Und vor allem:
Heute machen die Leute Radio zum einen um sich zu profilieren und zum anderen des Geldes wegen. Dabei mag es durchaus sein, dass sie dabei auch Spaß haben. Aber für'n Appel und'n Ei mit vollem Einsatz eine supertolle inviduelle innovative außergewöhnliche Sendung, wie einst die Radiopioniere, zu produzieren, die dann im Endeffekt wesentlich weniger Hörer anspricht, das geht halt nicht mehr...
Jemand hatte mal hier einen Vergleich mit McDonalds und Feinschmeckerlokal gemacht, und demzufolge entspricht Formatradio McDonalds und das, was die Kritiker gerne hätten, entspräche dem Feinschmeckerlokal.
Nun ist es aber so, dass der Feinschmecker auch mehr zahlt für sein delikates Essen, als die breite Masse, die zum Einheitspreis sich Fastfood reinzieht.
Beim Privatradio hängt das Einkommen aber von der Werbung ab, und da gibt es nunmal keine Qualitätsunterschiede, es zählt nur die Quantität.
Stellt Euch z.B. Pay-Radio vor! Ja, da wäre alles machbar, auch Formate, die nur Minderheiten ansprechen, und Sender oder Sendungen, die sehr aufwendig produziert werden.
Das Radio von früher, das so gerne immer zum Vergleich hergenommen wird, hatte andere Hörer (viel weniger, und dabei fast nur Feinschmecker), hatte nicht die harte Wettbewerbssituation (eigentlich fast keine!), und auch die Mitarbeiter machten es mehr aus Spaß, als für Geld, weil es neu, interessant und aufregend war.
Das gilt alles heute nicht mehr.
Und daher wundere ich mich nicht, über Formatradio, wie wir es heute kennen, und ich verstehe auch, wenn diese Diskussionen viele nur nerven, da diese Grundsatzdiskussion nichts hilft und auch nichts ändern kann.
Man kann nur auf der Grundlage, wie die aktuelle Situation ist, unter Akzeptanz der heutigen Formatradio-Randbedingungen(!), mit konstruktiver Kritik kleine Verbesserungen und Veränderungen fordern, wenn sie zum Vorteil der breiten Masse dienen.
Der einzelne Hörer zählt nunmal nicht, da er nicht (alleine) zahlt.
Aber: Nach Regen kommt wieder Sonne

Und: Auch Massen lassen sich bewegen, wenn auch seeeeehr träge.
Gruß,
radiosi.