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egoFM - aktuelle Entwicklungen

du redest ein Stuss, das ist der Warnsinn.
Du schreibst hier einen dermaßen Stuss. Regensburg die drittgrößte Stadt in Bayern...
Augsburg gibt es nicht oder wie. Oder ist das nur bei "der" egoFM der Fall? Regensburg kommt mit recht großem Abstand dahinter.
Die Spendenaktion von EgoFM war ein perfektes Beispiel dafür. Glaubst du, dass nur die Städter Geld gegeben haben?
Die suspekte Spendenaktion (Privatkonto...) war perfekt für ein Scheitern. Was man ja ab Juli erleben kann.
Da haben Leute aus allen Regionen mitgeholfen.
Und das weißt du woher? Für UKW hat es demnach nicht gereicht.
Der Radio. Der Butter. Der Wurst. Der Bier. Der Dachgeschoss. Der Haus. Der Frau...
 
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Die suspekte Spendenaktion (Privatkonto...) war perfekt für ein Scheitern. Was man ja ab Juli erleben kann.
Das man in Zukunft den Weg in das Digitale gehen möchte, wurde bereits kurz nach Eröffnung des Insolvenzverfahrenz kommuniziert. Das "Scheitern" war dann also schon seit mindestens Januar bekannt. Klassik Radio geht in Bayern am Ende des Jahres auch den Weg den Scheiterns. Wer auf rein auf Digital setzt, ist gescheitert. Perfekt zusammengefasst, oder?
 
Wer auf rein auf Digital setzt, ist gescheitert. Perfekt zusammengefasst, oder?
Ja.
Beispiele in Bayern gab es.
Z. B. ein Programm aus einer mittelgroßen neuntgrößten kreisfreien Stadt am Main.
Oder ein magischer aus der drittgrößten Stadt in Deutschland.
Dann mal schauen, wie (frei nach @Kohlberger91) "der" egoFM rein digital alle UKW-Sener so richtig in der Hörergunst schlägt.
Mit Wegfall "Hemmschuh" (der) UKW dürfte das kein Problem sein. Die (der) Regensburger Studenten (auch aus dem (der) Umland) stürmen garantiert den (der) Saturn wegen DAB+-Radios.
 
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(der) Regensburger Studenten
Findest du das selbst nicht auch etwas kindisch? :rolleyes:

Aus den radioforen.de-Nutzungsbedingungen:
Alle Nutzer verpflichten sich zu gegenseitiger Toleranz und respektvollem Miteinander.
 
Ich stelle dann mal eine Gegenthese zu dem vermeintlichen Scheitern auf. Warum veranstalten eigentlich alle möglichen Radiosender vom Privatfunk bis zum ÖR eine Unmenge diverser seelenloser Webstreamdudler, die 24/7 vor sich hindümpeln? Man scheint damit ja durchaus erfolgreich zu sein, wie immer man in dem Fall "erfolgreich" konkret definieren möge. Zu rechnen scheint es sich aber, sonst würde man es nicht machen. Warum also sollte EgoFM nicht der Schritt ins ausschließlich Digitale gelingen? Ich erinnere nur mal an ByteFM, was ebenfalls über Jahre hinweg ein reines Webradio war. Zugegeben, die finanzieren sich anders, aber auch die haben ihre treue Hörerschaft. Die Zeiten wo UKW das einzig wahre und die heilige Kuh war, ist so langsam aber sicher vorbei. Das muss man halt einfach mal zur Kenntnis nehmen. Die Auslese wird sich perspektivisch ohenhin weiter fortsetzen, weil insbesondere ULW schlicht und ergreifend viel zu teuer geworden ist in der Verbreitung.
 
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Also egoFM steht das Wasser bis zum Hals und die einzige Chance überhaupt zu überleben ist Kosten sparen:
Personal, Miete, Verbreitung...

Personal: da kann man eben auf freie Mitarbeiter und VT setzen, wieviel das bringt kann ich schlecht sagen
Miete: Von heute auf morgen kommt man schlecht aus dem Mietvertrag raus, neues Studio kostet ja auch und der Umzug....
UKW: da kann man, wenn die bmt mitspielt schnell sparen (war ja auch bei RSA ein Grund).

Es war wohl eine nüchterne Kalkulation, was verlieren wir an Hörern und was sparen wir uns...

Die Kosten pro Hörer bei UKW sind eben teurer als bei DAB und inzwischen sitzt das Geld nicht mehr locker.

Ja egoFM verliert Hörer aber ich glaube es war der einzige Weg eine komplette Pleite zu vermeiden und die BLM will ja keine schlechten Schlagzeilen und ist dann zähneknirschend über die bmt denen entgegengekommen.

Das blöde ist eben, die Kosten pro Standort sinken nur unwesentlich und müssen über die anderen Kunden aufgeteilt werden oder die bmt hat einen entsprechenden Puffer...

Ich glaube reine DAB Sender haben ein Problem, das funktioniert im Allgäu nur deswegen weil es da keine Alternative auf UKW gibt, aber in den egoFM Städten ist dies anders.. genug andere Sender und genau das wird denen das Genick brechen in 6-12 Monaten. Da würde ich fast ne Wette eingehen..:-) so leid es mit für die tut.
 
Ich stelle dann mal eine Gegenthese zu dem vermeintlichen Scheitern auf. Warum veranstalten eigentlich alle möglichen Radiosender vom Privatfunk bis zum ÖR eine Unmenge diverser seelenloser Webstreamdudler, die 24/7 vor sich hindümpeln? Man scheint damit ja durchaus erfolgreich zu sein, wie immer man in dem Fall "erfolgreich" konkret definieren möge.
Die Antwort ist schnell gegeben. Das ist für die entsprechenden Stationen in 99 Prozent der Fälle ein zusätzliches Angebot, dass ohne viel Mehraufwand bereitgestellt werden kann (lediglich andere Musik und Verpackung, Autopilot an und Abflug). Wenn es überhaupt Inhalte gibt, so handelt es sich oft um ein Zweit- oder Drittverwertung von Material, das bereits produziert wurde und automatisch gesetzt wird.
Was bleibt, ist doch der Fehler in der Grundannahme! Wenn mein (Haupt)Programm zu WENIGE Leute hören wollen (als dass es sich rechnet), warum sollte es dann MEHR Leute hören, wenn ich die Verbreitungswege eindampfe?
Ich kann bei Geld bei den Verbreitungswegen einsparen, ja (das Minus wird kleiner). Erreiche ich dann aber über DAB und Online nicht absehbar mehr Hörer, werde ich bei Vermarktung (und damit auf der Einnahmenseite) wieder Schiffbruch erleiden. Was aus Prinzip also fehlt, ist der programmliche (inhaltliche) Ansatz, Stichwort „kompletter Relaunch“. Und dann wird es nicht funktionieren, wenn du nicht den Laden eindampfst. Der zweitdickste Brocken sind eben Personalkosten bei Stationen in der Größenordnung.
Ich wünsche schon Mal „viel Vergnüschen…“.

Ich glaube reine DAB Sender haben ein Problem, das funktioniert im Allgäu nur deswegen weil es da keine Alternative auf UKW gibt…
Du weist schon, dass Du gerade das Hauptargument für einen schnelleren Ausstieg aus UKW und zwar landesweit geliefert hast? 😉
 
Was ist deine Argumentation? Musikauswahl schlecht, weil: Songs zu alt - und: isso? Das muss man nicht so ausladend formulieren.


Mein Taschenrechner ist sich sehr sicher, dass kein einziger Hörer unter 50 das schon in den Siebzigern bewusst gehört hat.
Deine mathematische Gewissheit in Ehren, doch erlaube mir, die Sophistik deiner Taschenrechner-Arithmetik zu durchleuchten und die wahre Dimension dieses ästhetischen Desasters zu entfalten. Du operierst mit der naiven Annahme, dass "bewusstes Hören in den Siebzigern" die conditio sine qua non für die Kritik an der Musikauswahl sei - welch reduktionistische Betrachtung! Als hätte Theodor W. Adorno seine Kritik an der Kulturindustrie nur äußern können, nachdem er persönlich Zeuge der ersten Schellackplatten-Produktionen gewesen wäre. Die wahre Crux liegt nicht im kalendarischen Alter der Hörer, sondern in der konzeptionellen Fossilierung des Senders. EgoFM positionierte sich einst als Alternative zur seelenlosen Dudelfunk-Maschinerie und serviert nun exakt jene Songs, die seit Jahrzehnten das Rückgrat jeder beliebigen "Golden Oldies"-Rotation bilden. "Go Your Own Way" läuft nicht nur seit 1976 im Radio, es läuft seit 1976 in jedem Radio, das sich nicht gänzlich der musikalischen Lobotomie verschrieben hat.


Die Tragödie liegt nicht darin, dass Fleetwood Mac 1976 entstanden ist, sondern dass egoFM 2025 nichts Besseres einzufallen scheint als der 47.382. Durchlauf desselben Songs, der bereits in den Achtzigern, Neunzigern, Nullerjahren, Zehnerjahren und Zwanzigerjahren totgespielt wurde. Ein alternativer Jugendsender, der auf die immergleichen Mainstream-Klassiker zurückgreift, ist etwa so alternativ wie ein Döner-Imbiss, der ausschließlich Schnitzel mit Pommes verkauft. Die eigentliche Perversion - und hier wird dein Taschenrechner-Positivismus zur unfreiwilligen Komik - besteht darin, dass diese musikalische Steinzeit-Diät nicht etwa aus kuratorischer Weitsicht oder ästhetischer Überzeugung gewählt wird, sondern aus purer intellektueller Faulheit. Während Spotify-Algorithmen täglich Millionen von Nutzern mit personalisierten Entdeckungen beglücken, während selbst der hinterletzte Provinz-Webradiosender mit 47 Hörern täglich neue Musik kuratiert, beschränkt sich ein vermeintlich professioneller "Alternativsender" auf den kleinsten gemeinsamen Nenner des Supermarkt-Soundtracks.


Eine exemplarische Analyse der egoFM-Rotation der vergangenen Monate offenbart eine erschreckende Konzentration auf exakt jene Titel, die auch bei Bayern 3, SWR3 oder FFH in der Rotation stehen - nur eben mit weniger Professionalität präsentiert. Von alternativer Musikauswahl keine Spur; stattdessen das immergleiche Pantheon der Radiokonsens-Götter: Queen, Beatles, Red Hot Chili Peppers, Nirvana - allesamt in den immergleichen, seit Dekaden totgeduddelten Versionen. Die Demografie-Sophistik deines Einwands übersieht zudem elegant, dass gerade die unter 50-Jährigen diese Musik längst bis zum Erbrechen kennen - nicht aus den Siebzigern, sondern aus den vergangenen vier Jahrzehnten permanenter Rotation in sämtlichen Medien. Ein 25-Jähriger hat "Go Your Own Way" vermutlich häufiger gehört als mancher Zeitgenosse der ursprünglichen Veröffentlichung.


EgoFM scheitert nicht an den "erdrückenden Verbreitungskosten", sondern an der erdrückenden Phantasielosigkeit einer Programmgestaltung, die Alternative verspricht und Supermarkt-Muzak liefert. Wer 2025 noch glaubt, mit der 10.000sten Wiederholung von "Bohemian Rhapsody" Hörer zu begeistern, hat die Zeichen der Zeit nicht nur übersehen, sondern vermutlich nie verstanden. Deine Taschenrechner-Arithmetik mag mathematisch korrekt sein - die Rechnung für diese konzeptionelle Bankrotterklärung wird dennoch das Publikum präsentieren: mit der Fernbedienung in der Hand. Und was die Länge meiner Ausführungen angeht: Die Gedanken sind frei, lieber Mischpult, und ein derart vielschichtiges Desaster verdient eine ebenso vielschichtige Analyse.
 
Aus Prinzip richtig. Aber du vergleichst da Äpfel und Birnen. RSA brauchte für wenige Hörer in der technischen Reichweite viele kleine Sender, da die Topographie des Sendegebietes mit vielen Bergen und Tälern das einfach erforderte (Allgäu eben).
Schon klar. egoFM hat praktisch nur Stadtsender auf UKW, da ist der Kosten-/Nutzenfaktor nochmal ein anderer als bei RSA. Dennoch: die Kosten für den UKW-Sendebetrieb scheinen in Bayern generell etwas zu hoch zu sein und nicht nur egoFM zu schaffen zu machen.

Also lautet das Fazit wieder mal: Die Damen und Herren von EgoFM haben für ihre (technischen) Möglichkeiten einfach eklatant zu wenig Hörer erreicht. Punkt! [....] Aber bei manchem was man hier liest, kann man den Eindruck bekommen, dass einige Mitbewerber im betriebswirtschaftlichen Irrenhaus ne fetzen Party feiern, bis einer feststellt „hoppla, das Geld is alle“.
Das eine schließt ja das andere nicht aus. Natürlich hat man bei egoFM offensichtlich Fehler gemacht und v.a. auch viel Geld verbraten. Dass das irgendwann nicht mehr geht, ist klar, und man hätte das vielleicht etwas früher bemerken können, um noch etwas mehr Handlungsspielraum zu haben.

Dass bestimmte Kosten im Sendebetrieb dennoch m.E. zu hoch sind (oder sagen wir, höher als unter vergleichbaren Bedingungen anderswo), lässt sich wohl nicht leugnen. Insofern ist das halt jetzt ein Schritt, um deutlich Kosten einzusparen, den ich tatsächlich für wohlüberlegt halte. Vor ein paar Jahren hätte ich noch gesagt, "sind die irre, sich den Hauptverbreitungsweg auszuknipsen", aber heute sind DAB+ und Web so weit, dass eine UKW-Abschaltung bei der Hörerzahl vielleicht wirklich nicht mehr so viel ausmacht. Bei Klassik Radio scheint das ja irgendwie auch zu funktionieren.

Warten wir ab, wie das bei egoFM weiter geht. Mein Gefühl sagt mir, dass das nicht mehr lange gut gehen wird.
 
EgoFM scheitert nicht an den "erdrückenden Verbreitungskosten", sondern an der erdrückenden Phantasielosigkeit einer Programmgestaltung, die Alternative verspricht und Supermarkt-Muzak liefert. Wer 2025 noch glaubt, mit der 10.000sten
Also das ist eine total unsinnige Aussage. Das Programm hat nicht überzeugt und die Hörerzahlen sind zu niedrig. Daraus resultieren zu wenig gebuchte Werbespots also zu wenig Einnahmen bei zu hohen Ausgaben.
Der Ausgabeposten, der am schnellsten zu tilgen war sind die UKW Sender - ganz einfach.

Das ist zwar kurzfristig eine Lösung aber wenn das Programm keine Werbekunden anzieht verpufft diese Maßnahme sehr schnell.
Das typische Henne-Ei Problem und wenn egoFM irgendwas wirklich die Pforten schließt ist es auch egal was die Henne und was das Ei war.
 
Lieber Applepie, deine betriebswirtschaftliche Kausalitätskette in Ehren, doch erliegst du hier einem klassischen Zirkelschluss der Radioökonomie-Apologeten. Du konstatierst "Das Programm hat nicht überzeugt" und schlussfolgerst daraus, UKW zu kappen sei die logische Konsequenz - dabei übersehst du die fundamentale Absurdität dieser Logik. Wenn das Programm tatsächlich nicht überzeugt, dann liegt der Kern des Problems doch nicht in der Verbreitungsinfrastruktur, sondern in der inhaltlichen Konzeption. Es ist, als würde ein Koch mit mieser Küche beschließen, das Restaurant zu verkleinern, anstatt endlich ordentlich kochen zu lernen. Deine Henne-Ei-Metapher entlarvt sich als rhetorische Nebelkerze, denn hier ist die Kausalitätskette glasklar: Erst kommt das Programm, dann die Hörer, dann die Werbekunden - nicht umgekehrt. Die UKW-Sender zu kappen, weil das Programm schlecht ist, ist wie Fenster zuzumauern, weil das Haus hässlich ist. Man reduziert die Sichtbarkeit des Problems, löst es aber nicht. Ein überzeugender Sender mit brillanter Programmgestaltung würde sich die Verbreitungskosten problemlos über entsprechende Werbeerlöse refinanzieren - siehe Fritz, siehe FluxFM, siehe unzählige andere Beispiele erfolgreicher Alternativsender. Die wahre Tragödie liegt darin, dass egoFM die symptomatische Behandlung der kausalen vorzieht und damit das Fundament seines eigenen Scheiterns zementiert.
 
Die UKW-Sender zu kappen, weil das Programm schlecht ist, ist wie Fenster zuzumauern, weil das Haus hässlich ist. Man reduziert die Sichtbarkeit des Problems, löst es aber nicht. Ein überzeugender Sender mit brillanter Programmgestaltung würde sich die Verbreitungskosten problemlos über entsprechende Werbeerlöse refinanzieren - siehe Fritz, siehe FluxFM, siehe unzählige andere Beispiele erfolgreicher Alternativsender. Die wahre Tragödie liegt darin, dass egoFM die symptomatische Behandlung der kausalen vorzieht und damit das Fundament seines eigenen Scheiterns zementiert.
Es zählt aktuell das jetzt und hier. Was vor Wochen/Monaten falsch gemacht wurde ist Schnee von gestern und bringt in der aktuellen Betrachtung gar nichts mehr.
Der Geldtopf ist leer und daher befreit man sich von finanziellem Ballast. Ja das Haus wird zugemauert und das Innenleben wird unsichtbar - daher ist das wahrscheinlich der Anfang vom Ende.
Jetzt aber philosophisch irgendwas und irgendwem hinterherzurennen ist verlorene Zeit/Mühe....

Ja man hätte/müsste/sollte wird egoFM nicht mehr retten und irgendwann verschwindet der Sender.
Vielleicht kauft jemand noch den Namen und versucht es als Beiboot zu starten, mehr wird aber nicht übrig bleiben.

Mit den UKW Frequenzen wäre man sichtbar aber noch schneller pleite...
 
Du operierst mit der naiven Annahme, dass "bewusstes Hören in den Siebzigern" die conditio sine qua non für die Kritik an der Musikauswahl sei

Nein. Lies meinen Satz noch einmal.

Die Tragödie liegt nicht darin, dass Fleetwood Mac 1976 entstanden ist

1967.

Eine exemplarische Analyse der egoFM-Rotation der vergangenen Monate

Hast Du schnell die Fundstelle dieser Analyse oder zumindest eine hinreichend ausführliche Darstellung von Methodik und Ergebnissen da?

Wer 2025 noch glaubt, mit der 10.000sten Wiederholung von "Bohemian Rhapsody" Hörer zu begeistern, hat die Zeichen der Zeit nicht nur übersehen, sondern vermutlich nie verstanden.

Naja, wurde mit 'Running Up That Hill' nicht 2022 einer der von dir so geschmähten Titel Nummer 1 der Singlecharts?

Deine Taschenrechner-Arithmetik mag mathematisch korrekt sein

Die ist es sogar. Und das genügt völlig.

und ein derart vielschichtiges Desaster verdient eine ebenso vielschichtige Analyse.

Die vielschichtige Analyse, deren Empirie mangels Dokumentation hier kaum nachprüfbar ist, in zwei Sätzen zusammengefasst: egoFM stütze sich auf altbekannte, totgespielte Mainstream-Klassiker wie "Go Your Own Way". Statt innovativer Musikauswahl und kuratorischem Anspruch liefere der Sender musikalische Konformität im Gewand vermeintlicher Andersartigkeit, was letztlich Ursache der wirtschaftlichen Schieflage sei. Was vergessen?
 
Zuletzt bearbeitet:
Mit den UKW Frequenzen wäre man sichtbar aber noch schneller pleite...
Ohne ist man noch schneller pleite, da die Reichweite (auch nur rechnerisch im Verkauf!) radikal verkleinert wird. Schauen wir uns die ZG von egoFM an: Eher studentisch nahes Publikum. Eher nicht Besitzer eines Neuwagens mit DAB+-Radiogerät und eher noch in der "Lebensgründungsphase" mit Wohnen in WG, Studiwohnheim und das jeweils teuer. Absolut nicht die Zielgruppe für ein zusätzliches Abomodell im Handy.
Bei der Frage wann der Sender nach dem 1. Juli den Geist aufgibt, sollte man ggf. in Wochen und nicht in Monaten rechnen. Oder es bleibt eine moderationsfreie Stimme der Jugend 25 im Internet ohne selbst DAB+, das ja auch kostet, die sich dann ganz schnell verlaufen kann, wie die Beispiele der Nur-DAB+-Vorgänger zeigen.
Und wenn egoFM die Wahl zwischen Abschaltung UKW oder DAB+ hätten, würden sie garantiert nicht UKW nehmen. So doof sind die auch nicht.
 
Und nun offenbarst du die ganze Tragik deines ökonomischen Fatalismus mit einer Philosophie, die Dante für den tiefsten Kreis seiner Hölle reserviert hätte. "Es zählt aktuell das jetzt und hier" - welch grandiose Geschichtsvergessenheit! Als hätte die katastrophale Programmgestaltung der vergangenen Jahre nicht die exakte Grundlage für die heutige Misere geschaffen. Deine Behauptung, was vor Wochen und Monaten geschah sei "Schnee von gestern", ist etwa so, als würde ein Arzt bei einem Herzinfarkt-Patienten sagen: "Die jahrzehntelange Fehlernährung ist jetzt irrelevant, wir schauen nur aufs Hier und Jetzt." Die Kausalitätskette egoFM'scher Inkompetenz lässt sich minutiös nachzeichnen: Erst wurde das Programm systematisch ausgedünnt, beliebte Sendungen eingestellt, aus dem einstigen Radio für Musikentdecker ein Schwingensteincher Grabbeltisch an Best-of-Samplern gemacht - und nun, da die logischen Konsequenzen eintreten, soll plötzlich alles nur noch "jetzt und hier" betrachtet werden? Diese intellektuelle Amnesie ist bemerkenswert.

Deine Metapher vom zugemauerten Haus ist unfreiwillig brillant, denn sie entlarvt die ganze Absurdität der Situation: Man macht das Haus hässlich, wundert sich über mangelnde Besucher, mauert daraufhin die Fenster zu und beklagt sich dann über die Unsichtbarkeit. Dass Markus Kavka, immerhin eine der wenigen verbliebenen Autoritäten der deutschen Radiolandschaft, öffentlich konstatiert "Der Fisch stinkt immer vom Kopf her" und prophezeit, "der Laden wird eher früher als später in der Bedeutungslosigkeit verschwinden", sollte selbst den hartnäckigsten Apologeten zum Nachdenken bringen. Kavkas Diagnose, dass man "die Sendungen abschafft, die mal für den Erfolg des Programms standen", trifft den Kern der Misere: Systematische Selbstdemontage aus betriebswirtschaftlicher Kurzsichtigkeit.

Deine resignative Prognose "irgendwann verschwindet der Sender" mag realistisch sein, aber sie übersieht die fundamentale Absurdität dieses Verschwindens: Es ist kein schicksalhaftes Ereignis, sondern das logische Resultat einer Geschäftsführung, die den Namen "Geschäftsführung" nicht verdient. Man hat methodisch alles zerstört, was egoFM einst auszeichnete, und beklagt nun die Konsequenzen dieser Zerstörung. Es ist, als würde jemand systematisch die Räder seines Autos demontieren und sich dann wundern, warum er nicht mehr fahren kann. Mit UKW-Frequenzen wäre man keineswegs "noch schneller pleite", sondern hätte die Chance gehabt, ein Publikum zu erreichen, das bereit gewesen wäre, für gutes Programm zu bezahlen - vorausgesetzt, man hätte gutes Programm geboten statt der aktuellen Ansammlung von Radiokonsens-Klassikern.
 
Schauen wir uns die ZG von egoFM an: Eher studentisch nahes Publikum. Eher nicht Besitzer eines Neuwagens mit DAB+-Radiogerät und eher noch in der "Lebensgründungsphase" mit Wohnen in WG, Studiwohnheim und das jeweils teuer.
Ich glaube, die Zielgruppe, die du da beschreibst, ist wohl eher die am Reißbrett entworfene Zielgruppe, die egoFM gerne hätte, mit seinem Programm aber überhaupt nicht erreicht. Tatsächlich sind 80 % der egoFM-Hörerschaft über 30 Jahre alt, ein Drittel ist sogar über 50. Umso absurder erscheinen angesichts dieser Altersstruktur die Behauptungen aus der Chefetage, man würde als junger Radiosender bei den Hörererhebungen benachteiligt werden. Man macht schlichtweg kein Programm für ein junges Publikum und hat deswegen auch keine jungen Hörer.

Überraschenderweise sind 80 % der egoFM-Hörer auch PKW-Fahrer, wo wir wohl eher Lastenradbesitzer erwartet hätten.
 
Als PreRoll-Spot beim egoFM-Stream läuft jetzt ein Hinweis auf die bevorstehende Beendigung der Ausstrahlung von egoFM über UKW zum 1.7.2025.

Ich gehe mal davon man wird im laufenden Programm mit diesem Spot und anderem, auch darüber informiert.

Auf der egoFM-Webseite schreibt man nun auch was dazu:
 

Anhänge

egoFM kommt trotz der massiven öffentlichen Aufmerksamkeit – Insolvenz, Spendenaufruf, mediales Mitleid, überregionale Berichterstattung – nur noch auf 18 Tsd/Stunde in der Funkanalyse Bayern. Nächste Woche: Abschaltung sämtlicher UKW-Frequenzen. Das ist leider nicht die „Transformation in die digitale Zukunft“, sondern der schleichende Rückzug aus der Marktbedeutung.
 
Das Diagramm in der FAB zeigt ja auch schonungslos den kontinuierlichen Abstieg in den letzten Jahren.
Das ist also kein akutes Syndrom, sondern hat sich über längere Zeit entwickelt.

War man 2021 noch bei 46.000, so hat man sich innerhalb von fünf Jahren um rund 250% in der Quote verschlechtert.
Die Kombination aus sinkenden Einnahmen und steigenden Kosten, bedingt durch die gesamtwirtschaftliche Situation, führt natürlich zwangsläufig in diese existenzbedrohende Lage, in der sich egoFM nun befindet.
 
"Ganz unser Ding war's nie". Gemeint UKW.
Warum wurde es dann eigentlich gemacht mit UKW und gar in den Namen aufgenommen und dann noch Stuttgart bezogen, wenn es nie das wirkliche Ding war?
Tschüss UKW, tschüss egoFM. Mutmaßung: Da geht bald das Licht aus.

Aber halt! Das Bezahlmodell ohne Werbung wird durch die Decke gehen. Gefühlt ab Herbst 3 Millionen im WHK. Und die haben bezahlt. Genial. Komisch, dass das bei dem tollen DAB+ irgendwie beim "automatischen Suchlauf" "im Wald und am See" nicht "glasklar" oder wenigstens klangmäßig wie UKW "aus dem Blecheimer" kommt.
Aber in ein paar Tagen wird endlich das Ding (UKW), das ja nie angeblich ihr, bzw. das Ding war (richtig, das ist vom SWR) beendet. Bravo.
 
Bereits am Nachmittags am 30.6. wird das Programm von egoFM auf UKW abgeschaltet, schreibt Digitalfernsehen.de. Ab dem Zeitpunkt läuft zwei Wochen lang eine Hinweisschleife.

 
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