Entwicklung Gong und Charivari - was für ein Chaos?!

m.schn

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In Bayern gibt es vier verschiedene Radio Gongs (München, Nürnberg, Regensburg, Würzburg) und fünf verschiedene Radio Charivaris (wieder die gleichen vier plus zusätzlich Rosenheim). Nun könnte man denken, das seien eben zwei konsistent positionierte Ketten, die dann lokal ausgespielt werden. Aber stattdessen sind die Positionierungen der Sender völlig willkürlich. Gong München spielt AC, Gong Nürnberg Rock, Gong Regensburg und Würzburg eher CHR. Bei Charivari sind Nürnberg, Regenburg, Rosenheim und Würzburg eher AC ausgerichtet, München dagegen eher CHR. Fürs CHR gibt's in Nürnberg die lokale Marke N1. Zu allem Überflüss sind die Sender über die Holding Studio Gong miteinander verbunden, die wiederum zum Burda-Verlag gehört, der wiederum mit seinen Programmzeitschriften der größte Konkurrent des Funke-Verlags ist, der u.a. die Programmzeitschrift "Gong" herausbringt.

Ist dieser Quatsch organisch so gewachsen, oder gibt es da andere Gründe für?
 
Und historisch waren beispielsweise die Charivaris früher noch weiter musikalisch auseinander: Nürnberg war und ist eigentlich der einzig konstante. Fast von Anfang an setzte man dort auf Softerock und Pop und war immer der Sender für englischsprachige Hits zwischen dem rockigeren Gong und dem jüngeren N1...

Anders hingehen die Flächen-Charivaris, die bis in die 2000er überwiegenf auf Schlager setzten. Als erster stellte da Rosenheim auf Pop um, dann irgendwann Würzburg, und noch gar nicht so lang Regensburg. Bemerkenswer ist, dass die altgedienten Moderatoren der Schlagercharivaris dann auch in den modernisierten Popweiterführungen moderierten oder teils nur in die Redaktion "verschoben" wurden.

Auch die Münchner Variante hat einiges erlebt. So spielte man vor der späten Geburt von Radio Arabella zunächst auch Schlager, dann ein ähnliches Programm wie die Nürnberger Variante (Mitte der 90er hatte man sogar dieselben Jingles, nur die Frequenzen waren angepasst eingesungen)

Und bei Charivari Regensburg waren die legendären Jingles aus dem KOST 103.5 -Paket von JAM-Productions noch sehr lange im Einsatz. Beim (Schlager)Herzflimmern in Regensburg und beim (Pop) Herzflimmern wurden diese teils mit dem gediegene Herzflimmern sogar auf beiden Sendern verwendet
 
Anders hingehen die Flächen-Charivaris, die bis in die 2000er überwiegenf auf Schlager setzten. Als erster stellte da Rosenheim auf Pop um, dann irgendwann Würzburg, und noch gar nicht so lang Regensburg. Bemerkenswer ist, dass die altgedienten Moderatoren der Schlagercharivaris dann auch in den modernisierten Popweiterführungen moderierten oder teils nur in die Redaktion "verschoben" wurden.

Also als ich in den 2000ern mit den Schulbussen zur Schule gebracht wurde da haben einige ältere Busfahrer Charivari gehört. Damals war dass ein klassischer Oldiesender wo Sachen wie ABBA usw. liefen, aktuellere Titel wurden nur äußerst selten eingestreut. Ich fand es damals schlimm, da ich von daheim ja Antenne Bayern gewohnt war und es auch Fahrer gab die GongFm gehört hatten welches ich damals sehr cool fand.

Der letzte Modernisierungsschub war dann so 2016, seitdem liegt da der Fokus auf aktuellen Hits mit einigen "Schmankerln" der 80er und 90er.
 
Das ist doch auch bei den Galaxys relativ ähnlich oder war es zumindest mal. Hab ich recht?
Galaxy is ja eigentlich als 'Jugendsender' für Flächen-Einfrequenzstandorte an den Staet gegangen. Da sind Passau, Weiden/Amberg etc dabei, also Senderstandorte, wo bei der Galaxygründung in den frühen 2000ern Hauptsender meistens ein Ychlagerpublikim bediente. Da das Personal für Galaxy anfangs ausschließlich aus dem Personal der lokalen Hauptsender rekrutiert wurde, war zB 'Winfried Wagner' von 'Ramasuri' zB der 'Winni' oder 'Jürgen Meier' war 'Ruby' fürs Weidener Galaxy. Man hat ja nur einzelne Sendestrecken für die jeweils eigene Station produziert. Und der einheitliche Galaxy-Mantel damals aus Regensburg (wo Galaxy dank GongFM mit ähnlichem Format übrigens gar nicht über UKW empfangbar war) war ja so eine Ersatz für das nicht von der BLR bereitgestellten Rahmenprogramm für ein junges Publikum
 
Anders hingehen die Flächen-Charivaris, die bis in die 2000er überwiegenf auf Schlager setzten. Als erster stellte da Rosenheim auf Pop um
Nach meiner Erinnerung hatte Charivari Rosenheim schon vom Sendestart 1989 weg ein Soft-Pop-Format ohne wesentliche Ecken und Kanten. An Schlager kann ich mich dort nicht erinnern.
 
Und der einheitliche Galaxy-Mantel damals aus Regensburg (wo Galaxy dank GongFM mit ähnlichem Format übrigens gar nicht über UKW empfangbar war) war ja so eine Ersatz für das nicht von der BLR bereitgestellten Rahmenprogramm für ein junges Publikum
Im Groben richtig. Galaxy kam eben überall dort, wo man kein junges lokales Format hatte. Deswegen waren Standorte wie Regensburg mit Gong raus. Dass Galaxy mit dem Mantel aus Regensburg kam, war eine rein politische Entscheidung. Und Galaxy und Gong Regensburg... zwischen den Formaten lagen in den 2000ern Welten! Ja, beides CHR... aber Galaxy war viel Dance-lastiger.
 
Es gab mal HOT*FM oder HO*T FM...

Galaxy wurde dann in den Einfrequenzstandorten installiert, die "zu groß", aber "zu klein" für einen 2. Sender waren. Aber nicht ganz konsequent, z.B. SW ( gut, da gibt es nun das #). Und ausdrücklich waren alle Mehrfrequenzstandorte außen vor. Auch die davon erreichten Gebiete (z. B. FFB, alles im Raum N). Mit der Ironie, dass am Studiositz in R das eigene Programm auf UKW nicht geht.
 
Mit der Ironie, dass am Studiositz in R das eigene Programm auf UKW nicht geht.
Ging… Galaxy (der Mantel mit MoShow) kommt inzwischen aus Nürnberg (deckungsgleiches Programm wie N1) und ist auch dort nicht auf UKW. Das war anfangs ja auch nicht das Ziel! Galaxy war ein bayernweites DAB- und dann (nach Einstellung) DAB+-Projekt. Dass man damit an den Lokalstandorten („Galalxy-Cities“) auch UKW bediente, war einfach der Vermarktung geschuldet (zu wenig DAB+Empfangsgeräte / bedenke: wir reden vom Anfang der 2000er!). Galaxy hatte damit zumindest einen Vorteil in der Vermarktung im Gegensatz zur direkten Konkurrenz von Antenne Bayern, aber wer erinnert sich noch an „Mega-Radio“ als DABonly ganz am Anfang (Einstellung auch Anfang der 2000er)?
 
Das "alte" Mega-radio mit Jochen bendel in der morgenshow war ja auch der Versuch - ala UK oder USA in Deutschland jugendliches mittelwellenradio zu etablieren. Man hat ja extra mittelwellendrähte an den bestehenden fernmeldetürmen angespannt. Das Studio oder zumindest "büros" waren im Funkhaus von antenne bayern beheimatet
 
Das "alte" Mega-radio mit Jochen bendel in der morgenshow war ja auch der Versuch - ala UK oder USA in Deutschland jugendliches mittelwellenradio zu etablieren. Man hat ja extra mittelwellendrähte an den bestehenden fernmeldetürmen angespannt. Das Studio oder zumindest "büros" waren im Funkhaus von antenne bayern beheimatet
Ja, aber vor allem waren es die ersten Gehversuche von DAB (damals noch ohne "plus"). Dass die Mittelwellenkiste in die Hosen geht... sagen wir mal so: der Versuch (war ja nur "on top") sorgte für Schmunzeln :D
 
aber wer erinnert sich noch an „Mega-Radio“ als DABonly ganz am Anfang (Einstellung auch Anfang der 2000er)?
Ich bin mir nicht sicher. Und damals hatte ich noch kein DAB-Gerät, das war eher was für die Tester im Auto, die das gesponsert bekommen haben.

Verwechselst du Megaradio vielleicht mit Magic Star (das war dann ein reiner DAB-Sender im damaligen L-Band, aber deutlich später als das alte Megaradio)?
Das alte Megaradio war doch ein reines bundesweit ausgerichtetes MW-Programm so ab ca. 2002 oder 2003 und dann auch schnell wieder weg. Trotz der Morgenlatte aus Ismaning. Zu der Zeit gab es eigentlich nur in Bayern (bin mir aber nicht sicher, ggf. noch Sachsen-Anhalt und Berlin) ein "DAB-Pilotprojekt". Zu der Zeit ( oder etwas später?) waren auch einige DAB-Programme hier im UKW-Kabel, z. B. Gong mobil mit der Dauerschleife der Top 40 von Wolfgang Kreh, Rock Antenne aber nicht und das alte Megaradio auch nicht.
Wurde Megaradio, die ja mal die McDonald's-Filialen beschallt haben oder sollten, tatsächlich neben MW auch per DABalt ausgestrahlt und nicht nur hinter GIGA per Satellit?
 
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Meines Wissens war das von Antenne Bayern produzierte und von den ganzen obskuren Investitoren betriebene "megaradio" mit dem letzten Slogan "Dein Radio in deinen Ohren" nirgendwo über DAB-alt zu empfangen, sondern nur "bundesweit" über diverse MW-Frequenzen, in diversen Kabelnetzen analog (vor allem in Bayern) und eben über NBC GIGA als "Untermieter".

Das von Valentino betriebene MEGARADIO ist in diversen Versionen über DAB+ zu hören. Aber dieser hat mit dem 2003 eingestellten megaradio nichts gemeinsam...
 
An eine Kabeleinspeisung kann ich mich nicht mehr erinnern. Mag mich aber täuschen. Oder ich wollte damals die 943 khz ??? (irgendwas mit 900 aufwärts war es hier - ging sehr gut in der Stadt, auch nachts) bewusst auf der MW haben, obwohl ich damals eine Anlage am UKW Kabel hatte.
Der Draht hing nach Sendeende noch mindestens 1-2 Jahre am Funkturm Blutenburgstraße.
 
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Deswegen sage ich in diversen, wobei ich (in etwas dunkler Erinnerung) eine Einspeisung im Münchener Kabelnetz nicht ausschliesse. Damals gab es analog dort die meisten Kabelradioprogramme in einem Telekom-Kabelnetz (bevor dieser zu Kabel Deutschland, dann Vodafone) wurde. Sicher wurde das Programm in "anderen" Kabelnetzen privater Art eingespeist, das war bei denen schon immer üblich.

Und ja: Nachts war megaradio über MW in wirklich vielen Gebieten empfangbar, meine damaligen "Highlights" waren der Empfang aus Nürnberg und aus München (letztgenannte Frequenz müsste die 945 KHz gewesen sein), die im Gegensatz zu den "High-Power"-Frequenzen (Burg, Wilsdruff, Zehlendorf bei Oranienburg usw.) mit niedrigeren Sendeleistungen empfangbar waren.
 
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Ist das erste Mega Radio nicht auch sogar zeitweise auf der Luxemburger 1440 zu hören gewesen?
Wenn ich mich nicht täusche, ja. Allerdings sendeten sie dort wie die Burg MW-Frequenz nur abends/nachts. Das Programm war bereits tagsüber auf mind. 2 Frequenzen hier in Berlin zu empfangen und nachts waren es viel mehr, so das ich alle nicht mehr im Kopf habe.
Mega von Antenne war in Bayern auf DAB (ohne plus)...
Dann wird das wohl nur eine kurze Aufschaltung gewesen sein (weisst du noch, in welchen Städten/Gebieten?).

Daran kann ich mich gar nicht mehr erinnern, da ich damals eine dreijährige Berufsfachschule besuchte bzw. eine Ausbildung zum Kaufmann im Groß- und Einzelhandel machte und vor meinem IHK-Prüfungen stand.
 
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Das wird ja hier zum Megaradio-Nostalgiefaden 😂
Also der Reihe nach: Megaradio bekam Sendeplätze im Rheinland-Pfälzischen DAB, ich meine lokal im L-Band, zugeteilt. Ob sie da wirklich on air gegangen sind weiß ich nicht mehr, ich meine sie haben vorher schon Insolvenz angemeldet. Woanders hat Mega Radio nicht auf DAB gesendet.

Im Kabel waren sie so etwa ab Ende 2002 bundesweit empfangbar. Mit der Insolvenz war ein halbes Jahr später aber auch wieder Schluss damit.

Auf 1440 lief Megaradio von 6 bis 19 Uhr, dann übernahmen RTL und die religiösen Programme: https://m.soundcloud.com/aefm/mw1440-umschaltung-megaradio

Ein später, kurzer Mitschnitt von 2003: https://m.soundcloud.com/aefm/mega-radio-2003

Beteiligungsstruktur:

Die Mega Radio GmbH (Frankfurt) ist eine 100%ige
Tochtergesellschaft der Mega Radio
Beteiligungsgesellschaft mbH (Schwerin), die ihrerseits
eine 100%ige Tochtergesellschaft der Mega Radio
Holdings B.V. (Amsterdam) ist. Diese ist eine 100%ige
Tochtergesellschaft der Mega Radio Holdings N.V.
(Niederländische Antillen).

An der Mega Radio Holdings N.V. sind beteiligt:

73,72 % Mega Media Holdings N.V.
21,37 % AMP Nominees (Henderson Global Investors)
4,92 % Richard Negele

An der Mega Media Holdings N.V. sind beteiligt:

76,54 % Mega Media International Ltd. (British Virgin
Islands)
12,72 % Marint Ltd.
10,74 % Artal Luxemburg S.A.

Die Mega Media International Ltd. setzt sich wie folgt
zusammen:

6 % Xanadou Investments (HK) Ltd. (99 % Dr. Eugen von
Keller, 1 % Dr. Xinyu Song)

60 % Palumbo International Investments Ltd.
(Beteiligung der Familie Cosser) vertreten durch: Paul
Harold Brown, Rebecca Mathias, Mike Fitzgerald (alle:
Monaco)

17 % Lotus Capital Securities Ltd.

17 % Bridges Media Ltd . (Beteiligungen der Familie von
Dr. Peter Neustadt), gesetzlich vertreten durch Ian
Williamson und Michael Rogers (beide: Genf; Sitz der
Gesellschaft: Central Hong Kong)

Die Beteiligungen der Palumbo International
Investments Ltd. und der Lotus Capital Securities Ltd.
werden treuhänderisch durch die Raddison Trustee Ltd.
gehalten.

Lotus Capital Securities Ltd. ist eine 100 %ige Tochter
der Lotus Capital Holdings Ltd. (Beteiligungen der
Familie und Abkömmlinge von Herrn Leonard Burt),
vertreten durch Michael Edward Fitzgerald und Rata
Euziere (beide: Monaco).

Artal Luxembourg S.A. gehört zur Artal Group S.A., die die
Interessen der belgischen Investoren Guy Ullens und
Eric Wittouck repräsentiert.

Marint Ltd. ist eine Investmentgesellschaft, die bisher
keine Beteiligungen an Rundfunkveranstaltern oder an
auf medienrelevanten verwandten Märkten tätigen
Unternehmen hält.

Henderson Global Investors ist eine weltweit tätige
Investment- und Fondsgesellschaft.

Mega Radio "gehörte" also nicht Antenne Bayern, es gab aber Kooperationen.
Durch die Beteiligungen wirkte Mega Radio auf mich damals wie heute dubios.
 
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