Frage zur Sprach- und Stimmtechnik

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Ein Messen mit Profis - was soll das?

Müssen sie erst ihr Können beweisen, damit man ihrem Urteil glauben schenkt, dass beim Nachwuchs wirklich noch etwas (wenn auch wenig) verbesserungswürdig sei?

Wer seine Stimme und Art der Präsentation bewertet haben möchte, kann das gerne im Thread "Aircheck bzw. Streamcheck für (Web-)Moderatoren" tun, wobei das von mir aus auch gerne ohne Internetradiosender gehen kann, wie das "(Web-)" ja schon andeutet.
Hier wurden in der Vergangenheit bereits Präsentationen und Stimme bewertet - auch durch Profis -, ohne dass diese sich selber einem Wettbewerb stellen mussten.

Es wäre auch nicht im Sinn von radioforen.de, die hier als eins der höchsten Güter bestehende Anonymität der User über diese Hintertür auszuhebeln.
muted hat da vollkommen recht.

Gruß, Uli
 
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Ich erlebe in meinem Radioalltag (Campusradio) täglich eine Menge Leute, die qualitativ Längen unter dir liegen.
Die schon angesprochene Verspieltheit ist vielleicht leicht da, aber das kriegst du mit bewusster Monotonie gleich wieder raus. Mach dir eine Hauptbetonung im Satz (nur Silben, Wörter kann man nicht betonen). Und probier mal ein wenig deine Indifferenzlage zu finden. Ich habe das Gefühl, dass du leicht höher sprichst als nötig. Versuch zu summen auf "m" und stell dir vor, dass ist so ein Summen wie wenn du jemandem nicht zuhörst und nur so "mhm" sagst. Wenn du das richtig entspannt machst, findest du deine Indifferenzlage. Du musst dir keine Sorgen machen, auch in der zu sprechen, denn deine Seriösität in der Stimme wird dadurch nicht gefährdet, die ist sehr sehr gut und ideal für Nachrichten. Probier ruhig auch mal Hörspiele aus, dann kannst du das krasse Gegenteil machen und so beide Pole besser beherrschen.
Aber absolut top, solltest du mal in NRW studieren wollen, meld dich ;)

Lennart

P.S.: Ich bin neu im Forum, hab schon länger mitgelesen und hab mich jetzt mal angemeldet.
 
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Jetzt mal langsam, bitte! Sorry, Lennart, wenn ich Dir gleich in die Parade fahre, aber gepostete Patentrezepte wie "bewußte Monotonie" (weia!) bringen unserem Freund rein gar nichts, außer ihn vom rechten Weg ab. Wenn er jetzt irgendwelche guten Ratschläge daheim im Kämmerlein umzusetzen versucht, geht das mit größter (!) Wahrscheinlichkeit in die Hose. Nicht umsonst sprach ich von professioneller Unterstützung. Das geht nur zu zweit mit direktem Feedback! (Nimm's bitte nicht persönlich, Lennart.)

Im übrigen ist hier inzwischen alles (und sogar leider schon zuviel) gesagt.


Gruß TSD
 
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Dem Lob kann ich mich nur anschließen. Neben den ganzen Sprechtechnischen Tipps möchte anmerken, dass es aus meiner Sicht durchaus doch auch auf den Inhalt ankommt.
Für mich klingt der Vortrag so, dass du Meldungen von einem anderen Sender vorgelesen hast und nicht selbstverfasstes Material. Dadurch ergibt sich immer eine gewisse Unsicherheit (was soll ich betonen usw., worauf wollte ursprüngliche Texter hinaus, was war ihm wichtig). Bei eigenen Texten weiss man es ja genau, weil man ja weiss, worauf es einem selbst ankommt.

Aus meiner eigenen Erfahrung kann ich sagen, dass sich Sprechtechnik auch dadurch verbessert bzw. es einfacher ist an ihr zu arbeiten, wenn man mit Texten übt, die man selber schreibt, bearbeitet und vor allem vollständig durchdrungen hat.
 
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Lieber QWERTZ, wenn es um eine Sprechertätigkeit geht, sind selbstverständlich ausschließlich fremdverfaßte Texte das Maß der Dinge wie auch das tägliche Brot. Hör auf divy, ostseelauscher!

Ich klinke mich an dieser Stelle aus, die HGT dieses Threads sinkt mal wieder bedenklich... :rolleyes:


TSD
 
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klar, für eine Sprechtertätigkeit ist das richtig. Aber Ostseelauscher schrieb ja, dass er Journalist werden wolle. Außerdem übt das Arbeiten mit eigenen Texten auch seinen Schreibstil auf die eigenen Zunge und das "Schreiben fürs Hören" anzupassen - ist eben meine Erfahrung. Ich finde sowieso, dass Sprechtraining eine sehr persönliche Sache ist, einen goldenen Weg für alle gibt es nicht, da ja jeder an anderen Dingen arbeiten miss. Da lohnt es sich gerade am Anfang, mal verschiedene Ansätze auszuprobieren.
 
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wenn es um eine Sprechertätigkeit geht, sind selbstverständlich ausschließlich fremdverfaßte Texte das Maß der Dinge.

Das ist richtig, aber wieviele Sender leisten sich noch reine Sprecher? Das ist ein völlig anderer Job als der des Journalisten, den unser Threadstarter anstrebt.
Im übrigen ist es imho keine Kunst, nicht fürs Hören geschriebene Texte fremder Menschen zu sprechen, sondern einfach schlechtes Radio. Wenn sich selbst ein DLF-Sprecher bei mir beklagt, dass die Redakteure teilweise sämtlichen "Schreiben-fürs-Hören"-Regeln widersprechen und er das dann ausbaden muss, dann spricht das nicht für dieses Redakteur/Sprecher-Konzept.

Zum Thema Sprechtraining: Nicht jeder kann sich Sprecherziehung leisten. Ich wüsste auch nicht, wie ich iim außeruniversitären Kontext so günstig da rankommen könnte. Und seine Indifferenzlage finden kann man wirklich selbst, kann man eigentlich sowieso nur selbst. Das gilt auch für eine Hauptbetonung, daran kann man wenig falsch machen.
Natürlich ist alles tiefergehende ohne direktes Feedback kaum möglich.
Lennart
 
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Mag ja sein, daß er "nur" Journalist werden will; seine Frage ging aber in die Richtung – und hier zitiere ich gerne die Threadüberschrift – "Sprach- und Stimmtechnik". Und da sind nun mal die Kriterien des Sprechens per se maßgeblich.


Gruß TSD
 
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Okay Freunde - ich ziehe meinen Vorschlag zurück. Ich verstehe eure Bedenken.

"Übung macht den Meister", sagt der Volksmund. "Ostseelauscher" wird mit mehr Übung (Training on the Job) nach einiger Zeit sicher viel gelassener "rüberkommen". Jedenfalls hat er hat das Zeug dazu.


vg Zwerg#8
 
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Zum Thema Sprechtraining: Nicht jeder kann sich Sprecherziehung leisten. Ich wüsste auch nicht, wie ich iim außeruniversitären Kontext so günstig da rankommen könnte.

Die meisten Trainerinnen (ich kenne keinen Mann, der das macht) in den Funkhäusern sind Freiberufler und bieten Einzelkurse, auch über einzelne Stunden an. Die Fortbildungsabteilungen stellen den Kontakt sicher gerne her. Auch viele Journalistenschulen bieten Präsentationskurse an. Ich weiß nicht, wie empfehlenswert Theatergruppen sind (Theater-AG an der Schule?). Meinen ersten Präsentationskurs machte ich an einer Schauspielschule, das war sehr gut. Da kann OnKel Otto vielleicht etwas dazu sagen.

Aufpassen würde ich bei Trainern, die dir gleich ein 30-Stunden-Programm verkaufen wollen. Ein paar Stunden Grundlagen vermitteln und üben würden unserem jungen Kollegen (und nicht nur ihm) schon viel helfen.

Das ist deutlich günstiger als so mancher Voiceprozessor. Hat allerdings keine blinkenden LED ;)
 
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Tschuldigung, daß ich erst jetzt wieder dazu komme, aber aus meiner Erfahrung profitieren auch Berufssprecher davon, sich 'ihres' eigenen Duktus und Sprachrhytmus bewußt zu sein. Den kann man aber nur sehr schwer herausfinden, wenn man wie andere spricht. Oder gleich zu Anfang Texte benutzt, die nicht für einen selbst geschrieben wurden.
Ich denke, er tut wirklich gut daran, sich selbst eine Intonation 'zurechtzulegen', die ihn auch widerspiegelt. Nur dann kann er auch glaubwürdig und souverän präsentieren.

Noch mal zur Klarstellung: Ich gehe davon aus, daß der Autor dieses Threads auf ehrliche Tips wert legt. Das setzt eine sachliche Analyse voraus. Und kein Kräftemessen nach dem Motto: Wers am schönsten macht, darf Tips geben.
 
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Hallo in die Runde,

herzlichen Dank für eure rege Diskussion, die ich mit Interesse verfolge.

Ein Sprach- bzw. Stimmtraining ist bei mir finanziell momentan definitiv nicht drin, also werde ich zunächst allein weiter üben müssen. Diesbezüglich gleich einmal eine Klarstellung: :)

Außerdem übt das Arbeiten mit eigenen Texten

Selbstverständlich! ON AIR spreche ich natürlich nur selbst verfasste Texte: Berichte, Reportagen und manchmal auch Nachrichten. Für die Probeaufnahme habe ich auf NDR-Meldungen zurückgegriffen, um zumindest eine gewisse Anonymität zu wahren. Dass man mich vielleicht an meiner Stimme erkennen könnte, ist mir freilich bewusst, auch wenn ich es ob des Verbreitungsgebietes unseres Senders für sehr unwahrscheinlich halte. Aber wenn ich damit ein Problem hätte, sollte ich mir einen anderen Wunschberuf aussuchen, nicht wahr? Außerdem kann ich mit kritischen Worten umgehen, helfen sie mir doch weiter.

Wie andernorts schon zu lesen, erscheint es mir sehr wichtig, mich beim Üben auch mal auf fremde Texte zu stürzen:

wenn es um eine Sprechertätigkeit geht, sind selbstverständlich ausschließlich fremdverfaßte Texte das Maß der Dinge

Einerseits schult dies die Spreche, zum anderen das Textverständnis, denn einen Text, den ich nicht nachvollziehen kann, vermag ich auch nicht glaubwürdig zu präsentieren.

Ich finde das übrigens löblich, wenn ein junger Kollege mal nicht nach der besten Technik, der besten Software, dem besten Mikro und den besten Eierkartons fragt

Was nützen die mir, wenn ich selbst schlecht bin? Natürlich träume auch ich vom Hi-End-Studio, wer in dieser Runde tut das nicht? ;) Aber als Journalist sollte ich doch in der Lage sein, selbst in einem Krisengebiet mit einfachster Technik gute und verständliche Berichte zu produzieren. Und dabei kommt es vor allem auf meine eigenen Befähigungen an, nicht auf irgendwelche Neumänner.

probier mal ein wenig deine Indifferenzlage zu finden. [...] Versuch zu summen auf "m"

Danke, Lennart, für diesen Tipp! In der Tat war eine unnatürliche Stimmlage am Mikrofon lange mein größtes Problem. Mittlerweile Summe ich vor jeder Aufnahme und denke, die richtige Lage gefunden zu haben. Mit der Zeit wird das hoffentlich routinierter und damit noch deutlich sauberer werden.

Schöne Grüße in die Runde
der Ostseelauscher
 
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Entweder nimmst Du uns auf den Arm und bist gar kein Schüler, oder Du bist schon sehr weit. Jedenfalls spiegelt Dein Fazit eine sehr professionelle und reife Einstellung wieder. Stimmt alles, auch was Du zu Aufnahmesituationen gesagt hast. Hier kann Dir keiner mehr weiterreichende Tipps geben, außer, dass eine Schulung allen gut tut, übrigens auch solchen, die schon seit Jahren regelmäßig vor dem Mikro sitzen.
 
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Willst du nicht mal bei Unserding anfangen .. so eine frische Stimme waere oft eine wahre Erholung ;)
 
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