Eigenwerbung, Claims, IDs....

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Pirni

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Das ständige Claim-Runterbeten, die ständigen Eigenpromos usw. gehen den Hörern zunehmend auf den Wecker. Die Gestalter der Dudelradios verteidigen dies immer mit der Notwendigkeit der Identifikation usw. und verweisen darauf, daß jedes Markenprodukt Eigenwerbung betreibt.
Ich möchte hier auf einen ganz wichtigen Unterschied aufmerksam machen:

Im Gegensatz zum Radio lassen die anderen Markenartikler ihr Produkt bei der Werbung ungeschoren, d.h. es wird nicht im Produkt selbst geworben, das Produkt durch die Werbung nicht verändert.


Man kann bei aller Werbung von Mc Donalds seinen Big Mac gut genießen !
Man beißt beim Big Mac von MC-Donalds nicht bei jedem zweiten Bissen auf eine Glaskugel mit dem M-Logo drauf !

Man kann mit Persil gut waschen ! Man stößt mitten im Pulver nicht ständig auf Hinweiszettelchen, daß das hier am weissesten wäscht !

Man kann gut im Wienerwald-Restaurant sein Hendl genießen, ohne daß der Kellner ständig alle 5 Minuten an den Tisch kommt und eintrichtert: "Das hier ist das beste Hendl im Land!"

Mich stört auf der Chips-Packung überhaupt nicht, daß da drinnen die überdrübersuperchips sind. Aber wehe, ich müßte jeden 3. Kartoffelchip wegwerfen, weil er mit knallroter Farbe bedruckt ist und sich selbst bewirbt.

Die Werbung auf anderen Ebenen obgenannter Beispiele stört mich nicht im geringsten, solange ich das Produkt, wenn ich mich dafür entschieden habe, in Ruhe genießen kann.

Aber das Produkt "Radio" kann ich nicht genießen, wenn ich statt Inhalte, ständig nur noch hören muss, daß das hier der beste Mix usw. ist. Zuviel Eigenwerbung im Radio macht genau das Produkt kaputt, für das geworben wird. Klassischer Fall von kontraproduktiv !
 
Leider hat SAZ völlig recht.

Aber Pirni, Du hast das Problem erkannt. Früher wurde Radio für Hörer gemacht. Früher gab es einen öffentlich-rechtlichen Sender mit mehreren Programmen. Da konnte ich als Moderator auch noch Musik von zu Hause mitbringen und musste nur das Sendeprotokoll ordentlich führen.
Da hat jeder Moderator seiner Sendung noch "seinen Stempel" aufgedrückt und der Hörer hatte die heute nur noch geclaimte und gepriesene ABWECHSLUNG.

Mit immer mehr privaten Sendern und immer zunehmender Medienvielfalt ist das Programm und die Qualität völlig ins Hintertreffen geraten.
Die Radiomacher von heute verstehen Radio tatsächlich nur noch als Produkt.

Dumm nur, dass die Radiomacher dem Hörer zwar sagen, er bekommt die beste Mischung, die meißte Abwechslung, den besten Mix und Super- oder Megahits bis zum abwinken, aber dieses Versprechen nicht halten.
Das ist Vertrauens- und Symphatieverlust für den Sender. Der Hörer wird die Sender alle abschalten. Es ist nur noch eine Frage der Zeit! Wenn ich (Research hin oder her) die Musik hören will, die ich mag, schiebe ich demnächst eine (selbstgebrannte?) CD ein. Ohne nerviges Geclaime.
Dann können nur die Sender überleben, die gute Moderatoren und überraschende Momente im Programm haben.

Format ja! Positionierung auch - muss sein, aber im 15-Minuten-Takt reicht und dann vom Moderator nett verkauft - statt Drop hier und Jingle da. Denn der Hörer muss nur wissen, wofür sein Sender steht: Er darf nicht genervt werden. Sonst haben Radiomacher und Berater "Formatradio" falsch verstanden.
 
Leute, ihr sprecht mir aus der Seele.
Tuen wir uns doch zusammen und machen mal wieder "richtiges" Radio
smile.gif
 
dann biste auch nicht mehr "Arbeitslos". Darf ich mitmachen? Denn das Radio von heute macht mir auch keinen Spaß mehr. Vielleicht sollte ich mich auch arbeitslos machen. Dann habe ich auch kein Geld mehr um Radiogebühren zu zahlen. Und dann darf ich keins mehr haben und kann auch keins mehr hören. So kann man es auch machen. Du bist schlau, Arbeitsloser!
 
Hallo Pirni!

Wenn Du zu McDonalds fährst und einen Burger kaufst, siehst Du 200 Meter vorher ein großes gelbes M.

Das Schild weißt zu einem McDonalds Parkplatz, oder zum McDrive.

Über der Tür und auf 3 Aufklebern steht, daß Du gerade McDonalds betrittst

Auf der Karte kannst Du wählen zwischen einem Big MAC - MC Chicken - MC Rib - Chicken MC Nuggets...

Wenn Du gut bedient wirst heißt es: "Herzlich Willkommen bei McDonalds! Was kann ich für sie tun?" Sie stellen Deine, mit einem McDonalds Logo verpackten Bestellungen auf das Tablett mit dem McDonalds Papierwerbeblättchen und manchmal drücken sie Dir noch die KinoNews drauf, mit McD Logo auf der Front!

Wenn Du Dich umschaust, siehst Du Logos einer großen amerikanischen Burgermarke! Und bis zu diesem Augenblick sind wahrscheinlich keine 20 Minuten vergangen!

ERZÄHL mir was von werbefreier Zone im Fast Food Retaurant!

Oder erklär mir, wie ich diesen immensen Werbeaufwand im Radio anders umsetzen soll?

[Dieser Beitrag wurde von Weltenfieber am 03.01.2002 editiert.]
 
Ein Produkt setzt sich nur dann durch, wenn der Nutzen, der beworben wird, als solcher vom Verbaucher erkannt wird und als vorteilhaft geschätzt wird. Daran hapert es aber in der Radiolandschaft bei den ganzen Claims usw. gewaltig.

Einfach lächerlich, laienhaft und unprofessionell z.B., mit der größten Abwechslung bei einer 220er Rotation zu werben oder mit dem besten 50/50 Mix in einem Oldieprogramm.
 
@ Weltenfieber

Da hast Du mich immer noch nicht ganz verstanden mit der Werbung bei MC-Donalds. Mich stören die ganzen Mc-Donalds "M"s, die MC-Donalds Luftballons, Kinoprogramme umd die ganze Werbung "drumherum" überhaupt nicht, solange die mir das Produkt genießen lassen. Ja, ich kann den Big Mac wirklich genießen, trotz des ganzen Werbeumfeldes. Das Produkt bleibt in Ordnung, ich genieße die MC-Chicken bis zum Schluß und werde beim ESSEN nicht mit zwangsweise unterbrochen.

Wenn ich Burger essen will, kann ich es dort, trotz der Werbung rundherum.
Ich will etwas Schmackhaftes genießen und ich kann das auch ohne störende ESSENSunterbrechung !
Beim Radio ist es eben anders und das ist ja das ganze Problem: Ich will was Schönes, Interessantes, Unterhaltsames hören, aber ich kann das nicht, ohne ständig beim Genießen des Produktes ( nämlich des HÖRENS)nervig unterbrochen zu werden.
Die Eigenwerbung im Radio zerstört das eigene Produkt, die Eigenwerbung bei Mc-Donalds zerstört keineswegs den BigMAC.
Dieser Umstand wird das Radio immer mehr in die Krise treiben, es zerstört sich selbst !

Dem Radiohörer muß wieder mehr das Produkt "Radiohören" zugestanden werden !
Nicht nur immer eintrichtern, daß unser Radio ein tolles Produkt ist, sondern auch ein tolles Produkt SEIN, d.h. die Versprechen auch WAHR machen.
Bei Mc-Donalds wird das auch geliefert, was dauernd in der Werbung versprochen wird, beim Radio nicht.

Ein Hörer sagte es mir sehr zutreffend: Bei Euch hat man dauernd das Gefühl, zum falschen Zeitpunkt eingeschalten zu haben. Dauernd kündigt ihr etwas Tolles an, und wenn man dann einschaltet, kündigt ihr schon wieder etwas Tolles an, aber es kommt nie !
 
Die Frage ist nur die!

Bei McDonalds - Persil und allen anderen Produkten hab ich einen großen Vorteil. Der Verbraucher kann sie sehen, riechen, fühlen, schmecken (bei Persil nicht zu empfehlen!)

Mein Hörer ist leider schwerbehindert. Denn er ist blind! kann nichts schmecken! nichts riechen!

Ich habe nur sein Ohr als Zugang zum Gehirn und wenn ich morgens einen Hörer 20 Minuten habe, dann muß ich ihm 4 Mal sagen, das er mich hört, weil er mich nicht sehen kann. Ich muß ihm 4 Mal sagen, daß es toll ist, was ich mache, denn er kann mit nicht schmecken. Ich muß ihm 4 Mal sagen, wie das ist, was ich mache, denn er kann mich nicht riechen!

Und McDonalds weiß, wenn sie einen Burger essen, dann essen die Kunden einen Burger. Wenn ich Radio mache, dann duscht mein Hörer, er fönt sich, er redet mit seinen Kindern, seinen Kollegen und seinen Partnern, er fährt Auto, er wartet an der Ampel, er tippt am Computer und holt sich einen Kaffee und wenn der Chef kommt, dann schaltet er für 2 Minuten sein Radio aus!

Und schon hat er von den 4 Mal schon 2 Mal verpaßt! Und ich steh bei der MA dumm da, weil keiner meinen Namen kennt, krieg keine Quote, keine Werbeeinnahmen und kann meinen Laden dicht machen. Schöne Art seinen Hörer im Stich zu lassen! :(

Ich sende eben für "Schwerbehinderte", das kann auch keiner ändern! Also muß ich den Genuß - ein gutes Lied nach dem anderen zu hören - unterstützen durch das, was er sehen soll, was er schmecken soll, was er riechen soll und beim emotionalen Radio sogar, was er fühlen soll!

Und das alles mit 2 Ohren!

[Dieser Beitrag wurde von Weltenfieber am 03.01.2002 editiert.]
 
Und so hören sich viele Programme in Deutschland dann auch an. Die Einstellung, Radio für "Schwerbehinderte" zu machen, ist sowas von daneben. Zynismus pur. Behandle Dein Gegenüber so, wie Du selbst behandelt werden möchtest.

Nirgendwo ist Radio so langweilig, mittelmäßig, niveaulos und breiig wie in Deutschland. Der hier eingeschlagene Weg vieler Stationen ist komplett falsch - befriedigt allenfalls noch kurzfristig die MA - und wird Radio in absehbarer Zeit überflüssig machen.
 
Interessante Diskussion, bei der es um Grundlegendes des heutigen Radios geht !

Ihr macht nur einen Fehler: Ihr reduziert das Produkt "Radio", das ja nur ein akustisches Produkt ist, eben nur auf das Einschalten eines Gerätes durch "Schwerbehinderte ". Das akustische Produkt stopft ihr so mit Claims usw. zu, daß es dadurch beschädigt wird. Ihr wollt, bzw. könnt nur die Ohren als Zugang zum Gehirn benützen.
Warum benützt man nicht ebenso andere Zugänge: Plakate, Emotionen, Give-Aways usw...
Ich weiß schon: Eigenwerbung im eigenen Medium ist halt billig, bzw. deren Wiederholungen kosten gar nichts, während das Verschenken von tausenden Einkauftüten etwas kosten. Wer sagt denn, daß mich eine Einkaufstüte mit der Frequenz meines Lokalsenders mich nach Verlassen des Supermarktes beim Einsteigen ins Auto nicht doch veranlaßt, mal das Autoradio dorthin zu drehen.
Neugierig machen zum Einschalten - das muß beworben werden! Wer schon einmal eingeschaltet hat, braucht nicht mehr ständig beworben werden und wird auch so der MA sagen, welchen Sender er hört.

Wenn ihr mit der bisherigen Vorgangsweise weitermacht, dann verliert das Produkt Radio immer mehr an Sympathie, an Glaubwürdigkeit und dann gehts erst recht bergab mit den Werbeeinnahmen.
Wenn ihr selber schon zugebt, daß man 4 x in 20 Minuten den eigenen Claim sagen muß, damit der Nebenbeiradioeinschalter es mitbekommt, was er überhaupt für einen Sender hört, was sagt ihr eigentlich Euren Werbekunden, wie oft die eine Werbung schalten müßten, damit sie im Gehirn bleibt.
Wer A sagt, muß auch B sagen. Wer sagt, wir machen ein Radioprodukt für Schwerbehinderte, die kaum mitkriegen, was wir senden, der muß auch dem Werbespot-Kunden sagen, daß da kaum jemand hinhört.

Warum weiß ein DLF - Hörer sehr genau, welchen Sender er hört, ohne daß es alle 5 Minuten einen DLF - Claim gibt ?
 
@ Weltenfieber

Gut, danke! Demnach sehe ich mich also als Schwerbehindert.

In meinem Outing (weiter unten) habe ich dazu schon einige Sätze dazu geschrieben.

Liebe Radiomacher:

„8. Ich bin mir sicher, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis einige Sender spüren werden, dass sie sich zu lange einer Illusion hingegeben haben: Wir machen das beste Programm. (Heisst auf Deutsch: Wir machen das, was alle anderen und die Amis auch machen und wenn die was anders machen, machen wir das eben auch.)“

Glaubt bitte nicht, dass die Mehrzahl Eurer Hörer dumm sind. Wenn jemand z.B. sein Radio auf EinsLive stellt, dann sieht er es z.B. auf seinem Radio oder er weiss, dass in seinem Radio Einslive eingestellt ist. Normalerweise wird doch ohnehin mindestens zur vollen und halben Stunde im Zusammenhang mit den Nachrichten oder dem Verkehr usw. auf den Sendernamen verwiesen.

Wenn ich hier lese, dass Radio für Schwerbehinderte gemacht wird, wünsche ich dir, Weltenfieber usw. eines: Angenehme Träume und weiterhin viel Spaß beim Hörer-Verarschen! Diejenigen Hörer, die sich das lange genug antun, könnte man demnach tatsächlich als verblödet bezeichnen. Aber dann nenne dich bitte nicht Radiomoderator sondern Moderator eines Senders, der Programm von Vollidioten für Vollidioten macht.

@ Pirni

Ich stimme dir voll und ganz zu! Warum ist die Branche dann nicht konsequent genug, ihren Kunden zu sagen: Ja, unsere Hörer sind so strunzedoof, dass wir ihnen alle fünf Minuten sagen müssen, welchen Sender sie hören. Aber die Werbebotschaft wird selbstverständlich aufgenommen und beim nächsten Einkauf sofort umgesetzt, ganz sicher. Glauben Sie nicht, nein? Aber bitte, würde wir denn tatsächlich jemanden verarschen? Nein, wir doch nicht ...
 
Na ist doch super, wenn ihr alle genau wisst, dass der Niedergang des Formatradios bevorsteht. Dann lehnt euch doch entspannt zurück und wartet es ab. Oder nutzt euren Wissensvorsprung, indem ihr zu einem unformatierten Radio geht und hautnah seinen kometenhaften Aufstieg erlebt.
 
@alle zusammen!

Das Problem ist halt die MA! So lange die Quoten über das heutige System bestimmt werden, und nicht wie beim TV durch Geräte die den eingeschalteten Sender erkennen, wird der ganze Dreck genau so weitergesendet wie bisher! Und wenn der Claim für die MA 25 mal pro Stunde wiederholt werden muß, dann wird er eben 25 mal pro Stunde wiederholt. Aber diese Diskussion hatten wir ja auch schon...

ICE

PS: Das es auch anders geht, hat im Norden R.SH bei der Sylvester Show von Mittmann und Bremser gezeigt. Es geht offensichtlich auch anders...
Ich mach mal so: knock, knock, knock...
 
@ arno:

Wenn du dich etwas mit der Radioszene beschäftigst, dann weißt du, dass Formatradio nichts mit der andauernden Rum-Claimerei zu tun hat.
Tatsache ist: Die Claims werden gebraucht, um das Programm durch die Claims unverwechselbar gegenüber dem Konkurenzprodukt wird. Da sich das Programm an sich ja nicht von andren abhebt.
Die Claims übrigens mittlerweile auch nicht. Der Claim von PSR zum Beispiel ist so lang, dass ich mir den selbst nach mehreren Stunden Hören nicht merken kann. (und es eigentlich auch nicht will.)
Dass die Hörer keine Wortbeiträge mehr hören wollen und bei Gelaber des Moderators abschalten, ist nicht weiter verwunderlich, da der "Moderator" (oder soll ich doch lieber Programmsprecher sagen?) auch nichts weiter macht, als diese bescheuerten Claims vom Stapel zu lassen. Würde man tatsächlich etwas erfahren, würde man auch nicht so schnell weghören!
Und wenn der Sender unverwechselbar klingt, braucht man auch nicht ständig Claims. (Beispiel FRITZ!).
Aber die Sender schmoren in ihrem eigenen Saft, beweihräuchern sich bis zum Geht-Nicht-Mehr...
Die MA-Zahl, dass Radio am Tag immer länger gehört wird, sagt nichts über die Akzeptanz aus. Für mich bedeutet das, dass die Hörer immer länger und immer weniger intensiv Radio hören. Und warum ist das so? Weil man Dudelsender bei intensivem Hören nicht länger als ne halbe Stunde ertragen kann!!!
 
@ arno:

Wenn du dich etwas mit der Radioszene beschäftigst, dann weißt du, dass Formatradio nichts mit der andauernden Rum-Claimerei zu tun hat.
Tatsache ist: Die Claims werden gebraucht, um das Programm durch die Claims unverwechselbar gegenüber dem Konkurenzprodukt wird. Da sich das Programm an sich ja nicht von andren abhebt.
Die Claims übrigens mittlerweile auch nicht. Der Claim von PSR zum Beispiel ist so lang, dass ich mir den selbst nach mehreren Stunden Hören nicht merken kann. (und es eigentlich auch nicht will.)
Dass die Hörer keine Wortbeiträge mehr hören wollen und bei Gelaber des Moderators abschalten, ist nicht weiter verwunderlich, da der "Moderator" (oder soll ich doch lieber Programmsprecher sagen?) auch nichts weiter macht, als diese bescheuerten Claims vom Stapel zu lassen. Würde man tatsächlich etwas erfahren, würde man auch nicht so schnell weghören!
Und wenn der Sender unverwechselbar klingt, braucht man auch nicht ständig Claims. (Beispiel FRITZ!).
Aber die Sender schmoren in ihrem eigenen Saft, beweihräuchern sich bis zum Geht-Nicht-Mehr...
Die MA-Zahl, dass Radio am Tag immer länger gehört wird, sagt nichts über die Akzeptanz aus. Für mich bedeutet das, dass die Hörer immer länger und immer weniger intensiv Radio hören. Und warum ist das so? Weil man Dudelsender bei intensivem Hören nicht länger als ne halbe Stunde ertragen kann!!!
 
@ arno:

Wenn du dich etwas mit der Radioszene beschäftigst, dann weißt du, dass Formatradio nichts mit der andauernden Rum-Claimerei zu tun hat.
Tatsache ist: Die Claims werden gebraucht, um das Programm durch die Claims unverwechselbar gegenüber dem Konkurenzprodukt wird. Da sich das Programm an sich ja nicht von andren abhebt.
Die Claims übrigens mittlerweile auch nicht. Der Claim von PSR zum Beispiel ist so lang, dass ich mir den selbst nach mehreren Stunden Hören nicht merken kann. (und es eigentlich auch nicht will.)
Dass die Hörer keine Wortbeiträge mehr hören wollen und bei Gelaber des Moderators abschalten, ist nicht weiter verwunderlich, da der "Moderator" (oder soll ich doch lieber Programmsprecher sagen?) auch nichts weiter macht, als diese bescheuerten Claims vom Stapel zu lassen. Würde man tatsächlich etwas erfahren, würde man auch nicht so schnell weghören!
Und wenn der Sender unverwechselbar klingt, braucht man auch nicht ständig Claims. (Beispiel FRITZ!).
Aber die Sender schmoren in ihrem eigenen Saft, beweihräuchern sich bis zum Geht-Nicht-Mehr...
Die MA-Zahl, dass Radio am Tag immer länger gehört wird, sagt nichts über die Akzeptanz aus. Für mich bedeutet das, dass die Hörer immer länger und immer weniger intensiv Radio hören. Und warum ist das so? Weil man Dudelsender bei intensivem Hören nicht länger als ne halbe Stunde ertragen kann!!!
 
@ Sachsenradiö 2

"Tatsache ist: Die Claims werden gebraucht, um das Programm durch die Claims unverwechselbar gegenüber dem Konkurenzprodukt wird."

Dann frage ich mich, warum so ziemlich jeder Slogan eines Hot AC Formats lautet "Die Superhits der 80er, 90er ... bla schwall"
 
@CHR: Ganz einfach, die Radiomacher sind inzwischen genauso verblödet wie die vermeintlichen Hörer, für die sie immer noch glauben, Programm zu machen...
 
Habt Ihr Euch eigentlich schonmal gefragt, warum Eure Hörer "schwerbehindert" oder "strunzedoof" sind ?

Die Antwort darauf ist ganz einfach:
Weil Ihr sie mit Eurer gequirlten K**** Stück für Stück, MA für MA ein bisschen mehr verblödet.

Wenn ich meinen Gästen im angeblichen
5-Sterne-Restaurant vom Frühstück bis Abendbrot die selbe aufgewärmte farblose Grütze auftische, werden die das anfänglich noch für einen netten Gag halten - mir den Brei aber wenig später um die Ohren hauen.

Das ganze Ding ist ein typisch deutsches Phenomen: Weil wir alle nur den Weg des geringsten Widerstandes gehen wollen.
Weil keiner den Mumm in den Knochen hat, ein Risiko einzugehen, um etwas innovatives, neues am Markt zu etablieren.
Was fehlt ist definitiv eine Prise Pioniergeist und Enthusiasmus für die Sache.
Was fehlt ist Durchhaltevermögen und das Einstehen für die EIGENE Meinung (auch wenn's mal aneckt) anstatt nur alles nachzuplappern.

In der Musikbranche ist es ja genauso:
Da macht Charly Lownoise einen Remix seiner Rave-Klamotte aus den 90ern und schwupp werden aus allen Ecken des Universums die ganzen alten Schinken wieder ausgegraben und mit aller Gewalt in die Charts gedrückt - ohne Rücksicht auf Verluste.
Nachdem Motto: Was uns Geld bringt das hat dem Kaufer zu gefallen. Und der ist auch noch so dumm und tut der Industrie den Gefallen und kauft die Scheiben, weil sein Horizont von Viva & Co. systematisch vernebelt wird.
Sorry, aber Viva ist für mich der Untergang des Abendlandes... und der Anfang allen Übels.

Deutschland claimt sich zu tode und die Welt schaut schmunzelnd zu. So ist es. Leider.

Gute Nacht !
 
Die Claims entsprechen der Dauer-Logo-Einblendung beim Fernsehen. Früher bei 3 Sendern hatte das keiner nötig - weder beim Radio, noch beim Fernsehen. Bis vor wenigen Jahren gabs ID /Claim alle 2 Titel, jetzt eben nach jedem Titel. Das ist in Frankreich / USA etc. schon lange so. Man gewöhnt sich dran.

@ Sachsenradio2: Klar haben die Claims mit Formatradio zu tun. Sie sind Teil eines durchgestylten Markenartikels, bei dem - wie bei einer Dosensuppe oder einem McDonalds-Hamburger - vom Geschmack des Inhalts bis zur Form und Farbe der Verpackung nichts dem Zufall überlassen wird.
 
Mal ein bißchen Promo-Geschichte (oder Stationen des Niedergangs):
1988: ...von Menschen für Menschen...
1991: Radio von hier, Radio wie wir
1994: Ihr Radio von hier mit der besten Musik
1997: Der beste Mix, die beste Musik
2001: Die meisten Hits, der beste Mix
2002: ?
Fällt einem was auf?
 
@ arno

Ich lehne mich wirklich entspannt zurück !
Allerdings meine ich nicht, daß jedes Formatradio morgen draufgeht. Ich meine nur, daß es Radios gibt, die sich durch fehlende Inhalte und dafür mit umso mehr nervige Eigenwerbung sich ihr Produkt kaputtmachen. Es geht auch nicht von heute auf morgen.

Wer die Zeichen der Zeit nicht erkennt .....
 
Arno schrieb:

"Claims sind Teil eines durchgestylten Markenartikels, bei dem - wie bei einer Dosensuppe oder einem McDonalds-Hamburger - vom Geschmack des Inhalts bis zur Form und Farbe der Verpackung nichts dem Zufall überlassen wird."

Aber im Produkt Dosensuppe IM Hamburger ist doch keine Werbung drin. IM Hamburger ist doch nichts Unhamburgerisches !
Aber in meiner schönen Musiksendung habt ihr dauern die unmusikalischen, unschönen, nervigen Claims.
Warum geht man nicht auf den Unterschied ein:
Im Hamburger beisse ich nicht auf einen Claim, aber meine Ohren stoßen auf unbeliebte Claims beim Produkt Radio !

VERPACKUNG ja,aber laßt den INHALT in Ruhe !Die Claims in der Radiosuppe sind ja keine Verpackungen mehr, sondern sind bereits IM INHALT, IN DER WARE !!!
Das ist es, was einfach nicht begriffen wird ! Laßt Euch Verpackungen fürs Radio einfallen: Radiomaskottchen, Mützen, Tüten,
Veranstaltungen, Ohren mit Frequenzangaben auf jeden Alleebaum, Mädchen mit Miniröckchen und Radiologo, was weiß ich aber nicht in dieser Menge mitten im Programm. Da schalten bereits mehr aus, als ihr glaubt.
Ihr bewerbt ja schon gar nicht mehr eine Marke, eine Ware !
Ihr bewerbt ja bereits nur noch eure eigene Werbung !

" Bleiben Sie dran, alle 5 Minuten die besten Claims ihres Lieblingssenders !
 
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