• Diese Kategorie ist für Diskussionen rund um die Programminhalte der Sender gedacht. Über Frequenzen und Empfang kann sich unter "DX / Radioempfang" ausgetauscht werden.

Eifeler Radiotage

Gottogott... mit dem ganzen 'historischen' Zeug habe ich noch gearbeitet. Also dem in der Eifel, nicht dem neuzeitlichen Kram oben drüber.

Ralf
 
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@Neper Deinen Forumsnamen wirst Du ja auch aus Gründen so ausgewählt haben ;)

Zu den Eifeler Radiotagen - gefällt mir richtig gut, ich hab nur aus Neugier stichprobenweise in den Stream gehört, und bin unerwartet lange drangeblieben gerade bei Gesprächsgästen (@DigiAndi ;) ) und Telefonaten, dem mit Andreas Stopp vom DLF zum Bleistift.
Meinenthalben können wir auch die letzten 60 Jahre "Sounddesign" und Klangprocessing mal in den Altgerätecontainer werfen, und senden ab sofort wieder mit nackten, V76-vorverstärkten MD421.
Das klingt richtig gut was da aus dem Bunker kam!
 
Im Funkhaus hat es zu meiner Zeit auch schon keine Neper mehr gegeben, aber in dem Vehikel, mit dem die Jungs von der Bundespost die Ü-Leitung übergeben haben, war der Pegelmesser tatsächlich noch in Neper geeicht.
 
Meinenthalben können wir auch die letzten 60 Jahre "Sounddesign" und Klangprocessing mal in den Altgerätecontainer werfen, und senden ab sofort wieder mit nackten, V76-vorverstärkten MD421.
Das klingt richtig gut was da aus dem Bunker kam!

Ganz herzlichen Dank! Was uns alles passiert ist während der Vorbereitung und der Sendung - da könnte man auch schon nen Artikel zu schreiben. Denn wenn die Geräte aus der 220V Ära stammen und dein Umformer sich in Kohlestaub zerbröselt hast, Du auf Netzspannung gehen muss, und da oben 240V-248V ankommen hat das schon Seiteneffekte... Entstörkondensator im Nogoton Ballempfänger hochgegangen, Feinsicherung in der Telefunken M5 gerissen, die die Andruckrolle ans Band pappen soll und mitten im Titel dann auf einmal abfiel und die Musik mit Vollgas weiterlief....

Aus Gründen der #Transparenz: das Signal lief nicht ganz nackig auf den UKW Sender (im Bild hinten links). Ein recht dezent eingestellter Optimod 8182 TV (die TV Variante den 8101B) samt SPL Vitalizer besaftete das UKW Programm sowie den Audio- und Videostream, ein Optimod 9000A die Kurzwelle 6030 kHz.
Am Senderstandort wurde auch der Ü-Wagen zugeschaltet (via LTE IP Codec)
Leider konnten wir auch nicht zum Senderstandort wie geplant analog zuführen, die Reportagestrecke war zu verrauscht und die früher bestandenen Modleitungen zwischen dem Bunker in Urft und dem Senderstandort in Krekel sind in irgendeinem Telekom Schaltkasten aufgetrennt. R15K wäre schon sexy, aber keine Idee, wie man die TALs wieder untereinander verbinden lassen kann...

1562664818158.png
 
Nein, der UKW Sender müsste am Rimberg beim HR gestanden haben, soweit sich das noch aus der Historie ermitteln lässt - aber eigentlich muss er vorher wo anders gewesen sein, denn der Sender ist aus 1955 und Rimberg wurde erst 1966 gebaut...
 
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gerade bei Gesprächsgästen (@DigiAndi ;) )
Wer nicht durch die viele Gigabyte großen Videos suchen mag: https://we.tl/t-mPrWXVEit7

Den "weiten Abstand" zum Mikrofon könnte man ja auch heute noch haben - mit der passenden Raum-Ertüchtigung. Im modernen Hörfunk-Aquarium natürlich nicht...

Der Gesprächsgast wechselt dann halt selbst rüber zur Technik. Well done! :)
 
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Die Fernschreiber sind immer mal wieder modernisiert worden (bis in die 1980er), das Studio ist noch Original 1964.
 
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Reaktionen: U87
Den "weiten Abstand" zum Mikrofon könnte man ja auch heute noch haben - mit der passenden Raum-Ertüchtigung. Im modernen Hörfunk-Aquarium natürlich nicht...
Zum Glück kann ich das auch heute noch haben - beim Fernsehen. Die Tonnachbearbeitung hat einen akustisch hochwertigen Sprecherraum (mein Avatarbild ist dort aufgenommen), das U87 (weder i noch Ai) mit der niedrigen 20.000er Seriennummer auf Charakteristik "8" aus ~30cm besprochen klingt dort ganz einwandfrei.

Danke @Hinztriller für die Hintergrundinformation, sehr interessant!
Den Optimod hätte ich im Signalweg echt nicht vermutet, klingt eindeutig nicht danach. Das hätte wohl ein U73 oder einer seiner Verwandten nicht großartig anders gemacht.
Das DHD-Pult war dann für die Summierung von Bunker- und Ü-Wagensignal (und eine N-1) zuständig?
Bei den Schalten war nämlich keine Modulation auf dem Lichtzeiger des Bunkerpults zu sehen, das ließ mich stutzen.
Was für ein Ü-Wagen kam denn da zum Einsatz?
Und wie habt ihr die Modulation aus dem Bunker zum Sender bekommen? Mein nichtentzündetes Auge sieht oberhalb des Vitalizers ein Prontonet- und ein Mayah(?) Codec, und hat da eine Vermutung.
Das mit der analogen Modleitung ist natürlich sehr schade.
 
Als Üwagen kam der Sprinter von https://mindandvision.tv/ zum Einsatz. Ebenfalls wurde der Videostream von ihnen gemacht. Üwagen, Nachtautomation und News wurden am Senderstandort zugemischt, die Fader konnten aus dem Bunker zu- und weggeschaltet werden. Der üwagen kam per Codec via LTE rein, die OSL aus Urft via c11 Codec via ADSL. Geplant war die Anbindung via Reportage Funk 77.65 MHz, allerdings war die Feldstärke unzureichend.
 
auf Charakteristik "8" aus ~30cm besprochen klingt dort ganz einwandfrei.
Ach herrje. Ich habe vor einem Dreivierteljahr ein Zeitzeugengespräch aufgenommen (und bis heute nicht geschnitten, weil mir andere Sachen im Nacken sitzen...) und war da auch am Überlegen: Gefell UM70 auf "8" und Gesprächspartnerin und ich gegenüber am Tisch? Also die Variante "RIAS-Gastmikrofone". Nee, besser nicht - hinter der Gesprächspartnerin wäre oberhalb des Sofas die kahle Wohnzimmerwand gewesen und hinter mir in 1,5 m Abstand die raumhohe Schrankwand. Bei der hätte ich immerhin noch alle Türen wild in unterschiedlichen Winkeln öffnen können.

Es wurde dann doch die Niere am UM70 und halt nur für die Dame. Ich griff mir ein spottbilliges Kleinmembran-Kondensatormikrofon und nahm das ganze kanalgetrennt auf. Hat noch nen Riesenvorteil: wenn ich nichts zu sagen hatte, kann ich mein Mikrofon komplett aus dem späteren Monomix rausnehmen und habe weniger Raum, weniger Atmen von mir etc.

Bei den Schalten war nämlich keine Modulation auf dem Lichtzeiger des Bunkerpults zu sehen, das ließ mich stutzen.
Hehe, mich auch. ;)

Ich hatte dann beim Ü-Wagen im Rückweg knallhart UKW-Rückempfang im Bunker erwartet, wozu sollten sonst die Radios hinten im Gestell leuchten?
 
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Der Video-Ton auch... krass. Da haben wir ja im Video echtes Radiofeeling gehabt - in vorzüglicher Qualität.

Wie habt ihr das Latenzthema beim Abhören in den Griff bekommen? Der Ü-Wagen ging ja in "Echtzeit" auf den Sender und damit war der Rückempfang des Ü-Wagens auch "Echtzeit". Aber was ihr aus dem Bunker auf den Sender gegeben habt via c11, das hatte doch Latenz. Und das hattet ihr unvermeidlich im Abhörsignal drin während der Ü-Wagen-Schalte. Das ging? Wieviel ms waren das auf der ADSL-Leitung?
 
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Wie habt ihr das Latenzthema beim Abhören in den Griff bekommen? Der Ü-Wagen ging ja in "Echtzeit" auf den Sender und damit war der Rückempfang des Ü-Wagens auch "Echtzeit". Aber was ihr aus dem Bunker auf den Sender gegeben habt via c11, das hatte doch Latenz. Und das hattet ihr unvermeidlich im Abhörsignal drin während der Ü-Wagen-Schalte. Das ging? Wieviel ms waren das auf der ADSL-Leitung?
250ms Delay. Wenn es eine Schalte zum üwagen war mit Rückfragen aus dem Studio dann paralleler Ton via Telefonhybrid, ansonsten hat die Regie UKW abgehört und auf Stichwort vom Reporter den Mikroregler aufgezogen um die Abmod für den Moderator zu signalisieren. Moderator hatte Ausgang Wanne auf dem Ohr, optional Tuner. By the way : Wenn noch wer nen v76 übrig hat...
 
Also 'ne Viertelsekunde ist ja noch erträglich - wenn man es weiss, kann man als Sendungsfahrer entsprechend zackich fahren. Da haben wir im Radioalltag oft schlimmeres, und bei einer Fernsehschalte per SNG oder LiveU landet man im Bereich von mehreren Sekunden.
Welchen Codec habt ihr für das Sendesignal per C11 benutzt?

V76 ist leider aus bei mir, ich hab nur einen U273b in Sitralgröße - für Mono reicht's ;)
 
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Üwagen to Senderstandort beides Prontonet im Proprietary v4 Protokoll. Bunker to Senderstandort: Quantum ST auf C11 über SIP Server. Beides 128kBit/s AAC LC Mono.

Den v76 Suche ich für mein sowjetisches Bänchenmikro Oktava ML-16. Da reichen die 50dB Gain vom DHD nicht.
 
Da ginge ja auch ein V77, oder sind die überhaupt nicht mehr zu kriegen? Ich hatte früher (tm) zwei V77 mit W77 und fand die sehr gut.

Ralf
 
Ich hatte 70 dB im Hinterkopf. Alles so lange her...

Aber gut, das dürfte für ein Bändchen etwas knapp werden.
 
Um mich nochmal einzuklinken...

Schalte per 128kbps AAC-LC Mono, vermutlich 48 kHz... da sollte man eigentlich keine schmirgelnden Artefakte in den Höhen hören. Nahezu jedes Ausladsstudio der ARD fährt Korrespondentengespräche so - oder in der Variante AAC-LD bei identischen Parametern, die geringfügig „schlampiger“ codiert, aber eine noch geringere Latenz hat.

Erfahrungswerte (stets bei 48 kHz Abtastrate) sind:
- bei 192 kbps (Mono) ist Mpeg4-AAC in seiner qualitativen Sättigung, mehr Datenrate bringt keinen wahrnehmbaren Qualitätsgewinn
- AAC-LD ist ab 128 kbps Mono akzeptabel, darunter nicht (keine SBR, aber deutliche Artefakte)
- AAC-LC ist bei 128 Mono für Sprache „sauber“, ab 96 kbps akzeptabel, bei 64 kbps noch brauchbar mit Abstrichen (hörbare Artefakte)
- auf AAC-HE (also mit SBR) würde ich nur zurückgreifen, wenn es gar nicht anders geht. Beispiele wären einerseits der MDR, der gerne mal auf diesen Algorithmus besteht - und dann behauptet, es wäre „ARD-Standard“; wenn nur ein „schmaler Kanal“ zur Verfügung steht und man oberhalb 48 kbps gar nicht rauskommt. Dann würde ich das mit 32 oder 24 kHz in 48 kbps AAC-HE rüberprügeln, immer noch besser als Telefon.

Für Stereo-Übertragungen, Ziel UKW-Ausstrahlung empfand ich immer apt-X in 256 kbps bei 32 kHz angenehmer als alle AAC-Varianten, dass macht dann 15 kHz Audiobandbreite. Bei 320 kbps auch 20 kHz Audio.
Ist man im CN unterwegs haben wir‘s übrigens auch mal gerne, wenn die richtigen Freaks an den richtigen Stellen sitzen, zwischen Ausland und Mutterhaus einfach in PCM gemacht - die ARD betreibt dorthin ja häufig auch dedizierte Glasfaserverbindungen. Geht gegenüber dem VBR codierten Bild 1080i/50 und dem restlichen getunnelten Netzwerktraffic im „Grundrauschen“ unter.

Um mal den Schwenk aufs oben erwähnte Fernsehen zu machen, da ja die „LiveU“ erwähnt wurde: Latenzen von 1,2 bis 1,4 Sekunden sind da für Liveübertragungen üblich, wir reden ja auch von 1080i-Bild, also HD, das in üblicherweise 8000-9000 kbps gepresst wird, H.264 oder H.265 encodiert.
Da freut man sich beim Ton über das bisschen Bandbreite, mit dem man schon auskommen kann.
Rückton geht bei so „Fernsehschalten“ übrigens üblicherweise über die gute alte Kombi ANG im Studio —> GSM-Telefon —> Kopfhörerverstärker —> Ohrhörer :)
Das gibt es - samt Akkuspeisung alles in schönen, professionellen Geräten... notfalls kann man aber auch so ein gutes, altes Nokia aus den 90ern und einen externen Kopfhörerverstärker nehmen, den man dann an den Headset-Abschluss des Telefons asymmetrisch anschließt und den Mikrofonpin freilässt. Hat den Vorteil, dass die Mobiltelefone von damals noch knapp ne Woche mit einer Akkuladung gehalten haben.

Irgendwelche Codecs fernab von G711 für den Rückton zu verwenden ist wenig sinnvoll, es sei denn, man hat sowieso eine Videorückleitung mit entsprechend vielen eingebetteten Tonspuren, dann kann man auch eine davon nutzen. Es geht ja schlicht darum Sprache verständlich auf einem möglichst „unsichtbaren“ Ohrhörer mit dadurch meist bescheidenem Wirkungsgrad (und gerne viel „dämpfendem Schmalz“ drin) zu übertragen. Dafür reichen knapp 8 kHz Audiobandbreite und man muss sich nicht freiwillig weitere Fehlerquellen aufhalsen...
 
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