Erste Erfahrungen: MZ-R30 + MD-441

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radiodragon

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AW: Erste Erfahrungen: MZ-R30 + MD-441

Hallo ins Forum!

Heute habe ich endlich mein sehnlichst erwartetes MD-441 bekommen und wollte es sofort mit meinem SONY MZ-R30 - Minidisc-Recorder testen. Also: Kabel XLR->Miniklinke (symm->asymm) gelötet, in der Tonleitung noch einen SMD-Kondensator eingefügt, um die Tonaderspeisung von der Kapsel fern zu halten. Fazit nach dem ersten Testdurchlauf am Mikrofoneingang: Wenig Signal vom MD-441 (verständlich bei einem dynamischen Mikrofon).Mehr Gain am Recorder brachte neben mehr Aussteuerung leider auch einen gut hörbaren Rauschteppich. Nachdem ich aber noch ein paar INA217 herumliegen habe, werde ich in den kommenden Wochen mal einen Mikrofonverstärker zusammenzimmern, über den ich via Line-In in den MZ-R30 fahren kann. Sobald der fertig ist, stelle ich die Schaltung ins Netz, vielleicht hat jemand Lust auf einen Nachbau. Das kann aber noch dauern, da ich aktuell viel zu tun habe. So weit mein Erfahrungsbericht und @Admin: Möglichweise sollte dieses Posting in den Reportergeräte-Faden verschoben werden. Da dieser aber schon recht umfangreich und unübersichtlich geworden ist, dachte ich mir, fange ich einfach einen "frischen" an....

LG
Radiodragon

P.S.: Leider lag meinem Mikro weder eine Bedienungsanleitung, noch ein Servicemanual bei. Vielleicht kann mir jemand aushelfen - vielen Dank!
 
AW: Erste Erfahrungen: MZ-R30 + MD-441

Irgendwas ist da entweder defekt oder falsch verkabelt. Genau diese Kombination (R30 und MD441) hat sich in der Praxis jahrelang bewährt, als es die Recorder noch zu kaufen gab. Man sollte freilich nicht versuchen, damit aus mehreren Metern Entfernung ein Theaterstück oder einen PK-Sprecher aufzuzeichnen, das gibt der VV des R30 nicht her...
 
AW: Erste Erfahrungen: MZ-R30 + MD-441

Stimmt, ist zwar ein dynamisches Mikro, sollte aber auch am MD-Recorder ordentlichen Ton liefern.

Mal eine Frage: Was für ne Tonaderspeisung liefert denn der MZ-R-30? Ich meine, gar keine. Ich habe zumindest jahrelang dynamische Mikros an den Consumer-MD-Recordern betrieben, auch am MZ-R 35, ohne Kondensatoren, und die Mikros blieben heil und der Ton war auch ordentlich. (Mal abgesehen von den Nachteilen der Consumer-Dinger: Keine manuelle Aussteuerung, Minijacks,...)

Kann der Fehler nicht am Kondensator liegen, den Du angelötet hast?
 
AW: Erste Erfahrungen: MZ-R30 + MD-441

Ich habe diese Kombination schon seit Jahren in Betrieb und hatte noch nie Probleme damit. Es ist kein Kondensator in der Leitung. Allerdings muss man bei der Adaptierung aufpassen, weil der Mikroeingang bei MZ-R 30 für Stereo-Mikros ausgelegt ist.
rr
 
AW: Erste Erfahrungen: MZ-R30 + MD-441

Vielen Dank für Eure Rückmeldungen - den Kondensator habe ich jetzt weggelassen und muss trotzdem feststellen, dass der Pegel nicht recht viel höher daherkommt (MONO-Aufnahmemodus). Bei ca. 5cm Sprechabstand und "dreiviertel" aufgedrehtem Gain kann ich dem Recorder nicht mehr als 3-4 "Striche" entlocken (oder soll dieser Pegel normal sein??). @radioroemer: Die Adaptierung läuft bei mir von XLR(+) auf "Tip" der Minijack, XLR(-) ist mit der Masse verbunden. So sollte es eigentlich passen.
@divy: Der MZ-R30 hat eine Tonaderspeisung, bei mir liegt sie bei 3V.
Entweder hat mir die Hitze das Gehirn verbrannt, dass ich an so einem einfachen Problem scheitere oder der Fehler liegt woanders...an meinem Pacific-Pult gibt das Sennheiser jedenfalls kräftig "Gas"!
 
AW: Erste Erfahrungen: MZ-R30 + MD-441

Und wenn Du "kalt" (XLR 3) mit "Masse" (XLR 1) brückst?


Gruß TSD
 
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XLR-Kalt ist bei mir mit Pin 1 bereits auf Masse - Sorry, das habe ich vergessen zu erwähnen!
 
AW: Erste Erfahrungen: MZ-R30 + MD-441

http://de.wikipedia.org/wiki/Tonaderspeisung

Dein Rekorder gibt eine Phantomspeisung für Elektretmikrofone aus. Tonaderspeisung würde durch die Spule des Mikrofons fließend ein so starkes Feld aufbauen, dass sie vom Magneten angezogen oder abgestoßen derart ausgelenkt würde, dass das Mikrofon unbrauchbar würde.

Gruß

omni
 
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@omni: Das stimmt so leider nicht! Lass mich das kurz erklären: Für eine Phantomspeisung benötigt man einen SYMMETRISCHEN Eingang (vgl. auch http://de.wikipedia.org/wiki/Phantomspeisung : "Der Spannungs-Pluspol liegt dabei...an den Signalleitungen a und b, der Spannungs-Minuspol führt an die Leitungsabschirmung." ) D.h.: Signalleitung a + Signalleitung b + Leitungsabschirmung = 3 Leitungen= 1 symmetrischer Eingang (eben mit Masse). Der ist an meinem MiniDisc-Recorder aber definitiv nicht vorhanden - die Stereo-Miniklinke umfasst definitiv 2 unabhängige, unsymmetrische Inputs für L/R (+ insgesamt 1 Masse), also die Möglichkeit, ein unsymmetrisches Stereomikro anzuschliessen. Dass meine Vorposter keine Probleme mit Tonaderspannung am Dynamikmikro haben, liegt evt. daran, dass die Tonaderspeisung evt. eine Strombegrenzung hat ( -> Vorwiderstand). Sonst würden allein bei meinem R30 mit 3V Speisung in Verbindung mit dem gemessenen 54Ohm-Innenwiderstand (bitte nicht mit der 200Ohm Impedanz verwechseln!) des MD-441 ganze 37mA an der Kapsel anliegen...37mA würden dem Mikro sicherlich schaden. Ob Tonader-DC dem Mikro auf die Dauer gut tun, steht dann sicher auf einem anderen Blatt....

EDIT: Vielleicht interessiert sich ja jemand dafür: Aaalso: An meinem Laptop habe ich jetzt ca. 2,5V Tonader gemessen. In weiterer Folge habe ich bei einer alten Soundkarte herausgemessen, dass die Tonaderspeisung über einen 220 Ohm-Widerstand an die Leitung gelegt wird. Leider habe ich nicht herausgefunden, wie hoch die "Urspannung" ist, über die dieser Widerstand gespeist wird, da die "Mic-Bias" (wie die Tonader in zahlreichen AC97-Soundchip-Datenblättern heisst) vom Chip aus geschaltet wird. Ich denke aber, dass sie 5V nicht übersteigen wird, bzw. gar schon auf 3,3V liegt. Inwiefern dieses Wissen nun auf einen MiniDiscRecorder umgesetzt werden kann, entzieht sich meiner Kenntnis. Eine Art "Industriestandard" hat sich daraus aber anscheinend nicht etabliert, da die Empfehlungen für den Wert des Vorwiderstandes in den bisher betracheteten AC97er-Soundchip-Datenblättern von 280 bis zu 2200 Ohm gehen. Dass man es mit den Werten nicht gar so streng nimmt, liegt sicherlich an den weiten Betriebsspannungsbereichen der Condenser-Kapseln, die in PC-Headsets oder z.B. Vivanco/Consumer-SONY-Mikros zum Einsatz kommen....
 
AW: Erste Erfahrungen: MZ-R30 + MD-441

Hast natürlich Recht, Radiodragon, Phantomspeisung ist es sicher auch keine. Allerdings muss ich kleinkarriert noch Mal nachfragen: gibt es eigentlich einen deutschen Begrif für PIP (PlugInPower), um die es sich hier doch eigentlich handeln müsste? Tonaderspeisung ist schließlich auch eine genormte symmetrische Art der Stromzufuhr mit 12V Spannung, oder?

Gruß

omni, der sich für die Zweckentfremdung des Threads entschuldigt:)
 
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Die Tonaderspeisung speist zwar, wie die Phantomspeisung auch, Mikrofone mit symmetrischem Ausgang, hat aber den Vorteil, auch an unsymmetrischen Eingängen zu funktionieren. (Das ist aber auch der einzige.)


Gruß TSD
 
AW: Erste Erfahrungen: MZ-R30 + MD-441

AFAIK gibt es eine (DIN) Normung für die 12V Tonaderspeisung. Das heißt aber nicht, daß der Begriff "Tonaderspeisung" für andere Varianten (z.B. 5V) unzulässig wäre.
 
AW: Erste Erfahrungen: MZ-R30 + MD-441

Die Adaptierung läuft bei mir von XLR(+) auf "Tip" der Minijack, XLR(-) ist mit der Masse verbunden.

..soll das heißen, daß du eine Mono-Miniklinke verwendest? Das ist schon mal schlecht, denn damit schließt du den rechten Mikroeingang inkl. Speisung kurz...

Pin 1& 3 im XLR-Stecker müssen verbunden werden, sonst fehlt dem MD-Recorder der Masse-Bezugspunkt (kaltes Ende der Mikrofonspule)...
 
AW: Erste Erfahrungen: MZ-R30 + MD-441

@frozenfrog: Nein, keine Sorge - schinden will ich meinen guten, alten Sony nicht. Selbstverständlich verwende ich eine Stereoklinke und Pin 1 und 3 von der XLR waren von Anfang an verbunden!
 
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