Eure Radio-Sozialisation

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Da liefen auch Sachen von Modern Talking, C.C.Catch - also Westmusik.

Volkserzieherische Maßnahme, um den Westen zu diskreditieren, denn wer wollte dann noch rüber? ;)

Meine Radioasozialisation war durch die ostbelgischen Sender der früher 80er Jahre geprägt: BNL, Henri, Telstar. Will ich hier mal nicht weiter ausführen, da im Nostalgiethread schon viel von mir zu dem Thema steht.
 
Stimmt. BNL ging damals (1983) sogar noch in meiner damaligen Wahlheimat Marienheide bei Gummersbach (Wehrdienst).
Ansonsten: Radio Luxemburg, und zwar deutsch, englisch und französisch, manchmal gar flämisch (..."met Frans van der Drift").
Jede Menge Kurzwelle, von Kanada bis Südafrika, von Chile bis Japan. Einem Auslandsdienst (RRI) bin ich auch heute noch treu. einem der wenigen (noch) überlebenden KW-Dinos. Ja, auch BFBS gehörte dazu ("...I survived Jonathan Miles´singing..."), Mal Sondock (WDR), Carlo Wolff (DLF) und Marina von Sänger vom deutschen Dienst der BBC. Ach, da könnte man stundenlang schwadronieren...
 
58er Baujahr, radiosozialisiert durch "das erste Programm des Hessischen Rundfunks" (Hanna Pfeil, Hans Joachim Sobottka, Fred Metzler, Hanns Verres) und durch hr2 ("Musik vor dem Alltag"), später SWF3 (Ferdinand Keller, Frank Laufenberg, Bernd Mohrhoff, Gerd Leienbach, Uta Kirchner) und hr3 (Atze Schmidt, Helge Heckmann, Werner Reinke).

Seit 34 Jahren selbst bei dem Laden (in unterschiedlichen Funktionen).
Als Kind war ich beeindruckt von den sonoren Stimmen der Nachrichtensprecher. Damalige: Detlev Werner, Friedemann Galm, Albrecht Göhler.
Heutige: Christoph Wittelsbürger (DLF), Karl-Rudolf Menke (SWR), Martin Schlabs (hr), Christoph Pichler (RAI-Sender Bozen).
Privatfunk mag ich nicht.
 
Schöner Thread. Mein erstes Radioprogramm, das ich bewusst erlebt habe, war der Radiowecker, der bei uns immer vor dem Gang zur Schule auf einem Neckermann-Radio lief. Recht früh kam passiert-notiert auf hr1 dazu, irgendwie kann ich daran erinnern, das schon mit 10 regelmäßig gehört zu haben, noch zur Zeit, als wir uns gleichzeitig auch Kinderhörspiele kauften. Später die ganze hr3 Abendschiene, Reinke, Koschwitz am nachmittags Wochenende, irgendwann wurde Cool SWR-3 zu hören. Während des Studiums hat Gottschalk auf br3 zu uns gesprochen. der Zündfunk lief eigentlich ständig und sorgte für viel Diskussionen. Natürlich die Bundesliga am Wochenende, das Stadion in der Küche. Ich finde eigentlich nicht, dass das Nostalgie ist, damals gab's viel mehr innovatives Radio als heute (wohl aber auch viel schlechtes, na ja.). Uns haben übrigens Beiträge, die länger als 3,30 waren, nicht überfordert, heute schaffen angeblich nur noch Wunderkinder und Nobelpreisträger länger als 2,15.

Vielleicht eine Folge der Privatdudler, mit denen ich mich ähnlich wie Onkel Otto nicht anfreunden mag, oder doch zumindest psychisch wenig stabiler und zu Panik neigender Programmreformer. Ich kann mich auch an eine Sylvesterparty kurz nach dem Start von FFH erinnern, dass mal einer "zum Spaß" kurz vor Mitternacht auf diesen Sender umstellte. Dem wünschte ich dann als einziger ein frohes Neues. Das war dann schon ein wenig überzogen. :confused:
 
Ich (Jahrgang '71) begann Radio bewußt wahrzunehmen (zumindest sind das die ersten Erinnerungen), als meine Eltern Ende der 70er begannen, Campingurlaub mit uns Kindern zu machen. Wir wohnten damals in Neumünster und zum Campen ging es nach Eckernförde - genug Zeit, um im Autoradio (NDR2) Musik zu hören. Moderatoren oder Sendungen nahm ich damals noch nicht wahr, aber ich erinnere mich, daß manchmal was von Jean Michel Jarre lief, oder auch Songs wie Garland Jeffreys "Matador". Eigentlich war bei mir in dem zarten Alter eher der Wunsch nach einem Cassettenrecorder angesagt, weil ich Hörspiele (5 Freunde, Drei Fragezeichen u.s.w.) so toll fand, deshalb stand der zu Weihnachten '81 ganz oben auf meinem Wunschzettel. Mein Vater riet mir dann aber zu einem Radiorecorder - ein großer Fehler, denn dadurch entdeckte ich die Popmusik (Zitat Erste Allgemeine Verunsicherung: "Der Sohn der liebt die Popmusik, der Vater kriegt den bösen Blick!" ;)). Zunächst beschränkte ich mich dabei auf NDR2, denn den kannte ich und wußte, was ich krieg - neues auszuprobieren war damals noch nicht so mein Ding, das kam erst später. Dabei entwickelten sich der Club, besonders das Club Wunschkonzert am Sonntag mit Günter Fink sehr schnell zu meinen Lieblingssendungen, die wichtigste aber war für mich die Internationale Hitparade mit Wolf-Dieter Stubel, dafür habe ich oft alles andere stehen und liegen lassen. Gelegentlich in den Ferien hörte ich auch gerne mal "NDR2 am Vormittag", besonders, wenn Carlo von Tiedemann moderierte.

'83 zogen wir dann, bedingt durch meines Vaters Beruf, nach Telgte (bei Münster in Westfalen), da war das mit NDR2 recht schwierig, weil Telgte doch recht am Rand des Empfangsgebietes des NDR liegt; zumindest konnte ich mit meinem Radio NDR2 nur selten in vernünftiger (sprich: rauschfreier) Qualität empfangen. Dafür entdeckte ich WDR1 mit Mal Sondocks Hitparade, später dann noch die Schlagerralleye, damals schon Mit Wolfgang Roth. Noch später entdeckte ich dann "Schwingungen" mit Winfried Trenkler und meine Liebe zu (elektronischer) Instrumentalmusik. '86 gab es dann einen weiteren berufsbedingten Umzug, diesmal nach Nienbug an der Weser. Damit war ich wieder besser mit NDR2 versorgt (dafür war WDR1 nicht mehr so toll zu empfangen) und ich bemerkte zum ersten mal bewußt, daß es immer noch alliierte Truppen in Deutschland gab (Nienburg war damals ein großer Stützpunkt der britischen Armee). Über Kontakte zu diesen erfuhr ich von BFBS und entdeckte auch da einige schöne Sendungen - allerdings kann ich mich aufgrund meiner damals noch sehr rudimentären Kenntnisse der englischen Sprache nicht mehr an Moderatoren oder Sendungen erinnern - die hatten einfach gute Musik und vieles früher (und anderes), als es auf den deutschen Sendern lief.

Zum Ende meiner Schulzeit wurde in Niedersachsen massiv Radio FFN beworben - da war es natürlich dann Pflicht, das auch auch zu hören - aber ehrlich gesagt nur kurz. Irgendwie konnte ich mit dem Sender nie was anfangen (war wohl schon zu sehr ÖR-sozialisiert ;)), bis auf die Comedies von Dietmar Wischmeyer und Oliver Kalkofe (speziell "der kleine Tierfreund", "Onkel Hottes Märchenstunde" oder "Die Drei Musketiere") - die habe ich auch ganz gezielt eingeschaltet. Mit dem Abi und der daran anschließenden Bundeswehr war kaum noch Zeit für Radio und die Programme begannen auch zunehmend, mir zu mißfallen - klar, ich hörte immer noch ab und an NDR (war ja mit der Marine überwiegend im Norden), auch mal FFN oder R.SH - aber lange nicht mehr so gezielt, so lange, sondern eher nebenbei. Das änderte sich erst wieder, als ich, zuerst mit, dann nach der Bundeswehr, nach München zog. Da entdeckte ich Bayern5 Aktuell und die 106.4 aus Fürstenfeldbruck - das waren Radioprogramme, mit denen ich mal wieder etwas mehr anfangen konnte. Richtig mit dem Radiohören angefangen habe ich aber erst wieder ab 2008: da lernte ich meine Lebensgefährtin kennen, zog 2009 mit ihr zusammen (sie kommt aus Bad Vilbel bei Frankfurt) und da traf ich auf den hr und Werner Reinke. Meine Süße steht mehr auf FFH, deshalb haben wir einen Kompromiß geschlossen: im Auto bestimmt der Fahrer den Sender (gut, daß meistens ich fahre :D), im Wohnzimmer läuft überwiegend hr1 oder mittlerweile auch mal Webradio (wir haben da so eine handvoll Sendungen, die wir mehr oder weniger regelmäßig hören) und der Radiowecker und unser Zwangsradio im Bad (ist mit dem Lichtschalter gekoppelt) dudeln FFH. so hat jeder was davon... ;)

LG

McCavity
 
Super Idee, ich lese hier schon lange mit, aber die Thread hat mich motiviert mich zu registrieren ;)
Also fange ich mal an und gebe hier den jüngsten: Geboren bin ich 1979 in Berlin. Bis zum Alter von 10 hab ich passiv bei meinem Vater mitgehört - der war DJ (Schallplattenunterhalter) - entsprechend war ich immer recht aktuell, ich vermute das waren damals Radio4U, DT64, RIAS2, SFB2? etc pp
Meine erste aktive Radioerinnerung war das neue 104.6 RTL und Energy Berlin, damals noch neu, frisch und unbekannt. Irgendwann Mitte der 90er mischte sich ein wenig Fritz und KissFM rein.
Mitte/Ende der 90er gingen mir meine beiden Stammradios langsam tierisch auf den Sack. So dass ich immer mehr zu Fritz und Kiss wechselte.
Seit ca 2000 sehe ich Fritz und seit dem Studium :D vor allem radioeins als meine Stammradios an.
Verloren habe ich allerdings seit 2006. Seit dem wohne ich im Rhein-Main-Gebiet und bin tierisch von den hiesigen Radio angepisst.
Im Auto (Wi - FFM) versuche ich mich ein wenig mit DasDing, hr3 und planet radio über Wasser zu halten, aber das hilft alles nichts... mein Haus habe ich jetzt vollständig mit Ethernet ausgelegt und in so ziemlich jedes Zimmer eine Squeezebox gestellt, um auch dort radioeins/Fritz hören zu können. Ist halt mit Wetter und Verkehr nen bisschen blöd, aber dafür gibt's Smartphones.
 
Ich bin in den 90ern mit dem Berliner Privatfunk groß geworden... Die erste Station, die ich selbst bewusst eingeschaltet habe, waren zunächst Fritz (bewusst kann ich mich hier nur an das Frühstyxradio erinnern) und dann recht bald Energy Berlin, damals noch mit Rob Green am Nachmittag und Bully und Dr. Ben am Freitag- bzw. Samstagabend, wenn ich mich recht entsinne. Irgendwann hat mich dann ein Freund auf Kiss FM gebracht, damals noch mit allerhand DJ-Shows am Abend, die von House über türkische Musik bis Deutschrap alle möglichen Stilrichtungen abgebildet haben. An Dörti Dani und Nick Maloney erinnere ich mich noch gerne, der Sender war zu dem Zeitpunkt aber leider auch schon recht durchformatiert – im Vergleich zu heutigen Verhältnissen klang das aber damals alles noch verdammt frisch. Spätestens ab 1999, als dann auch DJ Tomekk abgesprungen ist und man sich schon ein Jahr zuvor der elektronischen Musik entledigt hatte, war der Sender nicht mehr auszuhalten. Daraufhin erfolgte dann bei mir auch kurzerhand dank Kabelempfang der Sprung auf JAM FM. Das war mir zwar im Tagesprogramm zu hip-hop-lastig, abends war aber die eine oder andere interessante Spezialsendung (Jamaican Vibez, Deeper Shades of House, Blue Notes) und natürlich nachts der Nightgroove mit Beate Dyballa zu hören – insgesamt bot der Sender vor dem Absprung von Matthias Bimmermann und der Breitengraser-/Gülzow-Zeit noch "echtes Radio" mit Spezialsendungen, Moderatoren mit eigener Meinung – das kennt man beim Privatfunk so heute m. E. eigentlich nur noch von sunshine live und von Motor/Flux FM.
 
Ich bin Jahrgang 1979, und Delmenhorst aufgewachsen, also in direkter Nachbarschaft zu Bremen.
Die nahe Lage zu Bremen dürfte auch der Grund sein weshalb bei uns die Hansawelle gehört wurde.
Zwar wurde auch mal zum NDR oder ffn gezappt, aber Radio Bremen blieb unser Familiensender.

Ausgegangen von den Stationen, die hier an meinem Wohnort zu empfangen sind/waren..... Also..

So ähnlich war es bei uns zu Hause auch ;). Die Hansawelle lief eigentlich überall und wurde von den verschiedensten Altersgruppen gehört. Das hat sich jedoch geändert, als 1990 Antenne Niedersachsen an den Start ging und nicht so ganz Stocksteif daher kam, wie die Hansawelle. Zu Anfang war Antenne noch nicht so Oldielastig und spielte auch einige deutsche Hits, wobei der Sender nie ein Schlagerprogramm war. Das war so ein typischer Antenne Hit.
Der Wechsel kam 1992, als der Sender sich in Antenne. Das Radio umbenannt hat. Von dort an standen hauptsächlich 60er, 70er und 80er Jahre Hits im Vordergrund.

1992 war ein interessantes Jahr, weil es einige Wechsel in der Radiolandschaft gab. Neben Antenne änderte auch die Hansawelle ihr Programm und dieses furchtbare "Hansawelle für Sie" startete und die Musik wurde spürbar älter. Wahrscheinlich war das eine Reaktion auf den Sendestart von Antenne, da doch sehr viele Hörer abgewandert waren.
Desweiteren startete 1992 RTL Radio. Der Oldiesender, der fortan bei mir daheim über Kabel lief. Ich habe das Programm das erste Mal bei unserem Frisör gehört und ihn gleich nach dem Namen gefragt. Eine reine Oldiewelle kannte man bei uns bis dato noch gar nicht. Also hörte ich zu Hause RTL Radio und unterwegs Antenne. Das blieb auch bis 1996 so. Im Frühjahr '96 änderte Antenne seine Musikfarbe und man spielte sehr viel aktuelle Musik. Die Rotation wurde stark reduziert und das Programm für mich ungenießbar. Den Sommerhit des Jahres "Lemon Tree" spielte man gefühlt jede Stunde. Auch RTL Radio hatte 1996 einen kleinen Relaunch und legte den Beinamen "Der Oldiesender" ab. RTL gefiel mir irgendwann auch nicht mehr und ich musste mich nach einer neuen Radioheimat umsehen. Die Hansawelle bot zu dieser Zeit mit ihrer Radioillustrierten auch nicht meine Musik an und irgendwie wurde NDR 1 Radio Niedersachsen für mich immer interessanter. Zwei Jahre blieb ich dann bei NDR 1 und wechselte dann 1998 wieder zu Antenne, die sich zwischenzeitlich in Hit-Radio Antenne umbenannt haben. Ein kleiner Oldieanteil war zwar noch vorhanden, aber mich störte die viel zu enge Rotation und so landete ich 1999 wieder bei der Hansawelle, die wieder mehr wie früher klang. NDR 1 wurde mir nach der ersten Programmanpassung Ende 1997 zu langweilig.
2001 ging Bremen 1 auf Sendung, nur gefiel mir die Musikauswahl der Hansawelle bedeutend besser und ich landete wieder bei NDR 1 Niedersachen, der ab da mein Stammsender bis vor ca. einem halben Jahr wurde. Zwischenzeitlich habe ich auch mal NDR 2 oder Radio 21 gehört, aber das war nie von längerer Dauer.
Jetzt höre ich hier in meiner Gegend nur noch sporadisch Radio und habe keinen festen Sender mehr. :mad:
 
Die Hansawelle war schon ein guter Sender, den ich richtig vermisse. bremen eins ist zwar mittlerweile mein Stamm-UKW-Sender, doch die alte Hansawelle gefiel mir eben besser.
Über eines müssen wir uns aber klar sein: Wir müssen dankbar dafür sein, dass es Radio Bremen noch gibt. Wie öde wäre es dann hier im Nordwesten, wenn man uns dieser kleinen Oase auch noch berauben würde. :(
 
Die Hansawelle war schon ein guter Sender, den ich richtig vermisse. bremen eins ist zwar mittlerweile mein Stamm-UKW-Sender, doch die alte Hansawelle gefiel mir eben besser.
Über eines müssen wir uns aber klar sein: Wir müssen dankbar dafür sein, dass es Radio Bremen noch gibt. Wie öde wäre es dann hier im Nordwesten, wenn man uns dieser kleinen Oase auch noch berauben würde. :(

Eine gute Alternative zu NDR1. Leider in der Region Hannover im Auto kaum zu empfangen. Wenn ich nach Rotenburg/Wümme fahre kann ich ab AD Westenholz umschalten und habe Empfang.
 
Eine gute Alternative zu NDR1. Leider in der Region Hannover im Auto kaum zu empfangen. Wenn ich nach Rotenburg/Wümme fahre kann ich ab AD Westenholz umschalten und habe Empfang.

Ja, der Empfang ist da schon recht eingeschränkt, und die Frequenz des DLF in Hannover hat die Situation da nicht gerade verbessert. Aber es geht an einigen Ecken in der Stadt, wenn man nicht allzu rauschempfindlich ist. Sogar in der Goseriede hatte ich die 93.8 schon drin. :D
 
Die größten Hits an der Goseriede bei uns in Hannover sind zur Zeit: Conrad Elektronik, Eisenhauer/Kieser Training, ein türkischer Gemüsehändler und ein Geschäft für praktische Berufsbekleidung. Ach fast vergessen: Noch 2 Radiosender, Tür an Tür, die vor 20 Jahren eine große Fangruppe hatten.
 
Als Westberliner, Jahrgang 74, kam man um Rias 2 nicht vorbei. Das blieb auch jahrelang so und war auch gut so :)
"Kult" waren immer die "Berlincharts" mit Gregor Rottschalk, egal auf welchem Sender.

Ab und an mal SFB gehört (Schlagerhitparade), später dann auf 100,6 umgeschwenkt und
in den Anfangsjahren des Senders noch fleißig 104.6 gehört, was aber im Laufe der Jahre immer weniger wurde.
Je älter man wird desto mehr hört man die "Rentnersender"
wie Spreeradio (morgens) und Antenne Brandenburg (abends, wochenends) :)
Da ich Radio auch höre um einzuschlafen (klappt sehr gut...) höre ich ab Mitternacht auf Antenne B. notgedrungen fremde Sender mit (ARD Hitnacht). Pflicht ist Samstags Inforadio wegen Fußballbundesliga.
 
Bin Baujahr 1965, aufgewachsen und immernoch wohnhaft in Baden-Württemberg.
Hatte das Glück im "Grengebiet" zwischen Südfunk aus Stuttgart und Südwestfunk Baden-Baden zu wohnen, wo man beide gut empfangen konnte. Kann mich erinnern, dass das ein kleiner Glaubenskrieg" war, wer SWF 3 und wer lieber Südfunk 3 gehört hat. Ich habe eher zu Südfunk 3 tendiert, mittags nach der Schule war "POINT" Pflichtprogramm und hat mich geprägt.. Irgendwann habe ich dann entdeckt, dass auch HR3 und selbst SR1 Europawelle (bei gutem Wetter) empfangbar war.
Eine Zeitlang habe ich auch viel Kurzwelle gehört, einige Jahre sehr intensiv Radio Luxemburg die fröhlichen Wellen, aber auch die deutschsprachigen Programme von Peking bis Südafrika. :)
Mit dem Erscheinenn des Privatfunks war ich erstmal total begeistert und habe regelmässig das Band durchforstet, ob es da wieder was neues gibt. Habe dann vor allem Radio Ladies First gehört und irgendwann auch zufällig Euro-Radio (Radio Powerplay) mit dem genialen DJ Wolfgang Pichler (Charly 2000). Oder verwechsel ich das mit Radio Drops? War wohl beides ein Piratensender. Charly 2000 hat später in den 90ern dann auch auf RPR1 (?) tolle Sendungen gemacht.
Heute höre ich - wenn überhaupt - SWR 1 oder gezielt HR1 (Werner Reinke!!), ansonsten fast nur noch Internetradio bzw. nutze Musikstreaming (last.fm, Spotify etc.).
 
Das würde ich wahrscheinlich genauso machen. Nun weiß ich ja nicht welches Dein Lokalsender ist, aber die sind alle fürchterlich, und deswegen würde ich die gar nicht erst einschalten. Über die Bereichssender braucht man gar nicht erst zu sprechen.

Der Lokalsender "Die neue Welle" geht ja noch einigermassen, von den schlimmen Sendern noch einer der besseren. Obwohl die "Welle Fidelitas" aus dem dieser Sender entstanden ist, eigentlich gar nicht schlecht war. Hat ein sehr breites Musikspektrum abgedeckt. Aber nach einigen Jahren wurde die Frequenz trotz Protesten aus der Bevölkerung, bei der die "Welle Fidelitas" eigentlich sehr gut ankam, von der Lfk leider an die RTL-Gruppe und es wurde irgendein "Hit-Radio RTL" daraus. Kenne eigentlich niemand, der das dann noch gehört hat. Inzwischen ist es als "Die neue Welle" wieder besser geworden. Völlig unhörbar für mich "Hit Radio Antenne 1" aus Stuttgart, das hält man keine 10 Minuten aus. Besonders wenn ich nach jedem Titel darauf aufmerksam gemacht werde, welchen Sender ich gerade höre, schalte ich ab. Löbliche Ausnahme hier ist "Radio Ohr" aus Offenburg mit einer relativ abwechslungsreichen und auch mal überraschenden playlist.
 
Ich kann mich an Welle Fidelitas noch gut erinnern. Den Sender habe ich 1997 zum ersten Mal bewusst gehört. Ein Jahr später nannte man sich nur noch "Die Welle". Es gab dann auch noch dieses gemeinsame Mantelprogramm, das u. a. auch beim Stadtradio 107, 7 lief.
Irgendwann, das muss etwa 2001 gewesen sein, wurde der Sender immer unerträglicher. Die ältesten Musiktitel dort stammten dann aus den 90ern, der Rest bestand nur noch aus den grausamsten aktuellen Hits. Diese Selbstmordmusik von HIM zählte auch dazu.
Ehrlich gesagt hat mich das "Ableben" der Welle überhaupt nicht getroffen.

Hit-Radio Antenne 1 ist auch um etwa 2001 richtig grausam geworden. Vor allem "Lennert & Heine" waren ein Grund dafür diesen von nun an unsäglichen Sender zu meiden.
 
O.k., dann mache ich auch Mal, schöner Faden:

Jahrgang: 1977, erste bewusste Berührung mit dem Radio Weihnachten 1984 (mit 7, wirklich!). Da bekam ich meinen ersten Kassettenrekorder mit Radio geschenkt. Der Kassettenrekorder war zwar auch nett, damit konnte man Hörspiele hören, aber Radio war für mich fortan viel interessanter. Ich probierte das Teil Anfang 1985 bewusst das erste Mal aus, kurbelte ein wenig, bakam den WDR (1 - 4) und den damaligen SWF. Ich wohnte damals schon im Rheinland, damals gabs noch keinen wirklichen Privatfunk.

Neugierig wie ich war, fragte ich meinen Vater, was er denn so hörte, WDR2 war seine Antwort, ich probierte die Schlagerralley aus, die damals noch auf WDR2 lief und später zu WDR1 wechselte. WDR2 war damals aber nicht wirklich mein Ding.

Anfang 1985 entdeckte ich durch Zufall SWF3, fortan mein Stammsender, ich habe bis auf wenige Ausnahmen bis zur Fusion und ein bisschen danach fast nichts anderes gehört. Unterbrochen wurde die Zeit lediglich von 1990 - 1992, als ich RPR entdeckte und die für zwei Jahre irgendwie "cooler" fand, warum, weiß ich nicht.

Anfang 1992 ging mir RPR mittlerweile gehörig auf den Zeiger und ich wechselte wieder zu SWF3.

Dann kam für mich im Sommer 1992 der "radiotechnische" Kulturschock. Ich musste raus aus SWF3-Land und fand mich fortan in Marburg wieder. Dort gabs leider nur HR3, fand ich damals einfach nicht so dolle, im Vergleich zu HR3 war SWF3 auch zu dieser Zeit einfach ein anderes Kaliber, hatten die besseren Moderatoren (für mich), die bessere Musik eh.

Fortan habe ich versucht, SWF3 wenigstens über Antenne reinzubekommen, mit mäßigem Erfolg, ich hatte einfach damals noch keine gute Stereoanlage (Analog-Radio mit Kassettenrekorder, richtige "Feinabstimmung" war da nicht).

Das änderte sich aber Mitte 1995, ich war zu dieser Zeit immer noch in Marburg ansässig und bekam von meinen Eltern zum Geburtstag eine vernünftige Stereoanlage, an die man auch eine Wurfantenne anschließen konnte. Ich hatte fortan "mein" SWF3 zurück und konnte über Antenne sogar über drei Frequenzen empfangen, wenn auch nur in Mono, aber das war mir sowas von "schnuppe". Endlich wieder "Elmi" & Co, die ich in diesen drei Jahren nur sporadisch gehört hatte.:D

Dann noch bis kurz nach der Fusion (bis ca. 2000/2001) noch ein bisschen SWR3. Und danach ließ meine Begeisterung auch spürbar nach. Seitdem bin ich eigentlich mehr ein Zapper denn ein "Lieblingssender-Haber". Radio gehört natürlich auch heute noch dazu, aber ich wähle heute überwiegend nach Sendungen aus und nicht nach Sendern.
 
Ich glaube, das ist der einzige kommerzielle Lokalsender in Baden-Württemberg (neben dem Kuriosum R. Neckarburg), den man noch als echtes Lokalradio bezeichnen kann. Und das, obwohl auch Ohr ein Verlagssender (Reiff KG - Mittelbadische Presse) ist. Weiss jemand, ob die vielleicht unabhängig vom sonst beherrschenden Presse-Oligopol sind?
 
Dann mach' ich auch mal: Ich bin Bj. '64 und durch die räumliche Nähe des DLF-MW-Standortes Neumünster wurde ich in frühester Kindheit mit Melodien von der Waterkant und den Lustigen Musikanten beschallt (meist aus der Musiktruhe meiner Omma, durch die große Feldstärke der 1269 kHz manchmal auch aus Haustechnikgeräten, aber das ist ein anderes Thema). Wenig später habe ich dort dann Puders "Plattenteller" entdeckt, den ich dann auch schon mit ersten selbstgebauten Detektoren mit Diode OA95 und auf Klorollen gewickelten Spulen hörte.

Die Jahre meiner Jugend waren immer zweigeteilt. Winterhalbjahr: Radio Luxemburg (Axel und Matthias lachten mich jeden Morgen aus dem Bett, in der Blauen Stunde hab ich auch mal 'nen Hunni gewonnen, und samstags gings von 12 bis 18 Uhr am Stück: halloRTL-Radioclub, die Großen Acht, Bennos Torparade). Sommerhalbjahr ab 1. Mai: die Ferienwelle aus Rostock, die entlang der Ostsee bis hoch nach Flensburg auf der 558 kHz in Ortssenderqualität reinkam. Die Radio-DDR-Ferienwelle war immer relativ unpolitisch, hatte hohen Unterhaltungswert, es gab auch viel West-Mucke - und es gab schon in den 70ern das "Original-Wettergespräch" morgens um viertel vor acht (heute macht das jeder Privatfunkdödel). Gelegentlich ging bei Sommerinversionen auch mal samstagsvormittags Hennes Topp-Musike und Oertels "He, he, he, Sport an der Spree" vom Berliner Rundfunk. Fasziniert haben mich immer die "Live-On-Tape"-Sendungen am Sonntagvormittag "Alte Liebe rostet nicht" auf Radio DDR I.

Den heimatlichen NDR hab ich nur selten und gezielt eingeschaltet: Stubels Hitparade, Alzens "Maxis Maximal"...

Nachdem Elstner '83 bei RTL weg war, bin ich immer öfter einen kleinen Tick nach links zur Europawelle Saar ausgewichen: Frühstart mit Martin Arnhold. Da gab's um 7 immer das "Schlagerrennen". Drei Titel standen vor den Nachrichten zur Wahl, man konnte anrufen und sich seinen Favoriten wünschen. Nach den Nachrichten wurde die Platte dann ausgespielt. Martin Arnhold saß während der Nachrichten persönlich am Telefon und hat die Stimmen entgegengenommen und er nahm sich immer Zeit für einen kurzen Plausch. Auf mich hat er immer extra gewartet, war ich doch immer sein am weitesten entfernter Hörer (wenn auch nur von Oktober bis März, wenn die 1422 kHz bis nach Schläfrig-Holzbein reichte).

Ende der 80er dann berufliche Radiotätigkeiten beim gerade entstandenen privaten Lokalfunk in Bayern. Zuvor ein wenig Produktionen im Heimstudio für Ostbelgien.

Heute interessieren mich nur noch Wortprogramme und Call-In-Sendungen: LateLine mit Holgi, JUK und Böhmermann, bigFM-Nightlongue, BlueMoon, DKultur 2254. Musik kann ich selber dudeln, dafür brauch ich kein Radio (mehr).
 
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