Eigenes kleines Radiostudio

AW: Eigenes kleines Radiostudio

Von den Großen lernen.
Produktionsstudios für Musikaufnahmen, keine Radiostudios, deshalb auch eine andere Liga. Da kann man sich was abgucken und von lernen. Sowas kostet natürlich einen Haufen Geld (den kaum jemand tatsächlich haben dürfte), aber man sieht hier deutlich, daß es überhaupt keinen Sinn macht, seine Kohlen für t.Bone-Mikros, Behringer-Pültchen und anderen Schrott aus dem Fenster zu werfen, strebt man etwas Anständiges an.
Ordentliche Sachen kosten ordentliches Geld. Schade, wenn man es über die Jahre hinweg für Müll verschwendet hat anstatt es zu sparen.

Davon ab, kann man sich bei den ein oder andern Beispielen auch was abgucken.
Von den Großen lernen ;)
 
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Genau das läßt sich in diesem Forum seit Jahren beobachten. Hauptsache, irgendwas haben wollen, aber nicht ansatzweise Plan davon.

Was hier in diesem Faden teilweise für Bilder kursieren, finde ich offen gestanden erschreckend. Was so alles als "Studio" bezeichnet wird, das ist echt ein Witz. Mit einem Studio haben diese Gebilde ungefähr so viel zu tun wie ein Veganer mit einem Metzger. Das meiste, was man hier zu sehen bekommt, ist ein besserer MP3-Player, mehr nicht. Ich habe Respekt vor jedem, der sich die Mühe macht, sich Wissen anzueignen, auszuprobieren, von selber auf Ideen kommt und sich nicht zu fein ist, auch mal einen Tausender oder mehr in die Hand zu nehmen - oder es bleiben zu lassen, wenn es die Finanzlage nicht zuläßt. Dieses lieblose Zusammengestömmel von irgendwelchen Schrottpulten, Billig-Mikros und TFTs, auf denen Brocken von SAM oder ähnlichen Spielsachen zu sehen ist, ist von einem professionellen Studio jedenfalls meilenweit entfernt. Oder hat einer in einem richtigen Profistudio schonmal jemand einen DJ-Mixer auf einem Kinderzimmerschreibtisch stehen sehen?

OK, hier geht's um Internetradio, nicht um "richtiges" Radio und logischerweise auch nicht um "richtige" Studios. Nur sind genau die Phänomene, die sich hier beobachten lassen (Kiddies stellen sich Fernost-DJ-Ware ins Zimmerchen und sind ganz arg doll stolz auf den Sperrmüll und sehen auch überhaupt nicht ein, daß sie damit noch nichtmal in der Kreisliga kicken) auch mit dafür verantwortlich, weshalb Internetradiosender das Image haben, das sie haben.

Es brennt mir schon lange auf der Seele, dies mal in der Deutlichkeit zu sagen. Die von mir genannte Seite nenne ich als Beispiel, wie man es auch machen kann, wenn man es denn wirklich will. Die dort abgebildeten Arbeitsstätten verdienen dann allerdings auch die Bezeichnung Studio.
Alle Kritiker kann ich beruhigen: nein, meine sind nicht dabei; gegen die gezeigten kann auch ich nicht anstinken. Aber ich arbeite weder bei einem Internetsender noch für Plattenfirmen, und bevor ich Geld für einen Möchtegern-Mikro verpulvere, verzichte ich lieber ganz und warte so lange, bis ich mir etwas Anständiges leisten kann und mache es vielleicht erst in ein paar Jahren - dann aber richtig.

Jeder kann's machen, wie er meint. Mir war nur an dieser Stelle wichtig, nach all den Jahren mal meine Meinung zu sagen.
 
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Auch, wenn ich weitestgehend mit Dir d'accord gehe, lieber gelb (die Bilder von mir sind deshalb auch nur als "Sendeplatz" betitelt, nicht als "Studio"), möchti ich Dir doch in einigen Punkten widersprechen.

Wie es bei anderen aussieht, kann und werde ich nicht beurteilen, ich kann nur aus meiner Sicht sprechen. Aber auch ich verwende ein Fernost-DJ-Pültchen (das vielgeschähte DX-1000 vom noch mehr geschmähten Behringer), auch ich habe einen "besseren MP3-Player" als Ausspieler und auch ich verwende Micros, die sich erst an der Grenze zwischen "Hobby" und "ambitioniert" befinden. Ich sage Dir aber auch gerne, *warum* das so ist.

Mein erstes Problem ist der Platz. Meine Lebenssituation hat sich im letzten Jahr grundlegend geändert, so daß wir gerade auf der Suche nach einem geeigneten Plätzchen für uns sind. Bis dahin muß eine 4-Zimmer-Wohnung für 5 Leute ausreichen. Daß da kein Platz für ein richtiges Studio ist, liegt auf der Hand (mein Snendeplatz ist eine Ecke im Schlafzimmer...). In meiner "alten" Wohnung steht noch der Großteil meiner Technik. Bevor ich mit Internetradio anfing, habe ich - auch als Hobby, übrigens - für einen kleinen Veranstalter die Live-technik betreut und Multimedia Collagen vorproduziert. Dazu standen mir 24-Spur-Mischpult (ja, von Behringer), aber später dann auch eine Pro-Tools-LE-Umgebung (Digi002) zur Verfügung. Nur an Microphone habe ich damals noch nicht gedacht, weil der Raum dazu zu laut war (an der Kreuzung zweier großer Straßen in München gelegen). Damals war ich aber auch noch allein in meiner 3-Zimmer-Wohnung, da war es leicht, einen Raum als "Studio" zu deklarieren.

Daß man sich also mit beengten Verhältnissen herumschlagen muß, ist nicht unbedingt ein Verschulden des Betreibers.

Der zweite Punkt, den ich ansprechen möchte, sind die Ansprüche. Ich weiß, was möglich ist (ich durfte auch schon in "richtigen" Tonstudios mit "amtlichen" Micros (Neumann et. al.) arbeiten und weiß, daß meine eigenen Fähigkeiten, auch technisch, noch Lichtjahre davon entfernt sind. Aber ich vergleiche Internetradio gern so ein bischen mit CB-Funk. Wer ambitioniert funken will, braucht entweder eine berufliche Ausbildung oder muß eine entsprechende Hobby-Lizenz erwerben, die auch einen gehörigen finanziellen und Lernaufwand erfordert. Wer das nicht will (oder kann) macht CB - "Jedermannfunk". Ich habe mir vor Jahren mal zum Spaß für kleines Geld eine kleine CB-Anlage gekauft und einfach mal ein bischen mitgehört, was da so lief. Das, was dort zu hören war, war durchaus unterschiedlich: dort waren Funker am Werk, die sich "professionell" gaben und Funkverfahren "wie die Großen" anwandten. Und da gab's Störer, die sich an keine Regeln hielten. Teilweise lief da sogar Musik über den Äther. Auf anderen Kanälen wurde sich dann regelmäßig darüber aufgeregt.

Irgendwie kommt mir das alles sehr bekannt vor, denn im Internetradio spielen sich ganz ähnliche Dinge ab. Das soll kein Mandat dafür sein, daß ich das toll fände, beileibe nicht. Ich würde es auch sehr begrüßen, wenn die "Mitspieler" einsehen würden, daß man in Gemeinschaften nunmal gewisse Regeln braucht und sich freiwillig daran halten würde. Aber diese Einsicht erlangt man nicht nur dadurch, daß man überall runtergeputzt wird, wie schlecht man doch etwas macht, sondern, indem auch Alternativen angeboten werden, ganz besonders, indem erklärt wird (und zur Not zum 1000. mal), *warum* es welche Regeln gibt und warum diese Regeln wichtig sind. Konsens statt Konfrontation könnte man das nennen.

Der dritte Punkt, den ich etwas anders sehe, als Du, ist der Punkt "sparen vs. billig kaufen". Ja natürlich, wenn ich bis jetzt nichts gekauft hätte, sondern immer alles brav gespart, hätte ich mir vielleicht schon ein schönes Neumann Micro listen können. Sogar mit Vorverstärker, Limiter, Kompressor, EQ... alles beste Qualität. Aber das löst weder mein Platzproblem, weiterhin wäre dieser eine Kanalzug vermutlich das *einzige* (okay, okay, das ist maßlos untertrieben, gebe ich zu - aber es wären wesentlich weniger Geräte, als ich jetzt habe ;)), was ich mir leisten könnte und zum Dritten hätte ich über all die Jahre keine Erfahrung mit den Billiggeräten sammeln können. Womöglich wüßte ich nicht, was eine Phantomspeisung ist, oder was der Unterschied zwischen symmetrischen und asymmetrischen Anschlüssen nicht. Ich habe sehr viel durch ausprobieren und Bücherlektüre auf meinen Billiggeräten lernen können, hatte das Glück, dieses selbst erworbene Wissen in einem "richtigen" Tonstudio vertiefen zu können und so mein Ziel aufbauen können. Bis ich das erreiche, übe ich halt weiter und sammle Erfahrungen.

Wie gesagt, gelb, grundsätzlich stimme ich mit Dir überein, daß die Internetradioszene wesentlich mehr darstellen könnte, als sie es derzeit tut. Ich würde mich auch freuen, wenn sich ein Trend in diese Richtung erzeugen ließe, aber ich sehe es nicht ganz so wie Du. Ich lese Deine Posts immer gerne, weil sie viel Fachwissen vermitteln und ich daraus auch lernen kann. Deshalb: bewahre die Geduld und erkläre Leuten wie mir, wie das eine oder andere funktioniert... auch wenn wir "Webradioten" uns nicht immer zu erkennen geben und schon gar keine Dankbarkeit zeigen, manche von uns sind bereit zu lernen, jeder so, wie er es will und kann :)

Schönes & streßfreies Wochenende Dir und all den anderen "Lehrern" hier,

McCavity
 
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Hallo

Aber ich vergleiche Internetradio gern so ein bischen mit CB-Funk. Wer ambitioniert funken will, braucht entweder eine berufliche Ausbildung oder muß eine entsprechende Hobby-Lizenz erwerben, die auch einen gehörigen finanziellen und Lernaufwand erfordert.

Hobby Lizenz? Der Amateurfunkdienst ist ein behördlich anerkannter Funkdienst. Klar ist das für manchen so wie für einen Bekannten von mir ein Hobby, der grösste Teil der Funkamateuere sind Nachrichten- und Elektroingenieure die teilweise im Rahmen ihres Studiums bzw Diploms vieles für die Nachrichtentechnik ebtwickelt haben. Und die "Genehmigung zum Errichten und Betreiben von Amateurfunkstellen" macht man nicht so nebenher.

SCNR

baerle
 
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Dein Beitrag, Gelb, steckt voller Absolutismus und Verunglimpfung ohne jegliche Relation. Diejenigen, an die er offenkundig nicht gerichtet ist, werden ihn bestenfalls müde belächeln und diejenigen, die er mutmaßlich ansprechen soll, werden ihn nur als destruktive Anmache aufnehmen. Das Ergebnis ist dann entweder Resignation oder Trotz.

Mit tut es nicht leid, ebenso hart darauf zu antworten: Das war einmal nichts!
 
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@Gelb:

Verstehe ich nicht. Als ich angefangen habe Radio zu machen, wollte ich nach draußen, mehr nicht. Wavelab 2.0 und meine ISA-Creative waren wohl das teuerste was ich besaß. Und hätte ich es auf Tape aufnehmen müssen - ich hätte es getan. Und Beharrlichkeit über Jahre hat bei mir dazu geführt, dass sich irgendwann der finanzielle Erfolg eingestellt hat. Und dann habe ich es auch sehr genossen 5stellige Summen für ein "richtiges" Studio auszugeben, mit wochenlangem Technikgetüftel und Abgestimme.

Voller Respekt für jeden der mit seinem mp3-Player Radio im Kinderzimmer macht! 10x mehr als für als denjenigen, der sich in die Scheune setzt und sich auf sein Pult einen wxxxxx, und trotzdem nicht über seine 20 Höhrer rauskommt. Wieviele Musiker und Radiomacher haben schon aufgegeben weil sie sich von HiFi-Freaks ins Fach reden ließen, dass wenn es nciht perfekt klingt besser gar rauskommt...
 
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Voller Respekt für jeden der mit seinem mp3-Player Radio im Kinderzimmer macht! 10x mehr als für als denjenigen, der sich in die Scheune setzt und sich auf sein Pult einen wxxxxx, und trotzdem nicht über seine 20 Höhrer rauskommt.
Entscheidend ist nicht, was man womit macht, sondern wie man es macht (sprich: Ob man es kann oder nicht) und was dabei herauskommt.
Respekt verdient man sich durch Leistung und nicht, ob man aus einem Kinderzimmer oder einer Scheune sendet.

Hast Du denn schon mal richtiges Kinderzimmerradio gehört? So richtiges?
Kaum vorstellbar, denn dann würdest Du möglicherweise anders urteilen.
 
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So Pfingsten mal anders verbracht.

Freitag und Samstag den gesamten Dachboden von 30 Jahren altem rumliegendem gesammeltem kleinigkeiten die man ja alles irgendwann noch mal brauch befreit.

Sonntags etwas den Raum abgeteilt und sauber gemacht.
Montag Studiotisch den ich günstig bei Ebay ersteigert habe aufgebaut.

Frau meinte die Hocker aus der Küche brauchen wir sowieso so selten und hier machen sie sich gut für deine Gäste. Ja man kann sitzen also ich mit meinen 198cm Körperhöhe stoße oben nicht an.

2009-06-01-1.jpg

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sorry nur Handyfotos, mache dann noch ordentliche wenns ganz fertig ist.

Gruß David
 
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Also mir Persönlich währe das ein Wenig zu eng, besonders mit dem Monitor rechts etwas erhöht.

Aber das mit dem Mixer so leicht schräg finde ich gut!
 
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Also mir Persönlich währe das ein Wenig zu eng, besonders mit dem Monitor rechts etwas erhöht.

Aber das mit dem Mixer so leicht schräg finde ich gut!

Eng ist gemütlich :wow:

Naja war auch schon am überlegen ob ich nicht noch 50 cm weggehe von der Wand.

Der Monitor da an der Wand ist für den Co Moderator der kann da auch drauf lesen was sache ist.
ich glotz da gelegentlich zwar auch mal drauf aber mehr auf den vor der nase geradeaus.
 
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So, dann mal das kleine aber feine Studio von mir :)

studio_0609.jpg


Bei Fragen einfach fragen :)

Gruß
 
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und wie steuerst du das "lämpschen" an? so wie ich das vermute hat das mischpult keine funktion dafür - oder hast etwa drin rumgebastelt? :p
 
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Ich weiß nicht... ohne das Studio von innen gesehen zu haben, meine ich auf der Oberseite des Mischpultes vorne links einen blaues Stück Isolierband zu sehen, das ein Objekt an der Oberfläche festhält, an welchem ein Draht befestigt zu sein scheint - Microschalter...?

Nur geraten,

McCavity

Edit: crypt war schneller, man sollte vor dem Tippen nochmal aktualisieren.
 
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Ja, so steuert er die Lampe an ... liegt der Fader am Kontakt an is die Lampe aus, zieht er den Fader auf so geht die Lampe an. Ganz Simpel.

Kenne diese Steuerung von mir. Ziehe ich das Mikro auf, gehen die Monitore aus, ziehe ich den Regler auf 0, dann gehen die Monitore wieder an. Nur das es bei mir im DX 1000 drin ist und per Lichtschrankenschaltung funktioniert.
 
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Richtig. Das ganze ist eine recht Simple Lösung. Ein Mikrofonschalter mit Isolierband befestigt.
 
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Richtig. Das ganze ist eine recht Simple Lösung. Ein Mikrofonschalter mit Isolierband befestigt.
micha1991 schrieb:
Wo her bekommt ihr die Mikrofonschalter und die Lichtschrankenschaltung?

Gehört ein Mikrofonschalter nicht ans Mikrofon?
Oder meint ihr einen Mikroschalter? Gibt's z.B. bei Conrad oder im Elektroladen deines Vertrauens ...

Wie sieht's bei solchen Lösungen eigentlich mit Klickgeräuschen aus? Hört man den Schalter?
 
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