FM4 abschaffen, ORF1 und ORF3 zusammenlegen

KaizerCosmic

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Der Standard berichtet über die Pläne der ÖVP, mit denen sie in die Koalitionsverhandlungen mit SPÖ und Neos gegangen ist.

FM4 kann weg, wenn es nach den Schwarztürkisen geht.

 
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Das kommt einer Abschaffung von ORF1 gleich, das sich ja in erster Linie als Unterhaltungssender für jüngere Semester versteht. Würde man dieses Projekt realisieren würde ORF3 in ORF1 umgeflaggt und nur Sport, Kinderprogramm und die wenigen "substanziellen" Sendungen des heutigen ORF1 hätten eine Überlebensperspektive.

Das läuft vermutlich auf eine Stärkung der Privatsender im Quotenrennen mit dem ORF im jüngeren Zuschauersegment hinaus.
 
Oder man stärkt damit die Qualität des öffentlich-rechtlichen Fernsehen. Ö3 und die Landessender können zusammengelegt werden, so kann FM4 auf die Ö3-Kette und die FM4-Frequenzen für die Privatsender genutzt werden, die „objektiv“ berichten – also auch über Ausländerkriminalität, die Klimalüge, die EU-Diktatur aus Brüssel und natürlich die Reichsflugscheiben unter dem Antarktis-Eis in Neunschwabenland – und wie Musk mit Trump & Putin die Welt retter

So was wie „Nius“ in Deutschland halt .
 
für die Privatsender genutzt werden, die „objektiv“ berichten – also auch über Ausländerkriminalität, die Klimalüge, die EU-Diktatur aus Brüssel und natürlich die Reichsflugscheiben unter dem Antarktis-Eis in Neunschwabenland – und wie Musk mit Trump & Putin die Welt retter
:D

Du hast noch die Kolonie auf der Rückseite des Mondes vergessen. Schließlich ist das der Ort, wo die Reichsflugscheiben regelmäßig hin pendeln. Muss man wissen!
 
Das die Schwarzen FM4 nicht mögen ist jetzt nicht besonders neu. Mittlerweile würde aber auch ich hinter ein ORF-Jugendradio ein Fragezeichen machen. Wie viele "Junge" hören das wirklich, und wie viele sind längst ins Netz abgewandert? Da ist ein junges Onlineangebot wohl wirklich der bessere Weg. Das muss ja dann nicht so furchtbar wie in Deutschland sein...
 
Richtig, im linearen Bereich sind die jungen Hörer und Seher komplett weggbrochen, und werden auch nicht wiederkommen. Sogenannte Jugendprogramme machen überhaupt keinen Sinn, weil es die Zielgruppe schlichtweg nicht mehr gibt, für die sie veranstaltet werden.

Wenn Jugendprogramm, dann ausschließlich online, und auch nur über die etablierten Wege wie YouTube und TikTok. Alles andere "sendet" wieder ins Nirwana.
 
Aber wir wissen auch, dass sogenannte "Jugendprogramme" auch teils deutlich älteres Publikum haben - im Falle von FM4 gehe ich ohne Zahlen zu kennen auch sehr davon aus, da hier nicht "Jugendprogramm" sondern "Popkultur" im Vorderund steht, wenn es um Musik und musikredaktionelle Aspekte geht.

Popkultur hat man ansonsten in Österreich nirgendwo in dieser Form. FM4 ist massiv daran "schuld", dass die österreichische Musikszene überhaupt wahrgenommen wird. Das Programm ist für die österreichische Popkultur massiv wichtig - und hat darüber hinaus ja auch noch manchen wertvollen Wortanteil, den man anderswo nicht finden kann. Wortanteil, der erwachsener ist als der auf den meisten "Erwachsenenprogrammen".

Nahezu aktuell:


2 Jahre alt, anderer Anlass, ähnliche Bedrohung:



Popkultur ist nicht auf "Jugend" beschränkt. Die ältesten "Popkulturellen" hatten ihre Jugend wohl mit den Beatles und sind inzwischen längst tief im Rentenalter. Bei FM4 ist es nicht so krass, aber auch Ü50 interessiert sich heute noch teils für was anderes als deutschen Schlager, "Evergreens" oder - wiederum Minderheit - Klassik/Jazz (was ja nicht ausschließt, dass sie sich auch dafür zusätzlich interessieren).

Ich bin inzwischen auch Ü50 und finde via FM4 immer wieder für mich neues, interessantes "Zeugs". Ich bin ja nicht bei der Musik der 1980er Jahre stehen geblieben (auch wenn ich für manches von damals natürlich noch immer "zu haben" bin). Ich entscheide bei Musik nicht nach Jahrzehnten, sondern danach, ob die Musik etwas aussagt, das mich anspricht, das wichtige Themen anspricht, ob die Musik neue Räume eröffnet oder ob sie einfach nur erkennbar zum Verkauf produzierte Fließbandware darstellt.

FM4 leistet da nach wie vor sehr gute Arbeit.

Das bräche dann auch weg beim ORF. Auf Tiktok oder andere Kiddie-Plattformen, die mit "Radio" nichts zu tun haben, gehen doch schon erwachsen gewordene Mittdreißiger nicht mit. Das ist unzumutbar. Tiktok veranstaltet auch keine Festivals mit lokalen Bands. Tiktok ist eine gesichtslose Plattform für Trash jeglicher Art, deren einziges Ziel das Generieren möglichst vieler Klicks ist.

Generell sind solche Plattformen ja schon dadurch im kulturellen Wert geringer, als dass sie nicht kuratiert sind. Da können alle und jede/r was auch immer reinkippen, solange es schön bunt ist und zappelt. Da drin dann Perlen zu suchen - evtl. auch öffentlich-rechtliche Perlen - ist eine letztlich entwürdigende Tätigkeit. Dafür gibt es kuratierte Plattformen wie im Falle Österreichs dankenswerterweise FM4 und mit anderen abgedeckten Bereichen OE1.

Die wirklich "erwachsenen", noch an Radio interessierten Menschen, die ich kenne, sind schon "raus", wenn sie statt im linearen Programm in irgendwelchen "Audiotheken" graben sollen - zumal sie das Wort "Podcast" an Laientheater mit schlimmen Stimmen, übler Audioqualität und massiv Selbstdarstellung erinnert.

Bei einer Vernichtung von FM4 müsste man die popkulturellen Inhalte und manche Wortinhalte von FM4 mit auf OE1 packen - ein Ding der Unmöglichkeit, bei dem beide Wellen bzw. ihre Inhalte massiven Schaden nehmen würden. Diesen Schaden sehe ich als Absicht der eigentlichen politischen Attacke. Starke Kulturplattformen sind einfach störend auf dem Weg in die gesamtgesellschaftliche Kulturlosigkeit. Und die ist offenbar gewollt aus niederen politstrategischen Gründen.

 
@lg74 Auf alle von dir angeschnittenen Punkte einzugehen wäre vermutlich unmöglich, ich fange mal so an: Friedrich Küppersbusch hat vor einiger Zeit den schönen Satz gesagt: "Im Fernsehen raschelt das Herbstlaub", und ich wage zu behaupten, fürs Radio gilt das erst recht. Ö3 als Sender weiterzuführen macht aufgrund seiner Zugkraft durchaus Sinn, und das sage ich als jemand, der den öffentlich-rechtlichen Anteil am heutigen Programm dieses Senders sehr anzweifelt. Die Landesstudios braucht es, weil sie tatsächlich eine Zielgruppe erreichen, die sich mit dem Internet schwertut, und auch Ö1 sollte man meiner Ansicht nach als linearen Sender beibehalten. Alleine schon, weil es mit seinen Journalen das eigentliche Informationsradio ist, auch wenn Ö3 in der Öffentlichkeit gerne so verkauft wird. Da fällt FM4 eben hinten über: Diesen Sender brauchst du eben nicht mehr, und davon habe ich gesprochen. Von dem linearen Sender (!) FM4. Deshalb meinte ich ja, es müsste ein gutes Onlineangebot geben. Nenn es von mir aus nicht "Jugendangebot" sondern allgemeiner "Onlineangebot für (Pop)kultur". Denn ja, ich bin auch der Meinung: Sowas ist Teil des Auftrags des ORF. Ich sehe nur keinen Grund, warum das zwingend im linearen Radio passieren muss. Ich weiß natürlich nicht wie gut du dich mit den Medienverhältnissen bei uns auskennst, aber lass es mich einmal so formulieren: Ich kenne den "alten" ORF noch, obwohl ich deutlich jünger bin als du. Ich kann mich an die 90er erinnern, als auf Ö3 noch das Mittagsjournal lief. Man möchte es nicht glauben, aber das ging damals. Ö3 war ein viel abwechslungsreicheres Programm, auch wenn es natürlich einen Schwerpunkt auf massentauglicher Popmusik hatte. Auch die Regionalprogramme waren früher ganz anders. Da gab es Autorenlesungen, "leichte" Klassik, regionale Kulturmagazine, Sendungen zur Volkskultur, die über das Abspielen von Humtata-Musik hinausgingen. Für mich in dieser Phase natürlich besonders wichtig: Ein vielfältiges Kinderprogramm mit Geschichten, Informations- und Spielsendungen. Und was ist davon übrig? Nix. Alles weg. Das wurde nicht ins Internet oder sonstwohin verlegt, das gibt es nicht mehr. Das Radio, wie ich es in den 90ern kennen und lieben gelernt habe ist tot, seit Jahrzehnten. Und jetzt kommen Leute aus Deutschland (für die FM4 nie gedacht war) und ein paar wiener Bobos, die gleich den Untergang des Abendlandes herbeiorakeln (Stichwort: "Anschlag auf gesamte Kulturszene des Landes")? Warum, nur weil sie in Zukunft vielleicht ins Internet gehen müssten, statt wie bisher das Radio aufzudrehen? Ganz ehrlich, da hält sich mein Mitgefühl in Grenzen.
 
Nein, das werden wir in dieser Form hier nicht weiter diskutieren, weil völlig klar ist, wo das hinführt, nämlich zu einer rein politischen Debatte unter dem Deckmantel von Radio- oder Medienbezug.
 
Nein, das werden wir in dieser Form hier nicht weiter diskutieren, weil völlig klar ist, wo das hinführt, nämlich zu einer rein politischen Debatte unter dem Deckmantel von Radio- oder Medienbezug.
Ein sehr hartes Vorurteil! Mich interessiert einfach nur die Absicht
hinter dieser Aussage und sonst nichts. Er haut das hier raus, also muss er auch damit rechnen, dass nachgefragt und sich dafür interessiert wird, wie er zu diesem Standpunkt überhaupt kommt.

Hier wird ein Problem gesehen, wo keins ist.

Und generell solltet ihr mal überdenken ob es wirklich so klug ist politisches hier raus zu halten, gerade wo viele Dislussionen ohne einfach nicht mehr funktionieren.
 
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Er und auch andere hauen hier derzeit ohnehin zu viele Dinge heraus, die mit Radio überhaupt nichts mehr zu tun haben. Deshalb werden wir Euch auch bei Fortsetzung dieses Verhaltens die Schreibberechtigung für solche Themen entziehen.
 
Von reinen politischen Themen sprach ich nicht, sondern von solchen, die Auswirkungen auf Medienpolitik haben. Und das ist im Moment sehr viel.
 
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Es ist (meiner Meinung nach) nach wie vor ein Privileg, kulturelle Inhalte linear verbreiten zu können; sie sind teuer, daher unter marktwirtschaftlichen Bedingungen dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk vorbehalten, es sei denn, man sei altruistischer Millionär.

Diese exponierte Stellung - und was man daraus macht - zeichnet die Rundfunkkultur aus, die für mich weiterhin eine Kulturform und keine Industrie ist. FM4 leistet dafür einen wesentlich höheren kulturellen und gesellschaftlich relevanten Beitrag, als es beispielsweise, ein Ö3 mit derzeitiger Programmgestaltung imstande zu leisten vermag.
Nicht umsonst schreiben hier Menschen aus dem Land mit den fünfstelligen Postleitzahlen über diesen Sender, der nunmal ein _Sender_ ist, sein sollte, keine Platform.
Die Überlegungen einer Einstellung sind nunmal von „der Politik“ angestoßen worden, dementsprechend darf dies doch hier erwähnt werden?
Auch, wenn dies zu einer Maßregelung (in einem Internetforum, nicht in der Stammkneipe) führen sollte: einer der hier im weitesten Sinne politisch-OT-bezeichneten Teilnehmer diskutiert mitnichten die harte Politik, sondern deren sozioökonomischen Einflüsse, Verwerfungen. So viel Macht hat Radio. Noch. Begrüßt es.
Das IST ein Unterschied, es geht nicht um Ollis Trabsaktionen, Fritzes Flieger oder Trixies Trump-Mütze, sondern um den Kernauftrag des Mediums (Hinweis: der ist nicht, möglichst viel Geld zu verdienen).

Damit LG.
 
Ob man FM4 nun als "Jugendprogramm" labelt oder nicht, spielt doch an sich keine Rolle. Soweit ich das überblicken kann, steigert das Programm seit Jahren kontinuierlich seine Hörerzahlen und liegt aktuell wohl bei über 310.000 Tagesreichweite. In der sogenannten werberelevanten Zielgruppe liegt der Marktanteil bei über 5%. Es gibt daher keinen vernünftigen Grund das Programm abzuschaffen.
 
Kann man über Medien diskutieren, ohne das Politik dabei eine Rolle spielt, wenn es in jeder Staatskanzlei jemanden gibt, der irgendwas mit Medien macht? Wenn die Abschaffung und Reduzierung vom ör Rundfunk zum Wahlkampfschläger vieler Parteien geworden ist?
 
Das die Schwarzen FM4 nicht mögen ist jetzt nicht besonders neu. Mittlerweile würde aber auch ich hinter ein ORF-Jugendradio ein Fragezeichen machen. Wie viele "Junge" hören das wirklich, und wie viele sind längst ins Netz abgewandert? Da ist ein junges Onlineangebot wohl wirklich der bessere Weg. Das muss ja dann nicht so furchtbar wie in Deutschland sein...
ORF 1 und ORF 3 zusammenlegen wird wahrscheinlich inhaltlich leichter sein, - Einige der Dokumentationen auf ORF 3 sind ja ohnehin Wiederholungen, die eher ins online Angebot passen. Das was ORF 3 derzeit bietet kommt den öffentlich-rechtlichen Vorstellungen ohnehin näher.

FM4 ist politisch sehr links, woke und dgl. Dass die Schwarzen und die Freiheitlichen dies nicht so wollen, ist ziemlich naheliegend. Eventuell macht es Sinn nur einige Jugendsendungen von FM4 in Ö3 zu integrieren oder FM4 auf DAB+ weitersenden zu lassen.

Die UKW Kette von FM4 hätte ich verkauft, solange man noch gutes Geld dafür bekommt. Auch wenn der ORF und die Politik DAB+ vielleicht nicht mag wird die UKW Abschaltung in der Schweiz langfristig nicht zu übersehen sein, und eben ein Teil eines Trend sein.

Die heutige Jugend ist ohnehin auf online umgestiegen.
Existierende ORF Gesetze sind veraltert, zu starr, und wären ohnehin zu verändern bzw. anzupassen.
 
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FM4 ist politisch sehr links, woke und dgl. Dass die Schwarzen und die Freiheitlichen dies nicht so wollen, ist ziemlich naheliegend. Eventuell macht es Sinn nur einige Jugendsendungen von FM4 in Ö3 zu integrieren oder FM4 auf DAB+ weitersenden zu lassen.
Haben Menschen, die auf dem Boden von Anstand, Naturgesetzen, Humanismus etc. stehen und im Einklang mit der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte der UN handeln, kein Recht auf Berücksichtigung in den öffentlich-rechtlichen Medien? Hat unabhängiger Journalismus keine Existenzberechtigung in einem Mitgliedsstaat der EU? Wo kommt dieses seltsame Selbstverständnis her?
 
Spannender Kommentar im Standard zur Medienpolitik der FPÖ und ihrem fatalen Umgang mit kritischen Journalisten. "Jeder Versuch, Medien zu bekämpfen und zu unterbinden, führt schnurstracks in die Diktatur. Da muss man vom ersten Moment wachsam sein. So ein Moment ist gerade." Dem ist nichts hinzuzufügen. https://www.derstandard.at/story/3000000252953/gefaehrliche-drohgebaerden-der-fpoe-gegen-medien

Wie ernst die *&€#@%en es mit einer neuen Medienpolitik meinen, zeigt auch die Tatsache, dass sie heute die Gründung eines "freiheitlichen" Medienhauses angekündigt haben, in dem all ihre Medien gebündelt angesiedelt werden. "Im Lauf des Jahres 2025 werde die FPÖ einen "österreichweiten Radiokanal entwickeln", kündigte Hafenecker an. "Lineare Sendung wäre für uns wichtig", fügte er an. Wenn der FPÖ-Generalsekretär damit Ausstrahlung über Rundfunk meinte, könnte das schwierig werden, wenn die FPÖ als Betreiberin auftritt. Das Privatradiogesetz regelt analogen wie terrestrischen Rundfunk via Antenne und schließt politische Parteien dezidiert in Paragraf 8 Absatz 2 vom Betrieb solcher Radios aus. Das Privatradiogesetz kann aber natürlich mit einfacher Mehrheit im Nationalrat geändert werden", heißt es heute ebenfalls im Standard.
https://www.derstandard.at/story/30...es-radio-an-via-rundfunk-verbietet-gesetz-das

Achtung, SATIRE, GANZ GROSS GESCHRIEBEN: Pläne, dass die FPÖ sogenannte Volksempfänger verteilen will, wurden nicht bestätigt.
 
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Steinigt mich nicht.. aber FM4 ist schon entbehrlich und hätte genauso seine Zielgruppe auf DAB+
Wenn sich der Sender nicht aus freien Stücken finanziert , und damit meine ich keine Querfinanzierung, dann sollte der Sendeplatz doch gerne an einen Privaten gehen.. justmy2cents
 
FM4 ist nicht nur nicht entbehrlich, sondern genau dort wo es hingehört: auf eine UKW Kette mit annähernder Vollversorgung (okay, nicht ganz)! Gerade unter dem Aspekt, dass der DAB Ausbau in Österreich eher in den Kinderschuhen steckt kommt die Forderung FM4 dorthin abschieben zu wollen, einer Verhöhnung gleich.
 
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