FFH schlägt Frequenz-Neuordnung in Hessen vor

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berlinreporter

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PM von FFH:
Frequenzstreit in Hessen:
FFH schlägt komplette Neuordnung vor

Die Radio/Tele FFH in Bad Vilbel schlägt eine komplette Neuordnung der hessi-schen Frequenz-Landschaft vor. Die rund 170 UKW-Frequenzen aller hessischer Sender (öffentlich-rechtlich und privat) sollen eingezogen und dann neu vergeben werden. „Wir erwarten, dass hierdurch die bisher schwach versorgten Programme um gut 30 Prozent besser zu empfangen wären“, so FFH-Geschäftsführer Hans-Dieter Hillmoth: „Bei den jetzt schon versorgten Programmen würde sich nichts verändern – höchstens die Frequenzziffer.“ Eine solche Neuordnung wäre bisher einmalig in Deutschland und würde zu einem sparsameren Umgang mit UKW-Frequenzen führen.

Mit diesem Vorschlag an die Hessische Landesregierung will FFH zur Lösung des seit Monaten dauernden Frequenz-Streites konstruktiv beitragen. UKW-Frequenzen sind knapp. Vor allem die in letzter Zeit hinzugekommenen „Plus-Programme“ des hr und die Formate „planet radio“ und „harmony.fm“ aus dem Hause FFH sind deshalb nur in Teilen Hessens zu empfangen. Zuletzt hatte sich auch der Deutschlandfunk gegen Pläne seines öffentlich-rechtlichen „Kollegen-Senders“ hr gewandt, intern Frequenzen zu verschieben.

Die vorgeschlagene Neuordnung käme allen Beteiligten zugute – egal ob privat oder öffentlich-rechtlich organisiert. Gleichzeitig könne der Abstand zwischen den einzelnen Frequenzen verringert werden („Kanalabstand“), um eine bessere Ver-sorgung zu ermöglichen, so Hillmoth: „Dies geht aber nur bei einer kompletten Neuordnung.“ Die jetzige Frequenz-Landschaft sei seit 1948 immer wieder „ange-flickt“ worden – jetzt sei es Zeit für einen grundsätzlichen Umschwung, um für die Zukunft gewappnet zu sein.

Das ursprünglich als UKW-Ersatz geplante „Digital Radio“ (DAB) stecke auch 15 Jahre nach seiner Einführung immer noch in den Kinderschuhen. Es werde keines-falls vor 2015 – wenn überhaupt – UKW ablösen und eine bessere Versorgung des Landes ermöglichen.

FFH schlägt der Landesregierung vor, eine solche Frequenz-Neuordnung zunächst auf dem Papier (als „Sandkasten-Spiel“) von Experten prüfen zu lassen, um die Erfolgs-Chancen für eine solche Umordnung besser einschätzen zu können. Den Zeitbedarf für eine Umsetzung der Neuordnung sieht FFH bei zwei („bei gutem Wil-len aller Beteiligten“) bis zu vier Jahren.
 
Dass FFH dies nicht selbstlos tut, dürfte klar sein. Die eigenen Programme harmony.fm und planet haben keine Zukunft ohne bessere technische Reichweite.

Der hr seinerseits wird den Vorschlag ablehnen und dabei alle nur denkbaren technischen und sonstigen Scheinargumente an den Haaren herbeiziehen, da er mit seiner üppigen Frequenzaustattung außer mehr Konkurrenz nichts dabei gewinnen kann.

An dieser Konstellation zeigt sich wieder, wie kontraproduktiv es ist, dass sich Privatfunk und Öffentlich-Rechtliche überhaupt Konkurrenz machen (müssen).
 
Törööö

Ja, stimmt, propagandistisch gesehen macht den Vilbelern niemand was vor. Neueste Idee: FFH als selbstloser Retter der hessischen Radiohörer!

Aber soll Hillmoth doch lieber direkt sagen: "Hört zu, wir haben uns mit unserem Management vertan und ohne neue Frequenzen können wir harmony und Planet zumachen."

Aber es halt ist wie immer bei FFH. Ankündigungen, Marketing und Verpackung versprechen nur Gutes... was tatsächlich dahintersteckt, das sollte man lieber nicht so genau betrachten.
 
Nein, darum geht es nicht. Es geht nicht um PR oder Misswirtschaft. Es geht ganz einfach darum, erst einmal diesen Gedanken der Frequenz-Neuordnung in die Köpfe der entscheidenden Personen hineinzubringen. Bis dann Entschlüsse gereift sind und die Neuordnung beschlossen wird, können gut und gerne 5 Jahre vergehen. So lange hält FFH auch mit planet und harmony durch. Strategisch finde ich diese PM sehr gut. Außerdem hat FFH mit seiner Idee bei der Landesregierung gute Chancen, weil der hr trotz CDU-Intendant immer noch im Ruf steht, ein roter Sender zu sein.
 
Natürlich geht es um PR und Marktwirtschaft. Keine PR- und Marketingabteilung würde Geld in eine solch weitreichende Konsequenzen fordernde PM stecken, wenn sie sich davon nichts versprechen würde.
Aber man darf auch mal dazu sagen, dass das nichts Schlechtes ist, auch wenn vielfach abwertend zu hören ist, etwas sei "ja nur PR". "Public Relations" ist nichts weiter als professionelle Kommunikation mit dem öffentlichen Gegenüber.

Nach bisheriger Lage sieht sich die FFH-Gruppe frequenzmäßig benachteiligt, was bei der vom hr zugegebenen teilweisen Überversorgung an Frequenzen auch kaum zu bestreiten ist. Dieses Ungleichgewicht will FFH verständlicherweise korrigiert sehen. Der Zeitpunkt dafür ist nicht der schlechteste, u.a. aus den Gründen die DaNixChecka anführt. Die vom hr selbst eingeläutete Umbruchphase will FFH für sich nutzen.

Dass sie das über die Schiene machen "Retter der hessischen Radiohörer", ist durchdacht und gehorcht dem einfachsten PR-Gesetz:
"Wenn du eine Änderung für dich willst, dann erklär dem anderen, was ER davon hat."

Folgegesetz:
"Wenn der andere etwas haben will, dann erklär ihm, dass DU dich dafür einsetzt."

So. Ende der sonntäglichen Lehrstunde "Basiswissen PR".
db
 
PR hin oder her...

... FFH will im Grunde nur eins: Frequenzen vom hr, um seine in den Markt gedrückten Programme Planet und Harmony überhaupt sinnvoll betreiben zu können.

Wenn es tatsächlich zu einer Neustrukturierung der Frequenzen INSGESAMT kommt, dann sollten ALLE auf den Tisch. Dann haben neben dem Privatfunk-Monopolisten FFH und dem staatlichen Monopolisten HR vielleicht auch mal andere Anbieter eine Chance.

Also: her mit der Reform. Mal sehen, ob FFH am Ende wirklich mit mehr nach Hause geht. Schließlich hat FFH bisher seinen Erfolg erstens auf der politischen Protektion (keine zweite landesweite private Kette) und auf der Schwäche des HR aufgebaut.

Wirklich Zeit, daß auch in Hessen mal der Wettbewerb richtig startet!
 
Eine Neuordnung wäre in Hessen angebracht. Ob die Vilbler nun dies aus reinem Eigennutz tun oder nicht, ist eine Sache die mich im Moment noch nicht einmal so berührt.

Der Anschub und die Richtung ist richtig und eine Planung die auf frühestens 5 Jahren basisiert, dürfte wohl nicht vorderrangig verfolgt werden.

Aber Hr pennt nicht...... die Umgestaltung der Fq des Hr beruht wohl nicht zufällig darauf das diese im Vorfeld schon von den Plänen der Vilbler gehört haben?????

Wie auch immer ich hoffe das es so kommt und das eben durchaus auch andere Anbieter hier Zugang erhalten, denn insgesamt ist es in Hessen eher traurig mit der Vielfalt der in Hessen ansässigen Sendern.

Alles wird gute.... für wen auch immer :))

In diesem Sinne

Gruß

Steve Wilson
 
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