Wie faszinierend zu beobachten, mit welch bemerkenswerter Inbrunst hier mittelmäßiges Radiohandwerk verteidigt wird. Der Tiefpunkt der Argumentation ist erreicht, wenn ein
Kusssmiley als rhetorisches Mittel und der Verweis auf NDR Schlager als vermeintlicher Todesstoß daherkommt.
Lieber
@Ralle_Köln , deine tränenreiche Verteidigung der "Menschen dahinter" ist ein Paradebeispiel intellektueller Kapitulation. FAKTEN: Diese "Menschen" werden für ihre Arbeit bezahlt. Sie produzieren ein Produkt für den öffentlichen Konsum. Sie sind keine Hospizhelfer oder Entwicklungshelfer in Krisengebieten. Sie sind Medienprofis, die für ihre Leistung entlohnt werden. Punkt.
Die absurde Logik, man dürfe vom Endprodukt nicht auf die Produzenten schließen, würde in jeder anderen Branche schallendes Gelächter auslösen. Stellen wir uns vor: "Der Koch mag eine ungenießbare Suppe serviert haben, aber daraus zu schließen, er könne nicht kochen, geht doch zu weit!" Bemerkenswert, wie niedrig die Standards im Rundfunk offenbar gesetzt sind.
Was egoFM angeht: Die öffentlich geäußerte Suche nach Investoren bei gleichzeitigem Festhalten an einem unveränderten Konzept wirft durchaus Fragen auf. Die Moderation bewegt sich mit der Dynamik einer eingeschlafenen Schildkröte durch den Äther – aber wehe, jemand wagt es, diesen Umstand zu benennen!
Eure Argumentationslinie erreicht ihren absurden Höhepunkt mit der impliziten Forderung, jegliche Kritik aus Rücksicht auf die "Menschen dahinter" zu unterlassen. In welcher verqueren Parallelwelt ist das Äußern von Kritik an bezahlten Dienstleistungen plötzlich zum moralischen Vergehen geworden?
Das "Pfui" zurückzuspielen wäre zu einfach. Stattdessen reiche ich euch einen Spiegel – betrachtet eure argumentative Hilflosigkeit, mit der ihr zwar Respekt für Radiomacher fordert, aber gleichzeitig jeden kritischen Hörer zum schweigenden Konsumenten degradieren wollt.
Den Gipfel der Lächerlichkeit erklimmt die Suggestion, man dürfe den Output nicht beurteilen, weil "sicher auch Stinkstiefel im Team" sein könnten. Was für ein intellektueller Offenbarungseid! Nach dieser Logik müssten wir jegliche Kritik an jedem Produkt, jeder Dienstleistung und jeder öffentlichen Äußerung unterlassen – man könnte ja versehentlich einen "Nicht-Stinkstiefel" mit erwischen.