FM-Abschaltung vs. DAB+-Abschaltung

Dann hör mal z.B. NDR 90.3 via DAB. Wie weit kannst Du das in Richtung Süden empfangen? Wie weit kannst NDR 90.3 via FM in Richtung Süden empfangen?
Du behauptest, da sei kein Unterschied? Das wäre eine dreiste Lüge! Fast das ganze nördliche Niedersachsen wird via FM mit Hamburger Lokalsendern abgedeckt, über DAB ist an der Stadtgrenze Sendeschluß!
Wer wird hier persönlich? Wenn Du keinen Widerspruch an Deinen haltlosen Thesen duldest ist dies Dein Problem! Natürlich haben die 80 kW aus Moorfleet eine höhere Reichweite als die DAB Bouquets, aber in Gesamtheit auf alle Hamburger Programme bezogen hat sich die Reichweite deutlich erhöht oder im Falle von NDR Info/N-Joy verbessert.

Und zu behaupten, DAB reicht bis zur Stadtgrenze oder bricht südlich des Elbtunnels sofort zusammen entspricht nicht den Tatsachen, da kannste Dich noch so sehr auf die Hinterbeine stellen - es nährt den Wahrheitsgehalt dieser Räberpistole nur in keiner Weise!
 
LOL. Dass DAB technisch bedingt mit weniger Leistung sendet (siehe Anfang des Threads) ist der Grund dafür dass, die Lokalsender über FM eine weitere Verbreitung haben als über DAB. Nichts anderes habe ich behauptet.
Und das sagst Du ja auch selber. Aber nur weil dies logisch und folgerichtig ist, ist das nicht trotzdem ein gravierender Nachteil von DAB.
Ich weiß wirklich nicht von welcher "Räuberpistole" Du da sprichst.

Es ist ein bisschen wie mit den Gasheizungen: Funktioniert doch, warum sollte ich etwas kaufen, was noch kaum einer hat? Und dann geht es auf einmal ganz schnell, wenn in Mannheim das Ende der Gaslieferungen für 2035 angekündigt wurde.
Das ist ein Vergleich von Äpfel und Birnen.
Gasheizungen könnten durchaus obsolet werden, insbesondere wenn das Gasnetz abgeschaltet und Gas nicht durch Wasserstoff ersetzt wird und per Gesetz verboten bleibt, sich noch nachträglich einen Tank in den Garten zu stellen. Und da Leute heizen müssen werden sie in dem Fall wohl zu einer alternativen Heiztechnik wechseln müssen.
Wenn Du FM abschaltest können die Leute ihre Radios nicht mehr benutzen. Viele Geräte haben aber bereits heute schon Bluetooth oder gar Streaming-Unterstützung, DAB ist dagegen eine Insellösung und nur bei Geräten für den europäischen Markt zu finden, und auch nur bei den Geräten die in den letzten Jahren für diesen Markt hergestellt wurden. Ich kann jetzt nicht die große Wechselwelle kommen sehen, sollte es wirklich zu einer Abschaltung kommen, da die Geräte ja weiterhin funktionieren.
In der Schweiz ist jedenfalls Ende 2024 Schluss mit UKW, und es geht nur noch per DAB+ und Streaming weiter:


Solange so ein Signal hierzulande fehlt, wird es immer so weitergehen.
Naja, die Schweiz hat damit kein Problem, die wird ja weiterhin vom Ausland mehr als ausreichend via FM versorgt:)
Ich glaube auch nicht dass wir so ein "Signal" brauchen. Es ist noch überhaupt nicht schlimm wenn es "immer so weitergeht", die ganze Welt hört via schließlich via FM. Und ja, man kann ja trotzdem ergänzende Spartenkanäle via DAB verbreiten, in den Regionen, in denen eine entsprechende Nachfrage besteht.
 
Zum anderen ist es so, dass DAB in der Fläche auch keinerlei Mehrwert gegenüber FM hat, denn es gibt doch im Wesentlichen nur die gleichen Stationen via DAB wie über FM
Wo ist denn deine "ländliche Region", in der das DAB+ Angebot angeblich keinen Mehrwert gegenüber UKW liefert?

In meiner Region (Oberlausitz) werden nur 10 deutsche Programme via UKW ausgestrahlt. Und die gehen definitiv nicht überall brauchbar. Dazu kommen dank Grenznähe natürlich noch duzende ausländische Sender, die aber (außer mich ;)) i.d.R. niemanden interessieren. Auf DAB+ gibt's hier ca. 60 deutsche Programme aus 5 Multiplexen.

Im Sommer war ich im Erzgebirge und war erstaunt, wie wenig dort teilweise auf UKW geht. Brauchbar sind in vielen Dörfern dort nur 6 Programme (alle vom Sendemast Geyer), hier und da noch ein siebtes Programm (R.SA 107,7). Auf DAB+ auch wieder rund 60 Programme (Belegung fast identisch zur Lausitz, ist ja auch Sachsen). Wenn das kein Mehrwert ist, weiß ich auch nicht.

Natürlich ist Quantität (Anzahl Programme) nicht mit Qualität (Inhalt/Klang) gleichzusetzen. Viel brauchbares finde ich persönlich trotz der großen Auswahl dennoch nicht. Dafür kann die Technologie aber nichts.
 
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Uhh, so viel Text vom handyhacho.

Kurze Fakten:

- DAB ist in den meisten bis allen Regionen verfügbar, auch in ländlichen Regionen.
- Es sind grundsätzlich mehr Programme als auf UKW verfügbar, vor allem im ländlichen Raum

- Das einzig richtige: Der Lokalmux Hamburg reicht nicht so weit wie 80kW auf UKW

Jetzt an @handyhacho
Wo im ländlichen Raum soll der Empfang schlecht sein?
Wie viele und welche Programme bekommst du (bzw. Günther der Treckerfahrer) dort auf UKW und DAB.
 
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über DAB ist an der Stadtgrenze Sendeschluß!
Also das ist ja nunmal der größte Quatsch. Natürlich geht das noch mindestens 40km nach Niedersachsen rein. Zwar nicht ganz so weit wie UKW, aber für den Nahbereich um Hamburg immer noch völlig ausreichend. So ist das übrigens bei fast jeder Großstadt, auch in Berlin oder beim Stadtmux München und Nürnberg.
Was ist eigentlich deine Motivation uns derartige Märchen hier zu erzählen?
 
Auf dem Land, zwischen OL und HB, sieht der Empfang so aus:
(die von mir tatsächlich öfters genutzten Programme habe ich unterstrichen

** UKW:
N-JOY
NDR 1 NDS OL
NDR 2 NDS
NDR Info NDS
NDR Kultur

Bremen Eins
Bremen Zwei

Bremen Next
Bremen Vier
DLF
DLF Kultur

oeins
EVW


ffn
Antenne NDS
Radio21
Energy HB
Nordseewelle
Radio Teddy
=> 19 Programme (Cosmo sowie weitere private Sender aus HB gehen nicht, zu schwach), davon 3 (noch) nicht auf DAB

** DAB:
N-JOY
NDR 1 NDS OL
NDR 2 NDS

NDR Blue
NDR Info NDS
NDR Info Spezial
NDR Kultur
NDR Schlager

Bremen Eins
Bremen Next
Bremen Vier
Bremen Zwei

COSMO
Die Maus

Absolut relax
DRadio DokDeb
Dlf
Dlf Kultur

Dlf Nova
ENERGY
ERF Plus
KLASSIK RADIO
RADIO BOB!
SCHLAGERPARADIES
SUNSHINE LIVE
Schwarzwaldradio
radio horeb

80s80s
90s90s
AIDAradio
Absolut BELLA
Absolut GERMANY
Absolut HOT
Absolut OLDIE
Absolut TOP
BALLERMANN RADIO
Beats Radio
Brillux Radio
NOSTALGIE
OLDIE ANTENNE
ROCK ANTENNE
RTL RADIO
TOGGO Radio

.ROS. Oldenburg (+ .ROS. CLP/Vechta)
89.0 RTL
ANTENNE NDS
ANTENNE SCHLAGER
BOLLERWAGEN
ENERGY BREMEN
JAM FM
NORDSEEWELLE
NORDSEEWELLE 2
RADIO 21 OL (+ RADIO 21 Ems + RADIO 21 Nord)
RADIO ROLAND
The WOLF OL (+ The WOLF Ems + The Wolf Bremen + The WOLF Kueste)
bigFM
ffn

=> 57 Programme, davon nur 16 auch auf UKW, Regionalisierungen nur einfach gezählt.

Fazit: Ich möchte DAB auf dem Land keinesfalls missen! UKW wäre größtenteils bereits überflüssig.
41 Programme sind nur auf DAB zu empfangen
16 auf DAB und UKW
3 nur auf UKW (2 davon bald auch auf DAB).

Insgesamt hat sich das Senderangebot bei mir mehr als verdreifacht, 2 häufig genutze Sender gibt es nur auf DAB, die anderen beiden (Bremen1+2) nutze ich dagegen lieber auf UKW.
 
Fast das ganze nördliche Niedersachsen wird via FM mit Hamburger Lokalsendern abgedeckt, über DAB ist an der Stadtgrenze Sendeschluß!
Wenn ich mir auf dieser (recht zuverlässigen!) Empfangskarte den Empfang der Privaten Muxe anschaue, kann es in und um der Autobahninsel A1/7/261 Aussetzer geben. Das liegt daran, dass ein paar Hügel den Empfang stören, v.a. auf der A1 in Richtung Bremen. Dann ist dein Autoradio bzw. deine Antenne einfach zu schwach, denn das spielt auch oft eine Rolle. Wenn du bessere Enpfangsgeräte hättest, wäre deine Meinung zu DAB+ bestimmt auch anders.
 
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So.
Ich rede vom ländlichen Niedersachsen um Hannover. Fahr mal über die B6 in Richtung Bremen. Unterwegs bekommst Du via FM jede Menge Sender aus NRW (WDR) und sogar NDR 90.3 aus Hamburg.
Angezeigt bekommst Du auch viele Sender via DAB. Indoor sind diese aber nicht wirklich zu empfangen und im Auto auch häufig abgehackt.
Was geht, sind lokale Sender, wie etwa Radio Mittelweser oder Radio 21. Die klingen via DAB aber so bescheiden, weil sie nur auf 72kbit/s kodieren. Da kann bleibt man auch lieber bei derem FM-Pendant.
Wenn ihr es nicht glauben mögt - ich mache demnächst mal ein Video vom Indoor-Empfangs-Versuch mit meinem Loewe Frequency, das einen vernünftigen Klang und sicher auch einen guten Empfänger hat.
Kurzum. Ich mag DAB zwar, halte es aber nicht für geeignet, FM zu ersetzen. Ich verstehe auch nicht, warum Sender, die ohnehin schon via FM senden, noch zusätzlich via DAB senden. Das ist doch völlig unnötig.
Und, ich verstehe auch nicht warum Leute wirklich mit dem Gedanken spielen, FM abzuschalten und sich von Millionen potentieller Hörer zu verabschieden.
 
Lieber @handyhacho, irgendwie verstehe ich nicht, was dich umtreibt.

Natürlich ist DAB+ in jeglicher Hinsicht ein Mehrwert, für Anbieter und für Hörer.
Es werden mehr Programme angeboten und das mit weniger Senderstandorten und weniger Sendeleistung.
Und man benötigt aufgrund der SFN-Netze und der Muxstruktur viel weniger Frequenzen.

Ein Beispiel:
in BaWü sind über DAB die allermeisten Privatprogramme (weitgehend) landesweit auf einer einzigen Frequenz empfangbar, während sie über UKW nur regional oder lokal senden.

Und der SWR erreicht (weitgehend) das ganze Land mit ALLEN seinen Programmen, während über UKW teilweise Lücken bestehen bzw. SWR Aktuell gar nicht (außer in Stuttgart) und DASDING nur teilweise empfangbar sind.

Das „weitgehend“ meint, dass die jeweiligen DAB-Sendernetze ja noch nicht voll ausgebaut sind, aber gleichwohl schon sehr umfassend bestehen.

Auch wenn ich UKW (auch wegen meiner vielen, auch Röhren-, UKW- Radios) nach wie vor sehr mag ist es aber für mich klar, dass DAB die Zukunft gehört und gehören muss. Die Schweiz bzw. vorerst die SRG macht es absolut richtig.
 
Ich verstehe auch nicht, warum Sender, die ohnehin schon via FM senden, noch zusätzlich via DAB senden.
Wenn man jetzt beides (FM und DAB) erhalten wollte, macht das natürlich weniger Sinn. Da hätte ich dann auch dafür plädiert, daß in den Bereichen unterschiedliche Programme ausgestrahlt werden MÜSSEN.

Da es aber ab Anfang 2033 (eigentlich sollte das wohl schon 2029 sein, aber die Zeit reicht nicht) für die Öffis von der KEF keinen einzigen Cent mehr für eine UKW-Ausstrahlung gibt, muss man natürlich (erst) bis dahin die DAB-Netze aufgebaut haben und möglich alle Hörer dann auch "rübergeholt" haben.

Verglichen mit der Mittelwelle vs. UKW ist die Simulcastphase ja sogar recht kurz, bei der MW waren es immerhin 55 Jahre Simulcast bis zur Abschaltung. Wenn man jetzt vom DAB+ Start 2011 ausgeht und 2033 tatsächlich abgeschaltet würde*, sind das nur schlappe 22 Jahre....

*) die Sender müssen nicht abschalten - aber die Gelder für UKW müssten dann auf Kosten von Inhalten woanders abgezogen werden.
 
Natürlich ist DAB+ in jeglicher Hinsicht ein Mehrwert, für Anbieter und für Hörer.
Das ist nicht pauschal so.

Es werden mehr Programme angeboten und das mit weniger Senderstandorten und weniger Sendeleistung.
Wer z.B. ausschließlich den DLF gehört hat - auf UKW - um sich relevant und solide zu informieren und sein Wissen in den dort angebotenen Bereichen zu vertiefen, dann die vor Ort empfangbare DLF-Frequenz weggenommen bekommt (wie vergangenen Sommer z.B. in Jena geschehen), bekäme bei Investition in ein DAB-Gerät (u.U. müsste die komplette Anlage getauscht werden, als auch Verstärker, CD etc. weils ein Einblock-Gerät ohne Anschlussmöglichkeit für eine externe Audioquelle ist) wieder nur den DLF.

Was sollen Menschen, die so gestrickt sind, dass sie sich nicht intellektuell beleidigen lassen wollen, dass sie sich nicht anquieken oder ankichern oder anschleimen lassen wollen, die nicht am Montag vormittag hören wollen, dass "in 5 Tagen schon wieder Wochenende" ist, die keinen Chartsmüll, keine "Superoldies" und keine Werbung hören wollen und auch mit der - sowieso auch bislang schon auf UKW empfangbaren - öffentlich-rechtlichen Kulturhäppchen-Dudelwelle oder dem Nachrichtendudler nichts anfangen können (weil es ihnen z.B. so geht wie Sebastian Krumbiegel, der über MDR Aktuell schrieb "auch wenn ich bei Letzterem immer weniger dabei bin, weil ich das Gefühl habe, dass die politische Situation im MDR-Gebiet auf die Berichterstattung abzufärben scheint"), mit den via DAB+ neu hinzugekommenen Programmen anfangen?

Beispiel Jena: auf UKW war nur der DLF relevant. Auf DAB+ ist auch nur der DLF relevant für solche Menschen. BuMu2 ist nur Automatengedudel aus der Cloud, BuMu 1 ist außer den DRadios auch für die Tonne, DLF und DLF Kultur hat es vorher auch auf UKW gegeben, DLF Nova ist auch nicht unbedingt das, was Mittvierziger anspricht (die sind dazu zu erwachsen und zu wenig "szenig"). Der MDR-Thüringen-Mux bietet zusätzlich zum UKW-Angebot den Schlagerdudel, zwei weitere Popdudelwellen (Sputnik und Tweens, bald vermutlich auch das nicht mehr) sowie die weitgehend wortfreie Klassikwelle (die wohl auch am seidenen Faden hängt, der MDR muss 2 Programme loswerden) und der private Thüringen-Mux ist auch frei von relevantem Inhalt. DAB ist da tatsächlich fast ausschließlich eine Primitivbeschallung, echten Mehrwert für anspruchsvollere Menschen hat das nicht.

"Weniger Senderstandorte" sind es auch nicht pauschal. Nimm mal MDR Thüringen als Radioprogramm (wegen der Eingrenzung auf ein Bundesland). Die haben 16 UKW-Standorte, darunter einen ganz lustigen Mini-Standort, der soweit mir bekannt letztlich ein Alibi-Standort ist, um seine eigene Senderbetriebs-Berechtigung auch anzuwenden.


Auf DAB+ haben sie ohne die Tunnel-Repeater auch 16 Standorte, müssen dabei aber sogar noch von Hessen, Bayern und Sachsen aus versorgen, weil sonst Randgebiete schlecht versorgt sind.


Das gleiche z.B. mit MDR Sachsen (14 UKW, 15, bald 16 DAB+).

Oder man hat deutlich mehr Senderstandorte als bei UKW, siehe z.B. Bayern 2 (31 UKW, über 80 Standorte DAB+).


Die "weniger Sendeleistung" müsste man sich wirklich mal genauer anschauen z.B. für Bayern 2. Dazu die hoch effizienten heutigen UKW-Sender hernehmen (Wirkungsgrad über alles um die 75%), das gegen die nur ca. 45% erreichenden DAB-Sender rechnen, die natürlich wegen des Multiplex nur anteilig entsprechend der für den betrachteten Service genutzten CU). Dazu alle Hilfgeräte, dazu die Antennengewinne an den Standorten, dazu vielen Standorte bei DAB+. Mir fehlen zu viele Infos (vor allem zu den Antennengewinnen der Kleinstandorte), so dass ich das nicht realisieren kann.

Die Schweiz bzw. vorerst die SRG macht es absolut richtig.
Ich bin sehr gespannt, was da passieren wird.

Einwas geht natürlich mit einer UKW-Abschaltung leider verloren: eine wirklich hochwertige Audioqualität. Kaum ein Programm auf DAB+ bietet das - und wenn es ein Programm bietet, dann vereiteln mackige Endgeräte die Hebung dieses Potentials. Vieles, was da heute verkauft wird, ist klanglich unnötig kaputt im Decoder und dürfte so nie in den Handel, da es letztlich die Spezifikation nicht erfüllt.
 
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Lieber @handyhacho, irgendwie verstehe ich nicht, was dich umtreibt.

Natürlich ist DAB+ in jeglicher Hinsicht ein Mehrwert, für Anbieter und für Hörer.
Es werden mehr Programme angeboten und das mit weniger Senderstandorten und weniger Sendeleistung.
Und man benötigt aufgrund der SFN-Netze und der Muxstruktur viel weniger Frequenzen.
Du redest über den theoretischen Mehrwert und blendest Nachteile und Realität aus.
Genauso richtig wäre die Formulierung:
Natürlich ist FM in jeder Hinsicht ein Mehrwert, für Anbieter und für Hörer.
Es werden etablierte Programm angeboten, auf stabilen Sendestandorten und die FM-Empfänger haben einen deutlich geringeren Stromverbrauch als die DAB-Empfänger.
Und man benötigt überhaupt keine neuen Frequenzen.

Ein Beispiel:
in BaWü sind über DAB die allermeisten Privatprogramme (weitgehend) landesweit auf einer einzigen Frequenz empfangbar, während sie über UKW nur regional oder lokal senden.
Ein Beispiel: Deutschlandfunk ist durch die RDS-Funktion deutschlandweit zu empfangen, und auch lokale Sender wie Radio 21 senden in Niedersachsen auf mehreren Frequenzen, der Frequenzwechsel erfolgt automatisch.
Und der SWR erreicht (weitgehend) das ganze Land mit ALLEN seinen Programmen, während über UKW teilweise Lücken bestehen bzw. SWR Aktuell gar nicht (außer in Stuttgart) und DASDING nur teilweise empfangbar sind.
Und HR, MDR und WDR erreichen weite Teile Niedersachsen, während über DAB der Empfang nur in der Nähe der Landesgrenzen möglich ist.
Das „weitgehend“ meint, dass die jeweiligen DAB-Sendernetze ja noch nicht voll ausgebaut sind, aber gleichwohl schon sehr umfassend bestehen.

Auch wenn ich UKW (auch wegen meiner vielen, auch Röhren-, UKW- Radios) nach wie vor sehr mag ist es aber für mich klar, dass DAB die Zukunft gehört und gehören muss. Die Schweiz bzw. vorerst die SRG macht es absolut richtig.
Selbst die Schweiz behält die analogen Sender für den Katastrophenfunk bei, und überhaupt ist die Schweiz nun wirklich aus vielerlei Hinsicht nicht vergleichbar.
Würde in Deutschland DAB abgeschaltet, würde das mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht zu vermehrten Verkäufen von DAB-Radios führen, da die potentiellen Hörer dann eben auf Streamingdienste ausweichen würden, da Streaming-fähige Geräte ja bereits in den allermeisten Haushalten vorhanden sind und Streaming bereits heute der häufigste digitale Empfangsweg ist.
Und, wie gesagt, man kann ja IMHO DAB machen, nur eben als Ergänzung, nicht als Ersatz.
Selbst die offizielle DAB-Seite sieht weltweit außerhalb Europas kaum Länder mit DAB-Versorgung, und schon gar keine Länder mit ausschließlicher DAB-Versorgung:
Mal ganz abgesehen davon, dass dort sogar Portugal noch als "Country with interest" geführt wird, obwohl die ihre DAB-Ambitionen (und Sender) schon vor Jahren wieder eingestampft haben.
 
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Da es aber ab Anfang 2033 (eigentlich sollte das wohl schon 2029 sein, aber die Zeit reicht nicht) für die Öffis von der KEF keinen einzigen Cent mehr für eine UKW-Ausstrahlung gibt, muss man natürlich (erst) bis dahin die DAB-Netze aufgebaut haben und möglich alle Hörer dann auch "rübergeholt" haben.
Du meinst nicht die Politik wäre in der Lage, dies zu ändern?
Man muss es der Politik nur nahebringen.
Abgesehen davon würde es doch dann ausreichen, wenn der ÖRR wieder nur per FM sendet, und den Platz auf den Muxen den Privatsendern und möglichen Spartenkanälen überlässt. Das würde auch reichlich Kosten sparen, weil eben die Redundanz vermieden würde.
Verglichen mit der Mittelwelle vs. UKW ist die Simulcastphase ja sogar recht kurz, bei der MW waren es immerhin 55 Jahre Simulcast bis zur Abschaltung. Wenn man jetzt vom DAB+ Start 2011 ausgeht und 2033 tatsächlich abgeschaltet würde*, sind das nur schlappe 22 Jahre....

*) die Sender müssen nicht abschalten - aber die Gelder für UKW müssten dann auf Kosten von Inhalten woanders abgezogen werden.

Laut Wikipedia läuft DAB bereits 1995, später wurde ja nur der Audiocodec geändert und DAB+ läuft seit 2011, ebenfalls ohne sich nennenswert durchgesetzt zu haben.
Mich persönlich stört das Stottern und der Empfangsabbruch bei schwachem Signal so ungleich viel mehr als das Rauschen bei FM, dass ich auf längeren Strecken im Auto faktisch gar kein DAB mehr höre.
 
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Ein Beispiel: Deutschlandfunk ist durch die RDS-Funktion deutschlandweit zu empfangen
Isser nicht. Trotz jeweils ca. 140 Frequenzen für DLF und DKU ist eine flächendeckende Versorgung absolut nicht gewährleistet. Die Programme kamen zu spät, da waren die für Grundnetzsender nutzbaren Frequenzen schon vergeben. In Ostdeutschland hat man halt wegen der historischen Zusammenhänge die UKW-Grundnetzkette von Stimme der DDR / DS Kultur, die außer in Sachsen nun bei DKU ist und in Sachsen beim DLF (angeblich, weil es Frau Biedenkopf so wollte, so wurde es damals zumindest erzählt). Entlang der innerdeutschen Grenze hat man paar starke DLF-Standorte, die einst die DDR erreichen sollten. Ansonsten ist das fast alles Funzel-Flickwerk, hübsch teuer im Betrieb (Antennengewinn oft mickrig), nicht abdeckend in der Reichweite.

Die Abhängigkeit von Stadtfrequenzen sieht man schön an Jena, wo es seit der Abschaltung der Stadtfrequenzen in großen Teilen des Stadtgebietes, vor allem in der Innenstadt, keinerlei Chance gibt, die DRadios auf anderen Frequenzen zu empfangen. Man hängt plötzlich wieder in Zuständen wie bis Anfang der 90er Jahre: Weitempfang mit großen Antennen. Und das ist völlig unpraktikabel in jeglicher Hinsicht - und ist mobil nicht anwendbar.

Auf DAB sind die DRadios hingegen wirklich weitgehend bundesweit zu empfangen.
Selbst die Schweiz behält die analogen Sender für den Katastrophenfunk bei
Vorerst. Sie wollen nun WLAN und Ladeinfrastruktur in den Bunkern installieren. Das ist ein echter Brüller. Dann mal viel Spaß mit den fragilen IP-Netzen.

da Streaming-fähige Geräte ja bereits in den allermeisten Haushalten vorhanden sind
Ein Radio muss für die meisten Menschen so einfach zu bedienen sein wie ein Wasserhahn. Das bekommt man nur mit dedizierten Internetradios oder Smartspeakern hin. Die Ausstattung mit solchen Geräten (vor allem offenbar mit Smart-Speakern) ist zwar hoch, aber ich würde sie nicht als überall gegeben voraussetzen. Es sprechen da auch andere Punkte dagegen (Rückverfolgbarkeit der Nutzungsvorlieben, Bespitzelung im Wohnzimmer durch die Wohnzimmerwanzen).
 
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Und, wie gesagt, man kann ja IMHO DAB machen, nur eben als Ergänzung, nicht als Ersatz.
Welchen Sinn macht es, langfristig eine analoge und eine digitale Technologie nebeneinander zu betreiben? DAB+ wurde nicht dafür eingeführt, um zusätzlich zu UKW in ein paar Großstädten zu senden, und sonst für immer bei der alten analogen Technik zu bleiben.
 
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Du meinst nicht die Politik wäre in der Lage, dies zu ändern?
Man muss es der Politik nur nahebringen.
Die Politik folgt bereits dem Bevölkerungswillen und wird es künftig noch mehr tun: Tod dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Die inzwischen zumindest in manchen Regionen mehrheitlich hysterisch-psychotische Bevölkerung will keine öffentlich-rechtliche Stimme, die eben auch sagen könnte, was sie für eine verkommene Gesellschaft sind. Es wird in Zukunft also nicht mehr, sondern weniger öffentlich-rechtlichen Rundfunk geben und dieser wird seiner journalistischen Freiheit beraubt werden.
 
Isser nicht. Trotz jeweils ca. 140 Frequenzen für DLF und DKU ist eine flächendeckende Versorgung absolut nicht gewährleistet.
Zumindest im Süden und in Mitteldeutschland, sowie große Teile von Hessen, RLP und NRW trifft das zu (wobei es hier starke Unterschiede zwischen den beiden Programmen gibt), jedoch haben beide Programme in großen Teilen Norddeutschlands noch ein einigermaßen flächendeckendes Sendernetz, hier haben sie auch die meisten Großfrequenzen.

Guck ich mir das allerdings auf FMscan an, wirkt das so, als hätten die in jedem Bundesland unterschiedlich gute Landesketten erhalten, die vielleicht mal für was anderes gedacht waren.
Allein in Sachsen fällt mir das auf, hier hst der DLF noch sehr gute Großfrequenzen, DLF Kultur läuft jedoch auf Funzeln, kaum besser versorgt wie MDR Aktuell.
 
Zuletzt bearbeitet:
Welchen Sinn macht es, langfristig eine analoge und eine digitale Technologie nebeneinander zu betreiben? DAB+ wurde nicht dafür eingeführt, um zusätzlich zu UKW in ein paar Großstädten zu senden, und sonst für immer bei der alten analogen Technik zu bleiben.
Erweiterung von Sendeplätzen, dort wo sie benötigt werden (also in den Ballungsräumen).
 
Allein in Sachsen fällt mir das auf, hier hst der DLF noch sehr gute Großfrequenzen, DLF Kultur läuft jedoch auf Funzeln, kaum besser versorgt wie MDR Aktuell.

Es gab in Ostdeutschland 5 betriebene UKW-Großsenderketten, die teils auch nicht flächendeckend waren und durch teils schäbige (mono)-Funzeln ergänzt wurden. Da liefen DDR 1, Berliner Rundfunk, DDR2 / Regionalprogramme, Stimme der DDR und DT64. Eine sechste Kette war koordiniert, aber nicht aufgebaut.

Im Wende-Wildwest wurde aus den DDR-2-Standorten jeweils eine eigenständige Landeswelle. Die anderen liefen weiter aus der Nalepastraße, wobei auf der Kette von Stimme der DDR dann der Deutschlandsender zurückkehrte, der sich später als DS Kultur profilierte und soweit ich mich erinnere damit auf den Kultur-Inhalten des DDR-2-Mantels aufbaute.

Formal hätte in den Ostländern 1991 damit senden können:

Radio Aktuell auf der DDR-1-Kette
Berliner Rundfunk
jeweiliges Landesprogramm (in Thüringen z.B. in Kooperation mit dem hr!) auf der DDR-2-Kette
DS Kultur
DT64

In Sachsen war man sehr aktiv und hatte alsbald ein zweites Programm aus eigenem Hause, für das man den Berliner Rundfunk auf den sächsischen Frequenzen killte. Später startete man - soweit ich mich erinnere erst abends - noch eine eigene Jugendwelle Sachsenradio 3, die alsbald aber zur Kulturwelle umgebaut wurde und die Keimzelle von MDR Kultur wurde. Dafür wurde Radio Aktuell, der Nachfolger von Radio DDR 1, gekillt. Statt DS Kultur gab es wegen politischer Willkür den DLF auf der starken UKW-Kette von ex Stimme der DDR. Und DT64 spielte bis zu Ende weiter, man wusste wohl seit September 1990 zu gut, dass mit dessen HörerInnenschaft nicht gut Kirschen essen ist.

Erst 1992 wurde dann DT64 plattgemacht und die sechste UKW-Kette kam dann irgendwann 1993 oder so. Mit der Übernahme der westdeutschen Rundfunkordnung 1991->1992 hatten die Staatskanzleien zu entscheiden, wo die Frequenzen hingehen und sie entschieden sich damals in Mitteldeutschland für nur 3 UKW-Ketten für den MDR (heute Kultur - Jump - Landesprogramm), zwei Privatfunkketten (DT64 und die neue sechste Kette) und halt ein Programm für den nationalen Hörfunk, der damals noch im Entstehen war.

ermöglicht uns eine Zeitreise.

Auf dem Dresdener Fernsehturm sah das dann wie folgt aus:

90,1 => Berliner Rundfunk -> Sachsenradio 2 -> mdr life -> JUMP
92,2 => DDR II/Dresden -> Sachsenradio 1/Dresden -> mdr 1 R. Sachsen/Dresden
95,4 => DDR I -> R. Aktuell\Sachsenradio 3 -> mdr Kultur -> mdr Figaro
97,3 => Stimme der DDR -> DS Kultur -> DLF
102,4 => DT64 -> RIAS1 -> DT64 -> PSR
105,2 => Hit-Radio Antenne Sachsen -> Hitradio RTL

Für DRadio Berlin war da keine Frequenz. Das wäre die Frequenz von DS Kultur gewesen, aber die war ja dem DLF zugeschoben worden. Also gibt es in Sachsen DLF Kultur heute nur auf Funzeln.

In Thüringen lief das anders: es gab nur ein Regionalprogramm, und das auch noch in Kooperation mit dem hr. Alles andere spielte bis Ende 1991 so weiter, dann verschwanden die Programme aus der Nalepastraße (außer DT64, der MDR bespielte die Frequenzen weiter trotz Protesten von Rechts) bis zum finalen Ende im Sommer 1992.

Nehmen wir als Beispiel den Inselsberg, da gab es kein Chaos durch Frequenzwechsel:

87,9 => DDR I -> R. Aktuell -> mdr Kultur -> mdr Figaro
90,2 => Berliner Rundfunk -> mdr life -> JUMP
92,5 => DDR II/Weimar -> Thüringen Eins -> mdr 1 R. Thüringen/Weimar
97,2 => Stimme der DDR -> DS Kultur -> DLR Berlin -> DKULTUR
102,2 => DT64 -> RIAS1 -> DT64 -> off -> Antenne Thüringen
104,2 => Landeswelle Thüringen

Hier hast du den Großsenderstandort mit DLF Kultur, weil der politisch veranlasste Wechsel zum DLF nicht passierte. DLF kommt dort aber vom "Weststandort" Heidelstein oder Rimberg.
 
Zuletzt bearbeitet:
@lg74:
Ok, vielleicht sind es nicht per se weniger Senderstandorte bei DAB.

Aber definitiv weniger Sender.

Auf UKW braucht es an jedem Standort für jedes Programm einen eigenen Sender, der Strom verbraucht und eine eigene Frequenz benötigt.

Insofern passt dein Vergleich von 31 UKW-Sendern für Bayern 2 zu 80 DAB-Standorten überhaupt nicht. Denn von dort werden auf EINER Frequenz 11 Programme übertragen und eben nicht nur Bayern 2, und das mit deutlich geringerer Sendeleistung als an den meisten Grundnetzsendern.

Und klar, ich habe jetzt nur die Quantität des Programmangebots DAB vs UKW beleuchtet. Über die Qualität der Programme kann man separat diskutieren. Da sehe ich bei DAB tatsächlich auch kaum einen Mehrwert. Aber das ist ein anderes Thema…
 
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