FM-Abschaltung vs. DAB+-Abschaltung

Lass doch doch davon bitte nicht blenden. Ja, das ist ne niedrige Zahl und ja nicht jeder Sender klingt damit gut. In solchen Fällen kannst du das aber nicht ausschließlich der Bitrate anlasten, da spielen ganz andere Faktoren ebenfalls mit rein wie mieses Soundprocessing usw.., was man durchaus kritisieren kann, da die vollen Möglichkeiten einer guten Klangqualität so noch nicht voll ausgeschöpft werden (in dem Punkt ist AAC [HE- wie LC-AAC] bei Bitrsten unter 100kbps halt sehr empfindlich, was Quellmaterial betrifft).

Ich kann dir immer wieder Beats Radio ans Herz legen, die zu den sehr wenigen Sendern gehören die es anders machen und wo auch wirklich guter hochwertiger Ton rauskommt, aus 72kbps brutto wohlgemerkt. Es ist alles möglich, AAC bringt als Audioformat bereits von Haus aus die nötige Effizienz mit.
Wenns halt schlampig genutzt wird kann die Technik am Wenigsten etwas dafür.
Da sind die Sender schön selbst für
verantwortlich und genau an die kann man sich dann auch mit konstruktiver Kritik wenden.

Für guten Klang muss also nichteinmal zwingend die Bitrate angehoben werden, zumindest was weniger anspruchsvolle Musikrichtungen betrifft.
Für klassische Musik würde ich dennoch höhere Bitraten bevorzugen, ebenso bei experimenteller elektronischer Musik.
Radio 21 ist via UKW eines der am schlechtesten klingenden Programme überhaupt. Wie eine alte Kassette die in Dolby C oder S aufgenommen oder nicht mit entsprechendem Gerät abgespielt wurde.
Empfindest du das denn auf DAB+ jetzt besser? Wie klingt Radio 21 da für dich?
 
Zuletzt bearbeitet:
Klingt durchaus besser als rauschendes zischelndes UKW.

@handyhacho
Du bist mehrfach widerlegt worden. Was willst du eigentlich?
Das ist schlicht gelogen. Es rauscht vielleicht nicht, aber hat dafür keine Dynamik und klingt einfach künstlich. Das ist mehrfach belegt. Ein 72kbit/s-Stream in AAC kommt schlicht nicht an FM heran.
Ich zitiere einfach mal Wikipedia:
"AAC erreicht bereits ab 64 kbit/s akzeptable, wenn auch eingeschränkte Stereo-Qualität. 96 kbit/s entsprechen guter UKW-Qualität, und 128 kbit/s haben schon eine hohe Transparenz. Bitraten ab 192 kbit/s bzw. 224 kbit/s sind transparent und vergleichbar mit dem verlustfreien CD-Format (1.411 kbit/s). "
Und das hier:
"Interessanterweise benutzen die Privatradios im bundesweiten Ensemble durchgehend 72 kbit mit HE AAC v1 und damit eine eher ungünstige Konstellation zwischen Bitrate und Klangergebnis."

Gelogen ist auch, ich sei "mehrfach widerlegt" worden.
Die einzigen Gegenargumente gegen meine mehrfach belegte Feststellung dass das DAB-Signal der meisten Privatsender furchtbar klingt waren unbelegte Behauptungen der pro-DAB-Fraktion wie toll doch alles sei, jedoch weder belastbare Quellen noch eine technische Erklärung, durch welches Wunder denn ein 72kbit/s-Stream überhaupt ein qualitatives Niveau erreichen könnte.
Stattdessen kommt lieber die Troll-Keule, oder mir werden Lügen unterstellt.
Was stimmt mit Euch nicht?

Und nochmal: Ich bin ja nicht per se gegen DAB, eine tolle Ergänzung - ich denke nur dass es FM nicht vollumfänglich ersetzen kann. Und auch das ist nicht nachhaltig widerlegt worden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das ist schlicht gelogen. Es rauscht vielleicht nicht, aber hat dafür keine Dynamik und klingt einfach künstlich.
Und auch hier muss ich wieder einhaken, dass genau das nicht an der Bitrate liegt, sondern an dem wie der Encoder gefüttert wird.
Aber du willst es augenscheinlich nicht verstehen oder wahrhaben, dass die wahren Ursachen für teilweise grottigen Klang da etwas ganz anderes sind.
 
Ganz so schwarzweiß ist es nun mal eben nicht.

Letztendlich sollte die Bitrate schon so hoch gewählt sein, dass es am Ende egal ist, was ich in den Encoder reinschiebe, ich sollte am Ende eigentlich keinen oder zumindest kaum einen Unterschied hören. Dass es bei 72kbps so sehr auf das Soundprocessing und die richtigen Einstellungen ankommt, zeigt doch, dass sie einfach deutlich zu niedrig angesetzt sind.

Da aber Datenrate 1:1 mit Kosten verbunden ist, setzt man sie halt niedrig genug an, dass ein sehr großer(!!!) Teil der Bevölkerung mit dem Klang zufrieden ist. Diese Tatsache muss man dann halt leider auch hinnehmen.

Für mich bedeutet das eigentlich nur: für hochwertigen Klanggenuss spielt Radio schon längst keine Rolle mehr. Das ist aber ohnehin schon unabhängig von DAB+ so, da man auf UKW ja abseits der Klassik-/Kulturwellen auch schon lange mit übelstem Soundprocessing gequält wird.

Zum nebenbei hören reichen bei mir die 72kbps gerade so, wahrscheinlich habe ich mich auch schon an die Artefakte gewöhnt.

Wenn DAB+ mal wirklich UKW ersetzen soll, hätte ich mir schon gedacht, dass man bei der Klangqualität zumindest halbwegs versucht, an UKW ranzukommen. 72kbps sind da definitiv zu wenig. 96kbps sollten es dann schon mindestens sein, aber eigentlich müsste es sogar eine Datenrate sein, bei der man ohne künstliche SBR-Höhen auskommt, die häufig sehr spitz und unnatürlich klingen.
Aber die Schweiz macht es ja gerade vor, dass man selbst öffentlich-rechtliche Programme wie SRF1 auch ohne UKW weiter mit 64kbps verbreiten wird.

Wenn es da keinen größeren Protest gibt, kann das ein Indiz für zwei Sachen sein:
- die Leute sind, was Klangqualität betrifft, dank Youtube und Co. völlig abgestumpft oder empfinden schlechte Klangqualität nicht als störend
- das Medium Hörfunk ist den meisten Leuten schon so egal geworden, dass schlechter Klang auch nicht mehr relevant ist, selbst wenn die Klangqualität sie eigentlich stören würde (quasi: für belangloses Hintergrundgedudel reichts schon)
 
unbegrenzten Spielspaß und selbstgebaute Technik?
AFU-Anhänger zahlen sogar eine "EMV-Abgabe".
Weil Amateurfunker für Rundfunkstörungen verantwortlich gemacht und für deren Beseitigung pauschal zur Kasse gebeten werden.. Soweit ist es schon gekommen. Dabei ist der Störnebel hauptsächlich auf Schaltnetzgeräte und Energiesparlampen zurückzuführen.
Kenne keinen OM, der so viel Platz auf seinem Grundstück hätte, dass er eine halbwegs vernünftige Antenne für Kurzwelle aufstellen könnte. Und in der Stadt ist schon CB-Funk absolut out. Den Ärger mit den Nachbarn könnte man sich sparen. Leider sehen das viele OMs genau so wie ich. Alles andere ist dem Zweckoptimismus der AFU-Verbände geschuldet.
 
Also ich kenne niemanden der jemals zur Kasse gebeten wurde, wenn er sich an geltendes Recht gehalten hat. Was verbreitest Du hier für unbegründete Ängste? Rundfunkstörungen beim Nachbarn kommen natürlich vor - in der Regel sind diese aber eigentlich immer auf schlechte Qualität der jeweiligen Empfangsgeräte zurück zu führen und das ist dann halt Pech für den Nachbarn. Hilfsbereite Funkamateure helfen dann natürlich gerne bei der Abschirmung, sind dazu aber nicht verpflichtet.
4-7€ Frequenzschutzbeitrag pro Jahr sind allerdings wirklicher Wucher, da muss ich Dir leider Recht geben🤦‍♂️😂
 
Rundfunkstörungen beim Nachbarn kommen natürlich vor
Und damit sind wir wieder näher am Thema. Denn wenn Empfangsbedingungen bereits grenzwertig sind, und dann noch BCI-Störungen hinzukommen, ist schnell der Amateurfunker in der Nachbarschaft als Ursache für unerklärliche Aussetzer bei DAB+ ausgemacht.
Habe selber mit der Handfunke (maximal 4 Watt bei FM) Versuche gemacht und kann gerne die Resultate präsentieren. Ist egal, wie die Störcharakteristik aussieht, ab einem bestimmten Out-of-Band-Pegel gehen gerade bei Indoor-Empfang die portablen DAB+ Empfänger ins Muting. Bei UKW/FM-Empfang gibt es unerklärliche Pegelsprünge. Das hauptsächlich auf die mangelhaften Empfangsgeräte abzuwälzen, halte ich für eine typische Einstellung des Verursachers.

Egal ob es ein nahendes Gewitter mit Blitzeinschlägen zig Kilometer weit entfernt ist, oder Handy beim Verbindungsaufbau, oder eben BCI von AFU. Was die meisten Zeitgenossen bei Verwendung von Handy etc. als unausweichliche Begleiterscheinung ansehen, wird beim AFU oft nicht mit derselben Toleranzbreite behandelt. Auch deswegen, weil es eben nicht unbedingt nötig ist, sondern ein Privatvergnügen, keine essentielle Notwendigkeit der modernen Lebensführung. Und damit durchaus vermeidbar. Gerichte entschieden da genau in diesem Sinne.
"...Bereits die Möglichkeit derartiger Beeinträchtigungen des Fernseh- und Rundfunkempfangs rechtfertigt die ablehnende Haltung..."
Jedenfalls in einer dicht bebauten Stadtsituation sehe ich schwarz. Wie es auf dem platten Lande mit kilometerweit entfernten Nachbarn aussieht, wäre schon anders.
 
Zuletzt bearbeitet:
96 kbit/s entsprechen guter UKW-Qualität
Da muss UKW aber nicht wirklich gut sein, damit 96 LC-AAC dagegen ankommen. Es gab Untersuchungen in Schweden, bei denen hatte man weit höhere Bitraten als UKW-vergleichbar ermittelt, allerdings war das im Test als "FM 1" benannte Setup dort etwas obskur, es beinhaltete nichtmal die Modulation des MPX-Signals auf die Hochfrequenz. Das andere FM-System, das sie dort testeten ("FM 2"), war realistischer und war qualitativ etwas höher angesiedelt als 96 kBit/s HE-AACv1, das Dynamic Label (1,3 kBit/s) und keine Slideshow hatte. Audiobitrate war laut Paper 87,2 kBit/s. Wenn man wie heute üblich eine Slideshow mit z.B. 6 kBit/s hat, entspräche das eher 104 kBit/s Subchannel Size.


Gegen wirklich guten UKW-Empfang (also nur mit dem systembedingten Hintergrundrauschen, ohne Empfangsstörungen jeglicher Art) sollte man dann doch schon mindestens 120, besser 128 kBit/s LC-AAC aufbieten - nacktes Audio, keine DAB-Subchannel-Size. Da wären wir mit Slideshow bei 136 oder 144 kBit/s Subchannel Size.

Und hier im Forum ist jemand Erfahrenes unterwegs, der behauptet, da Klirr vom AAC zu hören und erst ab etwa 128 kBit/s pro Stereokanal könne man hier von UKW-vergleichbarer Qualität sprechen. Da es sich da um einen Profi handelt, muss ich dieser Aussage gewisses Gewicht beimessen. Ich kann das offenbar nicht mehr hören.

Der MDR führt mit den knapp 128 kBit/s LC-AAC von Satellit zahlreiche UKW-Standorte von MDR Aktuell zu.

"Interessanterweise benutzen die Privatradios im bundesweiten Ensemble durchgehend 72 kbit mit HE AAC v1 und damit eine eher ungünstige Konstellation zwischen Bitrate und Klangergebnis."
Das hatten wir vorne schon


und dazu finde ich keine fundierten Belege. Die Aussage aus der Quelle

Tontechniker erklären, der in weiten Teilen in Deutschland genutzte Codec MPEG-4 HE AAC v1 ist erstaunlich stark bei 48 kbit/s Bitrate. Eine Erhöhung der Bitrate auf 72 kbit/s bringt hingegen kaum eine Qualitätsverbesserung. Erst bei 96 kbit kommt es zu einem Qualitätssprung.

passt nicht zu dem, was z.B. PEAQ- und auch MUSHRA-Analysen ergeben haben. Welche Tontechniker das erklärt haben sollen, bleibt unklar.

Letztendlich sollte die Bitrate schon so hoch gewählt sein, dass es am Ende egal ist, was ich in den Encoder reinschiebe, ich sollte am Ende eigentlich keinen oder zumindest kaum einen Unterschied hören.
Das sehe ich genauso. Manche aktuelle U-Musik-Produktion ist doch schon "ab Werk" ähnlich kaputt wie ein hart bearbeitetes Popradio. Dann greift das Argument "bitte kein Soundprocessing, dann klingt es besser" auch nicht mehr.

Irgendwo las ich mal eine Aussage derart, dass es früher gehießen hätte, Kulturprogramme bräuchten ob ihres wertvollen Inhaltes mehr Datenrate, inzwischen wisse man aber, dass ausgerechnet die U-Wellen aufgrund ihres hart geclippten Inhaltes auch nicht mit Datenrate geizen dürfen. Das ist heute halt alles auf Kante gestrickt.

Ach so, @Habakukk, magst Du auch mal hören?



2 unterschiedliche Digitalwege. Welcher klingt besser? Sind die Unterschiede groß?

96kbps sollten es dann schon mindestens sein, aber eigentlich müsste es sogar eine Datenrate sein, bei der man ohne künstliche SBR-Höhen auskommt, die häufig sehr spitz und unnatürlich klingen.
Also mindestens ca. 96 + 2 (DL) + 5 (SLS) = 103 kBit/s * 1,1 (FEC) = ca. 112 kBit/s Subchannel Size. Geht aber auch nur bei Geräten, die LC-AAC fehlerfrei decodieren können. Die Geräte mit LC-Bug liefen ja erst oberhalb 128 kBit/s sauber, soweit ich mich erinnere. Warum dem so ist, weiß ich bis heute nicht.

die Leute sind, was Klangqualität betrifft, dank Youtube und Co. völlig abgestumpft
Youtube hat doch 128 LC-AAC? Wenn das dort reingeschobene Audio sauber war, klingt das doch nicht so übel.
 
Zuletzt bearbeitet:
Geht aber auch nur bei Geräten, die LC-AAC fehlerfrei decodieren können.
Gibts solche Geräte überhaupt noch? Mir ist da noch nie eins untergekommen und ich habe schon relativ viele DAB-Geräte bisher angefasst.
Manche hatten da eher mit HE-AAC v1 bei Bitraten ab ca. 96kbps Probleme, das klang damit sehr dumpf und schlechter als bei 72kbps Programmen. War besonders im SWR Gebiet kein Genuss, der verwendet ja höhere Bitraten noch im HE-Modus.
Eins von Lenco (absoluter Billigheimer) mit diesem Bug gibts sogar immer noch zu kaufen.
Bei LC-AAC hatte ich dagegen nie irgendwelche Auffälligkeiten, egal was es war. Um welche Geräte handelt es sich hier denn konkret, die da solche Probleme machen?
 
Zuletzt bearbeitet:
Gibts solche Geräte überhaupt noch?
Ich habe keine Marktübersicht. Mir sind aus der Anfangszeit von DAB+ entsprechende Geräte bekannt. Die schepperten und matschten grausig, wenn man sie mit LC-AAC bei recht niedriger Bitrate fütterte. Das war offenbar auch der Grund, warum manche Anstalten selbst bei niedrigen dreistelligen Bitraten auf HE-AAC gingen. Auch DLF Kultur war anfangs nach der Umstellung auf DAB+ mit 112 kBit/s Subchannel Size und LC-AAC unterwegs und stellte dann auf HE-AACv1 um. Beim SR vermute ich einen ähnlichen Grund für HE-AACv1.

Es gibt wilde Stories über den Grund dieses Effektes. Ich wollte diesen Erzählungen mal an der Basis nachgehen, erhielt von dort aus dem Vorzimmer die Zwischenauskunft, dass man sich wegen der Antwort erst noch juristisch beraten müsse und hörte dann nie wieder etwas davon. Offenbar war das dann die Antwort (Paul Watzlawick - "Man kann nicht nicht kommunizieren").

Mir ist da noch nie eins untergekommen
Dann hast Du mal hier die Auswirkungen des LC-AAC-Bugs.

Bayern 1 (Obb) 96 LC-AAC vs. Bayern 1 Muc (96 HE-AACv1) - war irgendwann mal so konfiguriert, ewig her:
Anhang anzeigen Vergleich Bayern 1 Obb (96 kbps LC-AAC) - Bayern 1 Muc (96 kbps HE-AAC).mp3

Das eklige Geflirre im ersten Teil ist der LC-AAC-Bug. Der zweite Teil ist diesbezüglich sauber, dafür hört man das widerliche Klirren und Schaben der SBR-Höhen. Welches Schweinderl hätten Sie gern?

Hier hr1, damals 120 kBit/s Subchannel Size LC-AAC (vermutlich also um die 100 kBit/s Audio). So decodierte der Sangean DPR17:
Anhang anzeigen hr1 120 kbps LC-AAC Decoding Sangean DPR17 Musik.mp3

... und so sollte es sein (VLC):
Anhang anzeigen hr1 120 kbps LC-AAC Decoding VLC Musik.mp3

Das gleiche nochmal mit Sprache:
Anhang anzeigen hr1 120 kbps LC-AAC Decoding Sangean DPR17 Sprache.mp3

vs.
Anhang anzeigen hr1 120 kbps LC-AAC Decoding VLC Sprache.mp3


Hier nochmal Bayern 1, von dem Tag, an dem man den BR auf 96 LC-AAC konfiguriert hatte (unmittelbar nach der Neusortierung des BR-Muxes, als MP2-DAB rausflog):
Anhang anzeigen Bayern 1 Obb 96 kbps LC-AAC.mp3

Nach 24 Stunden stellte man auf HE-AACv1 um, weil das nicht auszuhalten war.

Betroffen war soweit ich mich erinnere u.a. eine Mini-Anlage von Cambrigde Audio (!), wohl mehrere Autoradios von Kenwood, das Noxon dRadio 1 meines Patenonkels klang damals in Berlin auch mal so, dass ich vermute, dass es ebenfalls betroffen sein könnte. Es waren wohl vor allem Chips von NXP und auch Gyrosignal betroffen, nicht von Frontier Silicon.


HE-AAC-Bug kann man heute noch kaufen, in vielen Geräten. Da wird die SBR nicht korrekt berechnet, es hat Kerben im Frequenzgang und es gibt "singende" Artefakte. Hier mal an MDR Aktuell.

Soll (klingt auch so schon grottig genug):
Anhang anzeigen MDR Aktuell - DAB+ decodiert mit VLC.mp3

Gerät mit HE-AAC-Bug (Renkforce RF-DAB-IR-1700 alias King Champion MA-20 alias zig weitere):
Anhang anzeigen MDR Aktuell - DAB+ decodiert mit King Champion MA-20.mp3
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke für die Klangbeispiele. Gerade die letzten erklären mir sehr gut, warum du von Diktiergerätequalität sprichst, das ist ja sogar schlimmer als beim WDR bis vor kurzem!

Den LC-Bug hatten bei mir ein Kenwood Autoradio (KDC-DAB41) sowie Geräte mit Gyrosignal-Chip (Roberts, Sangean...). 1LIVE sendete 2011 mit eigentlich ausreichenden 112kbps in AAC-LC, klang da aber wie Mittelwelle mit Zuführungsproblemen (Gurgeln, dumpf, unbrauchbar).
Davor testete der WDR mehrere Konfigurationen mit einer Testschleife, u.A. mit 320kbps in MPEG1 Layer 2. So gut klang DAB nie wieder, mal abgesehen davon, dass die wenigsten Geräte diese Bitrate wiedergeben können.
Begrenzt ist DAB+ nach Standard bei 144 Capacity Units, also 192kbps bei Protection Level 3A, 144 bei 2A und 96 bei 1A. Bei DAB-alt kam es auf das Gerät an, es war spätestens bei 256kbps Schluss.
 
Ich habe keine Marktübersicht. Mir sind aus der Anfangszeit von DAB+ entsprechende Geräte bekannt. Die schepperten und matschten grausig, wenn man sie mit LC-AAC bei recht niedriger Bitrate fütterte. Das war offenbar auch der Grund, warum manche Anstalten selbst bei niedrigen dreistelligen Bitraten auf HE-AAC gingen. Auch DLF Kultur war anfangs nach der Umstellung auf DAB+ mit 112 kBit/s Subchannel Size und LC-AAC unterwegs und stellte dann auf HE-AACv1 um. Beim SR vermute ich einen ähnlichen Grund für HE-AACv1.

Es gibt wilde Stories über den Grund dieses Effektes. Ich wollte diesen Erzählungen mal an der Basis nachgehen, erhielt von dort aus dem Vorzimmer die Zwischenauskunft, dass man sich wegen der Antwort erst noch juristisch beraten müsse und hörte dann nie wieder etwas davon. Offenbar war das dann die Antwort (Paul Watzlawick - "Man kann nicht nicht kommunizieren").


Und damit sind wir wieder näher am Thema. Denn wenn Empfangsbedingungen bereits grenzwertig sind, und dann noch BCI-Störungen hinzukommen, ist schnell der Amateurfunker in der Nachbarschaft als Ursache für unerklärliche Aussetzer bei DAB+ ausgemacht.


Habe selber mit der Handfunke (maximal 4 Watt bei FM) Versuche gemacht und kann gerne die Resultate präsentieren. Ist egal, wie die Störcharakteristik aussieht, ab einem bestimmten Out-of-Band-Pegel gehen gerade bei Indoor-Empfang die portablen DAB+ Empfänger ins Muting. Bei UKW/FM-Empfang gibt es unerklärliche Pegelsprünge. Das hauptsächlich auf die mangelhaften Empfangsgeräte abzuwälzen, halte ich für eine typische Einstellung des Verursachers.

Hi und ersteinmal DANKE für Dein mega-ausführliches Posting inklusive Klangbeispielen und MEGA-ausführlicher Beschreibung zu den technischen Hintergründen. Mir war bisher gar nicht bekannt, dass DAB nicht nur auf Grund der limitierten Bandbreite insbesondere der Privatsender (daher der nochmalige Verweis auf die Webseite, da dort in einem Satz zusammengefasst steht dass diese nur mit 72kbit/s senden) teils lausig klingt, sondern zusätzlich auch noch irgendwelche Bugs die Klangqualität mindern… Super spannend. So oder so freue ich mich aber auch, nicht von allen als „Troll“ abgetan zu werden da DAB ja angeblich schon mit geringer Bandbreite besser als FM klänge. Man kann DAB ja von mir aus mit sachlichen Argumenten befürworten, mehr Sender pro Bandbreite z.B., oder man kann auch rechtfertigen dass Leute heute ja andere Möglichkeiten haben, um Musik mit hoher Qualität zu hören, und die Qualität von Radiosendern als Medium zur Hintergrundbeschallung daher ohnehin nebensächlich sei (ich sehe es übrigens nicht so, zumal die Soundanlagen neuerer Autos wirklich was können) - aber doch bitte keine Geschichten von der Yuccapalme :)
Zumal der häufig schlechte Klang von DAB IMHO ja der kleinste Nachteil der Technik wäre, würde tatsächlich über die Abschaltung von FM nachgedacht, viel gravierender wäre dann meines Erachtens die nach wie vor mangelhafte Verbreitung von Empfangsgeräten und die oft mangelhafte Indoor-Versorgung.
Immer wieder gerne mehr technische Details, immer wieder spannend!

Egal ob es ein nahendes Gewitter mit Blitzeinschlägen zig Kilometer weit entfernt ist, oder Handy beim Verbindungsaufbau, oder eben BCI von AFU. Was die meisten Zeitgenossen bei Verwendung von Handy etc. als unausweichliche Begleiterscheinung ansehen, wird beim AFU oft nicht mit derselben Toleranzbreite behandelt. Auch deswegen, weil es eben nicht unbedingt nötig ist, sondern ein Privatvergnügen, keine essentielle Notwendigkeit der modernen Lebensführung. Und damit durchaus vermeidbar. Gerichte entschieden da genau in diesem Sinne.
"...Bereits die Möglichkeit derartiger Beeinträchtigungen des Fernseh- und Rundfunkempfangs rechtfertigt die ablehnende Haltung..."
Jedenfalls in einer dicht bebauten Stadtsituation sehe ich schwarz. Wie es auf dem platten Lande mit kilometerweit entfernten Nachbarn aussieht, wäre schon anders.
Na, vorsicht, Du musst da zwischen primärer und sekundärer Bandnutzung unterscheiden. Bei primärer Nutzung (70 cm-Band z.B.) kann auch ein Gericht nicht viel gegen den Funkamateur entscheiden, ich meine mich dunkel an einen Fall zu erinnern, als im Umkreis eines Amateurfunkrelais Funk-Autoschlüssel wegen QRM nicht mehr wollten. Das war dann aber Pech bzw. Entgegenkommen des Relaisbetreibers, die Antennenposition etwas zu verändern.
Anders sieht es bei sekundärer Nutzung aus - insbesondere das 23cm-Band ist da wegen Gallileo stark unter Druck, da wirst Du insbesondere im Umkreis von Flughäfen wohl kein Relais mehr betreiben dürfen, das 6m-Band gehört eigentlich der Bundeswehr etc…
Wenn Du mir ein konkretes Beispiel einer richterlichen Entscheidung gegen Amateurfunkbetrieb in einem primär zugeteilten Bandbereich nennen könntest, bitte. Ich kenne nur zig Beispiele, wo die Bundesnetzagentur sich sehr hilfsbereit gezeigt hat, Verursacher von Störungen im Amateurfunkbereich aufzuspüren und zur Unterlassung aufzufordern (Klassiker: Powerline-Adapter). Ich werde irgendwie den Eindruck nicht los, dass Du hier den Amateurfunk aus unerfindlichen Gründen schlecht reden möchtest, ist Dein Nachbar vielleicht Funkamateur und stört Deinen Radioempfang? :)
 
Gerade die letzten erklären mir sehr gut, warum du von Diktiergerätequalität sprichst, das ist ja sogar schlimmer als beim WDR bis vor kurzem!
MDR Aktuell lief auf einem Panasonic RF-D10 in der Küche von Nachbarn meiner Mutter. Ich stand da mal im Flur nahe der Küchentür und es kam das kaputte Audio in der Qualität wie aus dem vorletzten File (also korrekt decodiert) an mein Ohr. Das hat mich richtig von der Tür weg geprellt. Ich wusste da noch nicht, welcher Empfangsweg und welches Gerät und fragte nur "DAB?". Die Antwort war sinngemäß, ja, ganz neu gekauft.

4 km weiter steht der dortige UKW-Sender von MDR Aktuell auf UKW, da hätten sie es besser gehabt. Sogar mit Leitungsanbindung, nicht via 128 LC-AAC Satellit angebunden. Und der Panasonic hat meines Wissens nach einen Empfangschip von FS (kein Modul, sondern einen direkt verlöteten Chip), die decodieren HE-AAC eigentlich sauber. Das kam schon so kaputt.

Aber es geht halt mit "passendem" Gerät noch kaputter.

Den LC-Bug hatten bei mir ein Kenwood Autoradio (KDC-DAB41) sowie Geräte mit Gyrosignal-Chip (Roberts, Sangean...).
Und da hat man ein Riesen-Problem mit dem System DAB+: ok, irgendwo klingt irgendein Programm grausig. Nur wo liegt jetzt die Ursache? Beim Anbieter, der "ungünstig" vorprocessiert? Beim Encoder (der teils wieder woanders stehen kann, nicht so bei der ARD, aber die finalen Encoder für manche Privatradios stehen beim Muxbetreiber und die Zuführung erfolgt z.B. über 320 kBit/s MP3) was vermurkst? Im Empfangsgerät was mackig?

Und was macht man, wenn man ein Gerät gekauft hat, das sich als fehlerhaft decodierend herausstellt? Welche Handhabe hat man hinsichtlich Rückgabe nach Ablauf der davon unabhängigen Frist, die greift, so man das Gerät im Fernabsatzhandel erworben hat? Ich vermute: keine. Einfach Pech gehabt.

Den Verursacher des letzten der obigen Files, das Renkforce RF-DAB-IR-1700, gibt es in zig anderen Varianten.

Basis ist der King Champion MA-20


und dann hätten wir z.B.



Soundmaster IR45SW



Ob die alle die gleiche Software haben, weiß ich nicht. Das Gerät meldet sich beim Einschalten mit seinem richtigen Namen und seinem Markenlogo im Display, so dass es da zumindest eine Anpassung gibt. Ob auch fehlerhafte Bereiche der Software unterschiedlich sind in diesen Geräten, entzieht sich meiner Kenntnis. Ich kann nicht aus Neugier, warum Schrott schrottig ist, mehrere Varianten davon kaufen.

Es gibt auch mindestens 2 Platinenversionen, zu erkennen an anders angewordneter WLAN/BT-Antennenbuchse.

Ich hatte das Gerät gekauft wegen seines Äußeren (43 cm, Metallfront, offenbar ein Nachfolger des dnt IPdio Tune), seines LAN-Ports (mit WLAN kann ich da, wo ich es haben / testen wollte, nichts anfangen) und vor allem der Fähigkeit, im Internetradio-Bereich Streamadressen frei eingeben zu können. Beim damaligen Preis von 145 EUR war das Experiment auch nicht allzu riskant, aktuell wäre es noch billiger zu haben, Conrad hatte es auch vor Jahren mal im Weihnachtsgeschäft für 99 EUR rausgehauen.

Drin ist fast nix:

renkforce-ukw-dab-internetradio-rf-dab-ir-1700-originalhersteller-king-champion-ma-20-innenans...jpg

Das Foto stammt von jemandem, der 3 solche Geräte besitzt, über den DAB-Klang sehr begeistert (!) ist und leider 2 Geräte auf mysteriöse Weise verloren hat - die haben sich die Firmware für den UKW/DAB-Chip selbst gelöscht und sind nur noch als Internetradio nutzbar (!). Mein Gerät hatte ich noch nicht offen, bis vor kurzem war formal noch Gewährleistung drauf.

Schauen wir mal genauer hin (Foto wieder von diesem anderen Besitzer, Beschriftung von mir):

Renkforce IR1700 Platine mit Bauteilebenennung_.jpg

Ein von den üblichen Frontier-Nuvola-Kisten total abweichendes Konzept: Internetradio, WLAN und offenbar auch User Interface macht ein ESP32 (links oben). UKW/DAB macht ein anderer Chip, der sich rechts hinten in der Blechdose mit dem Schlitz befindet. Von dort wird das Audio (UKW und DAB) offenbar analog ausgegeben, um es in Gerätemitte erneut zu digitalisieren im dort sitzenden


Dass da analog-Audio wieder redigitalisiert wird (!), vermute ich ob des am S/PDIF bei DAB+ erhöhten Rauschgrundes oberhalb des jeweiligen Übertragungsbereiches und weil die Kanalbalance da nicht komplett korrekt ist, ein Kanal ist bissl lauter.

Leider weiß ich nicht, was in der Blechdose steckt, aber vermutlich ist es ein SiLabsSi4684A10:


Die SiLabs-Empfangschips gehören jetzt zu Skyworks und das Gerät hat eine "Skytune"-Software. Das ist der eine naheliegende Grund. Der andere Grund ist der Blick in ein Portable, das ebenfalls mit Skytune-Software daherkommt, aus der gleichen Fabrik stammt und in Deutschland u.a. als Dual MCR 200 bekannt ist. Das Gerät wurde ausgiebig seziert:


U.a. findet sich da dieses Foto


und da sind alle Komponenten wieder zu erkennen. Dabei auch der blau umrandete Si4684-A10. Ich vermute deshalb, dass der auch im mir vorliegenden Gerät drin ist.

Der Si4684-A10 ist ein UKW/DAB/DAB+-Empfangs- und Decoderchip, der direkt Audio ausgeben kann, denn den D/A hat er auch mit drin.

Vom Papier her ist der gar nicht schlecht, auch auf UKW nicht. Das ist aber soweit mir bekannt ein rein softwaredefinierter Chip. Wenn man einen Moduswechsel UKW <-> DAB+ macht, wird angeblich schnell mal neue Software reingeladen. Und diese Software entscheidet also offenbar über das Decoding.

Denn: sowohl in der ersten Version des Vistron Youtune 1 (die zweite Version hat einen FS drin) als auch in diesem genialen Eigenbau-Konzept


steckt der Si4684A10 drin. Vom Youtune 1 habe ich mir über einen Freund einen Mitschnitt des Analogausgangs (S/PDIF hat der gar nicht) vom DLF beschafft - absolut sauber decodiert. Und aus dem Youtube-Video kann man sich den Ton des dort vorgeführten Gerätes ausziehen und erkennt trotz nochmaliger Encodierung für Youtube, dass auch dieser Eigenbau sauber decodiert. Es geht also prinzipiell mit dem Si4684.

Ich muss über die Feiertage mal schauen, ob ich meinen MA-20 mal öffne und den Empfangschip final identifiziere, um ggf. weitere Maßnahmen einleiten zu können.

Versuche, das über Conrad als Importeur zu machen, sind schon vor einem knappen Jahr gescheitert. Sie bestätigten mir aber einen skurrilen Effekt im damaligen Mux des BR: da war Bayern 2 nicht spielbar, da "kein Empfang". Die exakt identisch konfigurierten Bayern 1, Bayern 3, BR Schlager und BR PULS spielten aber. Vermutung eines DAB-Experten (soweit ich das wiedergeben kann): die Mux-Konfiguration ist so unglücklich, dass der Zeitpunkt, an dem die Start-CU von Bayern 2 vorbeikommt, in diesem Gerät eine Eigenstörung vom "Verdauen" des Nullsymbols besteht, so dass Bayern 2 nicht verwertet werden kann. Mit der Neusortierung im BR-Mux verschwand der Effekt, die Start-CU von Bayern 2 ist nun auch eine völlig andere. Mit solchen Macken muss man sich heute in Endprodukten rumschlagen.

Letztlich ist mir die DAB-Performance des Gerätes aber egal. Ich bin aufs Internetradio aus gewesen und das spielt weitgehend, decodiert MP3, LC-AAC und HE-AACv1 (v2 nicht getestet) sauber, spielt aber alle ca. 0,6 Sekunden ein Sample doppelt aus, was zum Knack führt, den man bei Klassik hören kann. Das Einfüllen von beliebigen Icecast- oder HLS-Streams in das Webinterface funktioniert

renkforce-ukw-dab-internetradio-rf-dab-ir-1700-skytune-webinterface.png

und selbst die 320er LC-AAC der BBC spielen problemlos. In Deutschland. Ohne VPN-Tunnel nach UK.

Was nicht spielt: die neuen HLS-Streams der ARD. Getestet an hr2, Bayern 2, WDR 3. Da hängt sich das Gerät auf. Aber das ist ein anderer Thread.

Zurück zu DAB+: ich will das hier als Warnung geben: wenns übel klingt, kann es auch das Empfangsgerät sein. "Normalmenschen" können das nicht prüfen. Die leben damit, die glauben dann, "des ghört so" oder sie sagen, DAB+ ist Schrott. Man muss sich immer eine fehlerfreie Decodiermöglichkeit beschaffen zur Beurteilung (Welche wäre das? Ich vertraue hier auf das libfaad-Livedecoding aus dem DAB Player von Andreas Gsinn und für offline-Decoding auf den VLC, denn FFmpeg kann HE-AAC nicht bei 960er Transformationslänge.) und dann kann man u.U. immer noch sagen, es klingt grausig - schon auf Anbieterseite.

Die Anbieterseite hat aber auch keine Chance, alle Geräte sauber zu bespielen. Nimmt man LC-AAC, versagen die einen Geräte, nimmt man HE-AAC, versagen die anderen Geräte. Ganz große Wurst. Das System hat man so richtig schön versemmelt.

Dein Kenwood-Autoradio hat aber höchste Weihen bekommen:


Wir lernen daraus: die HiFi-Presse kanns auch nicht mehr, das Thema ist zu komplex geworden für sie. Wo einst Karl Breh und Johannes Maier UKW-Tuner in der Stuttgarter Empfangshölle testeten und massiv aussagekräftige Messdaten produzierten, hat man heute Gefälligkeitstests, "ja, kommt Ton raus"-Tests und "super, das Gerät hat alle modernen Features"-Tests.
 
Zuletzt bearbeitet:

[Als Amazon-Partner verdient radioforen.de an qualifizierten Verkäufen.]
Apropos Panasonic RF-D10: Der steht hier auch in der Küche und schafft es aus eigentlich recht sauber klingenden HE-AAC-Programmen so ein Geschrabbel zu produzieren. Das liegt also am verbauten Chip, vermutlich Frontier Silicon mit Eigenbaugerümpel.
Dafür klingt AAC-LC ziemlich sauber. An meinem Sangean DPR64 mit vermutlich Gyrosignal klingt HE dafür recht sauber, ebenso am Medion-Radio mit Venice 6 von Frontier Silicon (über Sony-Verstärker und Dali-Regalboxen). Am besten kann es anscheinend mein Autoradio mit (vermutlich) NXP-Chip.
UKW klingt in vielen Fällen trotzdem besser, bringt mir aber nichts, wenn mir die Programme inhaltlich nicht passen (bis auf zeitweise Dlf Kultur mit ordentlich dynamischem und unverhunztem Ortssenderklang, leider höre ich die komprimierte Zuführung. Muss das so in den Höhen zischen?).
Also im Status Quo: UKW klingt besser, DAB bietet mir mehr Auswahl, bleibt aber hinter den klanglichen Möglichkeiten zurück. Aber ich habe auch die Mittelwelle überlebt, mit schönen Programmen wie Radio 10 Gold oder Arrow Classic Rock.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich werde irgendwie den Eindruck nicht los, dass Du hier den Amateurfunk aus unerfindlichen Gründen schlecht reden möchtest
Die Diskussionen über BCI sind so alt wie AFU selbst. Allerdings traten diese Dinge erst so sichtig mit der Einführung des CB-Funks flächendeckend auf. Und, ich glaube das ist sehr wichtig, der CB-Funk spaltet sich vom "echten" Amateurfunk ab. Gerade der Amateurfunker darf mit einer wesentlich höheren Sendeleistung und auf anderen Frequenzbereichen senden als der CB-Funker und ist damit viel eher ein Kandidat, der BCI verursachen könnte. Aber auch CB-Funker haben sich massiv Gedanken darüber gemacht, was zum Beispiel eine per Gesetz zulässige höhere Sendeleistung und darüber hinaus eine Zulässigkeit der Modulationsart Einseitenband für CB an Vor- und Nachteilen mit sich brächte.
Der Podcast von der CB-Funkallianz, die mittlerweile sich in Luft aufgelöst, hat thematisiert das.
Dann, um zu den rechtlichen Dingen beizusteuern, wobei CB-Funkantennen nicht wesentlich anders sind als Antennen für den Amateurfunk.
Zitat:
"...Hinsichtlich der Frage, ob ein Mieter eine CB-Funk-Antenne auf dem Dach befestigen darf, gibt es weder eine gesetzliche Regelung noch eine einheitliche Rechtsprechung. Während das Amtsgericht Köln einen Anspruch des Mieters auf Anbringung einer Funkantenne generell verneint (siehe Entscheidung unten), verweisen die ebenfalls zitierten Entscheidungen des Landgerichts Heilbronn und des BayObLG letztlich auf Zumutbarkeitskriterien im Einzelfall.
Grundsätzlich ist davon auszugehen, daß der Mieter keinen Anspruch auf Anbringung einer CB-Funkantenne hat, da es sich hierbei um ein Hobby handelt, das eine mietvertraglich nicht umfaßte Sondernutzung beinhaltet..."

Quelle:
 

Anhänge

Zuletzt bearbeitet:
libfaad-Livedecoding
Präzisierung: ffdshow mit FAAD2. Ich bin mal wieder mit den Decodern durcheinandergekommen.

Der steht hier auch in der Küche und schafft es aus eigentlich recht sauber klingenden HE-AAC-Programmen so ein Geschrabbel zu produzieren. Das liegt also am verbauten Chip, vermutlich Frontier Silicon mit Eigenbaugerümpel.
Oh! FS mal nicht sauber bei HE-AAC? Nehme ich hiermit interessiert zu Kenntnis. Irgendwo las ich mal, dass im RF-D10 FS drin wäre, nicht als Modul, sondern als Chips. Das Service Manual kann man haben, die Chipbezeichnungen führen ohne tiefere Kenntnisse nicht weiter. Offenbar sind das Panasonic-interne Bezeichnungen.

Ahh, hier:

"In dem Radio ist auch ein Verona-Chip drin. Allerdings nicht als Modul, sondern einzelne Chips, die Panasonic auf eine eigene Platine gelötet hat."


Man müsste also das Pinout vergleichen.

UKW klingt in vielen Fällen trotzdem besser
Danke für diese Kernaussage. Das sind dann, wenn Du mit diesem Bewusstsein für mögliche Gerätefehler an das Thema rangehst, wohl die tatsächlichen Limitierungen durch das DAB+-System bei den entsprechenden Bitraten.

Ich kenne von jemandem auf dem Rhein-Main-Gebiet, der Pro-Audio-Menschen in der Familie hat und selbst musiziert, singt, mit Elektronik bastelt und beruflich programmiert. Er hatte im Auto hr2 via UKW gehört und nicht via DAB+ (damals mit 144 kBit/s Subchannel Size, vermutlich um die 120 kBit/s Audio LC-AAC). Er hörte auf DAB+ Artefakte - trotz LC-AAC, trotz dieser hohen Bitrate, trotz "Auto" als Hörort. Es wäre freilich zu klären, ob das Autoradio korrekt decodiert hat. Da ist es wieder, das Problem...

Interessant wäre jetzt WDR 3 in NRW. Nach der Mux-Neukonfiguration läuft das an der unteren Grenze von LC-AAC:

WDR 3120 kbps / DAB+/LC-AAC StereoEEP 3-A

Scheitern hier jetzt ältere Geräte mit LC-Bug? Oder reicht das noch für ordentliches Decoding? Das File von hr1 weiter oben war ja schließlich auch mit 120 kBit/s Subchannel-Size entstanden und der Sangean scheiterte.

Dlf Kultur mit ordentlich dynamischem und unverhunztem Ortssenderklang, leider höre ich die komprimierte Zuführung. Muss das so in den Höhen zischen?
Welche komprimierte Zuführung? Welcher Empfangsweg?

Also im Status Quo: UKW klingt besser, DAB bietet mir mehr Auswahl, bleibt aber hinter den klanglichen Möglichkeiten zurück.
Da Du offenbar sehr sensibel bist (mehr als ich es noch bin, bin ziemlich abgestumpft inzwischen): magst Du auch mal diese beiden Streams vergleichen? Beides MDR Kultur, beide hängen am Digitalprocessing (UKW-Processing läuft separat). Die Processings sind neu, seit 21.11.2024 mittags. Hören, (am besten im Mehrspureditor hin- und herschalten), nicht messen. Beim Messen findet man in beiden Streams Merkwürdigkeiten. Es sind zwei der digitalen Verbreitungswege. Mich würde interessieren, ob Du da deutliche Unterschiede hörst und evtl. eine Variante bevorzugen würdest. Es ist alles drin: Musik, Sprache, aufgezeichnete Sprache.

Die gleiche Bitte geht auch an @handyhacho . Bin sehr an einer Einschätzung interessiert.

Ich habe schon einige sehr interessante Aussagen dazu gesammelt.

Aber ich habe auch die Mittelwelle überlebt, mit schönen Programmen wie Radio 10 Gold oder Arrow Classic Rock.
Bei mir damals DT64... da war der Inhalt wichtiger als die Darreichungsform. Ob ich mir das heute nochmals antun würde?
 
Zuletzt bearbeitet:
Die sprechende Schwurbelbitrate Gaby ist ganz gewiss kein Profi
Die meinte ich auch nicht. Der, den ich meinte, hat auch schon in der Regie des Sendesaales einer ARD-Anstalt am Pult gesessen, bei ARD-Radio- und -TV für guten Ton gesorgt, von Jugendwelle bis Kulturprogramm Audio produziert, unter den schwierigeren Bedingungen eines Auslandsstudios improvisiert (= er weiß, welche Codecs man im Falle einer "Katastrophen-Anbindung" nutzen sollte und welche nicht). Wenn er sowas sagt, messe ich dem Gewicht bei.

Ach so: nimm mal den Schaum vorm Mund weg. ;)

Bin ich nicht. Weder von der Ausbildung her noch vom Job her. Bin nur penetranter hobbymäßiger Draufgucker. Mit altersmäßig und stressbedingt schlechter werdendem Gehör.
 
Zuletzt bearbeitet:
Der steht hier auch in der Küche und schafft es aus eigentlich recht sauber klingenden HE-AAC-Programmen so ein Geschrabbel zu produzieren.
Ich hab das gleiche Gerät zu Hause, das liegt eher am höhenbetonten Lautsprecher. Kann man aber über die EQ-Presets ändern, hier empfehle ich die Einstellung "Weich", das dämpft etwas den Hochton. Über Kopfhörer klingt das schon ganz anders und viel besser. Leider hat dieses Radio allerdings ein Decoderbrummen drin, das kann als störend empfunden werden, besonders wenn man leise hört.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Diskussionen über BCI sind so alt wie AFU selbst. Allerdings traten diese Dinge erst so sichtig mit der Einführung des CB-Funks flächendeckend auf. Und, ich glaube das ist sehr wichtig, der CB-Funk spaltet sich vom "echten" Amateurfunk ab. Gerade der Amateurfunker darf mit einer wesentlich höheren Sendeleistung und auf anderen Frequenzbereichen senden als der CB-Funker und ist damit viel eher ein Kandidat, der BCI verursachen könnte. Aber auch CB-Funker haben sich massiv Gedanken darüber gemacht, was zum Beispiel eine per Gesetz zulässige höhere Sendeleistung und darüber hinaus eine Zulässigkeit der Modulationsart Einseitenband für CB an Vor- und Nachteilen mit sich brächte.
Der Podcast von der CB-Funkallianz, die mittlerweile sich in Luft aufgelöst, hat thematisiert das.
Dann, um zu den rechtlichen Dingen beizusteuern, wobei CB-Funkantennen nicht wesentlich anders sind als Antennen für den Amateurfunk.
Zitat:
"...Hinsichtlich der Frage, ob ein Mieter eine CB-Funk-Antenne auf dem Dach befestigen darf, gibt es weder eine gesetzliche Regelung noch eine einheitliche Rechtsprechung. Während das Amtsgericht Köln einen Anspruch des Mieters auf Anbringung einer Funkantenne generell verneint (siehe Entscheidung unten), verweisen die ebenfalls zitierten Entscheidungen des Landgerichts Heilbronn und des BayObLG letztlich auf Zumutbarkeitskriterien im Einzelfall.
Grundsätzlich ist davon auszugehen, daß der Mieter keinen Anspruch auf Anbringung einer CB-Funkantenne hat, da es sich hierbei um ein Hobby handelt, das eine mietvertraglich nicht umfaßte Sondernutzung beinhaltet..."

Quelle:
Nur ganz kurz, da das hier OT ist. CB Funk ist streng reguliert und hat mit Amateurfunk wirklich gar nichts zu tun, Du darfst mit nem Amateurfunkgerät auch nicht mal aus Lust und Laune im 11m Band (CB) oder auch den 70cm Bändern für PMR rumbrezeln, sondern nur auf den Amateurbändern, auch wenn die Geräte dies grundsätzlich könnten.
Und natürlich kann Dir Dein Vermieter untersagen eine Antenne anzuschrauben. Das gilt für CB genau so wie für Amateurfunkt oder die Satellitenschüssel für den Fernsehempfang. Das hat mit rechtlichen Rahmenbedingungen wirklich überhaupt nichts zu tun. Wenn Du ein eigenes Grundstück hast ist aber ja eh wurscht, da musst Du nur den Mindestabstand berechnen und beachten. Irgendwie streust Du nur Nebelkerzen und Halbwissen…
 
Da Du offenbar sehr sensibel bist (mehr als ich es noch bin, bin ziemlich abgestumpft inzwischen): magst Du auch mal diese beiden Streams vergleichen? Beides MDR Kultur, beide hängen am Digitalprocessing (UKW-Processing läuft separat). Die Processings sind neu, seit 21.11.2024 mittags. Hören, (am besten im Mehrspureditor hin- und herschalten), nicht messen. Beim Messen findet man in beiden Streams Merkwürdigkeiten. Es sind zwei der digitalen Verbreitungswege. Mich würde interessieren, ob Du da deutliche Unterschiede hörst und evtl. eine Variante bevorzugen würdest. Es ist alles drin: Musik, Sprache, aufgezeichnete Sprache.

Die gleiche Bitte geht auch an @handyhacho . Bin sehr an einer Einschätzung interessiert.
Hi und sorry für die späte Antwort.
Ich bin derzeit unterwegs und konnte die beiden Streams immer noch nicht auf vernünftiger Hardware hören.
Auf meinem ipad klingt der 2. beim kurzen Reinhören für mich irgendwie natürlicher. Aber wie gesagt, ipad-Lautsprecher…
 
Danke Dir! Hör bitte nach Möglichkeit nochmal in Ruhe zu Hause, damit es wirklich aussagekräftig wird.
 
Zuletzt bearbeitet:
Gibts denn auch noch ne Auflösung? :)

BTW: Ich zitiere noch mal von heise.de:
Die Kosten für die reine DAB+-Verbreitung liegen nach Schätzung der ARD bei 80 Prozent der UKW-Kosten.

Das ist doch überhaupt keine relevante Einsparung. Man würde laut KEF (rechnerisch) pro Jahr nur 44 Millionen statt 55 Millionen pro Jahr an Kosten aufwänden, um DAB statt UKW auszustrahlen (Ihr zufolge liegen die Kosten für die UKW-Verbreitung der öffentlich-rechtlichen Sender (ARD und Deutschlandradio) von 2025 bis 2028 bei 221 Millionen Euro). Nun fallen 11 Millionen pro Jahr im Staatshaushalt natürlich nicht wirklich ins Gewicht, so dass man schon von einer rein politischen Entscheidung sprechen kann, welche Technik nun gefördert wird. Andererseits wundere ich mich aber doch über die sehr hohe Summe, die die Aussendung (sowohl digital als auch analog) kostet, und frage mich welcher Wasserkopf da noch dazwischen hängt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück
Oben