Mich erinnert die Diskussion mit der Hauptdarstellenden an die bekannten Geschichten aus dem Pixi-Universum, und deshalb wollen wir an dieser Stelle eine Parabel einwerfen, mit dem Hinweis, dass Ähnlichkeiten mit lebenden Personen rein zufällig sind:
Conni rettet den Radiosender
Conni sitzt in ihrem Zimmer. Sie ist heute besonders schlau. Das hat sie selbst beschlossen. "Ich werde egoFM retten", verkündet Conni ihrem Kater Mau. Mau verdreht die Augen und geht. Kater können das.
Conni marschiert zu ihrer Mama. "Mama, ich habe erfolgreich mit Investoren für egoFM verhandelt", sagt Conni wichtig. "Mit welchen Investoren denn?", fragt Mama verwundert. "Mit denen, die ich finden werde", erklärt Conni strahlend.
Mama legt den Kopf schief. "Hast du denn schon Investoren gefunden?""Natürlich nicht", schnaubt Conni, "ich suche ja noch. Aber das Suchen IST bereits die Verhandlung!"
Mama reibt sich die Schläfen. Kopfschmerzen kommen oft, wenn Conni logisch wird.
Der kleine Jakob sitzt in seinem Hochstuhl. Er ist erst drei Jahre alt. "Das doch Quatsch, Conni!", sagt Jakob und lässt seinen Löffel fallen.
"Siehst du?!", ruft Conni triumphierend. "Selbst Jakob versteht mich!"
Mama hebt den Löffel auf. "Conni, ich glaube nicht, dass—"
"Jakob weiß", unterbricht Conni, "dass man zum Verhandeln nicht unbedingt jemanden braucht, mit dem man verhandelt. Das ist eine Banalität!"
Jakob schmeißt sein Gläschen um. "Conni redet Blödsinn!", ruft er.
"GENAU!", schreit Conni. "Eine hervorragende Analyse, Jakob!"
Mama setzt sich. "Conni, um mit Investoren zu verhandeln, musst du erst welche—"
"HAST DU ETWA EINEN DOKTOR IN INVESTORENFINDUNG?", kreischt Conni und wirbelt ihre Arme durch die Luft. "Ich habe bereits 17 imaginäre Finanzierungsrunden abgeschlossen heute!"
In diesem Moment klopft es an der Tür. Es ist Herr Schmidt von nebenan. "Entschuldigung für die Störung, aber in eurem Briefkasten liegt ein Brief von einer Bank."
"WIR ERWARTEN KEINEN BANKBRIEF!", ruft Mama.
"DAS BEWEIST ES!", jubelt Conni. "Meine Verhandlungen mit den Investoren über egoFM waren erfolgreich!"
Herr Schmidt blinzelt verwirrt. "Aber... da ist wirklich ein Brief..."
Conni tanzt durchs Zimmer. "Für euch ist es vielleicht ein 'Bankbrief', aber für mich ist es die erste Phase meiner Investorenverhandlung! Ihr versteht einfach nicht, was 'Verhandlung' bedeutet!"
Jakob klatscht in die Hände. "Conni spinnt total!"
"HÖRT IHR?", kreischt Conni so laut, dass Kater Mau sich unter dem Sofa versteckt. "SOGAR JAKOB STIMMT ZU, DASS DIE BEGRIFFLICHKEITEN RELATIV SIND!"
Mama geht mit Herrn Schmidt nach draußen. Es ist tatsächlich ein Brief von der Bank da - eine Werbebroschüre für Sparkonten.
"Siehst du?", sagt Conni zu Jakob. "Die Erwachsenen verstehen nicht, dass ich mit den Investoren bereits telepatisch verhandelt habe."
Jakob beißt in seinen Apfel. "Du bist doof, Conni!"
"GENAU!", jubelt Conni. "Du bist der Einzige, der meine semantische Flexibilität würdigt!"
Als Mama zurückkommt, sitzt Conni mit einem Stift am Tisch und malt wild auf ein Blatt Papier. "Was machst du da?", fragt Mama.
"Ich unterschreibe den Investorenvertrag für egoFM", erklärt Conni. "Sie investieren eine Million Euro und der Sender ist gerettet."
"Conni", seufzt Mama, "so funktioniert die Finanzwelt nicht."
"DOCH!", brüllt Conni so laut, dass Nachbars Katze vom Fensterbrett fällt. "UND WIE SCHÖN, DASS WIR DAS JETZT ENDLICH GEKLÄRT HABEN!"
Am nächsten Morgen kommt Conni enttäuscht zum Frühstück."egoFM hat meine Millionen nicht bekommen", murmelt sie.
"Vielleicht", sagt Mama vorsichtig, "weil du Investoren nur gesucht, aber nicht gefunden und daher nicht wirklich mit ihnen verhandelt hast?"
Conni wirft ihre Müslischüssel an die Wand. "SEMANTISCHE SPITZFINDIGKEITEN! FÜR MICH WAR DAS ALLES BEREITS EINE VERBINDLICHE ZUSAGE!"
Jakob klopft rhythmisch mit seinem Löffel auf den Tisch und kichert. "Conni ist die dümmste Schwester der Welt!"
Selbst Kater Mau scheint zu seufzen, als wollte er sagen: "Noch nicht mal ich jage Mäuse, die es nicht gibt. Und ich jage meinen eigenen Schwanz."
ENDE