Durchschnittsalter

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Ernie

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Nach einer Erhebung der Schweizer Radiocontroll ist das Durchschnittsalter ALLER Radiohörer bereits 51 Jahre !
Die Jugend hört ganz wenig Radio und hört immer mehr eigene Tonträger !

Mich wundert da immer noch, daß 90% aller Radiomacher immer noch jugendlich-flaches Radio machen wollen und mich wundert gleichzeitig, daß die Werbewirtschaft da immer noch ihr Geld zum Fenster raushaut für ein Medium, das von ihrer Zielgruppe immer weniger beachtet wird.
 
Ich war vor einigen Wochen auf einer Silberhochzeit und konnte dort mit einigen Jugendlichen "Small Talk" zum Thema Radio machen, und man merkte:

So hat Jugendradio auf die Dauer keine Chance. ( Die Jugendlichen kamen aus vielen Teilen Mitteldeutschlands ( nicht das MDR Sendegebiet !!!). Immer wieder wurde folgendes bemängelt: zu viel Rock, zu viel "Utzze" (Techno), zu wie "RnB-Scheiß" oder "immer diese No Angel Billig Kacke". Es ist ja bekannt, das Jugendliche allgemein als starrsinnig dargestellt werden, was aber durchaus auch zutrifft in puncto Radio. Die Jugend braucht Spartenradios wie Project ( ich hasste diesen Sender, und ich bitte hier nur weil der Name fällt, keien Gefühlsausbrüche wie bei der Sender-Tabelle), Sunshine-Live oder JAM FM. Es ließe ich in vielen Bundesländern (bzw. Nielsengebieten) wunderbar einrichten.

Ein zum Beispiel völlig überflüssiges Programm ist hrXXL, denn auch planetradio sendet vorwiegend Blackmusik. Es wäre viel Vorteilhafter wenn XXL einen neuen Namen bekäme und sich mit Dance und Trance auf dem Äther beschäftigen würden. Oder gibt es im "Hesseland" keine Techno-Hörer ? Und diese gehen der Werbebranche eindeutig durch die Lappen, weil eben nicht jeder weiß, dass es auch noch SSL über Sat gibt. Genau das selbe Spiel mit big fm und DASDING. 89.0 RTL sollte sich lieber einen schwerpunkt "Black" setzen, weil Konkurrenz, wie u.a. Jump( Dance und Pop), N-Joy ( relativ Dancelastig, aber nur die Kommerzsachen) den Bereich Techno schon "relativ gut" abdecken. Nen Blacksender fehlt eben, (OT: Hatte sich Jam FM nicht mal um Frequenzen in NDS beworben ...).

Soweit Meinung des dopw, ich stelle mich der Diskussion :p ;)
 
@dopw: Ja, JAM FM hatte sich beworben in Niedersachsen und auch fast die Frequenzkette gehabt, wurde dann aber zugunsten vom Rocksender abgelehnt.

Immerhin gibt es JAM FM bundesweit in den Kabelnetzen und über ASTRA. Für Kabelnutzer gibt es also überall in Deutschland Black Music.

Antennenfrequenzen gibt es mit JAM FM 93.6 BERLIN und für das Programm JAM FM Saarland unter anderem in Saarbrücken auf 99.6 MHz.
 
Diese Verspartung wird aus zwei Gründen nicht funktionieren:

1. Es wurden hier ARD-Programme genannt. Es kann nicht deren Aufgabe sein, z.B. reine Dance & Trance-Spartenprogramme zu machen. Ein ARD-Jugendradio muss schon von Gesetzes wegen vielfältig, integrativ und informativ sein (zumindest in der Theorie).

2. Die Privaten: Ich bezweifle, dass sich sehr spezielle Spartenradios bezogen auf die jeweilige technische Reichweite betriebswirtschaftlich rechnen, da die jeweilige Zielgruppe zu klein ist. So etwas kann nur in bundesweiten Networks oder mit reichweitenstarken Frequenzen funktionieren.
 
Mal zurück zum Thema ich habe mir die Website von Radiocontrol in der Schweiz mal angeschaut. Es wird offenbar mit Hilfe von Armbanduhren, die nach demoskopischen Gesichtspunkten in der Bevölkerung verteilt wrden, das Radioverhalten erforscht. Damit soll das Ende der herkömmlichen MA-Befragung eingeläutet werden -

Die oben angeführte Meldung lautete übrigens:
Radio Day im Zeichen der "Privaten"

Die 20 Privatradios, die 20 Jahre lang bis heute überlebt haben, sind als "Radio of the Year" ausgezeichnet worden. Vertreter der "Privaten" nahmen von alt Bundesrat Schlumpf eine gerahmte Ehrenurkunde entgegen.
Die Privatradios weisen heute gemäss Angaben von Radiocontrol eine Tagesreichweite von insgesamt 51 % und einen Marktanteil von 24 % aus. Die Radiosender der SRG haben einen Marktanteil von 67 % und eine Tagesreichweite von 69 %.
Radiocontrol hat auch das Durchschnittsalter der Radiohörenden ermittelt: Es liegt für alle Radiohörenden bei 51 Jahren.
Weitere Meldungen zum Thema:
Der "gläserne Medienkonsument" ist bald Wirklichkeit

Die Medienkonsum-Forschung wird immer detaillierter. Konnte man bis vor einigen Jahren nur durch Befragung erfahren, welche Medien ein Konsument oder eine Konsumentin wie lange nutzte, wird in Zukunft ein Gerät diese und zahlreiche weitere Daten erfassen.

[sda] - Die neue Generation von Erhebungsgeräten soll in etwa einem halben Jahr auf den Markt kommen, sagte Medienforscher Matthias Steinmann, ein Pionier von Radiocontrol, am Radio Day 2003 in Zürich. Sie sind viel kleiner und billiger als die heutigen Mess-Uhren, erfassen aber ungleich mehr Daten.

Mit dem neuen Messgerät wird nicht mehr bloss der Radio- und Fernsehkonsum der Testpersonen erfasst. Es gibt mittels ausgeklügelter Technologie auch Auskunft darüber, wann und wie lange die Person welche Zeitung oder Zeitschrift liest, in welchem Kino sie wann welchen Film anguckt und wann sie an welchem Plakat vorbeigeht; ob sie es liest, kann (noch) nicht erhoben werden.

Zudem erfasst das kleine Gerät, ob der Medienkonsum zu Hause, an der Arbeit oder im Auto erfolgt, ob via PC oder mit Kopfhörern. Die Messuhren seien fertig entwickelt, sagte Steinmann. Zur Zeit würden sie getestet.
Neue Kinder-Statistik bei Radiocontrol

Die üblichen Statistiken zum Medienkonsum erfassen jeweils Personen ab 15 Jahren. Eine spezielle Erhebung wurde nun den Kindern von 7 bis 14 Jahren gewidmet, wie Radiocontrol ausführte.
Ersten Ergebnisse zeigen, dass die Hörgewohnheiten im Tagesverlauf jenen der Erwachsenen ähneln. Ihr Radiokonsum ist insgesamt deutlich geringer als jener der Erwachsenen. Die Buben hören mehr Radio, die Mädchen bleiben aber länger dran. Generell schauen die Kinder mehr fern als dass sie Radio hören.
Die vollständigen Studienresultate des Forschungsdienstes der SRG SSR idee suisse werden Ende Jahr veröffentlicht.
 
Das scheint ja ein nahezu geniales System zu sein. Es mißt zwar immer noch nicht, ob jemand sich berieseln läßt der zuhört (aber das messen die Dinger beim Fernsehen ja auch nicht), aber damit wird endlich der MA-Schwachsinn verhindert, daß die Sender, die am meisten geworben haben, in der MA weit vorne liegen, weil ihr Name den Befragten als erstes einfällt.

Bis das jedoch seinen Weg nach Deutschland findet, wenn überhaupt jemals, vergehen sicherlich noch viele Jahre, schließlich finanzieren die, die in der MA immer in der Spitzengruppe sind, die MA auch - warum sollten sie dieses praktische System, das ihnen Ergebnisse fast nach Wunsch liefert, gegen ein anderes, weniger leicht zu manipulierendes tauschen?
 
Lieber Makeitso,

bevor Du jetzt auf ein Ende der MA hoffst, möchte ich Dir mal den bisher großen Schwachpunkt der Schweizer Methode nennen: Geht bei uns ein Kunde zur Araltankstelle oder sitzt bei McDonalds, dann wird er die Zeit in der MA-Befragung nicht als "Ich-habe-Radio-gehört" angeben, obwohl dort fast immer im Hintergrund ein Programm läuft. Die Uhren zeichnen das jedoch auf und weisen es aus. Folglich stiege die Nutzungdauer und die Nutzung überhaupt bei uns mit der Umstellung dramatisch an, was die ganzen, von Dir geschähten Dudelsender wohl nicht zum Umdenken bewegen dürfte. Ich habe sogar mal irgendwo gelesen, dass dann Sender auftauchen, die Du ganz kurz irgendwo gehört hast, weil an der Ampel der Fahrer neben Dir seine Fenster runtergekurbelt hatte und laut sein Radio lief. Wie weit sich das mit der neuen Methode ändert, bleibt abzuwarten. Ich freue mich aber schon jetzt auf heiße Diskussionen mit den Datenschützern.
Die Hexe
 
Hey,

das ebnet den Weg für Kooperationen zwischen McD und dem bestzahlenden Radiosender ... und die Leute kriegen die lauten Autoradios von den Sendern spendiert ;)

Christoph
 
@ radiohexe:

Wie ich bereits schrieb, hoffe ich nicht auf ein Ende der MA, weil diejenigen, die die MA bezahlen, auch hauptsächlich von ihr profitieren und daher kaum etwas daran ändern werden.

Wie ich ebenfalls bereits schrieb, unterscheidet auch die schweizer Methode nicht zwischen "zuhören" und "bedudeln lassen". Wo die Leute sich bedudeln lassen, ob zu Hause oder an der Tanke oder bei McD ist aber letztlich egal und es ändert nichts an dem erfreulichen Umstand, daß mit dieser Methode der tatsächliche Radiokonsum gemessen wird und nicht mehr der Grad der Beeinflussung von Befragten durch die Werbekampagnen der Sender ("Wenn Sie jemand anruft und fragt, welchen Sender Sie hören, sagen Sie XXX.x, dann gibt's Koohle!!!").

Und was Deine Bedenken (wir sind schließlich in Deutschland) hinsichtlich des Datenschutzes anbetrifft: Wenn die Datenschützer mit solch einem System Probleme hätten, würden die TV-Einschltquoten wohl kaum so ermitelt werden, wie sie es werden. Datenschutz ist im übrigen dazu da, das Recht des Bürgers auf informelle Selbstbestimmung zu gewährleisten. Wenn ich von diesem Recht Gebrauch mache und meine Lebensverhältnisse offenlege, und sei es, weil mich jemand dafür bezahlt, haben sich die Datenschützer rauszuhalten.
 
Datenschutz

Eben !
Es wird ja niemand gezwungen, so eine Radio-Watch zu tragen und wer es tut, der tut es mit dem Einverständnis, daß seine Daten verwertet werden.
Ich wüßte nicht, wo da das Problem ist.
Außerdem, was in der Schweiz möglich ist, warum sollte das nicht bei uns möglich sein.

Aber abgesehen von MA. Das Thema ist "Durchschnittsalter" !
Warum machen die meisten Programmmacher junges Programm und das Durchschnittsalter aller Radiohörer liegt jenseits der Fünfzig. Das paßt doch überhaupt nicht mehr zusammen !

Auf die Veröffentlichung der Schweizer Radio Day hin habe ich mich selbst mal im Bekanntenkreis umgeschaut und bin auch draufgekommen, daß fast alle Kinder Jugendlichen meiner Verwandten, Bekannten und Arbeitskollegen kein Radio hören, sondern die haben alle eigene MP3s! Einer davon ist sogar bei einer Jugendband und die nehmen sich selbst auf und verteilen ihre Produkte am Schulhof. Die Kids brauchen kein Radio mehr, so scheints !
 
Und da wären wir wieder bei meiner These angelangt:

Abspielstationen allein brauchen die Kids nicht, dafür gibt's MP3s.
Radio MIT Inhalten ist die einzige Zukunft des Radios.
 
@Hexe: Würde es denn die Werbezeitenverkäufer wirklich stören, wenn sie zusätzlich zu den bisherigen Hörzeiten auch noch die bei McD oder von Nachbars Radio mit anpreisen könnten? Müsste denen doch eigentlich gut gefallen, das sich der Hörer dem "Programm" in diesem Fall nicht entziehen kann - er kommt ja nicht an die Stationstasten ran.

Und natürlich würden die "Großen" davon profitieren - denn was läuft denn bei McDoof oder in einer Kneipe?
 
Lieber Makeitso (und ich meine das ernst, vielleicht können wir den bissigen Unterton künftig bitte weglassen?!),

ich verstehe dann aber nicht so ganz, worauf Du eigentlich hinaus willst. Ist es nicht völlig egal, ob ein Sender nun deshalb in der Erhebung auftaucht, weil Dein Nachbar sein Radio zu laut hatte oder weil er geclaimt hat ohne Ende? Ich fürchte nämlich, dass es auf den Programminhalt keinen relevanten Einfluß hat. Es geht auch nicht darum, dass es über die Uhr passiert (da ist sichergestellt, dass niemand genau nachvollziehen kann, ob Du mit Deiner Frau gev*** hast oder dass Deine Firmengeheimnisse nicht rausgehen), es geht um die Vielzahl der Informationen über Deinen Lebensstil, die Du automatisch preis gibst. Das sind bis dato weniger.

@ sassa Sicher ist es Deine Sache, ob Du Dich auf die Uhr einlässt, oder nicht. Deswegen muss es für den Verbraucher aber dennoch nicht abzusehen sein, was mit den vielen Daten, die Du preis gibst passiert. Wenn nun zum Beispiel die Uhr aussagen kann, wie oft Du ins Kino gehst und welche Filme Du schaust, dann wird das für die Werbung ziemlich interessant. Heute ist es zum Beispiel so, dass anhand Deines Vornamens Rückschlüsse auf Dein Alter gezogen werden. Du bekommst dann Werbung an Dich addressiert zu geschickt, die Deine persönlichen Vorlieben ansprechen soll. Es ist auch so, dass Du Dich selbst entscheiden musst, ob Du an Gewinnspielen teilnimmst und dabei Deine Adresse angibst. Du musst im Zweifelsfall dann aber damit rechnen, dass Du mit Werbepost überschwemmt wirst, die an Dich addressiert ist, und somit der "BITTE KEINE WERBUNG"-Aufkleber keine Wirkung hat. Ich würde den Datenschutz also mal nicht völlig von der Hand weisen.

@ berlinreporter: Der Werbezeitenverkäufer freut sich immer, wenn er bestmögliche Zeiten verkaufen kann. Da er aber nicht voraussagen kann, wann wo welcher Sender läuft, spielt das wohl keine Rolle. Und noch was: selbst wenn es da eine tolle neue Erhebung gäbe, die den Grad der Aufmerksamkeit bei den Hörern misst: welche Relevanz sollte das haben? Dem werbenden Unternehmen ist es völlig wurscht, wie genau und gefesselt der Hörer einer 15-Minuten-Reportage lauscht oder wie nebenbei er DJ Bobo hört. Werbung geht ja immer davon aus, größtenteils unterbewusst wahrgenommen zu werden, dass denen das "Rahmenprogramm" egal ist, hauptsache es gibt genügend Kontakte, sprich Hörer.
 
Da er aber nicht voraussagen kann, wann wo welcher Sender läuft, spielt das wohl keine Rolle.
Er kann ja auch jetzt nichts vorhersagen, sondern nur zitieren, was die MA für die Vergangenheit ausweist. Und ich meine eben, das bei einer MA mit Hilfe dieser Uhr die Großen noch besser wegkommen als jetzt schon. Und wie c.rothe oben schon andeutete, würden die Großen dann schon dafür sorgen, dass sie möglchst überall laufen, wo die Uhr hingetragen wird.

Zurück zur Ausgangsfrage: Mich würde auch interessieren, ob es diese eine Zahl für Deutschland gibt. Allerdings frage ich mich natürlich auch, welche Berechnungsmethode hinter der Ermittlung des Durchschnittsalters steckt. Nur die Anzahl der Hörer gestern? Oder kommt auch die Hördauer ins Spiel? Denn das würde sicherlich zwei unterschiedliche Ergebnisse bringen.
 
Ich habe mich letztes Jahr mal mit der Schweizer Uhr für ein Seminar länger beschäftigt und glaube an das Produkt.

Das eine Umstellung den Vergleich mit Vorjahreszahlen unmöglich macht ist klar. Nach der CATI-Umstellung hatten wir auf einmal auch viel mehr Hörer in der Bundesrepublik. Aber genau diese Cati-Umstellung wird wohl für die nächste Zeit die Schweizer Uhr auch verhindern. Die Statisten werden wohl nicht so schnell das nächste System vorschlagen.

Ich halte übrigens die Akzepzanz der Reichweitendaten beim Werbekunden für höher, wenn die Uhr als Methode genutzt würde.
Den zweiten Vermarktungsvorteil sehe ich in der Erhebnung der Frequenz. Gerade BB, rs2, Antenne Thüringen
würden bestimmt gern wissen, welche Frequenz denn nun in Strausberg und Erfurt wirklich gehört wird.
 
Wie kann denn die Uhr das gleiche Programm auf verschiedenen Frequenzen unterscheden? So, wie ich das Ding verstanden habe, registriert sie doch nur Merkmale des Programms und gleicht das später mit einer Datenbank ab. Oder meinst Du Unterschiede in Regionalfenstern? (Gibts die überhapt noch?)
 
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