Radiokult
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Was genau soll Politik daran sein, wenn man Berechnungen über die Reichweite von Rundfunksignalen anstellt, welche in Sendestärke X vom Sendestandort Y vorgenommen werden?Genau das ist aber auch Politik
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Was genau soll Politik daran sein, wenn man Berechnungen über die Reichweite von Rundfunksignalen anstellt, welche in Sendestärke X vom Sendestandort Y vorgenommen werden?Genau das ist aber auch Politik
...und in diesen, sitzen zumeist PolitikerAuch das hat wenig mit Politik zu tun. Grundlage sind die sogenannten Weltfunkkonferenzen, in denen Frequenzhbereiche etc. abgesteckt werden. Die letzte war 2023 in Dubai und die nächste soll 2027 sein. Frequenzen und Bereiche für DAB und DVB-T wurden erstmals 2006 abgesteckt. Allein im damaligen ersten Frequenzplan waren rund 70.000 Frequenzeinträge verzeichnet. Vorläufer war der sogenannte Genfer Wellenplan für den UKW-Bereich. Ums salopp zu formulieren: Da man auf alles mögliche Rücksicht nehmen muss, ist eine Frequenz nicht mal schnell in 5 min koordiniert.
Und was die Vergabe selbst angeht, spielt da Politik auch nur eine sehr untergeordnete Rolle. Die Betreiber der Frequenzen, sprich Media Broadcast etc., wollen mit den Kanälen legitimerweise Geld verdienen und sind daher daran interessiert, das nur wirtschaftlich tragfähige Sendekonzepte on air gehen. Das zu prüfen ist nun wiederum Aufgabe der Medienanstalten. Das dauert mal länger und mal kürzer. Das bei der Lizensierung insgesamt eine Art Medienvielfalt gewahrt bleibt, sollte sich von selbst verstehen.
Die BNetzA ist für die Koordinierung von Frequenzen zuständig. Das erfolgt in Abstimmung mit den entsprechenden Gremien in den Nachbarstaaten, im Grenzbereich hat man ja gegenseitig Einstrahlung und muss das grenzübergreifend angehen.Aber die Bundesnetzagentur vergibt doch die Frequenzen bzw. verlängert die Zuteilung.
Die Sendeanlagen dürften alsbald verschwinden, sobald keine Programme über sie abgestrahlt werden. Das geht ruckzuck, weil es Mastmiete / Antennenmiete kostet - zumindest dort, wo die Senderstandorte nicht der ARD gehören. Aus Branchenkreisen hört man durchaus so Geschichten wie "selbst ein GFK-Zylinder ist kein Hindernis, wenn Antennensysteme demontiert werden sollen, weil sie aktuell nicht mehr benutzt werden."Allerdings werden sie auch nicht für andere Dienste freigegeben, also offenbar hält man sich den den Fallback auf den klassischen Rundfunk weiterhin offen
Alles ist letztlich politisch in der heutigen Zeit. Die Truppe der "Fläming Kitchen" um den Aktionskoch Wam Kat hatte einst bei Ausübung ihrer Arbeit bei Großdemonstrationen oder Aktionstagen (z.B. in Tagebaugebieten) T-Shirts an, auf denen "Essen ist politisch" stand. Auch Kleidung ist politisch, jeglicher Konsum ist politisch, Urlaubsreisen sind ebenso politische Entscheidungen, jegliche Konsumentscheidung ist eine politische Entscheidung, auch wenn wir uns dessen meist nicht bewusst sind. Dass ich aktuell hier 18 Grad im Zimmer habe und nicht 23 Grad, ist auch ein Stück weit eine politische Entscheidung, die ich selbst treffe.So gesehen ist die Frequenzzuteilung bzw. Abschaltung durchaus eine politische Entscheidung.
Das tut man eben schon indirekt über das Geld / die Weigerung, höhere Rundfunkbeiträge zu beschließen und damit den öffentlich-rechtlichen Rundfunk von der Entwicklung der Inflation abzukoppeln.Der Staat könnte vielleicht auf den ÖRR einwirken, nicht mehr analog zu senden
Der Antrag geht hier an die jeweilige Landesmedienanstalt, die in ihren Entscheidungen letztlich auch die Langfristplanung der Staatskanzlei umsetzt - nicht inhaltlich (das darf die Staatskanzlei nicht), aber eben hinsichtlich Verbreitungswegen.aber einem privaten Anbieter müsste es ja offen stehen, eine Konzession für FM zu beantragen, wenn die BnetzA hier völlig unpolitisch agieren würde
Das ist nicht die BNetzA, sondern in Berlin die MABB und im Norden ists vermutlich die Staatskanzlei in Abstimmung mit der Landesmedienanstalt.Tut sie aber nicht, denn sie vergibt zumindest in SH keine neue Senderplätze mehr, und in Berlin wird ein FM-Sendeplatz an den Simulcast mit DAB gebunden
Jetzt schreibst Du doch sogar selbst, dass diese Idee gar nicht aus der BNetzA stammen konnte...So blöde Ideen können nur aus der Politik und nicht aus der freien Wirtschaft stammen
Ja, für mich war das alles einsJetzt schreibst Du doch sogar selbst, dass diese Idee gar nicht aus der BNetzA stammen konnte...
Aufarbeitung des Atomausstieges
Das scheint dein eigentliches Problem zu sein. Natürlich muss die Politik einen Rahmen vorgeben, denn ohne den geht es schließlich nicht. Gesetze, Verordnungen etc. pp. werden selbstverständlich von der Politik gemacht. Alles andere wäre Anarchie. Das ändert aber nichts daran, das die Politik weder auf die Frequenzkoordination noch auf die Frequenzvergabe an Sender X oder Y, irgendeinen direkten Einfluss hat. Das die UKW-Frequenzvergabe in Berlin noch geht (übrigens nur in Verbindung mit paralleler DAB+-Ausstrahlung) und in SH nicht, hat etwas damit zu tun das Rundfunk Ländersache ist und den Bund im Großen und Ganzen nichts angeht. Das entscheidet faktisch jedes Bundesland für sich selbst.für mich war das alles eins
Das ist doch schlichtweg Unsinn. Nur weil jemand Mitglied einer Partei ist, muss er noch lange keine Entscheidungen im Sinne der Partei treffen. Zu halten hat er sich zu allererst an gesetzliche Vorgaben. Wie sollte das auch anders gehen? Alles andere würde ihn juristisch angreifbar machen. Außerdem ließe es sich überhaupt nicht sinnvoll begründen.Wenngleich die BnetzA kein Ministerium ist, es ist eine Bundesbehörde mit einem Chef, der bei den Grünen ist. So gesehen ist die Frequenzzuteilung bzw. Abschaltung durchaus eine politische Entscheidung.
...und kommt nicht zu Potte, weil wir da wieder bei der Länderhoheit sind. Man wird sich schlicht nicht einig, weil der Ausbau völlig unterschiedlich ist. Während man beispielsweise in Bayern UKW mutmaßlich relativ zeitnah ohne nennenswerte Auswirkungen abschalten könnte, ist in Meck-Pom noch nichtmal der Privatfunk per DAB on air. Überall da wo auf DAB das ortsübliche UKW-Band abgebildet ist, sind die DAB-Hörerzahlen belegbar deutlich gestiegen.Der UKW-Ausstieg geistert seit mindestens 2000 herum
"Es gibt große Worte, die so leer sind, daß man ganze Völker darin gefangen halten kann." (Stanislaw Lec) Oder ums mit meinen Worten zu sagen: Framing funktioniert, egal aus welcher Ecke"Essen ist politisch" ... Auch Kleidung ist politisch, jeglicher Konsum ist politisch, Urlaubsreisen sind ebenso politische Entscheidungen, jegliche Konsumentscheidung ist eine politische Entscheidung, auch wenn wir uns dessen meist nicht bewusst sind.
Wenn dem so wäre, wie erklärt sich dann das in den Parlamenten im Bund und den Ländern soviele Akademiker herumsitzen und so wenige "einfache Leute"?Besser kann man den Menschen, die Relevanz von Irrelevanz zu trennen in der Lage sind, nicht mittteilen, wie sehr man sie verachtet und dass man sie eigentlich nur als nützliche Idioten braucht, die die akademische Arbeit machen, man sie ansonsten aber nicht haben will.
War nicht NDR 90,3 irgendwo in Niedersachsen dein Problem. Was wird nach Radio Bremen dann für ein fehlender Sender durchs Dorf getrieben?Ich kann hier Radio Bremen via FM empfangen (nicht aber via DAB).
Ganz, ganz knallhart. Schlager Radio würde dort unabhängig von der Rückgabe dudeln. Bringt aber nichts, dir das immer, und immer wieder zu erklären.Dass man Frequenzen vom öffentlich-rechtlichen Rundfunk-, die der letztlich aus Kostengründen zurückgibt (an die Staatskanzlei), knallhart neu für Privatfunk vergibt, hatten wir doch vergangenen Sommer in Jena: statt beitragsfinanzierter relevanter Pflichtversorgung (DLF) dudelt dort halt nun deutscher Schlager.
Dennoch ist das auch eine Form von Politik, wenn auch keine von klassischen Fraktionsparteien, die in den Regierungen sitzen. Die Art und Weise im Umgang mit den Frequenzen ist aber dieselbe.Das ändert aber nichts daran, das die Politik weder auf die Frequenzkoordination noch auf die Frequenzvergabe an Sender X oder Y, irgendeinen direkten Einfluss hat. Das die UKW-Frequenzvergabe in Berlin noch geht (übrigens nur in Verbindung mit paralleler DAB+-Ausstrahlung) und in SH nicht, hat etwas damit zu tun das Rundfunk Ländersache ist und den Bund im Großen und Ganzen nichts angeht. Das entscheidet faktisch jedes Bundesland für sich selbst.
Es geht doch auch nicht darum, ob es was mit "der Politik" zu tun hat, sondern rein um die Arbeitsweise. Diese ist politisch. Der Begriff beschränkt sich nicht rein auf Regierungspolitik.Mit Politik zu tun hat das nichts. Wie hoch die Sendeleistung bei einer freien Frequenz ist, ist abhängig davon, was in näherer und weiterer Umgebung auf der gleichen und den benachbarten Frequenzen sendet. Mit der Politik zu tun hat das ebenfalls nichts.
Da haben wir ihn doch, den politischen Prozess.Der Rahmen des Ganzen, sprich Mediengesetze etc. sind die Regeln nach denen man agiert. Diese werden demokratisch per Mehrheitsbeschluss von Parlamenten gefaßt. Diese Parlamente haben aber weder einen Einfluß darauf welche Frequenz mit welcher Sendeleistung, noch mit welchem Programm die Frequenz bespielt wird.
Damit ist es aber noch lange nicht zuende. Alles was danach erfolgt, funktioniert auch nur (oder auch nicht), wenn es politisch entsprechend gewollt (oder eben nicht gewollt) ist. Da haben so einige Institutionen ein Wörtchen mitzureden. Selbstverständlich ist das Politik.Der politische Prozeß wäre die Findung der Regeln
Richtig. Die verbreiten ihre Programme aber schon lange nicht mehr nur per UKW. Quasi alle sind mindestens über den zweiten Verbreitungsweg Webstream zu hören.Ja, aber private Radiosender brauchen in erster Linie Hörer.
Wenn alle abgeschaltet werden, wärs im Grunde schnuppe. Frag mal die Schweizer. Da wird heute Nacht so gut wie das gesamte UKW-Band stillgelegt.Welches Interesse hätten diese an einer FM-Abschaltung
Das Risiko besteht, soweit ich das beurteilen kann, nicht. Davon abgesehen sind nirgendwo in der Republik irgendwelche reichweitenstarken Frequenzen frei oder in absehbarer Zeit zu haben. Irgendwelche Minifunzeln mit nur wenigen Kilometern Reichweite sind meistens nur dafür da, um die theoretischen Reichweitenzahlen zu schönen. Das die sich wirklich rechnen, dürfte in den seltensten Fällen zutreffen, siehe beispielsweise die Minifunzeln der Berliner Privatradios in Brandenburg.zumal das Risiko besteht, dass ihre Frequenz an einen Konkurrent wieder vergeben wird
Auf Mittelwelle und Langwelle gibts auch keine deutschen Programme mehr. Abgesehen von ein paar DRM-Experimenten passiert dort auch nichts mehr. Dran stören tut sich niemand.Ich persönlich glaube nicht, dass es rechtlich dauerhaft haltbar ist, den FM-Bereich freizuhalten.
Nein. Wenn sich die Politik, womit wir dann wieder beim Rahmen wären, endlich mal auf einen konkreten Fahrplan für eine bundesweite Abschaltung einigen könnte, würde ein Stichtag X per Gesetz in Stein gemeißelt sein. Und spätestens ab diesem Tag X könnte sich dann auch kein Sender mehr eine UKW-Frequenz einklagen.Und so lange keine anderen Dienste dort geschaltet werden besteht immer das Risiko, dass sich ein Konkurrent eine ungenutzte FM-Frequenz erklagt.
Wirtschaftsinteressen sind politisch. Da ist nichts trennbar.Wann raffst du eigentlich endlich, das es hier viel eher um wirtschaftliche Interessen geht, denn insbesondere private Radioveranstalter sind nunmal in erster Linie Wirtschaftsunternehmen.