• Diese Kategorie ist für Diskussionen rund um die Programminhalte der Sender gedacht. Über Frequenzen und Empfang kann sich unter "DX / Radioempfang" ausgetauscht werden.

egoFM - aktuelle Entwicklungen

Oh, die Ironie ist köstlich wie ein vergammelter Käse: während Geschäftsführer Konrad Schwingenstein stolz verkündet, dass "jeder Euro zweimal umgedreht wurde", dreht egoFM jetzt verzweifelt an der Bezahlschraube ihrer Hörerschaft. Bravo! Warum nicht den letzten Tropfen Blut aus dem ausgetrockneten Hörer-Turnip pressen?

Während das Schiff fröhlich untergeht, fragt die Crew ernsthaft die Passagiere, ob sie für Premium-Rettungsboote bezahlen würden. Spoiler-Alarm: Die Rettungsboote haben Löcher, und der Kapitän hat die Seekarte falsch herum gelesen.

Die "Neustrukturierung" des Senders klingt verdächtig nach "Wir haben keine Ahnung, was wir tun, aber es klingt professionell, wenn wir es Neustrukturierung nennen." Vielleicht sollte die erste Strukturreform sein, zu verstehen, was zum Teufel "Indie" überhaupt bedeutet, bevor man es als Marketingslogan missbraucht.

Ein ganz besonderer Dank geht an egoFM für diese meisterhafte Demonstration, wie man gleichzeitig insolvent geht UND seine Hörer fragt, ob sie für das Privileg bezahlen möchten, diesem langsamen, qualvollen Niedergang beizuwohnen. Das ist nicht nur Geschäftsinkompetenz – das ist Kunst!

Ich hab bei der Umfrage mal mitgemacht - aber nur, weil ich die Kopfhörer haben will!
 
Solche anonymen Hörer-Umfragen sind immer gefährlich, bedeuten sie doch nicht selten den Verlust noch weiterer Stammhörerschaft durch verfälschte Ergebnisse weil sich Menschen daran beteiligen, die den Sender sonst gar nicht hören. Was dabei herauskommen kann, zeigt ein Beispiel aus Niedersachsen - das Ergebnis dürfte nicht überraschen:


Wenn man bei EgoFM nun anfängt, EDM oder Hardrock zu spielen, könnte das ganz schnell nach Hinten los gehen.
 
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Der Haken ist bloß, dass diese Menschen den Sender auch einschalten müssen.

Ego FM führt jetzt eine Befragung durch, ob sich die Hörer ein werbefreies Bezahlmodell vorstellen könnten.
Das Problem mit solchen Umfragen ist, dass Menschen dazu neigen, so zu antworten, wie sie gerne gesehen werden wollen. Kaum jemand würde verneinen, wenn er gefragt wird, ob er bereit wäre, mehr für Lebensmittel zu bezahlen, wenn er damit bessere Haltungsbedingungen und fairere Preise für die Erzeuger ermöglicht. Komischerweise verkauft sich das billigste Fleisch aus der niedrigsten Haltungsstufe an der Supermarktkasse trotzdem am besten.

Hier wird es nicht viel anders sein. Schnell sind kostenlose Alternativen entdeckt - oder man weicht aufs Musikstreaming-Abo aus, für das man ja sowieso schon bezahlt.

Leider sehe ich im Gegensatz zu byte FM auch das redaktionelle Angebot nicht, für das jemand zahlen wollen könnte.
 
Danke für den Hinweis! In diesem Fall ziehe ich meinen Vergleich zurück und frage stattdessen: Wie viele Abonnenten hat eigentlich YouTube Premium?
 
Nun, zahlen, dass man einen Sender werbefrei hören kann, wäre nichts für mich. Schließlich höre ich ja nicht nur egoFM. Aber irgendwie passt das in die Zeit, mittlerweile gibt es ja für fast alles ein Abomodell.
 
Nun, zahlen, dass man einen Sender werbefrei hören kann, wäre nichts für mich. Schließlich höre ich ja nicht nur egoFM. Aber irgendwie passt das in die Zeit, mittlerweile gibt es ja für fast alles ein Abomodell.
Offensichtlich sind wie aber in einer Zeit angekommen, wo viele bereit sind, für eon Produkt, dass es auch kostenlos "mit werbung" gibt extra für die "werbefreie" Variante zu zahlen (siehe auch amazonprime mit/ohne werbung)..... hab da einige jüngere bekannte, die da genau anbeißen.... ich vom alten schlag damals noch mit Finger am kassettenaufnahmeknopf hab selbst die klingeltonzeit bei MTV und VIVA erfolgreich durch kostenlose Alternativen überbrückt...
 
Ist aber nicht vergleichbar. EgoFM ist immer noch NUR ein Radioprogramm, während ich bei Youtube bestimmen kann, was ich sehen oder hören will. Zusätzlich kann ich das auch offline nutzen, was bei einem Radioprogramm ja wenig Sinn macht.
Ich bin überrascht bis fassungslos. Wenn jetzt noch jemand kommt und mit erzählt, dass das bisschen Werbung bei einem Nebenbeimedium wie einem Musikradio kaum stört, während nicht überspringbare Spots an allen möglichen und unmöglichen Stellen mitten im Video doch ganz schön nerven können, bin ich endgültig baff. Wenn wir uns dann noch kollektiv erinnern wollen, dass sich das Menschen trotzdem lieber antun als dafür zu zahlen, kommen wir dem Kern des Problems gefährlich nahe.
 
Wenn jetzt noch jemand kommt und mit erzählt, dass das bisschen Werbung bei einem Nebenbeimedium wie einem Musikradio kaum stört, während nicht überspringbare Spots an allen möglichen und unmöglichen Stellen mitten im Video doch ganz schön nerven können, bin ich endgültig baff.
Natürlich stört es und ich kann jeden verstehen, der sich ein Premium Abo holt, ABER trotzdem ist ein Radioprogramm nicht mit einem Streamingdienst vergleichbar. Darum ging es mir, bei Streaming bestimme ich was läuft. Bei einem Radioprogramm werden mir die Titel und Inhalte vorgegeben und daran ändert sich auch nichts, ob jetzt mit oder ohne Werbung. Das viele Leute jetzt für so ein relativ belangloses Radioprogramm wie EgoFM bezahlen nur um das ohne Werbung hören zu können, halte ich für relativ naiv.
 
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Mal eine Verständnisfrage. Geht es hier nur darum, den privatradiotypischen werbeblock von etwa 2 bis 3 Minuten pro halbe- oder meinetwegen auch Viertelstunde nicht hören zu wollen/müssen?
 
Nun, zahlen, dass man einen Sender werbefrei hören kann, wäre nichts für mich.

Die Payradio- Modelle in Deutschland sind bislang alle gescheitert. U.a. gab es da Versuche von der Firma TechniSat aus Daun in der Eifel, eine solche Payradio-Plattform codiert in Conax mit verschiedenen Spatenkanälen, darunter mehrere Hörbuchkanäle, auf Astra zu etablieren. Und ob KlassikRadioSelect ("Klassik Radio und über 100 weitere Sender ganz ohne Werbung") für satte 66 Euro pro Jahr so toll läuft, wage ich zu bezweifeln wenn selbst PayTV in Deutschland über lineare Verbreitungswege nicht aus dem Tritt kommt - die Abozahlen von Sky, HDTV+ und FreenetTV sind doch alles andere als zufriedenstellend. Das einzige was halbwegs läuft ist Streaming wie Dazn oder Magneta.

Es stellt sich hier auch die Frage: Wozu zahlen? Jeder Privatsender bietet eine riesige Streamingwelt völlig gratis an, zwar mit Werbung, aber die hat ja EgoFM im kostenfreien Linear-Programm ebenfalls.

Was hat EgoFM denn so an Webchannels zu bieten? Einen RNB-Stream, einen Jazz-Stream, einen Rap-Stream, einen Soul-Stream und einen Rock-Stream die nicht in die DNA des Muttersenders passen, finde ich da. Dazu immer noch einen für NRW wo man gar nicht mehr sendet. Wirklich aktuell ist die Seite nicht, "Radio für Musikentdecker" ist man schon lange nicht mehr.


Indie Musik und Alternative wird in Deutschland nie erfolgreich sein. Das zeigen Projekte wie 91.7XFM in Hamburg (eingestellt) oder das frühere AbsolutRadio auf DAB (ersetzt durch Relax). Auch die Hörerzahlen von FluxFM (ex MotorFM) sind nicht der Rede wert in einem Millionenmarkt wie Berlin.

Und wer ein weitgehend werbefreies und kostenfreies Indie Radio will, wird hier fündig:


Ansonsten wäre da noch das redaktionell hervorragend gemachte Autorenradio Bytefm:


EgoFM muss also das Rad gar nicht erst neu erfinden.
 
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Nun, zahlen, dass man einen Sender werbefrei hören kann, wäre nichts für mich. Schließlich höre ich ja nicht nur egoFM. Aber irgendwie passt das in die Zeit, mittlerweile gibt es ja für fast alles ein Abomodell.

Ich tue mich mit so etwas auch schwer. Dann kann man sich auch Spotify oder einen ähnlichen Dienst nehmen, und man hat noch viel mehr Auswahl an alternativen Titeln.

Und ganz ehrlich: Ich glaube nicht, dass diese Umfrage zu einem echten nachhaltigen "Ja" führt.
 
Die Payradio- Modelle in Deutschland sind bislang alle gescheitert.
So ist es. Bzw. teils nie über Überlegungen hinaus gekommen.
Was im Regelfall auch gut so ist.

Wobei ich echt dran glaube, dass die junge studentische Zielgruppe gerne bereit ist, neben sonstigen Streaming Diensten oder Freenet auch noch für einen Radiosender, den man per UKW oder DAB+ so empfängt, gerne so was vom BaFöG beitragen zu wollen
 
egoFM hat eben das hier bei Instagram gepostet (Quelle):
Wenn man selbst so in die Öffentlichkeit geht und sagt, dass es egoFM nächsten Monat schon nicht mehr geben kann sieht das, bei aller Sympathie, leider sehr düster aus.

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Ach, die zarten Betteltöne von egoFM hallen durch die sozialen Medien! "Wir mussten Insolvenz anmelden und brauchen jetzt deine Hilfe" – welch ergreifende Symphonie der Verzweiflung! Was für ein überraschendes Finale nach Jahren musikalischer Selbstverstümmelung!

"Schade" ist in etwa so passend wie "leicht feucht" zur Beschreibung des Titanic-Untergangs. Was hier vor unseren Ohren verreckt, ist nicht bloß ein Radiosender – es ist ein lebendes Mahnmal dafür, wie man konsequent jeden musikalischen Kompass verlieren kann, während man verzweifelt behauptet, einen zu besitzen.

Vielleicht sollte man Herrn Wetzel zurückholen und ihm freie Hand lassen, wie seinerzeit in Thüringen. Träumen wird ja noch erlaubt sein.

Während der selbsternannte "Indie-Sender" mich heute morgen mit dem Safri Duo betäubte – jener musikalischen Eintagsfliege, deren Halbwertszeit bereits vor zwei Jahrzehnten abgelaufen ist – bettelt man um Investoren. Was genau sollen diese edlen Retter finanzieren? Das Recht, weiterhin verstaubte Mainstream-Fossilien als frischen "Underground" zu verkaufen?

Möge egoFM in Frieden ruhen – oder besser: möge es endlich erlöst werden von seinem selbstverschuldeten Dasein als untotes Format, das weder den Mut hatte, wahrhaft alternativ zu sein, noch die Ehrlichkeit, sich einzugestehen, dass es längst zum musikalischen Äquivalent eines Fahrstuhlmusik-Compilations verkommen ist.

Die Mail-Adresse "rette@egoFM.de" ist übrigens perfekt gewählt – sie klingt genau so verzweifelt wie ein "Zu Verkaufen"-Schild an einem brennenden Haus.
 
Würde ein weiterer Investor einsteigen, könnte dies die Zukunftsaussichten steigern. „Wir brauchen jemanden, der mit mir zusammen die Sache anpackt“, sagte Geschäftsführer und Hauptgesellschafter Schwingenstein. Aber nur jemanden, der nichts an der musikalischen Ausrichtung des Senders ändern will. Man müsse nicht unbedingt jemanden holen, „das muss nicht sein“, sagte Schwingenstein.
so hieß es noch im Januar:
(hinter Bezahlschranke)
 
Übersetzung für Normalsterbliche: "Ich suche einen finanzkräftigen Mäzen (Euphemismus für...), der sein Geld in mein Wrack pumpt, ohne Mitspracherecht zu erwarten."

Die grenzenlose Hybris manifestiert sich in diesem ultimativen Meisterwerk der Investorenabschreckung: Der neue Geldgeber darf "nichts an der musikalischen Ausrichtung des Senders ändern" – jener glorreichen "Ausrichtung", die den Sender direkt in den finanziellen Abgrund katapultiert hat! Brillant!
 
Ganz ehrlich. Die haben noch Optimismus. Sowas hat nie ein Sender vorher gemacht. Also wenn hier jemand ist: Los, schlagt zu! Gerade progressiv ausgerichte Formate brauchen die Unterstützung aus der Zivilgesellschaft.
 
Gerne, sobald es die auch Möglichkeit gibt da zu spenden, dan werde ich das in Anspruch nehmen.

Es ist im Übrigen mal wieder bezeichnend für dieses Forum, dass hier wieder mal gegen ein Nischenformat gebasht wird.
Dieser hier vorherrschende Konservatismus ist inzwischen unerträglich geworden.
Wenn euch das nicht interessiert, dann lässt das Thema doch einfach sein. Die meisten hier werden ohnehin jicht zur Zielgruppe gehören, also warum fühlt ihr euch angesprochen und meint belehren zu müssen?
Beim Schwarzwaldradio drüben ist es ja fast das Gleiche.

Das wirkt hier so, als würde das alles der großen Mehrheit schaden, wenn es solche Angebote gibt.

egoFM ist immer noch ein sehr wertvolles Programm, das es trotz sämtlicher Reformen geschafft hat, seinen Qualitätsstandard zu erhalten. Diese wertvolle Arbeit darf nicht einfach so verschwinden. Über 15 Jahre haben die sich jetzt gehalten.
 
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