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Ob man über dieses "streitbare Thema" aber nur mit denen diskutieren will, die im gleichen Saft schmoren, weil sie zur gleichen Zeit, unter gleichen Umständen und unter dem Diktat der gleichen Moden/Beraterweisheiten groß geworden sind, oder ob man auch bereit ist, andere Erfahrungen und andere fachliche Sozialisationen in die Diskussion mit einzubeziehen, das macht im Hinblick auf das Ergebnis möglicherweise den Unterschied in Qualität und Nutzwert der Diskussion aus.
 
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Mannis Fan hat nicht unrecht: Ein Spezialforum der hauptberuflichen Praktiker verhindert wahrscheinlich zuverlässig, dass die gängige Praxis der Praktiker mal in Frage gestellt wird

Für die einen ist es ein Widerspruch, für die anderen die Kunst des Berufs.

Ja, Zauberkunst. Ich bin der Überzeugung, dass es zahlreiche Themen gibt, die einfach zu komplex sind, um sie in 2:30 fundiert und differenziert abzuhandeln. Infohäppchen (man könnte auch sagen: Info-Placebos) machen mich unzufrieden. Da bleibt immer etwas auf der Strecke. Warum dieser typisch deutsche Mischmasch? Nichts halbes und nichts ganzes. Mag doch der eine ein rein unterhaltendes (Musik-)Programm ohne Alibi-Infos bringen und der andere fundierte und ausführliche Informationen.
Halbe Informationen führen zu Halbwissen - und das ist manchmal gefährlicher als Unwissen.
 
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Deswegen ist es ja auch Kunst, in 2:30 einem Hörer zu einem Thema trotz aller Komplexizität soviel zu vermitteln, wie zum "Grundverständnis" der Sache an sich erst einmal nötig ist, und dann noch auf subtile Weise Neugier zu wecken, sich irgendwo zu belesen. Man kann in dem Beruf nicht wirklich mit irgendwelchen Vorstellungen von Perfektion arbeiten und man kann auch genausowenig laufend sagen: Über das Thema berichte ich nicht, weil ich da ein paar Worte mehr sagen müsste.
Das wäre ja so, als wäre ein Maler nur ein Maler, wenn er lebensgroße, fotorealistische Bilder malt.
 
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Mannis Fan hat nicht unrecht: Ein Spezialforum der hauptberuflichen Praktiker verhindert wahrscheinlich zuverlässig, dass die gängige Praxis der Praktiker mal in Frage gestellt wird

"in Frage stellen" ist schon mal gänzlich falsch. Wir "Praktiker" haben Vorgaben von der Programm- oder Wellenleitung oder von einer Redaktion und das wird nicht hinterfragt, sondern umgesetzt. So einfach ist das. Ich diskutiere nicht mit der Programmleitung über die Form von Beiträgen, und die Programmleitung würde sich für derartige Diskussionen wohl eher kaum interessieren.

Ist man Praktiker, wenn man schon seit 8 Jahren aus dem Job raus nicht? Schwierige Frage. Wie will so jemand über Arbeitsbedingungen in den Sendern mitreden, wie sie anno 2010 gängige Praxis sind? Wie über Tricks & Kniffe bei der Beitragserstellung? Wie über Honorierungsfragen, Nervereien mit der Verwaltung oder das Kantinenessen im Sender?
 
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OK, weitermachen! Verstehe nun langsam, warum die Programme so sind, wie sie sind.

Ein wunderbares Beispiel dafür, warum eben ein Forum für Profis und Praktiker nötig ist. Die wissen, daß sie als Einzelne nichts bewegen können, und die labern auch nicht rum. Die machen ihren Job.
 
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Aber haben sich die Spielregeln dafür, was ein guter Beitrag ist, wie man ein Interview führt oder versemmelt, was ein Kommentar leisten muss, wie eine Glosse funktioniert, wie man präzise und handwerklich sauber Nachrichten formuliert, so dramatisch verändert?
Nicht grundsätzlich - aber darum sollte es in einem solchen Forum auch gar nicht gehen, denn dort wäre genau das allgemeiner Konsens. Es geht auch nicht darum, ständig das Handwerk zu hinterfragen, dafür gibts hier genügend Meckerecken. Es geht auch nicht (nur) um technische Fragen, dafür gibts den Unterpunkt Sendetechnik. Es geht um aktuelle Fragen. Oder glaubst Du, daß Du nach 8 Jahren Abstinenz genau sagen kannst, unter welchen Bedingungen in Deinem ehemaligen Sender gearbeitet wird? Und ja - es geht um einen Rückzugsraum für die, die einfach jeden Tag ihr Handwerk machen wollen. So what?
Es gibt doch so schon genug Threads nach dem Motto Was denkt Ihr über XY, oder könnte Z nicht besser sein? Aber die einfache Frage, wie man mit dem Programm X auf der Sendefläche von Y am elegantesten den Beitrag nach Z bekommt, und wie die Situation von Freien/Volontären/Festangestellten in der Senderkette ABCDEFG aussieht - dafür brauchts schon aktuelles Wissen. Und vor allem kein 'ihr sitzt da auf nem hohen Roß'-Gelaber irgendwelcher Hobbyfunker, die von ihrem Getue nicht leben müssen.

@ToWa: Haste schon mal bei den Forenhirschen angefragt?
 
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Es gibt doch so schon genug Threads nach dem Motto Was denkt Ihr über XY, oder könnte Z nicht besser sein? Aber die einfache Frage, wie man mit dem Programm X auf der Sendefläche von Y am elegantesten den Beitrag nach Z bekommt, und wie die Situation von Freien/Volontären/Festangestellten in der Senderkette ABCDEFG aussieht - dafür brauchts schon aktuelles Wissen. Und vor allem kein 'ihr sitzt da auf nem hohen Roß'-Gelaber irgendwelcher Hobbyfunker, die von ihrem Getue nicht leben müssen.


Das sehe ich auch so. Auch ich werde nicht dafür bezahlt über's Programm nachzudenken. Das kann ich - unbezahlt - in meiner Freizeit tun. Ich fülle Programmplätze nach den vorgegebenen Kriterien. Ja, und ich verdiene gut damit.

@ToWa: Haste schon mal bei den Forenhirschen angefragt?

Nein, habe ich noch nicht. Ich ziehe es aber in Erwägung.
 
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ein Forum für Profis und Praktiker

Das sind schon mal zwei paar Stiefel! Wenn ihr nach dem Motto "ich werde ja nicht dafür bezahlt, übers Programm nachzudenken" die puren Praktiker (vielleicht sollte man sagen "Pragmatiker") bleiben wollt, dann bitte, und verdient auch gut damit, sei euch gegönnt. Unter Profis verstehe ich dann aber doch noch etwas anderes.
 
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@mannis fan: :D!!!!!!
Punkt.
Wir hatten vor kurzem ja schon mal eine unselige Diskussion über Profis und wer was kann oder nicht kann...
das setzt sich hier in der Definition eines "Profis", dem möglicherweise Berechtigung gewährt werden könnte, bei Profithemen mitzuschreiben, fort...

@kk: Habe begriffen, wie es gemeint war. Aaaaaaber gegen diese Zeitschiene, so formuliere ich es mal, wird hier in sämtlichen threads angekämpft.
Das beginnt bei Musik und Formaten und Sendern, die sich über die Jahrzehnte hinweg geändert und verändert haben. Und das ist in der Studiotechnik auch so:
Ich habe noch mit Tonbändern gearbeitet, ganz ganz ganz am Anfang. Dann kamen Cassetten, für die Jingles und Werbung gabe es Cartridges, an alten Mischpulten war der Faderstart ein Fremdwort (ich erinnere mich noch an Pulte mit runden Drehknöpfen!). Heute ist alles auf Computer- uind morgen haben wir nur noch touchscreen und der vorgeschaltete PC erkennt auf Grund der Mundbewegungen das, was ich sagen will- und sagt es selbst in einer Spracherkennungssoftware in korrektem Hochdeutsch... oder was oder wie.

Und das Thema Praktikanten/Volontariat finde ich auch im Vergleich mit früheren Zuständen (eigthies, nineties) für interessant genug, um es nicht ausschliesslich dem Kreis der "Radioschaffenden" aus 2006-2010 allein zu überlassen.
Wenn wir Deiner (und tendeziell towas) Argumentation folgen würden, müssten wir neben einer Praktikerprüfung (kann er es, ist er jetzt aktiv?) auch eine
Zeitschiene einführen und alle herausfiltern, die im Moment eine Pause eingelegt haben und/oder nur bis 2005 "aktiv" tätig waren.
Hinzu kommt, dass die technischen Voraussetzungen und Arbeitsbedingungen auch heute gewaltig differieren und ein Moderator/Techniker eines NKL/Bügerradios mit ganz anderen Problemen und Gegebenheiten zu kämpfen hat als sein Kollege beim Privatradio, der wiederum mit viel weniger an connections und Zuliefermöglichkeiten auskommen muss als sein Kollege beim ÖR.....

Und das Thema halte ich für zu interessant, um es in einem closed circle verdümpeln zu lassen,
sorry.
 
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touchscreen
*lach* den haben wir heute schon, und ich möchte ihn nicht missen.

(ich erinnere mich noch an Pulte mit runden Drehknöpfen!)
Die waren doch sehr lange in den USA Usus, oder? Gibt es die da nicht heute noch mancherorts?

Und @towa: Nööö, wir brauchen keinen geschlossenen Zirkel für solche, die sich für Profis halten und über alle Zweifel erhaben fühlen! Punkt Schluss. Machtwort.
 
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towa schrieb:
Wer anderer Meinung ist: einfach per PN melden. Danke!

Glaube, da kommt nicht viel.... verstehe ja sein Problem, aber solange Du da nicht offensiv mal ein konkretes Thema publik machst, wird sich kaum etwas bewegen... und es nicht voran gehen.
Und was glaubst Du, wieviele wannabes sich per PN melden? Oder wieviele ihre (teilweise notwendige) Deckung dann aufgeben (müssten)? Denk mal an die Deinige... :rolleyes:
 
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