• Diese Kategorie ist für Diskussionen rund um die Programminhalte der Sender gedacht. Über Frequenzen und Empfang kann sich unter "DX / Radioempfang" ausgetauscht werden.

Eifeler Radiotage gehen wieder on air

Vielen Dank für die netten Worte, aber "Sendeleiter" bewertet meine Funktion doch etwas über.
"Tue gutes und rede darüber!" So würde ich das mal formulieren! Es ist und war schon mit "Ihr Werk", auch wenn Sie wohl der damalige Studio-Restaurator dazu mal "angestiftet" hat. Klasse!!!
Aber Nein, nicht falsch verstehen - Natürlich war es eine "Gruppenarbeit" mit vielen bekannten Menschen, die faktisch für das Radio leben - aber ohne Koordination und Technik wäre sie niemals so umsetzbar gewesen. So haben Sie "gezaubert" und verschiedenste Radioprofis, die wir schon lange nicht mehr im Radio gehört haben, reaktiviert und von dem ehrenamtlichen Projekt überzeugt. Auch für die Technik konnten Sie perfekte Leute finden. Danke im Namen aller begeisterten Hörer dafür.
Technisch so wie programmlich kann ich für das Gehörte nur ein "Sehr Gut" als Schulnote vergeben. Denn das war es. Perfekt inszeniert und penibel durchgeplant und vorbereitet. Ob Musik, Moderation oder die Nachrichten. Das hat mindestens noch mal die gleiche Zeit der Ausstrahlung - wenn nicht sogar noch mehr - verschlungen! Es lief alles schließlich wie ein altes, robustes Radio - ganz ohne Störungen. Und wir wurden als Hörer in eine schöne Radiozeit zurückversetzt. Eine Zeit, in der das Formatradio oder der "Dudelfunk" in Deutschland noch gar nicht erfunden war. Das alles hätte so faktisch auch in den 60er oder 70ern über die Antenne gehen können. Total ehrliches Radio ohne doppelte Böden! Das sollte dem ERT-Team erst einmal jemand so nachmachen. Okay wenn der Stream mal wegen einer schlechten Anbindung hängt - dafür kann keiner etwas. So was ist natürlich total blöd, aber es war am Lautsprecher schlussendlich doch alles okay. Auch die Videoübertragung - oder "Radio zum Sehen" war klasse, wenn es auch einen toten Winkel im Studio gab. Zu gerne hätte ich auch den 2. Plattenspieler und vielleicht den alten Limiter, EQ und Verstärker? hinter dem Mischpult gesehen. Vielleicht kann bei einer Neuauflage ja eine Kamera in die linke Ecke installiert werden? Es war wirklich super den Video-Einblick zu haben. Der hat mich und wahrscheinlich viele andere auch noch mehr an das Programm gefesselt.

@retromeng: Vielen Dank für den Mitschnitt. (Audio denke ich mal - Video wäre purer Luxus..) Lade ihn mir gerade herunter. Top! Damit kann ich alles noch mal mit Muße Stück für Stück nachhören. Gerade der Einsatz der hr-Moderatorin Dagmar Fulle, der ich wirklich stundenlang zuhören könnte, hat mich erfreut. Noch mehr begeistert war ich von den professionellen Nachrichten von hr-Radioprofi Jürgen Kolb. Lange her, als ich die Beiden im schönen Nordhessenland übers UKW-Radio empfangen habe. Aber auch alle andere "Mikrofonarbeiter" und die Techniker - wie der bekannte "Digi-Andy" - waren perfekt.

Was sehr Schade war, dass die Sendung mit herkömmlichen Radiogeräten im Ruhrpott praktisch gar nicht vernünftig zu empfangen war, weil ausgerechnet hier die "tote Zone" der Kurzwelle aus der Eifel lag. Und das trotz beachtlicher Strahlungsleistung von vermutlich 10.000 Watt oder mehr. Hf geht eben leider "seltsame" Wege. Von der DAB-Ausstrahlung konnte man hier auch nicht profitieren, weil diese ja nur in der Eifel empfangbar war.
Um so trauriger ist es ja, dass im nächsten Jahr wohl die Kurzwellen nicht mehr zur Verfügung stehen.
Wäre es nicht möglich von so einem Projekt z.B. mal den WDR zu überzeugen, so dass er es auf seinem "WDR Event" via DAB+ ausstrahlen könnte? Das Studio stammt doch sogar vom WDR und an den Mikros sind ÖR-Profis. Wäre doch wirklich schön, wenn von so einer Aktion auch mal die breite Masse profitieren könnte. Andere Ausstrahlungswege wie NKL-Sender oder offene Kanäle gibt es bei uns in NRW ja leider nicht.
 
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Zu gerne hätte ich auch den 2. Plattenspieler und vielleicht den alten Limiter, EQ und Verstärker? hinter dem Mischpult gesehen. Vielleicht kann bei einer Neuauflage ja eine Kamera in die linke Ecke installiert werden? Es war wirklich super den Video-Einblick zu haben. Der hat mich und wahrscheinlich viele andere auch noch mehr an das Programm gefesselt.
Bei LinkedIn habe ich ein Video geteilt, wo ein Schwenk durch die gesamte Regie zu sehen ist, weiss aber nicht, ob man das ohne Anmeldung zu sehen ist. Hier kann ich es ob der Größenbeschränkung nicht teilen: https://www.linkedin.com/posts/chri...s-radio-aus-activity-7385186253316521984-jixX

EQs gibt es keine, es ist alles nackig. Limiter ist ein EMT266 Transientenlimiter, als 90° Filter für die Stereoquellen (Platte) nutzen wir Lawo 968-Karten. Beides, wie auch die notwendige IT-Technik steht aber separat, hinter den Audio-Gestellen.

Und: Seit wann siezen wir uns hier?
 
Wäre es nicht möglich von so einem Projekt z.B. mal den WDR zu überzeugen, so dass er es auf seinem "WDR Event" via DAB+ ausstrahlen könnte?
Spontanes Bauchgefühl bei mir: nein. Ich bin ganz froh, dass die Eifeler Radiotage so wie sie sind unabhängig sind. Eine ARD-Anstalt als "Trittbrettfahrer" (so empfände ich das) gehört da nicht dazu, auch wenn man dadurch vielleicht bissl Reichweite einbüßt. Die ARD ist aktuell ja dabei, ihrem Hörfunk die Seele komplett auszutreiben, ich empfände auch deshalb eine Verbreitung über einen ARD-Verbreitunsgweg als absolut unpassend für dieses Projekt. Es dürfte auch medienrechtlich schlicht nicht möglich sein.

Da wäre ich schon eher dafür, dass die ERT als "TV-Programm" über Satellit ausgestrahlt würden (was natürlich finanziell illusorisch ist). Aber da wären sie, so der Platz bei einem "neutralen" Provider angemietet wäre, weiterhin komplett unabhängig. Nur dürfte kaum jemand diese Programmperle dort finden, muss ja auch ein Suchlauf dafür gemacht werden. Webstream ist da aus meiner Sicht doch das effizienteste überhaupt.

(Nebenbei: die ARD sagt doch immer, dass alles online sein soll in Zukunft. Die ERT sind abgesehen von der Kurzwelle online-exklusiv, also schon der ARD voraus.)
 
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"Tue gutes und rede darüber!" So würde ich das mal formulieren! Es ist und war schon mit "Ihr Werk", auch wenn Sie wohl der damalige Studio-Restaurator dazu mal "angestiftet" hat. Klasse!!!

Und wir wurden als Hörer in eine schöne Radiozeit zurückversetzt. Eine Zeit, in der das Formatradio oder der "Dudelfunk" in Deutschland noch gar nicht erfunden war. Das alles hätte so faktisch auch in den 60er oder 70ern über die Antenne gehen können. Total ehrliches Radio ohne doppelte Böden! Das sollte dem ERT-Team erst einmal jemand so nachmachen.
Wohl wahr -das klang so als ich noch beim Radio war und bis 19-20 Uhr live moderiert wurde. Ja ich habe auch diese Bänder geschnitten und mich dann aufgeregt wenn der Bleistift zur Markierung nicht mehr im Studio war.

Den Luxus mit viel Inhalt und der Liebe zum Detail ist eben inzwischen verloren gegangen. Damals hatten die Verlage soviel Geld, denen war es egal ob das Radio sich rechnet, es ging darum nix vom Kuchen abzugeben.

Inzwischen ist das Geld knapp, Moderatoren werden ausgebeutet (bezahlt für VT Erstellung nicht mehr für die echten Stunden, einmal-Entlohnung für einen Beitrag der dann mehrfach verwendet wird, KI Tools bei der Programmgestaltung etc..)...

Die Radiobranche in Deutschland hat stark an Qualität verloren was durch durch die unsägliche Arbeit der Berater (ich schaue mal da nach Holland zu Ad Roland und Co.) zum Problem geworden ist.

Echtes handgemachtes Radio gibt es kaum noch... die ÖR versuchen es teilweise oder bei den NKLs gibt es Perlen aber die meisten Hörer konsulieren im Hintergrund das Radio und da lohnt es sich leider nicht Geld reinzustecken.

Die ERT haben gezeigt, was möglich wäre, es müsste eben umgesetzt werden. Immer mehr Wellen verschwinden, der Wettbewerb im Netz hebt leider die Qualität nicht unbedingt an.

Von daher bin ich froh nicht in der Branche geblieben zu sein. Ein Kollege von damals machte ein Volontariat, bekam eine Weile gut Geld und hält sich heute mit freiberuflicher Arbeit über Wasser.
 
Ja, völlig richtig, Applepie. Es ist eine traurige Entwicklung. Aber genau deswegen gibt es ja solche unabhängigen Projekte wie die Eifeler Radiotage.
Und ich bin auch ganz bei lg74. Lasst mir die ARD da draußen. Sie zeigen ja immer wieder, wie sie Radio heutzutage verstehen und alte Werte des Radiomachens zur Abbruchhalde mutieren lassen.

Also bitte, bitte: unabhängig bleiben, niemanden reinreden lassen, der zwar viel von internen Workshops und Berater-Neusprech versteht, aber kaum noch was von kulinarischem, mit Herzblut gemachtem Hörfunk.
 
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Bei LinkedIn habe ich ein Video geteilt, wo ein Schwenk durch die gesamte Regie zu sehen ist,

EQs gibt es keine, es ist alles nackig. Limiter ist ein EMT266 Transientenlimiter

Und: Seit wann siezen wir uns hier?
Danke für den Videolink. Sehr interessant. Ist das Audiosignal echt ohne jeden EQ auf den Sender gegangen? Bin erstaunt, wie gut die Übertragung und der Klang war. Normalerweise hat man ja schon am Mischpult so ein paar Regler, um den Frequenzgang etwas zu verbiegen, was vor allem bei Plattenspielern oft genutzt werden muss um das System klanglich anzupassen, weil einige doch recht viel Bass haben und oder dumpf klingen. (zumindest sind EQ-Regler an "Airmates" und Konsorten zu finden) Aber der Klang ganz ohne EQ war schon wirklich stark. Wie sind denn die Live-Mikrofone eingespielt worden? Auch ganz ohne speziellen Vorverstärker mit Bass bzw. Höhenanhebung? Ich bin erstaunt, dass die MD 421 - für mich eigentlich Nahbesprechungsmikros, die man - bei Handbetrieb - wegen des Knalles der XLR-Anschlüsse auch grundsätzlich mit Kabelschlaufe führen sollte - tatsächlich auch aus so einer Entfernung wie in dem Studio-Set-Up direkt am Schwanenhals des Minipultes so klar und deutlich und sehr empfindlich "spielen". Selbst das Ticken der Studiouhr konnte man vernehmen. Und das, ob wohl es keine "Kondensatoren" sind. Natürlich war der Griff zum Talkback am Mikrofuß von einem Eurer Kollegen, der dadurch wohl stets der Technik signalisieren wollte "Band ab" richtig laut als Klacken zu hören. Sind wohl noch Tuchel-Anschlüsse an den Mikros - oder? Damals gab es ja das XLR noch nicht.
Sorry für das Sie - aber ich bin das halt noch so gewohnt. Wenn ich heute höre, wie frech man im Radio geduzt wird, so wäre das damals undenkbar gewesen.
Ist die LED-Studiouhr eigentlich fester Bestand in dem Studio oder war die nur temporär da? Hat der Bunker ne Uhrenanlage?

Spontanes Bauchgefühl bei mir: nein. Ich bin ganz froh, dass die Eifeler Radiotage so wie sie sind unabhängig sind.
Du hast schon Recht. Aber ich dachte halt nur an eine Möglichkeit, so ein "Event" auch der breiten Masse anzubieten. Echt Schade, dass wir in NRW keine Möglichkeiten eines Pop-Up-DAB+-Kanals haben, den man bei Bedarf anmieten könnte. ERT auf SAT wird bestimmt nicht preiswert sein. Außerdem müssten überall die Receiver erst mal einen Suchlauf machen, wenn die ERT auf Sendung sind. Nein das Programm sollte so wie es ist schon aus einem Radio kommen. :)
Ja ich habe auch diese Bänder geschnitten und mich dann aufgeregt wenn der Bleistift zur Markierung nicht mehr im Studio war. Den Luxus mit viel Inhalt und der Liebe zum Detail ist eben inzwischen verloren gegangen.
Das kenn ich auch noch zu gut. Bei uns wurde stets mit alten Schulgriffeln markiert, weil es oft Bänder mit schwarzem Rücken (aus Kostengründen) waren. Die Agfas mit weißem Rücken wurden natürlich normal "verbleit". Hat aber auch Spaß gemacht, solche Bänder zu schneiden. Es war eine Kunst. Mit dem PC kann das heute eigentlich fast jeder. Tja der "Luxus zum Detail" ist bei den Privatfunkern (und um so trauriger auf bei sehr vielen ÖR-Sendern, die scheinbar nur noch um die Quote dudeln) schon lange verloren gegangen. Aber auch private Lokalsender hatten früher sehr oft viele Radiobeiträge mit Herzblut und sind heute nur noch zu Verduzungs- und Verdummungsmaschinen verkommen, wo es wohl direkt vorgeschrieben ist, in jeder Moderation mindestens einmal den Namen des Senders zu nennen...
 
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Bin erstaunt, wie gut die Übertragung und der Klang war. Normalerweise hat man ja schon am Mischpult so ein paar Regler, um den Frequenzgang etwas zu verbiegen, was vor allem bei Plattenspielern oft genutzt werden muss um das System klanglich anzupassen, weil einige doch recht viel Bass haben und oder dumpf klingen.
Weniger ist eben mehr, wenn man genau hinhört und kein spezifischer „Sound“, möglichst durchsetzungsstark und ideal zum Nebenbeihören erzeugt werden soll.

Und wenn man nicht die hinterletzte Pressung drauf abspielt, brauchen die als System in sich geschlossenen EMT-Plattenspieler keinerlei Klangregelung. Da kommt ein sauber entzerrtes Signal, auf +6 dBu referenziert, raus. Also quasi so, als würde man einen Studio-CD-Player oder eine DAW analog anschließen.
Ich bin erstaunt, dass die MD 421 - für mich eigentlich Nahbesprechungsmikros, die man - bei Handbetrieb - wegen des Knalles der XLR-Anschlüsse auch grundsätzlich mit Kabelschlaufe führen sollte
Lieber nicht, es sei denn, man möchte an Karneval in Dieter-Thomas-Heck-Kostümage schaulaufen.
Die (sehr guten) MD 421 sind leider recht griffempfindlich, da ist die Schlaufe kontraproduktiv.
Man sollte nur keine ausgelullte XLR-Amatur nutzen, die nicht mehr satt sitzt („Gummidichtung“ fehlt) oder bei der das Kabel an der Zugentlastung reibt.
 
Normalerweise hat man ja schon am Mischpult so ein paar Regler, um den Frequenzgang etwas zu verbiegen, was vor allem bei Plattenspielern oft genutzt werden muss um das System klanglich anzupassen, weil einige doch recht viel Bass haben und oder dumpf klingen.
Lieber junger Mensch: "Normalerweise" hatte man zu Zeiten, als von Bändern und Platten gesendet wurde, keinerlei Eingriffsmöglichkeit, das Signal von Plattenspieler und Bandmaschine zu entzerren. Auch hier schon erwähnt. In der Eifel war es nicht anders.
 
Hallole,

bei der SWR 1 Hitparade wurden auch einige Titel von Schallplatte gespielt. - Es sind dort auch noch EMT-Plattenspieler vorhanden, der Moderator laß ein weiteres Etikett vor "Süddeutscher Rundfunk - Hörfunk". - Ich gehe davon aus, das die Teile auch mindestens 40 oder mehr Jahre alt sind, und auch heute noch in einem sonst digitalen Studio (Analoger Eingang vorausgesetzt) eingesetzt werden können....

Grüßle
AFu
 
Aber der Klang ganz ohne EQ war schon wirklich stark. Wie sind denn die Live-Mikrofone eingespielt worden? Auch ganz ohne speziellen Vorverstärker mit Bass bzw. Höhenanhebung? Ich bin erstaunt, dass die MD 421 - für mich eigentlich Nahbesprechungsmikros, die man - bei Handbetrieb - wegen des Knalles der XLR-Anschlüsse auch grundsätzlich mit Kabelschlaufe führen sollte - tatsächlich auch aus so einer Entfernung wie in dem Studio-Set-Up direkt am Schwanenhals des Minipultes so klar und deutlich und sehr empfindlich "spielen". Selbst das Ticken der Studiouhr konnte man vernehmen. Und das, ob wohl es keine "Kondensatoren" sind. Natürlich war der Griff zum Talkback am Mikrofuß von einem Eurer Kollegen, der dadurch wohl stets der Technik signalisieren wollte "Band ab" richtig laut als Klacken zu hören. Sind wohl noch Tuchel-Anschlüsse an den Mikros - oder? Damals gab es ja das XLR noch nicht.
Sorry für das Sie - aber ich bin das halt noch so gewohnt. Wenn ich heute höre, wie frech man im Radio geduzt wird, so wäre das damals undenkbar gewesen.
Ist die LED-Studiouhr eigentlich fester Bestand in dem Studio oder war die nur temporär da? Hat der Bunker ne Uhrenanlage?
Die MD421 (Tuchelversion, mit Schreibtschrift-Sennheiser-Logo, vgl. https://martinmitchellsmicrophones....namic-microphone-sennheiser-md421-circa-1960/) wird lediglich über einen V76 Verstärker angeschlossen (https://www.echoschall.de/outboard/preamps/detail/tab-v76-tube-preamp.html). Dies ist ein Röhrenverstärker, der natürlich etwas den Klang systembedingt durch Oberwellen verfärbt, aber sonst keinerlei (un)-gewolltes EQing übernimmt. Das Klacken kommt von der Weißlicht-Taste, die löst in der Regie eine mechanische Glocke aus und kann - nach Absprache mit dem technisch diensthabenden Personal - dafür genutzt werden, um entweder aus dem laufenden Titel rauszugehen, den nächsten zu starten oder um die Lieferung eines neuen Sendebiers zu bitten.

Die LED Uhr ist temporär dort, normalerweise hängt in der Regie an der Stelle ein Blockschaltbild. Für den Sendebetrieb eher ungeeignet. Und jedes mal schräg in in den Sprecherraum zu schauen ist auch wenig opportun (https://4356abc2.rocketcdn.me/wp-content/uploads/2019/08/senderaum-ausweichsitz-nrw-616x462.jpg)
 
Das Klacken kommt von der Weißlicht-Taste, d
Ist das jene Taste, mit der man normalerweise in die Technik sprechen kann, wie bei einem Funkgerät oder Wechselsprechsystem praktisch als PTT? Eine Klingel in die Technik kenne ich gar nicht. Oder gab es so was nur in den 50er/60er Jahren? Weißlicht war sonst (bei dem Laden wo ich mal war) immer das Telefon. Also wenn ein Ruf reinkam, dann ging ne weiße Lampe im Pult mit dem Symbol eines Telefonhörers an.

Die MD421 (Tuchelversion, mit Schreibtschrift-Sennheiser-Logo,
...sind echt super Mikros. Gab es technische Unterschiede im Klang und Anschluss zwischen Schreibschrift und Druckschriftversion? Einige hatten zudem einen Bass-Drehschalter hinten. Andere nicht. Aber wirklich top und unverwüstbar, wenn sich auch der Sprechkorb schnell schon mal lösen kann. (jedenfalls bei meinem) Werden aber wohl noch heute gebaut.


Das EMT-Plattenspieler ein DIN-Signal rausgeben, wusste ich nicht. Ich dachte da müsste auch ein Vorverstärker angeklemmt werden. Ich habe nur mit Technics-1210-Playern live im Selbstfahrerbetrieb gesendet. Und diese Tupperdreher hatten immer einen separaten Vorverstärker als kleinen 19 Zoll Einschub mit Pegelschrauben über dem Netzteil des Mischpults verbaut.
 
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Ist das jene Taste, mit der man normalerweise in die Technik sprechen kann, wie bei einem Funkgerät oder Wechselsprechsystem praktisch als PTT? Eine Klingel in die Technik kenne ich gar nicht. Oder gab es so was nur in den 50er/60er Jahren? Weißlicht war sonst (bei dem Laden wo ich mal war) immer das Telefon. Also wenn ein Ruf reinkam, dann ging ne weiße Lampe im Pult mit dem Symbol eines Telefonhörers an.
Nein, es gibt 2 Tasten. Eine Kommando-Taste für's Gegensprechen über Mikrofon und die Weiße Taste für den akustischen "Pling"

...sind echt super Mikros. Gab es technische Unterschiede im Klang und Anschluss zwischen Schreibschrift und Druckschriftversion? Einige hatten zudem einen Bass-Drehschalter hinten. Andere nicht. Aber wirklich top und unverwüstbar, wenn sich auch der Sprechkorb schnell schon mal lösen kann. (jedenfalls bei meinem) Werden aber wohl noch heute gebaut.
Die alte Version hat keinen Bass-Drehschalter. Das geht nackig raus. Lustig: Telefunken hat die MD421 mal in Lizenz gebaut, ich hab noch solch ein Mikrofon mit "TELEFUNKEN" Aufschrift vorne.
Das EMT-Plattenspieler ein DIN-Signal rausgeben, wusste ich nicht. Ich dachte da müsste auch ein Vorverstärker angeklemmt werden. Ich habe nur mit Technics-1210-Playern live im Selbstfahrerbetrieb gesendet. Und diese Tupperdreher hatten immer einen separaten Vorverstärker als kleinen 19 Zoll Einschub mit Pegelschrauben über dem Netzteil des Mischpults verbaut.
Die EMT sind schon genial. Statt TSD15 einfach eine TND65 draufschrauben, nichts ändern, nur Abspielgeschwindigkeit auf 78 anpassen und schon kannst Du Schellacks senden. Und der Sound: jo, beispiel Anbei.
 

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Die EMT sind schon genial. Statt TSD15 einfach eine TND65 draufschrauben, nichts ändern, nur Abspielgeschwindigkeit auf 78 anpassen und schon kannst Du Schellacks senden. Und der Sound: jo, beispiel Anbei.
Wow. Das ist ja wirklich ein genialer Sound! Die Vorlage ist echt Schellack (also die Platten, die tatsächlich sofort Schrott sind, wenn sie auf den Boden fallen) - oder handelt es sich, da eine Moderation darin vorkommt, um eine originale Sendeplatte, so wie sie früher oft in Übergröße auf Metallträgern senderintern mitgeschnitten wurden?
Übergrößen (über 30 cm) dürften für so einen Studioplayer doch kein Problem sein - oder? Der 1210 kann nicht mal 78er abspielen, weil er die Speed gar nicht erst anbietet. Spezielles Abtastsystem müsste aber machbar sein, wenn man ne normale Adapter-Shell nimmt.
 
In dem Fall ist das Digitalisat eine Disque Pyral (Metallischer Kern mit Lacküberzug) von "Radio Maroc" aus den 50ern, dort hat Paul Esparre damals die Sendung "Jazz à la Carte" moderiert. Pyral hat Tonträger in Kleinserie produziert. Da konnte man dann auch für Tante Erna ein Geburtstagsständchen auf Rille fräsen lassen.
Meines Wissens ist aber der EMT 927 das einzige Exemplar aus der Produktplatte, der 16" Platten (z.B. von AFN) wiedergeben kann. Bei meinem 938er ist bei 12" Schluss.

Schellack passend zum Thema Radio: Der Song "Kurzwelle" also "Ondes Courtes" von "Camille Sauvage et son orchestre", ungereinigt und direkt aus dem Schrank auf den Teller klingt so:

Anhang anzeigen OndesCourtes.mp3


1761812433584.png
 
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direkt aus dem Schrank auf den Teller klingt so
Erfreulich sauber. Wenn ich Schellack überspiele mit Technik, die deutlich weniger als 1/10 des aktuellen Liebhaberpreises für einen EMT 938 kostet, klingt das z.B. so:

Anhang anzeigen Kurt Henkels - Auf der Sonnenseite.mp3

(Kurt Henkels - Auf der Sonnenseite)

Klar, die Platte wurde von meinem Vater in seiner Teenie-Zeit totgespielt auf dem mit 14 Jahren selbst gebauten Koffergrammophon mit Stahlnadel und "mechanischer" Tonauskopplung


Koffergrammophon - Eigenbau mit Industrieteilen, Erbauer war 14 Jahre alt.jpg

aber da wäre schon spannend, ob die auf dem EMT mit weniger Verzerrungen abspielbar ist oder nicht.

@Hinztriller : hat die TND65 nur eine Spule und liefert identisches Audio auf beiden Kanälen oder hat man doch die mono-Schellack mit Stereo-Knistern?
 
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Danke! Das ist damit ja auch etwas gefährlich für den Sendebetrieb. Das TND-intern auf beide Kanäle zu verbinden ist dann vermutlich an der Fehlanpassung gescheitert, wobei die bei MC-Systemen ja nicht allzu dramatisch ausfallen dürfte. Oder hat die "einseitige" Ausgabe einen bestimmten Nutzen?
 
Ich glaube Schellacks im Livesendebetrieb haben seit 60 Jahren keine Relevanz mehr. Könnte mir vorstellen, dass beim Einsatz solcher Tonträger in Sendungen diese damals erst auf Band umgespielt wurden, alleine wegen der Fragilität. Ist aber rein spekulativ.
 
Ab wann sind eigentlich die Plattenspieler aus den Live-Sendestudios verbannt worden? Der Umbau müsste so Ende der 80er durch die CD vonstatten gegangen sein - oder liege ich da zeitlich falsch? Viele Sachen gab es ja zunächst auch nur auf Vinyl und nicht auf CD. Gibt es heute eigentlich irgendwo noch Sender - außer ERT - , die regelmäßig auf gute, alte Radiotechnik im Live-Betrieb setzen, wo noch mit Carts gejingelt wird und die Musik von CD oder LP und der Beitrag vom Senkel oder Cassettenrecorder kommt?

@lg74 Womit wurde die Platte überspielt? Spezielle Schellack-Nadel? Höre jetzt kaum einen großen Unterschied zum EMT. Mein einziger Player, der Schellack abspielen kann, ist ein alter Dual. Allerdings würde ich das nicht mit dem guten Shure 91er System tun.
 
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Ab wann sind eigentlich die Plattenspieler aus den Live-Sendestudios verbannt worden?
Es gab natürlich keinen allgemeingültigen Stichtag, vielmehr hing dies individuell mit Modernisierungs- und Umbaumaßnahmen in den einzelnen Häusern zusammen. Bei WDR 2 beispielsweise zog man Ende 1999 in die damals neuen, sog. volldigitalen Studios und verzichtete im Sendebetrieb fortan auf Plattenspieler; entsprechende Tonträger mussten im Bedarfsfall vorab und außerhalb der eigentlichen Sendestudios digitalisiert werden. Im Jahr 2008 holte man einen einzelnen EMT in das Selbstfahrerstudio von WDR 2 zurück.
Spezielle Schellack-Nadel?
Davon gehe ich doch sehr stark aus, denn Schellackplatten haben Normalrille, Vinyl hingegen Mikro-/Stereorille.
 
Nun, der EMT 938 ist eine abgespekte Version der 948 / 950.

Jetzt kommt es noch darauf an, ob die Entzerrerkarte mit oder ohne Übertrager (30:1) drin hat, denn nur dass kann man die originalen sehr niederohmigen TSD-15 nutzen.

Durch diese Niederohmigkeit reduziert man die Nadeltongeräusche!

Mein 948 (ohne Übertrager auf der Karte 7.948.038) kann man HiFi-Systeme mit 47k-Ohm nutzen!

Optimal läuft übrigens das Stanton 500, mit dem man den Plattenteller rückwärts bis zum Modulationsbeginn fahren kann, ohne das der Nadelträger (15,-Britische Pfund) Suizid begeht.

Und die Stanton 500 sowie Stanton 680 verdunsten kaum aus den Sendestudios wie die EMT TSD-Systeme, welche danach komischerweise in Auktionen wieder auftauchen.....

7 950 038.JPG
EMT 7.948.038 Entzerrerkarte mit Übertragern, baugleich mit EMT 950.
 
Anhang anzeigen 31599
EMT 7.948.038 Entzerrerkarte mit Übertragern, baugleich mit EMT 950.
Wow Die Platine sieht verdammt nach Manufakturfertigung bzw. Handarbeit aus. Bestimmt nicht preiswert.
Ist wegen der 2 Übertrager wohl eine Stereokarte. Sieht aus wie ein 19-Zoll-Einschub.
Was wurde durch die Trimmer eingestellt? Pegel und Höhen bzw. Bässe / Entzerrung?

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Off Topic, aber sehenswert wie ich finde.
Hier ein interessantes Netz-Fundstück, das mir heute durch ein soziales Netzwerk präsentiert wurde.
Hat zwar nix direkt mit den ERT zu tun - aber die Art, wie dort bei RTL einst Radio gemacht wurde, erinnert mich teilweise auch an die Bunker Sendungen. Glaub da im Studio stehen bzw. standen auch 2 EMT-Player.
 
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Könnte mir vorstellen, dass beim Einsatz solcher Tonträger in Sendungen diese damals erst auf Band umgespielt wurden, alleine wegen der Fragilität.
Stimmt! Fragil und schwer sind die Platten, das hatte ich glatt verdrängt. Dabei müsste ich es wissen, seitdem ich einen Aktenkoffer voll Schellacks von meinem Berliner Nachbarn per Bahn in mein Elternhaus verfrachtet habe zwecks Digitalisierung. Da wird der Arm länger, also der eigene Arm, nicht der Tonarm.

Mir liegt eine teilweise Aufnahme der "Schellack-Souvenirs" von Bayern 3 vor, 30.9.1984. Vermutlich hat das mein Vater mitgeschnitten, was andererseits komisch ist, da seine Radio-Zeit damals wegen dieser neumodischen "Hottentottenmusik" (Vater liebte Swing, nicht allzu experimentellen Jazz und Bigband, aber eben keine Rockmusik und keine Popmusik) eigentlich schon vorbei war und er fast nur noch Nachrichten auf DLF und Radio DDR im Wechsel hörte. Nun ist die Aufnahme nicht die beste, der DDR-Recorder hat harte AGC, das ORWO-Band ist auch dolle gewesen, aber wie Schellackplatte klingt das kaum bis gar nicht. An manchen Stellen wage ich, leichtes Knistern zu hören, aber insgesamt ist mir das zu wenig für Schellack und ich würde auf Tonband tippen - und zwar von Anfang an, nicht später von Schellack überspielt.

Anhang anzeigen Schellack-Souvenirs - Bayern 3 - 30-09-1984 - 1.mp3


Anhang anzeigen Schellack-Souvenirs - Bayern 3 - 30-09-1984 - 2.mp3
(ob das Fade-in des Glenn-Miller-Medleys wirklich so gesendet wurde, entzieht sich meiner Kenntnis)

Womit wurde die Platte überspielt? Spezielle Schellack-Nadel?
Das ist ein simpler "Brett-Spieler", also ein MDF-Brett mit paar Einfräsungen für Motor und Tellerlager, drunter ein primitiver Phono-Pre und ein "Speedbox" genannter Frequenzgenerator, der für den Synchronmotor (leider nur eine) Wechselspannung bereitstellt, wahlweise für 33 1/3 oder für 45 UpM. Eigentlich wären 2 Sinusspannungen nötig, um 90° phasenversetzt (also eine Sinus- und die dazugehörige Cosinus-Schwingung), um den Synchronmotor ohne kapazitive Hilfsphase wirklich ruckelarm betreiben zu können. Will man bei diesem Gerät 78 UpM haben, muss man den Teller vom Subteller abnehmen und den Riemen von Hand auf die größere Stufe legen und dann 45 am Frequenzgenerator auswählen. Von "Laufruhe" ist da überhaupt keine Rede mehr, das ist allerprimitivst und erinnert eher an "Schleudergang 1200 UpM". Aber für bissl Spaß mit den Schellacks hats gereicht.

Da steht er: ein Pro-Ject Debut Phono SB, eigentlich aus tschechischer Fertigung:

stereoanlage.jpg

Digitalisiert habe ich mit einem handheld-PCM-Recorder Olympus LS-11 via dessen Line-In. Reicht dafür vollkommen aus.

Am Plattenspieler ist ein einfaches Ortofon OM 5E montiert. Die Wechselnadel N78 hatte ich damals 2008 gleich dazu geordert. Damit ist das auch nur ein einfaches Umstecken (und Erhöhen der Auflagekraft, Ortofon empfiehlt 20 mN statt der 17,5 mN beim 5E für die Stereorille, ich halte das schon für etwas gewagt, so wie das ganze in Rotation und auf "eiernde" Bahn kommt).

Eigentlich sind bei Schellacks die Entzerrungen auch andere als RIAA, ein älterer EMT hat dafür sehr variable Einstellmöglichkeiten. Hier zu sehen am EMT 930 im Rundbau des hr (stand im Hörspielstudio)

hr_emt930-jpg.11891


Da kann man sich austoben:

hr_emt930_eq-jpg.11892



Höre jetzt kaum einen großen Unterschied zum EMT.
Meine Platte zischt schon ganz übel. Ist aber auch massiv abgerödelt worden mit den Stahlnadeln. Ob man da mit einer TND65 noch mehr rausholen kann, wäre halt spannend.

Allerdings würde ich das nicht mit dem guten Shure 91er System tun.
Es gibt einige Tonabnehmer(familien) mit Wechselnadel für Schellack. Wenn man ein passendes Basis-System hat, kann man leicht wechseln. Offenbar gibt es auch was für das M91 von Shure:


Wie oft man wechseln kann, bis man den Body zerstört hat... keine Ahnung.

Man hat halt bloß massiv stereo-breites Knistern und Rauschen und muss auf Mono runtermischen oder wenn möglich am Verstärker umschalten.


Zurück zu den ERT: im Videostream ist des öfteren mal zu sehen, dass der in den Kameraperspektiven sichtbare EMT als Ablage für alles mögliche dient. Schreibblock, Laptop mit Mupro inkl. RME Babyface - also auf den Plattenteller. Das ist alles so robust, dass dabei wirklich nichts passieren kann? Ich hätte da angesichts des Wertes der "Unterlage" so dermaßen Bauchschmerzen, habe aber halt auch noch nie mit einem EMT gearbeitet.

EMT 938 mit Laptop, RME Babyface + Mupro.jpg

Ich hätte da schon Schiss, dass ich was verrutsche und mir die Nadel kille.
 
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