Jetzt stehe ich vor dem Problem, dass ich ein dynamisches Mikro mit XLR-Buchse (männl) an meinen PC anschließen und dabei für möglichst kleines Geld möglichst gute Qualität (Guter Signal-Rausch-Abstand) erzielen möchte.
Nun, für "möglichst kleines Geld" gäbe es ein entsprechendes Kabel als A/D-Wandler für 15,90 Euro (Tagespreis) im "Fachhandel" (na ja).
Um ehrlich zu sein, das ist ausdrücklich
keine Empfehlung von mir.
Spontan möchte ich dir von deinem Ansatz abraten, auch wenn du das so vielleicht nicht lesen möchtest.
Ich rate
jedem Mikrofonarbeiter, egal, welche Intention hinter seinem Vorhaben steckt, zum
direct monitoring (auch als
zero-latency monitoring bekannt).
Der zweite Begriff verrät es schon: Höre dein Signal
ohne Verzögerung direkt an der Quelle ("direct") ab und nicht über die Rückleitung am PC. Genau hier nämlich entsteht eine Latenz, die du
eben nicht auf dem Kopfhörer haben möchtest.
Daher wird an einem USB-Audiointerface meiner Ansicht nach kein Weg vorbeiführen.
(...) führt an einem
USB-Mikro kein Weg vorbei.
Auch hier gilt: Bittte nicht ohne
direct monitoring! Es sollte also eine Kopfhörerbuchse unbedingt mit dabei sein; alles andere taugt nix im Radiobetrieb.
Mir hat neulich mal jemand geschrieben, nicht jede Kopfhörerbuchse an einem USB-Mikrofon würde auch für ein echtes
zero-latency monitoring stehen, und das finde ich schon erschreckend.
Noch viel schlimmer ist, dass zumindest Røde, von denen ich bislang eine recht hohe Meinung hatte, jetzt auch auf dieser Welle mitreitet. Zwar haben all' ihre
reinen (!) USB-Mikrofone einen entsprechenden Kopfhöreranschlus, aber das NT1 "5th Generation" kommt als "Hybrid-Mikrofon" daher: XLR und USB zugleich. Nur eben ohne Kopfhöreranschluss für die Nutzer der USB-Option:
Q.
Does the NT1 5th Generation have a headphone output for zero-latency monitoring?
A.
The NT1 5th Generation doesn’t have an in-built headphone output for monitoring, but you can simply monitor with very low latency using either your computer’s in-built headphone output or an external audio interface.
Auch wenn Røde auf einen speziell dafür vorgesehenen ASIO-Treiber setzt: Das stellt alle anderen technischen Daten etwas in den Schatten und macht das Mikrofon für den (z.B. mobilen) Einsatz fürs Radio nur bedingt brauchbar. Ich denke sowieso, dass das nicht der primäre Einsatzzweck ist und man ein anderes Marktsegment im Sinn hat(te).
Kurz und gut: Nicht alles, wo "USB-Mikrofon" drauf steht, ist auch wirklich für einen guten Radiobetrieb geeignet. Zumal die Mehrheit dieser Mikrofone (Elektret-)Kondensatormikrofone sind und bei vielen Moderatoren im Webradio einfach nur ein schlecht hörbares Ergebnis erzeugen, weil mangels passender Raumakustik viel mit aufgenommen wird, was gar nicht auf den Stream soll.
Zwar gibt es auch dynamische USB-Mikrofone, aber über deren Eigenschaften lässt sich gar trefflich streiten.
Damit bin ich wieder am Anfang: Mach's mit einem USB-Adio-Interface. Deine Hörerinnen und Hörer werden es dir danken.
Und, bitte, werter
@devnull69, monitore dich selber beim sprechen und kontrolliere das Ergebnis. Erst kürzlich musste ich mich mit einem beratungsresistenten Menschen herumschlagen, der mir geschrieben hat "Ich muss mich nicht hören; ich weiß, dass es gut ist" (nein, das war es nicht).

Ich kenne nur einen einzigen Menschen, dem ich das tatsächlich glaube, aber der ist ein langjähriger Profi.