräche mit Prof. Dathe. NDR konnte da etwa auf ähnlicher Ohrenhöhe mit den Hafenkonzerten eine Alternative bieten.
Zurück zu DT64:
Ich erinnere mich gut an die Wendezeit, wo DT64 - wie auch Sputnik und der frische DDR-TV 1199 Berlin - überraschten. Der NDR-Hörfunk war damals nach 1986-1989 praktisch down. Nach dem Mauerfall konnte sich NDR praktisch am eigenen Schopf aus dem Sumpf ziehen: Den Ossies konnte man überstülpen: "NDR Das Beste am Norden!" - MacPom wurde als vierte Anstalt eingenommen; ... DT64 abgewickelt, platt gemacht.
Schade.
 
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In wenigen Tagen ist es 30 Jahre her, dass EmmDeeÄhr Sputnik (damals noch mit DT64-Verpackung) den Sendebetrieb in Berlin Nalepastraße eingestellt hat und das Studio im ehemaligen Landesfunkhaus Sachsen-Anhalt am Waisenhausring 8-9 auf Sendung ging. Vom 01.07.92 bis 30.06.1993 sendete man auf Mittelwelle 1044 kHz und 01.03.93 über ASTRA 19,2°E als Unterträger von Premiere. ADR und DSR ab wurden auch zwischenzeitlich ab 1995 rum genutzt. Seit dem 15.09.97 sendet Sputnik auf der 104,4 MHz vom Petersberg in Halle, die nicht nur genialerweise an die Mittelwellen-Frequenz angelehnt ist (Zufall oder Absicht?), sondern auch - bis heute - der meistgenutze Ausspielweg ist.

Seit dem 30. August 1999 sendet der seelenlose Kommerzpop-Dudler aus der imposanten Hörfunkzentrale in der Gerberstraße 2. Von da an sollte das Programm endgültig untergehen. Eine bewegte Geschichte, von der beim MDR heute niemand mehr was wissen möchte. Und das schmerzt alle, die damals involviert waren.

Mitschnitt stammt von Jörg Wagner
 
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Hat zufällig jemand die Infoschleife aufgenommen, die auf dem alten Astra-Programmatz nach dem Wechsel von mdr Sputnik auf den mdr-Transponder zu hören gewesen ist?
 
Hallo Leute,
wer im raum Berlin ansässig ist, dem sei diese Veranstaltung noch ans Herz gelegt.
Stefan Lasch spricht über seine Podiumsdiskothek und liest aus seinem Buch vor, dazu gibt es Mitschnitte zu hören. Petra Schwarz führt durch den Abend und Jörg Wagner ist auch mit dabei.

Darüber hinaus sind wieder einige Mitschnitte aufgetaucht:


 
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Lieber @Qualiton. Hast du dem Webmaster der Peter-Edel-Webseite auch schon Bescheid gegeben?

h**ps://www.peteredel.de/events/stefan-lasch-dt64-podiumsdiskothek/
 
Zu dem Mitschnitt in #67 sei noch angemerkt, dass das nicht der Start des Vollprogramms war. Am 7. März 1986 wurde DT64 zum eigenständigen Sender mit eigenener Senderkette, zunächst 11 Stunden täglich. Bis Ende 1987 wurde das auf 20 Stunden täglich ausgebaut. Zum tatsächlichen Vollprogramm wurde DT64 erst am 01.April 1990!
 
Hallo Leute,
wer im raum Berlin ansässig ist, dem sei diese Veranstaltung noch ans Herz gelegt.
...
Stefan Lasch spricht über seine Podiumsdiskothek und liest aus seinem Buch vor, dazu gibt es Mitschnitte zu hören. Petra Schwarz führt durch den Abend und Jörg Wagner ist auch mit dabei.

Ich bin hier doch etwas ambivalent aufgestellt.

Einerseits ist da eine sicherlich gutgemeinte Chronistenarbeit, die selbstverständlich auch den DDR-Hörfunk adäquat erfassen soll. Das leistet Jörg Wagner durchaus mit hohem Engagement, wie er überhaupt momentan wohl der kompetenste Medienjournalist im Land ist. Eine gleichermaßen kompetente Nachfolge ist nicht in Sicht, nicht einmal ansatzweise.

Andererseits fällt mir als Zeit- und Ohrenzeuge der entsprechenden Jahre eine gewisse, deutliche Schieflage auf, die man allgemein als "DDR-Verklärung" oder "Ostalgie" bezeichnen würde.
Stefan Lasch, "Podiumdiskothek" oder auch das "Mandela-Konzert in Wembley (auf DT64)" erfahren dann doch eine Aufmerksamkeit und Einordnung, die ich so nicht ganz teilen würde (vorsichtig gesagt). Da wird mir alles zu locker und unbefangen verklärt.
Wer Westradio hören konnte, hatte kaum Kenntnis und Bezug zur "Podiumdiskothek". Songs, die mindestens 2 bis 3 Monate alt waren, lock(t)en trotz der extremen Mitschneidefreundlichkeit keinen Teenager hinter dem Ofen hervor. DJ's in der DDR nutzen zwar den so genannten Mitschnittservice bzw. die entsprechende, durchaus löbliche, Dokumenation als Alibi für die eigentlich im Westradio mitgeschnittenen Titel, aber meist nur um "im Fall der Fälle" politisch einwandfrei ihre Liste belegen zu können (soviel zur Perversion des Systems). Die DJ's, die wirklich nur auf Ostradio-Mitschnitte zurückgreifen konnten, hatten leere Tanzflächen, selbst in den Gegenden wo Westempfang Glücksfall war. DJ's aus bzw. um Dresden herum fuhren, trotz Berufstätigkeit, am Do-Abend mit Equipment bis in den Spreewald oder zu im Empfangsgebiet lebenden Bekannten/Verwandten, um einigermaßen die 92,4 MHz mit der "Hey Music" empfangen und mitschneiden zu können.
"Wembley" auf DT64 wurde, wenn überhaupt, eher amüsiert wahrgenommen, da der Schnitt von zeitverzögerter zu Echtzeit-Übertragung natürlich im Programm eine Lücke riss, die eher peinlich als selbstbewusst wirkte. Wem das an diesem Tag überhaupt interessierte, schaute (!) oder hörte "Westen", die Einschaltquote bei DT64 dürfte höchstens in den vom Westempfang abgekoppelten Regionen außergewöhnliche Ausschläge gezeigt haben. Sigmar Krause, Petra Schwarz oder auch Stefan Lasch wirkten damals nicht etwa frisch oder progressiv, sondern belanglos wie ein FDJ-Nachmittag oder die entsprechenden Kader.

Wenn Jörg Wagner die - hoffentlich authentische - Aufbruchszeit von DT64 der Nachwendezeit nun immer wieder mal "rückwärts" verlängert, finde ich das bei allem Verständnis für seine biografische Verwobenheit und Expertise befremdlich. Ob das hier nun zudem, ohne eigenen Bezug und ohne Fähigkeit zur Einordnung, kolportiert werden muss, halte ich für fragwürdig.

Natürlich hat sich mit Abstand auch mein Bild auf den DDR-Hörfunk und seinen Protagonisten etwas relativiert, aber nicht in dem Maße wie es nun mitunter en-vogue zu sein scheint. Dazu waren die DDR-Medien insgesamt dann doch zu systemkonform, zu unkritisch und nicht zuletzt überwiegend verlässliche Stütze eines politischen Systems, das ich so nicht wiederhaben möchte.
 
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@astereix
Auf den ersten Blick könnte dieser Eindruck entstrehen aber dem ist nicht so, er wollte damit etwas ganz anderes aussagen. Ob das in der Metaebene verständlich ist, das sei mal jetzt dahingestellt. Ich hab ja oft mit Ihm zu tun und kann nur sagen das, dass er ein sehr moderner Mensch ist. Das merke ich daran, wie er mich manchmal durch die Gegend jagt. Er weiß genau, wann schonmal was vorgekommen ist und wenn ich dann denke, ich hab mal was total Neues entdeckt, dann kommt es schon vor, dass ich mir dann was anhören kann. Auch in Sachen Technik tickt er nicht so, da bin ich eher der OPA von uns beiden. Linien verschiebt er jedenfalls nicht, sammeln ja, verschieben nein.

Stefan Lasch spricht das auch ganz offen an, wie oft sie eben auch im Alltag, vor der Wende die Parteilinie durchgezogen haben, das finde ich dann ok. Zuletzt tat er es bei Rockradio gestern:
 
@Philclock: kann ich nicht nachvollziehen. Soll sich #74 wirklich inhaltlich und argumentativ auf #73 beziehen?

Was bezweckst Du mit dem Youtube-Link? Wo ist die Kausalität zu meinem Post?

Es gab in der DDR einen Unterschied zwischen einem "Mitmachen (im Sinne "nur" auf Parteilinie zu liegen)" und "aktiv Partei- und Staatslinie" zu sein. Wem meine Erinnerung zu schwach erscheint, dem empfehle ich diese Literatur, Seite 41 ff., zugegeben intellektuell etwas anspruchsvoller.
 
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