FAZ stößt FFH-Anteile ab

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berlinreporter

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Nachdem schon hier über Veränderungen in der FFH-Gesellschafterstruktur berichtet wurde, gibt es jetzt weitere News:
HB BERLIN. Die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (FAZ) verkauft laut einem Bericht der "Welt am Sonntag" (WamS) das Gros ihrer Anteile am hessischen Privatradio FFH. Der Gesellschafterausschuss des Senders am Donnerstag den Verkauf von acht Prozent der FFH-Anteile genehmigt.

Ursprünglich sei als Hauptinteressent Helmut Markworts Mediapool aufgetreten, schreibt die WamS. Von den insgesamt 45 FFH-Gesellschaftern hätten aber 19 ihr Vorkaufsrecht wahrgenommen und entsprechend kleine Radio-Anteile von der FAZ Electronic Media GmbH erworben.

Die FAZ ist die zweite überregionale Tageszeitung, die sich von ihrer Beteiligung an dem Privatsender weitgehend trennt. Vor einem halben Jahr hatte bereits die "Frankfurter Rundschau" fast ihre gesamten FFH-Anteile verkauft.
 
Da wird von einigen die Niveaulosigkeit des Forums bejammert, aber Topcis jenseits der leidlichen Formatdiskussionen bleiben unbeachtet?

Warum trennen sich die großen Tageszeitungen von ihren Radiobeteiligungen? 'Besinnung auf das Kerngschäft' hört man da oft aus den Vorstandsetagen. Das ist aber immer nur die halbe Wahrheit. Beteiligungen, die richtig gutes Geld abwerfen, stößt man nicht so einfach ab. Trifft das selbst auf FFH, den Mercedes unter den Hitradios nicht mehr zu?
 
Goldene Zeiten vorbei...

... bei FFH? Die Rundschau hat ihre Anteile doch auch schon verkauft. Nun also die FAZ- dabei haben die immer richtig dicke verdient an FFH. Bin auch der Meinung, daß die Gewinne ja dann nicht mehr so dolle sein können.
 
Ob die Gewinne bei FFH "nicht mehr so dolle" sind, weiß ich natürlich nicht. Aber wer seine Anteile verkauft, tut das nicht unbedingt deshalb, weil er in dem Geschäft keine Gewinne mehr macht, sondern weil er ggf. das Geld aus dem Sender woanders braucht. Die FR hat ihre FFH-Anteile schließlich auch nicht deshalb verkauft, weil dort die Rendite nicht stimmte, sondern weil sie Kohle brauchte.
Wenn sich außerdem in einem anderen Geschäftsfeld mit derselben Geldmenge eine höhere Rendite erzielen lässt, ist das ein weiteres Argument, sie woanders rauszuziehen. Das spräche zwar dafür, dass das Geschäft bei FFH "nicht mehr so dolle" läuft. Nicht mehr so dolle aber im Vergleich zu Aussichten in anderen Geschäftsfeldern, nicht unbedingt im Vergleich zu anderen Jahren bei FFH.
db
 
@der beobachter

bestes Beispiel dafür die Holzbrinck-Gruppe, die ihre Radiobeteiligungen verkauft hat, um sich auf ihr krisengeschütteltes Kerngerschäft im Printbereich zu konzentrieren.
 
das dürfte nicht an der Ertragssituation von FFH liegen, die Frankfurter Rundfunkschau und die FAZ werden das Kapital vermutlich zur Solidierung ihres Kerngeschäftes nutzen (müssen)
 
Die Gründe liegen nicht darin, daß FFH nichts abwirft sondern vielmehr an Cashbedarf von FAZ und FR. Bei Letzterer sah es sogar vor einigen Monaten auf dem Konto ziemlich bedrohlich aus.

FFH ist das Tafelsilber das grad verscherbelt wird um bares in die Kasse zu bekommen. Das ist die Wahrheit, alles andere von den Firmen nur blablabla.

"Konzentration auf Kerngeschäft" "Neuausrichtung der Beteiligungen" "Straffung des Portfoilios" usw....
 
:eek:

Ich glaube auch, daß die FFH-Anteile als Tafelsilber verkauft wurden, um schnellstmöglich Cash in die Kasse zu bekommen. Gerade weil mit den Anteilen eigentlich noch gut Rendite zu machen gewesen wäre (wie hoch sei dahingestellt) mußte man eben jene verkaufen. Wer hätte denn Anteile eines "krötigen" Senders mit ewigem Nachschußbedarf erworben? Niemand! Da mußte man eben schon die guten Sachen wie FFH-Anteile vorholen, zumal es ja auch wohl schnell gehen sollte mit dem Verkauf. Mit den Formulierungen (Konzentration Kerngeschäft, Bereinigung des Portfolios, neuausrichtung...)hat DER SCHWABE schon recht, alles blablabla um den betriebswirtschaftlichen Schein zu wahren und keine Managementprobleme erläutern zu müssen....einen zweiten Ansatz gibt es natürlich auch noch. Schließlich wird mit den FFH-Anteilen ja nicht nur über die Rendite verdient. (bei Aktien schaut ja auch kaum einer auf die Dividende). Die Anteile sind im Wert gestiegen, vielleicht ist derzeit ein "Allzeithoch" erreicht, und ein Verkauf der FFH-Anteile im Hinblick auf den "Kursgewinn" jetzt am rentabelsten??!!. Das wird uns aber niemand wirklich sagen können, denn wer kennt schon den Zahlen-Wert einer FFH-Beteiligung und ihren wahren Preis?

Tschöööö
 
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