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egoFM - aktuelle Entwicklungen

Mich würde ja interessieren, ob dieser ominöse Investor irgendwann noch der Öffentlichkeit vorgestellt werden soll. Eigentlich kann es sich nur um einen weiteren Mäzen wie Schwingenstein handeln, der den Sender eher als Abschreibungsobjekt, Hobby oder Liebhaberprojekt betrachtet. Ich denke, jeder nachhaltig wirtschaftende, gewinnorientierte Investor mit Branchenkenntnissen hätte die Zahlenlage eingehender geprüft (ich sag nur „Relevanz des Senders bei einer jungen Zielgruppe“), angesichts der wirtschaftlichen Notlage unbedingt ein Mitspracherecht einfordern müssen und die Aufgabe der UKW-Frequenzen sowie die Kündigung des Sales-Teams mit allen Mitteln verhindert.
Heute reingehört und naja es liefen 10 Minuten werbung.... was viel zu lange ist....
 
IP (Endkundenstream) oder DAB+ (gibt es Technik für, Umsetzung DAB+ auf IP-TS inkl. des zwangsweise notwendigen Re-Encodings) oder eigener Stream für die Zuführung. Der könnte dann ggf. auch hochwertiger sein. Müsste man versuchen anhand der Charakteristika der Möglichkeiten herauszufinden.
 
Im Zweifel macht man es wie bei Vodafone und packt den Webstream ins Kabel. Damals noch mit zweifelhafter Klangqualität quf UKW und RDS-Codes wie brf1-liv / estream- / mp3_64kb / ps______
Möglichkeiten gibt es genügend.
 
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Irgendwie schon erschreckend, mit welcher Rigorosität der neue „Investor“ zwei ganze Abteilungen dichtmacht.

Fünf Mütter und eine psychisch belastete Person wurden entlassen.

Parallel dazu wurde ein neues Unternehmen gegründet – offenbar mit dem Ziel, nach teils langjähriger Betriebszugehörigkeit keine Lohnfortzahlungen (trotz Freistellung) mehr leisten zu müssen. Von Abfindungen ist keine Rede. Die Insolvenzmasse – so weit überhaupt noch vorhanden – reicht dafür schlicht nicht aus.

Vorsorglich wurden sämtliche Mitarbeitenden gekündigt, mit dem Hinweis, dass diese Kündigungen hinfällig wären, falls es doch weitergehen sollte. Bei einigen wurde die Kündigung tatsächlich wieder zurückgenommen und sie wurden übernommen – andere dagegen nicht.

Obendrauf wurde noch ein „freiwilliger“ Lohnverzicht eingefordert – allerdings mit dem klaren Hinweis: Wenn auch nur eine Person nicht zustimmt, geht es für niemanden weiter, natürlich haben alle auf Gehalt verzichtet damit es weiter geht.
Hat aber denjenigen die jetzt doch rausgeworfen wurden rein Garnichts gebracht außer nochmal weniger in der Lohntüte.

Da fragt man sich warum nicht die Hauptverantwortlichen „Entscheider“ nicht mal die Konsequenzen zu spüren bekommen, aber das läuft wohl in fast jedem Unternehmen so: Die Angestellten dürfen den Mist dann ausbaden!

Eins ist klar: Die Verantwortlichen bei egoFM haben ganz offensichtlich längst die Kontrolle verloren – oder nie verstanden, was verantwortungsvolles Unternehmertum bedeutet.
 
Oh je!

Fünf Mütter und eine psychisch belastete Person wurden entlassen.
"Schöne neue Radiowelt."

Das kontrastiert so richtig krass zu dem Bild, das egoFM in seinem offiziellen Auftritt on air und auf der Webseite erkennen lassen will. Und das wird nicht gut gehen. Vielleicht doch besser "Ende mit Schrecken" als "Schrecken ohne Ende"? Wäre nicht das erste mal im Rundfunk.
 
Damit ist egoFM nun doch schon Geschichte. Gibt es also gar keine Moderation mehr? Die Hoffmann & Kollmann Radioshow ist beispielsweise noch im Sendeplan vorhanden.
 
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Welch ein Schauspiel, meine Damen und Herren, welch eine Tragikomödie des Niedergangs präsentiert sich uns hier in der Gestalt des egoFM-Debakels, diesem exemplarischen Sittenbild einer Zeit, da selbst die letzten Bastionen des alternativen Hörfunks dem Mammon und der Hybris ihrer Protagonisten zum Opfer fallen! Hier stehen wir vor den Trümmern eines Senders, der im Januar 2025 die Insolvenz anmelden musste, nachdem die Werbeeinnahmen um 40 Prozent zurückgegangen waren, und der nun, wie ein Phönix aus der Asche zu steigen gedenkend, aber doch nur als Zombie weiter vegetierend, seine Untaten fortsetzt. Es ist, als hätte Dante seinen Inferno um einen weiteren Kreis erweitert, reserviert für jene Unternehmer, die ihre Angestellten in die Hölle der Arbeitslosigkeit stürzen, während sie selbst im Palast der Selbstgerechtigkeit residieren.

Betrachten wir zunächst die sublime Ironie der Ereignisse: Im Dezember 2024 wird die UKW-Lizenz verlängert, im Januar die Insolvenz angemeldet, im Juni verkündet man, UKW sei "nie unser Ding" gewesen, und am 1. Juli 2025 erfolgte die komplette UKW-Abschaltung. Welch ein Meisterwerk der Unaufrichtigkeit! Es ist, als würde man Shakespeares Hamlet die Worte in den Mund legen: "To be or not to be, that is the question – but first, let me check my PayPal account." Die Chuzpe, mit der hier eine strategische Neuausrichtung als visionäre Entscheidung verkauft wird, würde selbst Machiavelli vor Neid erblassen lassen, hätte er doch nie gedacht, dass man derart dreist das Scheitern als Triumph deklarieren könnte.

Doch das wahre Stück de résistance dieser Farce offenbart sich in den Personalentscheidungen, die der anonyme Rackelhahn so treffend beschreibt. Fünf Mütter und eine psychisch belastete Person – welch eine Auswahl für die Guillotine der Kosteneinsparung! Es ist, als hätte man die Bergpredigt ins Gegenteil verkehrt: "Selig sind die Schwachen, denn sie werden als erste entlassen." Die Perfidie dieser Strategie übertrifft selbst die Sophisterei der antiken Demagogen, die wenigstens noch den Anstand besaßen, ihre Verbrechen gegen die Menschlichkeit hinter blumigen Worten zu verstecken. Hier aber wird mit der Präzision eines Chirurgen und der Empathie eines Buchhalters sortiert: wer bleibt, wer geht, wer noch einen Moment der Hoffnung verdient, bevor auch ihm der Stuhl vor die Tür gesetzt wird.

Besonders köstlich ist die Nummer mit dem "freiwilligen" Lohnverzicht – ein Oxymoron, das selbst Orwell in seiner dunkelsten Stunde nicht zu erfinden gewagt hätte. Die Logik dahinter ist so bestechend wie perfide: Alle müssen verzichten, sonst geht keiner weiter. Es ist die Sozialisierung der Verluste bei gleichzeitiger Privatisierung der Verantwortung, ein Konzept, das in seiner Genialität nur noch von der Tatsache übertroffen wird, dass es funktioniert. Die Angestellten, diese moderne Variante der Galeerensklaven, rudern gemeinsam in den Untergang, während der Kapitän bereits das Rettungsboot bemannt hat.

Und dann, der Gipfel der Tragikomödie, die Gründung eines neuen Unternehmens, um die lästigen Verpflichtungen gegenüber langjährigen Mitarbeitern elegant zu umgehen. Welch eine Eleganz in der Niedertracht! Es ist, als hätte man die Titanic versenkt und gleichzeitig eine neue Reederei gegründet, die zufällig denselben Namen trägt, aber mit den Verpflichtungen der alten nichts zu tun haben möchte. Die Juristen werden jauchzen, die Betroffenen werden weinen, und die Verantwortlichen werden sich in ihren Villen die Hände reiben über so viel betriebswirtschaftliche Raffinesse.

Dabei – und hier bricht das Herz des Chronisten – war egoFM einst ein Leuchtturm in der Wüste der deutschen Hörfunklandschaft. Unter der Ägide von Thomas Wetzel, diesem ehemaligen Chefredakteur von Radio Top 40 und Programmdirektor bei NRJ Sachsen, der 2009 als Programmleiter zu egoFM kam, erblühte dort eine Radiokultur, die ihresgleichen suchte. Hier wurde nicht nur Musik gespielt, hier wurde kuratiert, hier wurde entdeckt, hier wurde geliebt. Es war ein Sender, der die Brücke schlug zwischen den Kontinenten, der australische und neuseeländische Bands ins deutsche Wohnzimmer brachte, lange bevor Spotify und Apple Music die Welt zur Verfügung stellten.

Ach, diese pazifische Verbindung! Kein Flux FM mit seiner berlinerischen Selbstgefälligkeit, kein Fritz mit seiner staatlich subventionierten Sicherheit, kein radioeins mit seiner öffentlich-rechtlichen Arroganz konnten das leisten, was egoFM in seiner Blütezeit vollbrachte: die Entdeckung und Förderung der Musik aus Down Under in einer Qualität und Quantität, die ihresgleichen suchte. Bands wie Empire of the Sun, Tame Impala, Wolfmother, The Temper Trap, Cut Copy aus Australien, aber auch Lorde, The Naked and Famous, Fat Freddy's Drop, Flight of the Conchords aus Neuseeland – sie alle fanden über egoFM ihren Weg in die deutschen Ohren, lange bevor die großen Stationen auf den Zug aufsprangen. Es war eine Zeit, da der Sender noch seinem Namen alle Ehre machte, da das Ego noch für den Mut stand, andere Wege zu gehen, andere Musik zu spielen, andere Geschichten zu erzählen.

Thomas Wetzel, dieser Sisyphus der Radiowelt, rollte jahrelang den Stein des guten Geschmacks den Berg hinauf, kämpfte gegen die Gravitationskraft der Massenkompatibilität, gegen die Anziehungskraft der Einschaltquoten, gegen die Fliehkraft der Werbekunden. Und für eine Zeit, eine wunderbare Zeit, schien es, als könnte dieser Stein oben bleiben, als könnte ein Sender existieren, der nicht nur die Musik spielte, die alle anderen auch spielten, sondern der Musik entdeckte, präsentierte, liebte. Während andere Stationen bei Phil Collins und Genesis stehen blieben, wagte sich egoFM zu Gotye und Kimbra, zu Shihad und The Veils, zu Pnau und Peking Duk. Es war ein kultureller Brückenschlag über den Pazifik, der Deutschland reicher machte um Klänge, die sonst niemals unsere Ohren erreicht hätten.

Doch nun, in dieser Endzeit des Senders, wo die Entscheidungen fallen wie Herbstblätter im Wind, wo Menschen behandelt werden wie Zahlen in einer Bilanz, wo die Verantwortung sich in Luft auflöst wie Äther in der Sonne, nun zeigt sich das wahre Gesicht des modernen Kapitalismus in seiner ganzen Hässlichkeit. Die Angestellten, diese modernen Proletarier, werden zu Bauernopfern in einem Spiel, dessen Regeln sie nicht kennen und dessen Ausgang für sie immer der Verlust bedeutet. Die Mütter, die psychisch Belasteten, die Schwachen und Verletzlichen – sie sind die ersten, die gehen müssen, während die Verursacher der Misere in ihren Chefetagen sitzen und neue Strategien ausbrüten.

Es ist ein Schauspiel, das Brecht zu einer seiner bittersten Parabeln inspiriert hätte, ein Drama, das Tennessee Williams in seinen dunkelsten Momenten nicht düsterer hätte zeichnen können. Hier wird nicht nur ein Sender zerstört, hier wird eine Kultur vernichtet, hier wird eine Idee begraben, hier wird ein Traum zu Grabe getragen. Der Traum von einem Radio, das mehr ist als nur Berieselung, mehr als nur Konsumbegleitung, mehr als nur Werbevehikel – der Traum von einem Medium, das bildet, das inspiriert, das verbindet.

Was bleibt, ist die bittere Erkenntnis, dass in einer Welt der Algorithmen und Streaming-Dienste ein Sender wie egoFM, der die Musik von Ozeanien nach Europa brachte, der neuseeländische Indie-Folk neben australischen Elektro-Pop stellte, der Maori-Rap neben Melbourne-Hip-Hop präsentierte, nicht mehr zu überleben vermag. Die Homogenisierung der Medienwelt hat gesiegt über die Vielfalt, die Berechenbarkeit über die Entdeckung, die Angst vor dem Risiko über die Lust am Unbekannten.

Und so stehen wir nun vor den Trümmern dessen, was einst ein Hoffnungsträger war, ein Leuchtfeuer der Andersartigkeit in einer Welt der Gleichförmigkeit. Der Sender, der von sich behauptete, "Menschen täglich zu unterhalten und zu inspirieren, indem er ihnen als Kurator eine außergewöhnliche Musikauswahl bietet", ist zum Opfer der eigenen Hybris geworden, zum Märtyrer einer Geschäftsführung, die nie verstanden hat, dass Kultur nicht nur eine Ware ist, sondern eine Verantwortung.

Die Radioforen-Nutzer @lg74 und @derRackelhahn haben mit ihrer Analyse den Nagel auf den Kopf getroffen: Es ist tatsächlich eine "schöne neue Radiowelt", die sich da auftut, eine Welt, in der Huxleys dystopische Visionen zur Realität werden, eine Welt, in der die Schwachen geopfert werden für die Profite der Starken, eine Welt, in der das Ende mit Schrecken besser ist als der Schrecken ohne Ende. Es ist das Ende einer Ära, das Ende einer Idee, das Ende einer Hoffnung – und der Beginn einer neuen Zeit, in der die Uniformität über die Vielfalt siegt, die Berechenbarkeit über die Kreativität, die Angst über den Mut.

So mögen die Verantwortlichen in ihren Elfenbeintürmen sitzen und sich über ihre betriebswirtschaftliche Klugheit freuen, während draußen vor der Tür die Scherben dessen liegen, was einst ein großer Traum war. Geschichte wird sie richten, nicht als Visionäre, sondern als Totengräber einer Radiokultur, die Deutschland ärmer gemacht hat durch ihr Verschwinden. Requiescat in pace, egoFM – möge deine Seele in den ewigen Playlists der Erinnerung weiterleben, während deine Leiche von den Geiern der Profitmaximierung ausgeweidet wird.
 
Irgendwie schon erschreckend, mit welcher Rigorosität der neue „Investor“ zwei ganze Abteilungen dichtmacht.

Fünf Mütter und eine psychisch belastete Person wurden entlassen.
Interessant ist ja vor allem, wer geblieben ist. Denn dass hier nach objektiven Kriterien wie Performance, Zukunftsfähigkeit oder irgendeiner strategischen Ausrichtung auf eine „junge Zielgruppe“ entschieden wurde, kann man wohl ausschließen.

Stattdessen wirkt das Ganze wie ein klassischer Fall von Vitamin B, Loyalitätsbonus und altbewährten Seilschaften. Nicht die kompetentesten oder innovativsten Köpfe wurden gehalten – sondern die, die den Entscheidern am nächsten stehen. Inhaltliche Qualifikation? Relevanz fürs neue Modell? Fehlanzeige.

Am Ende bleibt das Bild eines persönlichen Auffanglagers – finanziert von einem Investor, der entweder mit drinsteckt, nicht versteht, worauf er sich eingelassen hat, oder ganz andere Pläne verfolgt, von denen bisher niemand etwas ahnt.
 
Irgendwie schon erschreckend, mit welcher Rigorosität der neue „Investor“ zwei ganze Abteilungen dichtmacht.

Fünf Mütter und eine psychisch belastete Person wurden entlassen.
Ist das jetzt Insiderwissen, Medienbericht oder Hörensagen? Quellen?!

Weil gerade das ("Fünf Mütter und eine psychisch belastete Person wurden entlassen") ist eine Aussage, die erheblichen juristischen Sprengstoff im Zusammenhang mit einer Insolvenz und dem Einstieg eines Investors in sich birgt.
Der Schachzug mit der Gründung einer neuen Gesellschaft dürfte ihn da auch nicht weiter bringen, weil dann spätestens die BLM einschreiten müsste (Übertragung der Lizenz bedarf der Zustimmung des Medienrates). Weiter tritt die "neue Gesellschaft" eine Rechtsnachfolge an, so dass sie entstandene Verpflichtungen gegenüber dem Personal und Ansprüche übernehmen müsste.
 
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Ist das jetzt Insiderwissen, Medienbericht oder Hörensagen? Quellen?!

Weil gerade das ("Fünf Mütter und eine psychisch belastete Person wurden entlassen") ist eine Aussage, die erheblichen juristischen Sprengstoff im Zusammenhang mit einer Insolvenz und dem Einstieg eines Investors in sich birgt.
Das würde ich auch gerne wissen. Ich hätte auch gerne mehr Informationen zum Investor und seinen Plänen. Mit sachlichen Fakten zu den Zuständen unter dem neuen Investor könnte man auch denjenigen Mitgliedern hier im Forum etwas entgegensetzen, die nun aus Selbstgerechtigkeit auf diejenigen Programmmacher eintreten, die jahrelang mit Herzblut ein Programm für die Hörer gemacht haben, wie es kein zweites gibt, und nun dabei sind, das Programm wirtschaftlich durch die Werbekrise zu retten.
 
Es handelt sich von Anfang an ("Radio Blut", "Next Generation" und wie die Arbeitstitel alle hießen) um einen Privatsender mit den ehemaligen UKW-"Stützfrequenzen" von dem unsäglichen Radio Melodie und der Vorgabe der BLM, den bestehenden "Jugendformaten" in den Mehrfrequenzstandorten ("Ego Cities") nicht ans Bein zu pinkeln und "Nischenformat" machen zu müssen. Kein N-JOY, sondern eher on3Radio/Puls (auch eher unter der Wahrnehmungsgrenze).
Soweit ich weiß, muss ein Privatsender seine Einnahmen über Werbung decken und dazu braucht es Hörer oder ein Abobezahlmodell, das komplett an allen möglichen Zielgruppen vorbei geht (der Stützfrequenzvorgänger hat seine letzte Zeit ja auch versucht durch Telefon-Abzockspielchen Geldmelodien in die leeren Kassen zu komponieren).
Beides, also Werbung und Hörer bei egoFM eher Fehlanzeige, bzw. sehr rückläufig. Dann hat man sich auch mit den Expansionen in andere Bundesländer verzettelt.
Der Laden, der im späten Licht der Erkenntnis zu der genialen urplötzlichen Eingebung als geradezu befreiende Erleuchtung gefunden hat, dass "UKW nie unser Ding war" (doofe Frage, warum haben sie sich dann auch Stuttgart mit UKW genommen?) ist am abdampfen. Da ist bald Feierabend, auch wenn es für die Mitarbeitenden gar nichts zu feiern gibt.
 
In den Achtzigern gab es Sprüche wie „Ohne Moos nic los.“

Das gilt dann auch für egoFM. Es teicht nicht, gut zu sein – in der echten Welt muss Geld verdient werden. Doch der Zirkus ist weiter gezogen, weg vom guten, alten Radio (egal ob UKW, DAB+, Streaming oder über Brieftauben geliferte SD-Cards mit Audiodateien).

Also geht egoFM den Weg, der schon von SWF 3, Funkhaus Europa und [hier Name des längst verflossenen Lieblingssenders einsetzen] beschritten wurde: In die zynisch-kaltschnäuzige Beliebigkeit der durchoptimierten Gegenwartskultur. Dass die Mitarbeiter*innen schlecht behandelt werden, gehört zum guten Ton.
 
Vielleicht hätte egoFM als Radio für Musikentdecker (wer erinnert sich noch an den Sommer der Musikentdecker?) mit großartigen Sendungen wie "Ausklang" oder den Compost Black Label Sessions noch eine Chance gehabt. Aber diesem einst so großartigen Sender alle Inhalte, die Persönlichkeit und Ecken und Kanten zu nehmen, war keine gute Idee. Warum sollte man einen solchen Sender dann überhaupt noch einschalten? Eine lahme Indie-Playlist finde ich auch bei Spotify, ohne Werbung. Das ist keine Musik, die alles ändert, sondern Musik, bei der jeder einschläft. Für das alte egoFM würde ich auch nen Zehner im Monat zahlen.
 
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Für das alte egoFM würde ich auch nen Zehner im Monat zahlen.
Ernsthaft? Wenn das gleiche Produkt (noch...) FTA zu haben ist und ohnehin eher weniger Verbraucherinformationen (sprich Werbung) angeboten werden kann.
Ein Bezahlsystem im Radio hat sich hierzulande bisher eher durch Erfolglosigkeit und Scheitern ausgezeichnet.
Zu recht.
Wobei bei Klassik Radio gefühlt schon jeder 2. Bundesbürger ein "Select"-Abo haben dürfte, Tendenz steigend, und den besten Klassikmix werbefrei genießt (wobei, wann kommt dort eigentlich bundesweite Werbung für z. B. Lidl oder Weihenstephan?).
 
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EgoFM hat wohl seinen - neusprech - „USP“, also den Grund, warum man einschalten sollte, irgendwann aufgegeben, aus Kostengründen. Das war eine interessante Musikzusammenstellung und interessantes Wort. Man spart natürlich primär mit Wortverknappung, da das viele Menschen in der Redaktion beschäftigt, und mit Verknappung an der Musikzusammenstellung, da dies auch viele kuratierende Menschen benötigt, die die Zielgruppe gut kennen; kann man als Dienstleistung einkaufen, die weitestgehend trifft, aber nicht wie eine gewachsene „inhouse“-Redaktion mit der entsprechenden Erfahrung.

Entwortung und zumindest Unbeständigkeit in der Playlist treffen jetzt wohl zu, deshalb mag‘s keiner mehr hören.
Die gespielte Musik ist für die Zielgruppe gar nicht falsch, aber lieblos zusammengewürfelt, und gerade musikinteressierte merken das.

Dementsprechend tut es mir sehr leid für die jetzt gegangenen, die da Herzblut reingesteckt haben. Auch wenn ich mit dieser Aussage vermutlich wieder eine sechsundzwanzig Seiten lange, bremische KI-Abhandlung über der Verbindung von Saulus, Paulus, EgoFM, und was eigentlich Klaus Kinski damit zu tun hatte, provoziere.
 
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Ernsthaft? Wenn das gleiche Produkt (noch...) FTA zu haben ist und ohnehin eher weniger Verbraucherinformationen (sprich Werbung) angeboten werden kann.
Ein Bezahlsystem im Radio hat sich hierzulande bisher eher durch Erfolglosigkeit und Scheitern ausgezeichnet.
Zu recht.
Wobei bei Klassik Radio gefühlt schon jeder 2. Bundesbürger ein "Select"-Abo haben dürfte, Tendenz steigend, und den besten Klassikmix werbefrei genießt (wobei, wann kommt dort eigentlich bundesweite Werbung für z. B. Lidl oder Weihenstephan?).

Keine Ahnung. Auf jeden Fall sehr sehr lang und "wie eine Playlist aus einer geradezu babylonisch anmutenden Zeit, als Musikentdecker nicht nur der Welt, sondern dem prallen Universum das Privatradio erklärt haben wie gestählte, geradezu chirurgennmesserscharfe Schwertschneiden, die einen Kaktus in der Wüste in Nevada durchschneiden wie in München-Freimann eine seit 5 Stunden bei Zimmertemperatur stehende Butter der Marke Kerrygold". ;) ;)
Definitiv. Für das alte egoFM würde ich das sofort locker ausgeben.
 
Ist das jetzt Insiderwissen, Medienbericht oder Hörensagen? Quellen?!

Weil gerade das ("Fünf Mütter und eine psychisch belastete Person wurden entlassen") ist eine Aussage, die erheblichen juristischen Sprengstoff im Zusammenhang mit einer Insolvenz und dem Einstieg eines Investors in sich birgt.
Der Schachzug mit der Gründung einer neuen Gesellschaft dürfte ihn da auch nicht weiter bringen, weil dann spätestens die BLM einschreiten müsste (Übertragung der Lizenz bedarf der Zustimmung des Medienrates). Weiter tritt die "neue Gesellschaft" eine Rechtsnachfolge an, so dass sie entstandene Verpflichtungen gegenüber dem Personal und Ansprüche übernehmen müsste.
das ist die neue Gesellschaft: https://www.northdata.de/Medienpiraten GmbH, München/HRB 303576
Schwingenstein ist damit raus. Für die Lizenz werden Sie sich sicherlich neu bewerben müssen - bis dahin kommt im Normalfall eine vorläufige Weiterführungsgenehmigung seitens der BLM.
 
Kann mir mal jemand sagen, warum jemand bereit ist, für ein Abo Geld suszugeben, nur um Werbung zu vermeiden? Ein Kumpel von mir ist 10 Jahre jünger als ich. Ich: amazonprime (jetzt mit werbung). ER würde/bzw zahlt ein paar Euro mehr, um das gleiche werbefrei sehen zu können. Ich höre privatradio, und werbung gehört nicht zuletzt aufgrund deren Einnahmequelle dazu. ER hört nur werbefreie Sachen, am besten Spotify und hat dort ein Abo. Ich hab in den 2000 bei den klingeltonwerbungen ewig nach ner kostenlosen Software gesucht, um mir damals selbst klingeltöne zu basteln (war damals tatsächlich nicht so einfach). ER war...damals noch zu jung für ein Handy...Scherz beiseite.... Warum zahlt jemand für was ähnliches oder das gleiche freiwillig Geld?
 
Ja schwierige Sache. Wenn man bedenkt, dass sich in Deutschland Pay-TV immer schwer getan hat. Jetzt kann es nicht genug Abos geben, die ständig die Preise erhôhen und Features verschlimmbessern. Gegen Werbeunterbrechungen an sich habe ich nix. Ausser, man macht es wie RTL TV oder die privaten Onlineradios (gleich beim Start des Streams). Da bin auch ich raus.

Irgendwann verliert man doch den Überblick, welche Abos man wo hat. Oder gibts da ne App für?
 
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