FM-Abschaltung vs. DAB+-Abschaltung

Gibts denn auch noch ne Auflösung?
Ich warte noch auf paar Rückmeldungen, u.a. von @192kbps / DAB+ . Hoffentlich.

@Ralle_Köln könnte auch gerne mal reinhören, ich wäre sehr an seiner Einschätzung interessiert. Also, falls er mitlesen sollte, der Vergleich dieser beiden Files hinsichtlich "welches ist besser" (oder vielleicht auch "sind beide schlecht"?) ist noch möglich.

Ich zitiere noch mal von heise.de:
Die Kosten für die reine DAB+-Verbreitung liegen nach Schätzung der ARD bei 80 Prozent der UKW-Kosten.

Das ist doch überhaupt keine relevante Einsparung.
Ich habe die Zahlen jetzt nicht auf Plausibilität überprüft, will aber eines zu bedenken geben.

Der MDR hat z.B. 3 große UKW-Ketten und eine kleine Funzelkette (sowie aktuell noch in Sachsen-Anhalt eine zweite Funzelkette). Die Programme MDR Klassik, MDR Sputnik (außer Sachsen-Anhalt, dort aber bald auch so), MDR Tweens, MDR Schlagerwelt laufen nicht auf UKW, sind aber für demnach deutlich weniger als die UKW-Verbreitungskosten bei DAB+ mit drin.

Der BR hat 5 UKW-Ketten, BR Heimat, BR Schlager, PULS und BR24 live (sowie BR Verkehr wenn man denn unbedingt will) sind auf UKW nicht zu haben.

Der NDR kann auf DAB+ zusätzlich NDR Blue, NDR Schlager, NDR Info Spezial überhaupt erstmal und N-Joy mit ordentlicher Abdeckung verbreiten.

Es gibt also mehr Programme für etwas weniger Geld, so die Zahlen stimmen.

Nun ändert sich da aber auch aktuell politisch bedingt etwas: die Zahl der ARD-Hörfunkwellen wird voraussichtlich abnehmen. Die DAB-Muxe und deren Betriebskosten schrumpfen aber nicht proportional mit, die haben bekanntlich feste Gefäßgröße. Das ganze muss man also neu bewerten, wenn die Schrumpfung vollzogen ist.

Den aktuellen 24. KEF-Bericht hast Du hier:


Ab S. 57 unten wird das Thema behandelt.

und frage mich welcher Wasserkopf da noch dazwischen hängt.
Nur ein Stichwort: an Standorten, die nicht der ARD selbst gehören, ist das z.B. Antennenmiete. Ich habe dazu kürzlich Zahlen zugeraunt bekommen, bei denen ich rückfragen musste, ob das jährlich wäre. Nein, es war monatlich. Das sind, wenns stimmt, unfassbare Zahlen. Und die Antennen hängen nicht in der Luft. Den Platz am Turm muss man u.U. auch mieten und die Fläche im Technik-Raum auch. Da geht richtig Kohle raus, die sich auch nicht wegdigitalisieren lässt, solange man bei der Terrestrik bleibt. Und wenn es ARD-Eigenstandorte sind, muss man die Bausubstanz als ganzes erhalten. Welche Variante nun am Ende weniger kostet, vermag ich mangels Einblick nicht zu sagen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe dazu kürzlich Zahlen zugeraunt bekommen,
Ich kenne nur die alte Preistabelle für UKW und AM noch von Media Broadcast, jeweils abhängig von Sendeleistung und Antennenhöhe. Die waren schon sehr hoch. Für den DLF/DLR habe ich das mal zusammenaddiert und das Ergebnis war: rund ein Viertel des Gesamtetats des DRadios waren Senderkosten.

eine alte Zahl aus 2013:
"125000€/Jahr sind ungefähr der Preis, der für einen UKW-Sender mit 10-20kW und einer Antennenhöhe von 30m bei MB zu zahlen ist."
Für die beiden LW-Sender waren damals >10 Mio. Euro zu zahlen, weit mehr als die bundesweite DAB-Ausstrahlung von 3,5 DLF-Programmen zu zahlen sind beim Bundesmux I.
 
DRadio ist ja besonders übel. In Summe fast 300 Sender, viele an kleinen Standorten ohne nennenswerten Antennnengewinn - und dann mit Abdeckungen, die teils nicht für den Ort reichen. Alle Standorte mit Zuführung, RDS-Coder, MPX-Coder (so nicht im Sender integriert), Backup, Monitoring, Fernwartung, ...

Dass man da UKW schnellstmöglich weg haben will, ist aus dieser Sicht verständlich. Aus Sicht der Betroffenen, denen UKW abgeschaltet wird, ohne dess es brauchbare Ausweichfrequenzen gibt, sieht das u.U. anders aus, da sie nur den DLF und sonst nichts akzeptieren und also bei Umstellung auf DAB+ genausoviele akzeptable Programme haben wie vorher: genau eines.

Bei der ARD könnten die anteiligen Senderkosten etwas günstiger aussehen, da man doch oft zumindest für die Hauptketten Großsenderstandorte hat.
 
Das hört sich doch etwas anders an.
Ja, oftmals blechern und kratzig ;-)

Aus dem Link:

Durch einen kontinuierlichen Austausch der bundesweit rund 122 Millionen UKW-Radios, der unter anderem durch die neue Programmvielfalt von DAB+ motiviert und heute schon im Gange ist, sind auf der Empfangsseite zusätzlich erhebliche Energieeinsparungen möglich.
Denn obwohl die meisten Radiogeräte mit Zusatzfunktionen wie Displays oder WLAN ausgestattet sind, hat sich ihr Stromverbrauch in den letzten Jahren um rund 40 Prozent verringert. Der Grund liegt im geringeren Energieverbrauch neuer Radiogeräte, der im Wesentlichen vom Netzteil und den Leistungsendstufen bestimmt wird.

Musste leider als Fullquote so bleiben, denn, ich‘s glaubs nicht. Wenn ich den Stromverbrauch eines alten UKW-Kofferradios gegen den eines vergleichbaren DAB+-Geräts stellte, würde das UKW-Gerät sicher gewinnen, da keinerlei Rechenleistung vorhanden sein muss.

Hab ich so konkret noch nicht gemacht, kann es nur anhand zweier Geräte mit ähnlichen Klangeigenschaften (portabel, Mono) vergleichen: das eine ist ein Grundig „Yacht Boy“ Kofferradio, läuft mit einem Satz Batterien/Akkus fast ein halbes Jahr bei Gartenarbeit, Camping oder in der Garage, das andere war eine wieder losgewordene, vergleichbare DAB-Büchse von Pure. Da war der Akku, kapazitätsmäßig durchaus vergleichbar, nach wenigen Tagen platt.

Und der Leistungsendstufe des Kundenendgeräts ist es obendrein völlig egal, woher die Modulation kommt.
 
@Ralle_Köln könnte auch gerne mal reinhören, ich wäre sehr an seiner Einschätzung interessiert. Also, falls er mitlesen sollte, der Vergleich dieser beiden Files hinsichtlich "welches ist besser" (oder vielleicht auch "sind beide schlecht"?) ist noch möglich.
Halb-OT: ich geb mir Mühe… hatte eigentlich gedacht, mich hier etwas zurückzuziehen, da fachliche Ausbildung in einem Bereich und dazu erlernte Kompetenz hier offenbar keine Rolle spielen; man es (auch hier) oft mit Leuten zu tun hat, die sagen „für mich klingt das aber gut“ - die aber selbst nicht den Unterschied zwischen Lautstärke, Lautheit, Spitzenpegel, Tonhöhe (!!! damit sollte mal der Pegel in dB(r) beschrieben werden) und Quantisierungswortbreite pro fliegendem Einhorn unterscheiden können - und einem auf berechtigte Einwürfe nur mit „basta“ antworten können.
Da kommt man mit der Erläuterung von systemimmanenten Grenzen von Codecs nicht weit.

Ich schau mal, dass ich das doch noch abhöre - habe beruflich auch mit genau solchen Thematiken zu tun, dann ist nach Feierabend auch mal gut. Naja. „halbgut“ 😉 - loslassen kann ich ja auch nicht.
 
Aus dem Link:

Durch einen kontinuierlichen Austausch der bundesweit rund 122 Millionen UKW-Radios, der unter anderem durch die neue Programmvielfalt von DAB+ motiviert und heute schon im Gange ist, sind auf der Empfangsseite zusätzlich erhebliche Energieeinsparungen möglich."
Ich gehe auch mal darauf ein - ich erlebe in meinem Umfeld keinen "kontinuierlichen Austausch von Geräten". Es sei denn, es geht mal ein Radio kaputt. Das kommt aber bei den 30 Jahre alten Kloppern ausgesprochen selten vor.
Das so ein alter Transistorkasten, oder gar ein Röhrenradio, ordentlich Strom ziehen kann, kann aber durchaus sein, die werden zum Teil ja richtig heiß.
Kann aber nicht für die Geräte aus den 90ern gelten. Da ging der Radioteil noch wochenlang, während CD und Tape schon längst nicht mehr liefen, weil die Batterien zu wenig Spannung hatten.
Hab ich so konkret noch nicht gemacht, kann es nur anhand zweier Geräte mit ähnlichen Klangeigenschaften (portabel, Mono) vergleichen: das eine ist ein Grundig „Yacht Boy“ Kofferradio, läuft mit einem Satz Batterien/Akkus fast ein halbes Jahr bei Gartenarbeit, Camping oder in der Garage, das andere war eine wieder losgewordene, vergleichbare DAB-Büchse von Pure. Da war der Akku, kapazitätsmäßig durchaus vergleichbar, nach wenigen Tagen platt.
Das glaube ich sofort.
Halb-OT: ich geb mir Mühe… hatte eigentlich gedacht, mich hier etwas zurückzuziehen, da fachliche Ausbildung in einem Bereich und dazu erlernte Kompetenz hier offenbar keine Rolle spielen; man es (auch hier) oft mit Leuten zu tun hat, die sagen „für mich klingt das aber gut“ - die aber selbst nicht den Unterschied zwischen Lautstärke, Lautheit, Spitzenpegel, Tonhöhe (!!! damit sollte mal der Pegel in dB(r) beschrieben werden) und Quantisierungswortbreite pro fliegendem Einhorn unterscheiden können - und einem auf berechtigte Einwürfe nur mit „basta“ antworten können.
Da kommt man mit der Erläuterung von systemimmanenten Grenzen von Codecs nicht weit.
Zumindest blieb Dir der Troll-Vorwurf erspart, wie von manch einem DAB-Fanboy hier schon gegen mich erhoben. Inkompetenz durch lautes Schreien zu kaschieren ist heute eben überall en vogue.

DRadio ist ja besonders übel. In Summe fast 300 Sender, viele an kleinen Standorten ohne nennenswerten Antennnengewinn - und dann mit Abdeckungen, die teils nicht für den Ort reichen. Alle Standorte mit Zuführung, RDS-Coder, MPX-Coder (so nicht im Sender integriert), Backup, Monitoring, Fernwartung, ...
Ja, aber aus technischer Sicht benötigt DAB doch für eine vergleichbare Abdeckung nochmal deutlich mehr Standorte als FM, da mit viel geringerer Sendeleistung gesendet wird. Wenn gerade die Standortmiete aber den Großteil der Kosten ausmacht, und nicht der Stromverbrauch, wie kann dann durch den Umstieg auf DAB überhaupt irgend etwas gespart werden?
 
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Wenn ich den Stromverbrauch eines alten UKW-Kofferradios gegen den eines vergleichbaren DAB+-Geräts stellte, würde das UKW-Gerät sicher gewinnen, da keinerlei Rechenleistung vorhanden sein muss.
Das ist richtig, aber es hat erst einmal nichts mit DAB zu tun. Das Radio mit Chip und Display verbraucht bei UKW-Empfang genau so viel Strom wie bei DAB. Die meisten nutzen mittlerweile solche Radios.
Und: das alte Transistorradio bei mir spielt mit einem Satz Batterien aus einem bereits nicht mehr spielenden Radio mit Digitalanzeige immer noch gute 2 Monate(!) weiter. Denn die Batterienen sind dann lange noch nicht leer, aber das digitale Radio benötigt eine Mindestspannung. Wenn 4x1,5V Batterien noch 5V bringen, spielt das Radio noch, bei 4,8V jedoch bereits nicht mehr...
UKW-Kofferradios kann man also nicht mit Digitalanzeigenradios vergleichen, Äpfel, Birnen und so...
 
Wenn gerade die Standortmiete aber den Großteil der Kosten ausmacht, und nicht der Stromverbrauch, wie kann dann durch den Umstieg auf DAB überhaupt irgend etwas gespart werden?
Du vergisst, dass bei DAB+ sich kein Sender mehr ganze Senderketten selbst leisten muss, sondern sich diese Kosten mit vielen anderen Veranstaltern im selben Mux reinteilt. Das macht es für alle Beteiligten wesentlich günstiger und Sender können dasselbe Gebiet, was sie über UKW erreichen so viel kostengünstiger versorgen.

Du hast doch selbst das Beispiel mit dem D-Radios gebracht, also versteh ich nicht, wie du das jetzt wieder mit Argumenten wie Standortmiete usw relativierst?
Die zahlt der Muxbetreiber, nicht die Sender, denn diese zahlen ja nur ihre jeweiligen Kapazitäten, die sie belegen.
 
Die ARD Sender im Westen sind was die Standortmiete angeht, möglicherweise im Vorteil. Denn sie betreiben viele eigene Standorte, wo natürlich keine Miete gezahlt werden muss. Ob es aber wirklich günstiger ist, ist eine andere Frage, da sie ja Bau, Erhaltung & Instandsetzung und alles andere selbst zahlen müssen... Etwas Geld kommt natürlich bei der Vermietung an Privatsender wieder herein...

Meanwhile geben auch in UK erste Veranstalter schon UKW-FM auf aus Kostenerwägungen:
 
Es gibt schon generelle technische Fortschritte bzw. zumindest Veränderungen, die zur niedrigeren Leistungsaufnahme beitragen. Die betreffen dann aber - das schreibt ja selbst diese Studie - nicht nur einen Empfangsweg, sondern generell bestimmte Bereiche der Empfangsgeräte.

Mein UKW-Tuner Pioneer F-656 (1990) hat ein konventionelles Trafonetzteil mit Längsreglern dahinter. Der Gehäusedeckel ist im Bereich Trafo innen hübsch dunkel. Die Anzeige ist ein VFD, also eine geheizte Röhre, so wie diese hier:


Der Trafo ist nicht primärseitig abschaltbar, wohl um die Speicher am Leben zu halten, denn eine Systemfernbedienbarkeit des Gerätes gibt es nicht. Interessanterweise halten die Speicher auch ohne jegliche Netzspannungsversorgung mindestens fast ein Jahr, wie ich während einer 11½-monatigen coronabedingten Abwesenheit von meiner Wohnung unfreiwillig testen konnte. Noch viel irrer: die Heizfäden des VFD werden im "Standby" besaftet, die leuchten fleißig weiter.

Das Gerät ist mit 10 W angegeben, direkt messen kann ich es wegen meiner Abwesenheit momentan nicht. Aber ich habe einen anderen UKW-Tuner aus dem Lagergezogen: Pioneer F-717 (EU-Modell), mit 9 Watt angegeben. Zieht laut meinem einfachen Messgerät 6 Watt ohne Antenne dran.

9 Watt habe ich gerade am mit Glühlämpchen erleuchteten polnischen AS641 gemessen. Der hat aber einen harten Netzschalter.

Und nun zu was aktuellem: mein 43-cm-Internet/UKW/DAB-Radio King Champion MA-20 messe ich im Internetradio-Betrieb (wired) mit maximal 2 Watt - da ist die Glimmlampe der Steckdosenleiste schon mit dabei. UKW und DAB+ führen zu einer Anzeige von 3 Watt. Ja, da ist eine deutliche generelle Verbesserung - das Gerät ist aber auch sowohl auf UKW als auch auf DAB+ qualitativ unbrauchbar. UKW ist qualitativ Lichtjahre entfernt vom UKW der oben genannten analogen Tuner, auch vom polnischen Katastrophentuner.

In Verstärkern sind es die "digitalen" Schaltendstufen, die massiv Effizienz haben und kaum Abwärme. Und natürlich auch hier Schaltnetzteile. Beides kann man nicht DAB+ als Vorteil anrechnen.


Hier sind Erfahrungswerte UKW / DAB bei Portables zusammengetragen:


"Also, mein Panasonic RF-D10, was hier schon erwähnt wurde, spielt mit 1 Satz 5000 mAh Akkus (4x Babyzellen werden benötigt) etwas über 31 Stunden bei mittlerer Lautstärke via DAB+, über UKW hält das Radio noch ein paar Stunden länger durch."

Demnach sind diese Geräte offenbar generell weniger sparsam als reine konventionelle UKW-Kisten.
 
SCNR. Die moderneren Radios haben allesamt schon ICs drin. Und die noch neueren denselben Chip für UKW/FM und irgendetwas Digitales. Neben DAB+ auch noch "Blauzahn" und so weiter. Von Energieverbrauchsunterschied zwischen den Betriebsarten UKW/FM und DAB+ kann man objektiv da kaum reden.
Allerdings noch alte Basteleien mit DDR-Tuner und ZF-Verstärker made in Taiwan mit Matrix-Spulen-Stereodecoder könnten da verbrauchsmäßig etwas besser abschneiden.
An den Braun Regie kommt keiner ran.
Der hat hartes Netz-Aus. Kein Standby. UKW-Stationen werden per Kapazitätsdioden, Potis und Stationstasten voreingestellt.
Und nimmt nichts übel. Mach das mal mit einem moderenen Receiver, was im Filmchen gezeigt wird.
Datei abspielen: Ziel Speichen unter. und von lokal abspielen.
Ist ja egal, ob er dabei kaputtgeht. Gehört ja sowieso bald zum Elektronikschrott, wenn auf UKW/FM keine Station mehr sendet. Dabei hat der ein sehr sauberes Stereo. Und DAB+ hat Artefakte. Das hört man erst richtig raus, wenn ein DAB+-Gerät mit der Endstufe vom Braun verbunden wird.
 

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Du vergisst, dass bei DAB+ sich kein Sender mehr ganze Senderketten selbst leisten muss, sondern sich diese Kosten mit vielen anderen Veranstaltern im selben Mux reinteilt. Das macht es für alle Beteiligten wesentlich günstiger und Sender können dasselbe Gebiet, was sie über UKW erreichen so viel kostengünstiger versorgen.
Ja, das macht Sinn.
Du hast doch selbst das Beispiel mit dem D-Radios gebracht, also versteh ich nicht, wie du das jetzt wieder mit Argumenten wie Standortmiete usw relativierst?
Die zahlt der Muxbetreiber, nicht die Sender, denn diese zahlen ja nur ihre jeweiligen Kapazitäten, die sie belegen.
Die Standortmiete wurde auf meine Frage, warum denn die Ausstrahlung von Radioprogrammen überhaupt so exorbitant hoch ist, als relevanter Faktor genannt. Natürlich ist diese für DAB erst einmal höher als für FM (rechnerisch), da mehr Standorte benötigt werden, unter dem Strich könnten die Gesamtkosten aber doch wieder niedriger sein, da die Standortmiete auf mehrere Stationen als bei reinem FM-Betrieb aufgeteilt werden kann. Hab ich jetzt verstanden.
Allerdings: Rechnerisch die niedrigsten Kosten müsste dann ja ein FM/DAB-Mischbetrieb haben, wenn die Sender nicht im Simulcast ausgestrahlt würden, sondern Stationen ENTWEDER auf FM ODER DAB senden und so die Standortmiete zwischen allen FM und DAB-Sendern aufgeteilt werden kann, da ja dann insgesamt deutlich mehr Stationen gleichzeitig on air sein können.
Das ergibt natürlich Sinn.
 
Rechnerisch die niedrigsten Kosten müsste dann ja ein FM/DAB-Mischbetrieb haben, wenn die Sender nicht im Simulcast ausgestrahlt würden, sondern Stationen ENTWEDER auf FM ODER DAB senden und so die Standortmiete zwischen allen FM und DAB-Sendern aufgeteilt werden kann, da ja dann insgesamt deutlich mehr Stationen gleichzeitig on air sein können.
Das ergibt natürlich Sinn.

Nein, es werden ja teilweise Standorte für DAB genutzt von deren kein FM sendet und umgekehrt.
 
Nein, es werden ja teilweise Standorte für DAB genutzt von deren kein FM sendet und umgekehrt.
Ganz nebenbei nachprüfbar über BNetzA Standortbescheinigungen.
(SCNR: Nicht nur CB- und Amateurfunker bekommen so eine verpasst. GGG)
Von UKW/FM keine Spur. Dafür ist der Sender am Hermannsdenkmal wohl eher geeignet (Bielstein).
 

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Für FM brauchst Du ja auch weniger Stationen.

Jein, solange man nur einen FM Sender mit 50 bis 100KW betreibt dann vielleicht. Abhängig von der Topographie.
Werden aber verschiedene Programme einer Anstalt betrieben, braucht man je Programm einen FM Sender mit 50 bis 100KW.
Mit DAB+ kann man mit maximal 10KW dann schon 5 bis 10 Standorte mit allen Programmen oder eben verschiedenen Programmen (8 bis 16 Programme sind in Deutschland üblich) betreiben.
Spart man also 7 bis 15 FM Sender da diese in einem BAB+ Multiplex betrieben werden können.
DAB+ benötigt zwar mehr Standorte um die gleiche Abdeckung wie ein einziges FM Programm mit 50 bis 100KW, kann aber wesentlich mehr Programme auf einer einzelnen Frequenz übertragen.
Daher ist DAB+ am Ende günstiger zu betreiben. Man kann sich die Standortmiete und dergleichen mit bis zu 16 Programmen bzw Anbieter teilen.
Dieses gilt zumindest für die privaten Sender in der Theorie.
Da aber ja weiterhin FM parallel weiter läuft ist es natürlich derzeit teurer beide Systeme zu verwenden.
FM abschalten würde Sinn in den Regionen machen wo DAB+ gut ausgebaut ist.
 
Besser hätte ichs nicht erklären können, sehr gut beschrieben, @Matty. Genau das ist ja der Vorteil, dass man für z. B. 5 WDR UKW-Ketten eben nicht mehr 5 FM-Sender pro Standort braucht, sondern nur noch einen einzigen, der den ganzen WDR Mux sendet.
 
Jein, solange man nur einen FM Sender mit 50 bis 100KW betreibt dann vielleicht. Abhängig von der Topographie.
Werden aber verschiedene Programme einer Anstalt betrieben, braucht man je Programm einen FM Sender mit 50 bis 100KW.
Mit DAB+ kann man mit maximal 10KW dann schon 5 bis 10 Standorte mit allen Programmen oder eben verschiedenen Programmen (8 bis 16 Programme sind in Deutschland üblich) betreiben.
Spart man also 7 bis 15 FM Sender da diese in einem BAB+ Multiplex betrieben werden können.
DAB+ benötigt zwar mehr Standorte um die gleiche Abdeckung wie ein einziges FM Programm mit 50 bis 100KW, kann aber wesentlich mehr Programme auf einer einzelnen Frequenz übertragen.
Daher ist DAB+ am Ende günstiger zu betreiben. Man kann sich die Standortmiete und dergleichen mit bis zu 16 Programmen bzw Anbieter teilen.
Dieses gilt zumindest für die privaten Sender in der Theorie.
Da aber ja weiterhin FM parallel weiter läuft ist es natürlich derzeit teurer beide Systeme zu verwenden.
FM abschalten würde Sinn in den Regionen machen wo DAB+ gut ausgebaut ist.
Ja, genau, aber die Standortmiete fällt ja pro qm für den Stellplatz der Technik und eben für die Antennen an. Die steigt ja nicht linear mit der Anzahl der aufgebauten Sendeanlagen. Belegt man also den Standort, der ja häufig sowohl FM als auch DAB überträgt, auf FM mit den bisherigen Stationen, und auf DAB mit neuen Sendern, wird die Standortmiete pro Station ja nochmal deutlich günstiger. Das wollte ich ja nur sagen. Die Kombination beider Techniken ist das Nonplusultra. Simulcast kann man sich eigentlich sparen, ich sehe da überhaupt keinen Zugewinn.
 
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Genau deshalb sollte UKW mal abgeschaltet werden.
Wieso, wenn UKW mit anderen Stationen weiterläuft ist das Senden doch noch viel günstiger, da ja die Standortmiete durch insgesamt viel mehr Stationen geteilt wird als bei Simulcast, oder wenn nur noch DAB-Stationen senden.
DAB ist ja definitiv ein Verlustgeschäft, das es kaum Empfänger gibt, und daher auch keine Werbeeinnahmen zu erzielen sind. Für den ÖRR würde sich das vielleicht noch rechnen, für private Sender wohl eher nicht, die machen eh lieber Streaming.
 
DAB ist ja definitiv ein Verlustgeschäft, das es kaum Empfänger gibt, und daher auch keine Werbeeinnahmen zu erzielen sind
Das ist belegbar falsch. Vor 10-15 Jahren war das vielleicht noch so, das hat sich übet die letzten Jahre allerdings massiv weiterentwickelt.
Was glaubst du, warum so viele Sender immer wieder DAB-Kapazitäten nachfragen? Etwa um ins Leere zu senden?
Selbst langjährige DAB-Bremser haben mittlerweile erkannt, dass dieser Verbreitungsweg für sie zunehmend immer wichtiger wird, wenn sie langfristig im Radiomarkt weiter mithalten wollen.

Ein Verlustgeschäft ist das eher bei Sendern, die kaum Konzepte haben oder schlampige Verwaltungsarbeit leisten. Die gibts aber auch auf UKW.
 
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Müssen Privatstationen überhaupt schon für die Ausstrahlung via DAB zahlen, oder gibt es das als kostenlose Beigabe für Sender, die bereits via FM senden? Derzeit wird das doch massiv subventioniert, oder nicht?
Ist aber ja auch egal. Ich wollte nur festhalten, dass sich UKW und DAB bestens ergänzen, und wenn DAB tatsächlich nachgefragt wird dann macht es ja erst recht keinen Sinn, DAB-Sendeplätze mit Stationen doppelt zu belegen, die ohnehin bereits via FM senden...
 
Was glaubst du, warum so viele Sender immer wieder DAB-Kapazitäten nachfragen? Etwa um ins Leere zu senden?
Teils aber auch, um einige Zeit später insgesamt den Sendebetrieb einzustellen. Der Werbekuchen wird nicht größer, nur weil immer mehr Leute am Tisch sitzen.

Selbst langjährige DAB-Bremser haben mittlerweile erkannt, dass dieser Verbreitungsweg für sie zunehmend immer wichtiger wird, wenn sie langfristig im Radiomarkt weiter mithalten wollen.
Und eigentlich k*tzt es sie an, denn ihr gewünschter Verbreitungsweg ist IP - mit Vorschaltwerbung, teils wie ich kürzlich lernen muste mit perfekt eingebauter Instream-Werbung (!) und mit Tracking der "Empfangsgeräte".
 
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